Beiträge von Oehrling

    Das mit dem Niedriggaren muss ich unbedingt einmal ausprobieren. Bei meiner Gans ist nämlich nicht das Problem, dass das Fleisch nicht zart wäre, aber dass die Gans nach dem Garen so mürbe ist, dass ich die nicht heil auf die Servierplatte bringe. Immer reißt irgendwo die Haut ein, oder es steht ein Flügel schief ab - diesmal ist leider sogar eine Keule beim Umlagern auf die Servierplatte abgefallen. Wenn so etwas nach dem Niedriggaren nicht passieren würde - was würde ich dafür geben...

    FG

    Oehrling

    Neulich, und das ist ja ganz ähnlich,

    habe ich einen Goulasch bereitet ohne Anbraten (2-3 Stunden),

    Ergebnis: superzartes Fleisch

    und Du hast keinen Stress mit dem Anbraten.

    Hallo Peter,

    das halte ich für eine sehr gute Idee. Die Röstaromen bekommst du auch hin, wenn du Zwiebeln anbrätst, und zwar bis sie bräunlich sind, nicht nur einfach hyalin-glasig, und zum Schluss des Anbratens noch Tomatenmark und Paprikapulver hinzugibst und es noch eine knappe Minute mitbrätst. So brauchst du das Fleisch für das Röstaroma nicht und kannst es schonender garen.

    Im übrigen ist es auch eine gute Idee, das Gulasch 3 Stunden zu schmoren. Meine ungarischen Bekannten sagen auch, dass Gulasch bzw. Pörkölt, wie es eigentlich heißt, ultralange gegart gehört.

    FG

    Oehrling

    m. M. nach wurde die Glucke im Bambusdämpfer ( kurz? ) gedämpft und dabei mit einem (Rosmarin?)- Zweig aromatisiert.

    Hallo Marion,

    eine Krause Glucke mit Rosmarin zu aromatisieren, darauf käme ich nicht. Krause-Glucke-Aroma finde ich toll, Rosmarin-Aroma auch, aber beides zusammen, würde sich das nicht gegenseitig neutralisieren? Wenn ich schon Krause Glucke esse, will ich doch wissen, wie gerade diese schmeckt. Wie Rosmarin schmeckt, weiß wohl jeder.
    Was auf jeden Fall feststeht, ist die erforderliche Mindestgarzeit bei Krauser Glucke, um ein nachträgliches körperliches Unwohlsein sicher zu vermeiden.

    FG

    Oehrling

    Hallo Christian,

    ein sehr schönes Pilzbilderbuch hast du zusammengestellt. Es freut mich, dass da auch Funde von unserer gemeinsamen Virngrund-Exkursion Eingang gefunden haben. Jetzt ist es an dir, für dich die bestimmungswesentlichen Merkmale der einzelnen Röhrlinge (z. B. die Unterschiede der einzelnen Rotkappen, oder der innerhalb der Butyriboletus-Gattung) zusammenzustellen, und dann kann man mit Fug und Recht sagen, dass du ein Röhrlings-Auskenner bist. Im nächsten Jahr kannst du dann noch mehr die Filzröhrlinge und selteneren Schmierröhrlinge beackern, dann macht dir in Sachen Röhrlingen so schnell keiner mehr was vor.

    FG

    Oehrling

    ...

    dabei frage ich mich immer wieder, warum die ganzen Köche eigentlich nicht mehr auf heimische Pilze zurückgreifen, warum man diese so selten auf den entsprechenden Speisekarten in den durchaus gehobenen Restaurants findet...

    Hallo Maria,

    man sollte bedenken, dass die Qualität der Pilze, die im Groß- und Einzelhandel gehandelt werden, sehr oft weit hinter der Qualität frischer, am gleichen Tag selbstgesammelter Pilze hintansteht. Eine gute bis sehr gute Qualität bekommt der Handel eigentlich nur bei kultivierten Pilzen wie Champignons, Seitlingen (Austern-, Kräuter-, Rosen- Limonen-) oder Shimeji hin, schon bei Pfifferlingen oder Steinpilzen wird es problematisch (ihr kennt sicher alle die einschlägigen Anblicke aus dem Handel). So etwas kann in der Sterneküche einfach nicht angeboten werden, ebensowenig wie Pilze, die keinen bekannten Namen haben - so etwas würden in der Praxis viel zu wenige Leute bestellen, als dass es sich wirtschaftlich rechnen würde. Manch einem Koch ist es wahrscheinlich auch zu riskant, dass einige Gäste auf Pilzmahlzeiten mit Unpässlichkeiten reagieren. Dann heißt es sicher schnell mal, da war ein giftiger mit drin.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    ich habe beim besten Willen nur die ersten 10 Minuten von diesem Imagefilmchen geschafft, danach war ich angeödet vom Gastronomensprech und den banalen Sachaussagen. Bis zu der Stelle mit den Pilzen bin ich daher gar nicht mehr gekommen. Sterneküche - zumindest kommt das bei mir so rüber - ist übercanditelter Bohei für Leute, die wenig vom Essen verstehen, aber viel Geld dafür übrig haben. Ich bitte im Voraus um Entschuldigung, wenn das manch einem zu negativ klingt.

    Edit: ein richtig gutes Esserlebnis hatte ich vor ein paar Tagen zu Hause: einen Gänsebraten (ja, er war tiefgefroren und dann aufgetaut, noch dazu aus Polen), dazu ein selbstgemachtes Rahmwirsinggemüse und Knödel aus Fertigteig (das einzige, was da nicht original stimmt, ist die Farbe, die müsste blasser und graugrünlicher sein (grüne Klöße!), wahrscheinlich aus Vermarktungsgründen sind sie so leuchtend gelb, aber geschmacklich passt da alles!). Sterneküche ist das nicht, aber unfassbar lecker.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    so weit ich das verstanden habe, besteht das Angebot auch nur aus den drei Kladden mit den deutschen Übersetzungen eines namenlosen Autors. D. h. der praktische Nutzen dürfte sich auch in engen Grenzen halten, wenn man die Originalausgabe und damit die Originaltexte der Flora Agaricina Danica nicht hat, soll heißen man könnte dann nicht mal überprüfen, ob die Lange'schen Originaltexte durch den namenlosen Autor überhaupt richtig übersetzt sind. Und mit der geradezu brillanten Lange'schen Pilzikonografie haben die drei Kladden auch nichts zu tun. Meiner Meinung nach sollte die Kladden also nur jemand kaufen, der die FAD ohnehin schon hat, als Ergänzung dazu.

    FG

    Oehrling

    Hallo Marwin,

    wenn du jetzt noch ein Bild von den angefärbten, intakten Asci hättest, so dass man beurteilen könnte, was da jetzt genau blau wurde... Auf dem letzten Foto sehe ich nur einen "Salat".

    FG

    Oehrling

    Hello Steve,

    is it correct that the fruitbody shows blue tinges? In our region in Central Europe, there is a Polyporales named Postia caesia (Blauender Saftporling), which looks similar to your finding. Postia caesia has a fruitbody of rather soft consistence, the taste is somehow sour.

    FG

    Oehrling

    Bildqualität hundsmiserabel ... Dennoch hoffe ich, daß sie für eine Bestimmung ausreichen

    Hallo Horst,

    das schließt sich eigentlich gegenseitig aus. Reichen die Bilder für eine Bestimmung aus, sind sie nicht hundsmiserabel, falls aber nicht...

    Dir ist sicherlich aufgefallen, dass die Hutunterseite nicht aus den üblichen kleinen Poren besteht, sondern aus einem "Labyrinth" aus langgezogenen, irregulären Poren und Gängen. Wie wäre es denn, wenn du mit dieser Angabe einmal selbst auf die bestimmungsmäßige Suche gehst, statt darauf zu warten, dass dir ein Auskenner einen von ihm vermuteten Namen sagt? Um Pilze zu kennenzulernen, ist ab und an ein bisschen Eigenarbeit notwendig bzw. nützlich. Deine Anfragen sollen ja keine Beschäftigungstherapie für unterbeschäftigte Auskenner sein.

    FG

    Oehrling

    Hallo Marwin,

    dann kommt man hier leider nicht in die Gattung. Der Jodtest geht so: du mikroskopiert ganz einfach nicht in Wasser als Medium, sondern in Lugolscher Lösung (ich glaube, dass das auch mit Melzers Reagenz funktioniert). Jodpositiv bedeutet, dass sich die Ascusspitzen dann teilweise oder ganz blau färben. In allen Pezizales-Bestimmungsschlüsseln wird das als erstes abgefragt.

    FG

    Oehrling

    Hallo Nordsachse/Nordsächsin?,

    es hängt auch davon ab, ob du lieber mit Kindern oder mit Erwachsenen kommunizierst. Wobei das was ein Pilzcoach zu sagen hat bestimmt auch große Leute interessieren kann, z. B. welche Pilzgerüche es gibt (Erfassen der Pilze mit allen Sinnen), wie man sich Pilze nutzbar machen kann (Adventsschmuck, Färbemittel, Zubereitung...) oder dass man vor Pilzen als Naturgeschöpfe Respekt haben und sie nicht einfach platttreten oder mit einem Stock zerschlagen sollte. Pilzcoaches, die so etwas vermitteln können, tun ein wirklich nützliches Werk.

    FG

    Oehrling

    Hallo ihr beiden,

    ihr merkt wohl schon an der Verteilung der Likes, wo der Diskussionshase hinläuft. Dass ihr persönlich der Pilzcoach-Ausbildung nichts abgewinnen könnt, heißt nicht, dass es nicht doch Leute gibt, für die das nützlich sein kann. Wenn ich als PSV eine Lehrwanderung veranstalte oder eine Pilzausstellung organisiere, wünschte ich mir schon auch einen Pilzcoach als Mitmacher (siehe Folgebeitrag!).

    FG

    Oehrling

    Hallo Marwin,

    sind die Asci jodpositiv oder jodnegativ? Das wäre die erste bestimmungsrelevante Frage.

    Anscheinend haben die reifen Sporen zwei Öltropfen, kannst du das bestätigen? Auch das wäre sehr bestimmungsrelevant.

    Im übrigen gebe ich dir Recht, dass die Kurpfalz grade jetzt in dieser Jahreszeit mykologisch sehr interessant ist.

    FG

    Oehrling

    Hello Steve,

    in fact in Germany nearly no one cares for the National Football Team anymore (but the players and coaches), so the word "dramatical" in context with World Cup does not really fit. Anyway, many folks rather like going to the "Weihnachtsmarkt", where you may eat wafers and drink Glühwein, than watching Football on TV in December.

    Best regards

    Oehrling

    Hallo,

    um diese Jahreszeit besser nicht mehr. Wie oft die Krause Glucke nachts eingefroren und tags darauf wieder aufgetaut ist, und daraufhin bakteriell kontaminiert ist, kann niemand beurteilen. Ich als PSV gebe zu dieser Zeit nur noch die typischen Winterpilze wie Austernseitlinge, Samtfußrüblinge oder vielleicht noch Lilastielige RR frei.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    für mich bleibt noch die Frage, warum das letzte Foto in Beitrag#10 nicht gleich als erstes in der Anfrage gezeigt wurde. Das ist viel aussagekräftiger als die Fotos in Beitrag#1 und hätte ganz viel Raterei erspart.

    FG

    Oehrling

    Hallo Urs-Peter,

    da du jetzt immer häufiger Bilder von Pilzleichen anfragst, frage ich mich, welchen Nutzen du dir von solchen Anfragen versprichst. Es besteht kein Zwang, jedem vergammelten Pilz einen Namen zu geben, und lernen tut man sowieso nichts dabei. Denn was hast du davon, wenn hier irgendein Auskenner darüber spekuliert, welche Leiche es denn gewesen sein könne? Viel wichtiger ist es doch, dass du selber den Pilz nächstes Mal im Wald erkennst. Doch wie soll das funktionieren, wenn du im Wald mal vor einem Frischexemplar derselben Art stehst, und das Frischexemplar ganz anders aussieht?

    FG

    Oehrling

    Hallo adrich,

    auf neongelbe oder nicht neongelbe Stielspitzen musst du dich nicht verlassen, das müssen nur die Leute, die am Gerät sitzen. Du prüfst einfach den Geschmack, das darf man ja bei Schwefelköpfen, und dann isst du sie auf eigene Verantwortung, so wie du es geschrieben hast. Ich als PSV würde bei Pilzen dieses Aussehens bei der Bestimmung auch nicht anders vorgehen. Die Lamellen der schlimm giftigen Verwechslungspartner haben definitiv andere Lamellenfarben.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    es ist das Wesen einer gut gestellten Prüfungsfrage, dass jemandem, der sich gut vorbereitet und viel gelernt hat, klar ist, welche Antwort erwartet wird. Bei schlecht gestellten Prüfungsfragen ist es dagegen so, dass auch diejenigen, die sich gut vorbereitet haben und bei denen das nötige Wissen vorhanden ist, in der Prüfung unsicher werden, weil eben aus der Aufgabe nicht der Erwartungshorizont bzw. ein falscher Erwartungshorizont hervorgeht.

    Es ist keineswegs einfach, Prüfungsfragen gut zu stellen, und schon gar nicht geht das "mal eben so" in der Erwartung, der Prüfling werde den Erwartungshorizont schon nicht verkennen. Im Extremfall endet das damit, dass jemand durch die Prüfung fällt, obwohl er sich gut vorbereitet hatte und über das zum Bestehen der Prüfung nötige Wissen verfügte. Passiert das flächendeckend, endet es damit, dass es viel weniger geprüfte PSV (und weniger zahlende DGfM-Mitglieder) gibt, als es geben könnte.

    FG

    Oehrling

    Ich denk mal, dass Anfänger auch den Satansröhrling mit Hexenröhrlingen verwechseln könnten, aber hier würde ich das Risiko geringer einschätzen, weil ... er ...selten ist.

    Hallo Oliver,

    du hattest dich gewundert, dass manche Leute den Gifthäubling für selten halten. So geht es mir mit dem Satansröhrling. In den Wäldern in unserer Region ist der überhaupt nicht selten, sondern in starker Ausbreitung begriffen, vergesellschaftet mit dem Wurzelnden Bitterröhrling. Der Satanspilz besetzt hierzulande auch keine irgendwie seltenen Habitate, sondern wächst auch in der Stadt bzw. in Wohngebieten am Straßenrand inmitten von Hundedreck. Wer in unserer Gegend Hexenröhrlinge zum Essen sammelt, sollte auf jeden Fall den Satansröhrling kennen. Den Gifthäubling habe ich dagegen erst nach meinem Umzug nach Baden-Württemberg kennengelernt. In den von mir besuchten Pilzwäldern in meiner Darmstädter Heimat gibt (gab) es den Gifthäubling nicht bzw. er ist (war) dort wirklich selten.

    FG

    Oehrling

    Hallo zusammen,

    auf den Habitatfotos sind auch Kiefernnadeln zu sehen, d. h. da war auch mindestens eine Kiefer am Fundort. Also kommt neben der gut möglichen R. odorata auch noch R. cessans in Betracht. Ohne Mikroskopie wird es hier nicht gehen. Der arttypische odorata-Geruch lässt sich leider nicht übers Internet transportieren.

    FG

    Oehrling