Äh, Eike, sind die Fotos von dir? Da liegen ja qualitätsmäßig Welten zwischen diesen und jenen, die ich aus dem Frühjahr von dir kenne. Aber Hallo! 
Beiträge von Oehrling
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					Probiere doch den Wiesel erst mal frisch, bevor du dir die Mühe des Trocknens machst. Vielleicht schmeckt er dir schon frisch nicht. Täublinge kann man sicherlich trocknen, aber wozu? Natürlich machen Täublinge nichts kaputt. Für eine schöne dunkle, aromatische Sauce zum Braten sind aber geschätzt hundert andere Pilze besser geeignet, da müssen die Täublinge nicht deinen Trockner belegen. Wieseltäublinge sind generell keine aromastarken Würz-Pilze (damit meine ich Pilze, die eine andere Speise würzen/aufpeppen können) und auch nicht farbstark, sondern ihre Qualitäten liegen woanders. Sie werden eher wegen ihres festen, knackigen Bisses geschätzt bzw. wegen der Eigenschaft, auch ohne auftretende Unbekömmlichkeit halbgar oder sogar roh verzehrt werden zu können, was auch mit einigen anderen Täublings- und Milchlingsarten geht (Frauentäubling, Fleischroter Speisetäubling, Grünfelderiger Täubling, Mohrenkopf, Brätling, Edelreizker). Soll heißen: lässt man getrocknete und wieder eingeweichte Täublinge in einer Sauce längere Zeit köcheln, mag das unschädlich sein, aber man rauscht an den kulinarischen Stärken dieser Pilze meilenweit vorbei. 
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 An solo-Steinpilzpfannen hab ich mich fast schon sattgegessen.Das Problem kenne ich. Zum Glück gibt's jetzt Parasole, Violette Rötelritterlinge und Totentrompeten und bald auch Mönchsköpfe. 
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					Ja, die werde ich dann wohl auch mal probieren. Ist schon toll, wie du dich selber für deinen Bestimmungseifer kulinarisch belohnen kannst. 
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					Der Verzehr giftiger Pilze führt aber in aller Regel nicht zu isolierten Kopfschmerzen, sondern fast immer zu Magen-Darm-Problemen und dann zu ganz speziellen Vergiftungssyndromen, die in besseren Pilzbüchern beschrieben sind. Isolierte Kopfschmerzen ohne jede Begleitsymptome, da gebe ich dem Vorschreiber Recht, sind zu 95 % auf zu wenig Flüssigkeitszufuhr/zu hohen Flüssigkeitsverlust (Schwitzen) zurückzuführen und entsprechend zu beheben. 
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					Dem ersten Anschein nach könnte das R. lepida sein, der tatsächlich einen für mein Empfinden leicht bitterlichen Geschmack hat. Dieser Täubling hat auch im Allgemeinen viel Rot am Stiel. Käme nicht auf die Idee, mit so etwas mein Pilzgericht zu verschlimmbessern. Es ist bei diesen Bruchstücken natürlich relativ schwierig, ein Bild eines ganzen Pilzes würde die Benennung erleichtern. 
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					In Funga Nordica werden die Moorbirkenpilze L. holopus und L. nucatum synonymisiert mit L. niveum, dessen Hutfarbe so beschrieben wird (Übersetzung von mir): "Hut und Stielschuppen sehr blass, entweder weißlich oder blass bräunlich", zur Stielbasis heißt es: "manchmal mit blaugrüner Fleckung". Nach Funga Nordica kommt für diesen Fund also L. niveum heraus. Man muss allerdings dazusagen, dass bei Leccinum vieles im Fluss ist und dass viele Arten immer wieder umkombiniert/neukombiniert/getrennt/zusammengeschmissen werden, was für einen Hobbypilzfreund nicht leicht nachzuvollziehen ist. Die Bestimmungsmöglichkeiten für solche Arten hängen stark von der Aktualität der zur Verfügung stehenden Literatur ab. Mit Pilzbüchern von 1990 oder einem 200-Arten-Einsteigerbuch ist so etwas nicht bestimmbar. Auf jeden Fall ist das, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, nicht "der" Birkenpilz, sondern eine andere Art. 
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					Sieht ganz danach aus. Eine Totentrompete wäre in der Mitte hohl, und ein Gelbstieliger Leistling wäre von unten gelb. Ob sie auch so lecker sind wie Totentrompeten, weiß ich nicht, denn ich habe noch keine gegessen. 
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					Der Gifthäubling hat auf der Hutmitte keine braunen Schüppchen, außerdem hat er rostbraun gefärbte Lamellen. 
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					Der Bewimperte Filzkrempling hat graue statt cremefarbene Lamellen und einen sehr schlanken Stiel, das ist er meiner Meinung nach also nicht. Lactarius pubescens kann von der Optik her gut sein, das ist allerdings ein Pilz unter Birke, d. h. es muss am Fundort mindestens eine Birke dagestanden haben. Es gibt im Kalklaubwald noch einen sehr seltenen hellbraun gefärbten Zottenmilchling, Lactarius mairei, den ich selbst noch nicht live gesehen habe. Dieser müsste aber mehr ockergelb sein, nicht so orangerosa. Zusammengefasst: mein Tipp wäre Lactarius pubescens. 
 Am ehesten kommt man übrigens an die Milch eines trockenen Milchlings, wenn man den Stiel vom Hut abbricht, da kommen dann oft noch zwei, drei Tröpfchen.
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					Ich gehe davon aus, dass es kein Gesetz gibt, das den Einsatz solcher Geräte - sofern es sie jemals geben sollte - verbietet. Die Idee, mit einem solchen Gerät zu arbeiten, ist aus heutiger Sicht so absurd, dass sich der Gesetzgeber sicher noch nicht damit befassen musste. Üblicherweise gibt es doch erst das Gerät (zu kaufen) und einige Zeit später das verbietende Gesetz. 
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					Vergleiche mal mit Agrocybe aegerita/cylindracea (Südlicher Schüppling/Südlicher Ackerling). Der wächst typischerweise auf Pappel. 
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 Woher die gelbe Farbe kommt, kann ich leider auch nicht sagen...hm..Kann sein, dass das zum Pilz gehört. Wenn der Pilz gleichzeitig gilbt und rötet, kommt es darauf an, was das Fleisch im Anschnitt macht. 
 Wenn du den Verdacht hast, dass nicht nur eine Art in deinem Korb ist, sondern mehrere, musst du als allererstes die Pilze streng auseinandersortieren und mehrere Haufen bilden.
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					Checke mal an deinen Pilzen alle im Bestimmungsschlüssel genannten Eigenschaften durch: Geruch, Färbung, Wuchsweise, Größe... (ob Hüte intakt oder aufgerissen sind, ist irrelevant). Und dann schlüssele los. 
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 O-Ton meines Freundes: "Die sehen so essbar aus!"Schade, dass der moderne Mensch keinen Instinkt mehr besitzt, welche Naturerzeugnisse essbar sind und welche nicht, sonst wäre alles ganz einfach. Ich würde diese Pilze auch als Nebelkappen ansehen. Es gibt viele Leute, die sie nicht vertragen, also bitte Vorsicht damit. 
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 von den anderen großen hab ich die gelben röhren entfernt.solange die noch weißlich sind, lass ich sie dran. Genau so! Und bei den ganz großen die Fingerdruckprobe. Bleibt auf einen Fingerdruck eine Delle im Hut zurück, nicht mehr verwenden. Glückwunsch zu den Steinpilzen, kann man da auf jeden Fall sagen! 
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					Auch unter den rötenden gibt es Champignons, die man aufgrund ihres strengen Geruches nicht unbedingt als essbar bezeichnen müsste. Giftig sind diese Arten allerdings nicht. Bei den Gilbern gibt es dagegen giftige Arten. Hier ein kleiner Champignon-Bestimmungsschlüssel für den schnellen Wald- und- Wiesengebrauch: 
 1a. Pilze gilben irgendwo, eventuell nach Verletzung oder nach längerem Liegen ... 2
 1b. Pilze röten oder verfärben sich nicht/kaum ... 3
 2a. Pilze haben in der Stielbasis leuchtend gelbes Fleisch, riechen karbolartig/nach Tinte ... Untergattung Karbolegerlinge (giftig)
 2b. Pilze haben in der Stielbasis kein gelbes/nur blassgelbes Fleisch, riechen nach Bittermandeln/Marzipan oder anis-/gewürzartig ... 5
 3a. Pilze haben weiße oder grauweiße Hüte ohne braune Schuppen und im Jungzustand schön rosafarbene Lamellen, bei Verletzung nur langsam oder gar nicht rötend ... Untergattung "Wiesenchampignons" bzw. "Weg- und Stadtchampignons" (essbar)
 3b. Pilze haben Hüte mit braunen, an der Huthaut anliegenden Schuppen, bei Verletzung in der Regel schnell und stark rötend ... 4
 4a. Pilze haben angenehmen Geruch nach frischem Holz, wachsen im Wald auf Nadelstreu, Wuchsform vereinzelt ... Untergattung "Waldchampignons" (essbar)
 4b. Pilze riechen unangenehm, tw. fischig-urinartig, wachsen büschelig auf Komposthaufen bzw. auf Ruderalstellen ... Untergattung "Kompostchampignons" (oft ungenießbar)
 5a. Pilze auffallend klein, auf der Hutmitte oft schmutzig violettlich-porphyrfarben getönt ... Untergattung Zwergchampignons (essbar)
 5b. Pilze mittelgroß bis sehr groß (bis 25 cm Hutdurchmesser) ... Untergattung Anis/Schafchampignons (essbar)Jetzt schlüssele mal deine Pilze danach, und du solltest zur Untergattung "Waldchampignons" kommen. Die goldgelbe Stelle am Hut des einen Exemplars kommt mir merkwürdig vor, kann es sein, dass die Champignons mit Goldröhrlingen oder Ähnlichem zusammen im Korb lagen? 
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					Sieht wie ein typischer Boletus rhodoxanthus aus. Boletus legaliae hat kein so deutlich ausgebildetes, grobes Stielnetz. 
 Sehr schöner Fund!
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					Beorn 
 Woran hast du den Unterschied zwischen H. disoxanthus und H. eburneus festgemacht? am KOH-Test, am Geruch oder noch an was anderem?
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					mMn korrekt! 
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					Was Beorn noch nicht gesagt hat, möchte ich ergänzen: der Karbolchampignon ist ein giftiger Champignon, d. h. nichts zum Essen, obwohl Champignon. 
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					Wenn du eine gerandete Knolle sehen willst, dann grabe bei der nächsten Gelegenheit einen Gelben Knolli aus und schau dir dessen Knolle an - das ist quasi die Urmutter aller gerandeten Knollen. 
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					Fredy 
 wenn du dich über den Hallimasch schlau gemacht hast, hast du bestimmt auch gelesen, was alles passieren kann, wenn man ihn isst.
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 Ich muss noch bei den ersten pilzen hinzufüge, dass sie nicht unangenehm parfümiert riechen sondern sehr angenehm nach Pilz.Da sieht man wieder einmal, was man von Geruchsangaben wie "angenehm", "unangenehm" oder "nach Pilz" zu halten hat. Der eine empfindet's angenehm, der andere nicht, aber beide Seiten können nicht wirklich sagen, nach was der Pilz eigentlich riecht. Dieser Pilz riecht eben charakteristisch nach Nebelkappe, es ist ja auch eine. Da hilft nur, sich den Geruch wirklich mal einzuprägen, dann kann man diese Empfindung für die nächste Bestimmung von Nebelkappen verwenden (von diesen wirst du in den kommenden Wochen - vorsichtig formuliert - noch einige sehen!). Manche finden den Geruch der Nebelkappe so toll, dass sie sie sogar essen. Einige davon vertragen sie problemlos, andere verbringen die darauffolgende Nacht auf dem Kloo. 
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					Nein, leider keine Nelkenschwindlinge. Das scheinen mir eher giftige Rettichfälblinge zu sein. 

 
		