Da einige der Exemplare einen braunschuppigen Hut zu haben scheinen, glaube ich, dass es irgendwelche Riesenschirmlinge (Macrolepiota) sind. Alternativ kommt noch die Gattung Egerlingsschirmling (Leucoagaricus) in Betracht. Vielleicht findest du in diesen Gattungen etwas Passendes.
Beiträge von Oehrling
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Bauchwehkoralle/Blasse Koralle (Ramaria pallida/mairei) ist sicher eine gute Möglichkeit für die Nr. 1. Mich irritieren etwas die vor allem auf dem ersten Foto gut sichtbaren gelben Astspitzen. Das hat Ramaria mairei laut Literatur (Christan) nicht. Ramaria fennica dagegen schon, aber diese hier - falls es R. fennica wäre - wäre viel blasser gefärbt als die eine, die ich vor Jahren live gesehen habe.
Also ich würde sagen: diese zwei Möglichkeiten, und jetzt los ans Mikro und Sporenornamentation prüfen: R. fennica rein punktiertwarzig, R. mairei punktiertwarzig mit vielen längeren Warzenwülsten.
Nr. 2, puh. Lachsrosa Äste mit gelben Astspitzen, das kann echt vieles sein. R. formosa sieht so aus, aber fünf, sechs andere auch.
Nr. 3 ist auch irgendwie lachsrosaorange, hat aber keine gelben Astspitzen. Die müsste eher rauszukriegen sein. Leider sollte ich jetzt los auf die Arbeit und kann daher nicht mehr den Christan durchblättern. Vielleicht heute abend.
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[quote='Drosophila','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=183316#post183316']
> 6. Sieht seltsam aus. Könnte mir vorstellen, dass das irgendein Baby-Wulstling-Schneckenofer sein soll.Das ist wahrscheinlich ein Baby des Grauen Wulstlings (Amanita excelsa).
> 8./9. Täublinge. Holla-die-Waldfee, die sehen ja alle gleich aus
!!! Keine Ahnung, wie ich die jemals auseinanderhalten soll! Allein von den roten gibt's mehrere Seiten im Buch. Ich finde übrigens, dass die oft sehr :plate: aussehen und irgendwie sympathisch. Hab auch dran geschüffelt und reingebissen, schmecken durchaus angenehm. Dürfen aber (noch) nicht ins Körbchen.
Der erste der beiden dürfte wohl ins Körbchen - das könnte der Orangerote Graustieltäubling sein, aber natürlich nur, wenn sein Stiel graue Stellen hat (oft erst 1 Stunde nach dem Pflücken). Der zweite sieht mir dagegen nach dem Kirschroten Speitäubling aus, furchtbar scharf und nichts zum Essen.
> 15. Raukopf? Ich tippe auf den gentilis. Gut?
Hmm, ein Raukopf müsste doch einen rauen Kopf haben...?
Weiterhin tolle Funde und viel Spaß bei der Bestimmungsarbeit!
P.S.: Hallo Gunnar, das ist ja der Hammer, dass du hier mit dabei bist!
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Pilze kommen artenweise in "Schüben", d. h. zu kalendarisch klar abgegrenzten Zeiten. Ist ein "Schub" in einem bestimmten Wald durch, dauert es bis nächstes Jahr. Bei dem nächsten erscheinenden "Schub" sind dann ganz andere Pilzarten dabei. Im nördlichen Württemberg, meinem Sammelgebiet, sind z. B. die Steinpilze wie auch die Wiesel- und Speisetäublinge in den Fichtenwäldern durch. Dafür kommen jetzt die ersten Cortinarien und Safranschirmlinge. Unter Birken sind schon erste Rotkappen da, dann kommen auch bald die Birkenpilze.
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Das ist ein normaler Flockenstieliger Hexenröhrling. Diese Boletus junquilleus haben nirgendwo rote Farben, nicht am Stiel und nicht an den Röhrenmündungen.
Am Wochenende sah ich in einem Waldstück ungelogen Tausend Flockies, da war von dunkelbrauner bis leuchtendgelber Hutfarbe alles dabei, und man konnte wunderbar die Variabilität dieser Art studieren. -
Ist zwar nur eine Beschreibung, aber mich erinnert das an den Safranschirmling. Wenn du das mit dem unangenehmen Geruch (was auch immer du damit meinst) nicht geschrieben hättest.
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Normalerweise lehne ich mich via Internet nicht so weit aus dem Fenster, aber das ist ein sowas von typischer B. queletii.
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Herzlichen Glückwunsch zu den Funden und den schönen Bildern!
Pilz 01 halte ich für einen Satansröhrling mit wenig Rot, was schon mal sein kann.
Pilz 02 sieht schwer nach Silberröhrling aus. Um 100 % Sicherheit zu haben, müsste man vielleicht testen, ob er mild statt bitter ist? -
Das sieht aus wie eine Kahlkopf-Art (Psilocybe). In dieser Gattung gibt es Giftpilze. Du solltest in der Tat dafür sorgen, dass dein Kind so etwas nicht in den Mund steckt. Vielleicht kann man das dem Kind schon erklären.
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Das Blassrosa bzw. Blassviolett unter der Huthaut ist ein 1a Bestimmungsmerkmal, das eher unbekannt ist. Auf diese Weise kann man den Fichtensteinpilz (Boletus edulis) vom Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) sicher trennen. Der Violettton verstärkt sich in der Pfanne unmittelbar nach dem Erhitzen für etwa 5 bis 10 Sekunden, um dann gleich wieder zu verschwinden. Achtet doch nächstes Mal darauf, wenn ihr Steinpilze bratet.
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In Bad Laasphe im Sauerland gibt es auf jeden Fall eine Pilzschule, die regelmäßig was anbietet. Ob es noch was für dich Näheres gibt, weiß ich nicht.
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Vergleiche mal mit Rhodocollybia maculata (Gefleckter Rübling).
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Lange mussten wir hier auf die Pilze warten, aber jetzt rockt es richtig! Hier einige Fotos der letzten Woche, ich war zunächst im Mainhardter Wald bei Unterheimbach und dann in den mutmaßlichen Hauswäldern German J. Krieglsteiners (Spraitbach/Durlangen) unterwegs.
Bild 1: Grüner Knolli (Amanita phalloides), so kräftig dunkelgrün sieht man ihn selten
Bild 2: Bergporling (Bondarzewa mesenterica) am Fuß einer Tanne, Geschmack überprüft
Bild 3: Graubrauner Büschelrasling (Lyophyllum decastes), ein guter Speisepilz, den nur sehr wenige kennen - ist tendenziell aromaschwach und macht sich sehr gut im Mischgericht, z. B. mit Safranschirmlingen oder Violetten Ritterlingen
Bild 4: Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) - hexenringweise gefunden
Bild 5: Blutender Korkstacheling (Hydnellum peckii), Geschmack überprüft, kratzt stark und unangenehm im Rachen
Bild 6: Schnecken-Steini - die Fichtenwald-Steinis scheinen jetzt bei uns durch zu sein, es waren kaum noch guterhaltene Exemplare zu sehen; dagegen bei Spraitbach bodendeckend und waschwannenweise Flockenstielige Hexenröhrlinge, übrigens auch wieder Pfifferlinge -
Ja, das isser. Sehr gut dokumentiert, Kompliment. Vor allem die berühmte graugrün antrocknende Milch.
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Hallo Verena,
wenn du dieses Lerntempo hältst, bist du in 3 Jahren bestimmt einer der besten Pilzexperten im Lande. Jetzt nur noch alles im Schädel behalten und Struktur reinbringen (z. B. was gibt es alles für Schwefelkopf-Arten? woran erkennt man ganz allgemein einen Schwefelkopf?)... Und dass du fotografieren kannst, sieht man auch hier wieder.
Freundliche Grüße
Oehrling -
Und der Täubling, der so fischelt, müsste Russula xerampelina (Nadelwald-Heringstäubling) sein.
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Das isser, würd ich auch sagen.
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Auch von mir eine Gratulation zum Finden des Blauenden Königsröhrlings. Sehr schöne Fotos dieses selten gezeigten Pilzes.
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Es geht um die Vorgehensweise: erst lauter unbekannte Pilze sammeln, die dann mit nach Hause nehmen, dann vielleicht schon zu putzen anfangen und dann eine Internet-Anfrage starten, weil einen plötzlich der Mut verlässt und man die Verantwortung gerne teilen möchte. Darin sehe ich das eigentliche Problem.
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> Und wenn wir genug zusammen haben, basteln wir daraus eine Figur mit Mönchskopf, Judasohren, Knollenblätternase, Tintenfischarmen und Hundsrute
Hmm, die Arten, die du da aufzählst... ich werde das Gefühl nicht los, dass du dich in Wirklichkeit gut mit Pilzen auskennst, verdammt gut...
Dann noch deine detailgetreuen, treffenden Fotos, das sind auch nicht gerade die üblichen Anfängerbilder... -
Nur ein kleiner Tipp, nicht in den falschen Hals kriegen. Demo-Pilze bitte nicht zu sauber putzen. Es ist wichtiger, dass an einem Demo-Pilz wirklich alles dran ist, als dass er schön sauber aussieht. Stielbasis abschneiden geht z. B. gar nicht.
Viel Erfolg bei der Lehrveranstaltung
Oehrling -
Russula exalbicans/pulchella (Verblassender Täubling). Vermutlich alle von denen, die gibt es in rot, in hellgrau und in alles zwischendrin.
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Oh, da hättest du wahrscheinlich keine gefunden. In Kroatien gibt es normalerweise erst ab Mitte Oktober Pilze in nennenswerten Mengen. Das ist dann eher was für einen Herbsturlaub.
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Die Schleierlinge auf deinem Link sehen in der Tat wie C. camphoratus aus.
Bei der Angabe der Fleischfarbe von Cortinarien in Büchern ist zu beachten, dass diese sich stets auf junge, unreife Exemplare bezieht. Bei solch älteren Gesellen wie die in deiner Kollektion blasst das Fleisch einerseits aus und kann auch durch Oxidation einen rostorangefarbigen Ton bekommen (nicht bei allen Cortinarius-Arten, aber ganz stark z. B. bei C. infractus oder C. elegantissimus). Das bedeutet: bei einem jungen, unreifen C. camphoratus ist das Fleisch violett, und bei einem jungen, unreifen C. traganus safrangelb, d. h. orangegelb.
Dann hast du noch gefragt, ob es nichts dazwischen gäbe? Bei Cortinarien (ca. 800 Arten in Mitteleuropa) kann es theoretisch immer etwas dazwischen geben, die Frage ist nur, wie das taxonomisch bewertet wird (andere Art, Varietät einer Art, nur Form einer Art?). Irgendwie violettlich gefärbte Dickfüße gibt es ziemlich viele. Allerdings nur einen, der so markant stinkt wie C. camphoratus. Könnte das Internet Gerüche transportieren, wäre der Fall innerhalb von drei Sekunden gelöst. Aber so musst du warten, bis mal jemand mit dir mitläuft, der C. camphoratus kennt, einen aufnimmt und zu dir sagt: Hier, halt mal die Nase dran, das ist der Bocksdickfuß. Ab diesem Moment hast du den Pilz "intus" und brauchst nie mehr dran rumzuraten.
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Auch wenn ich weiter oben nicht gegen Amanita crocea wetten wollte - gegen Amanita fulva würde ich auch nicht wetten wollen. Schon klar, A. fulva hat normalerweise keine Stielnatterung, aber dieser Stiel ist allgemein seltsam.
Nur um mal von diesen Anzüglichkeiten wieder wegzukommen.