Vielen herzlichen Dank für die Beteiligung und das Nehmen der Restzweifel
Beiträge von TheWrestler
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Hallo liebe Pilzfreunde,
seit 2020 versuche ich den "Drittfund" von Rubroboletus satanas abzuhaken. Heute - in einem Habitat, in dem ich die Art schon hatte & der sie auch kartiert ist - dachte ich, ist der Bann gebrochen, aber einige Merkmale haben dann doch Zweifel ausgelöst & ich nehme einen würzigen Geruch war - wahrscheinlich nicht original Liebstöckel, aber dann doch irgendwie ähnlich.
Das grundsätzliche Problem für mich: Bei genauerer Betrachtung (ohne Schnittbild) erinnert mich der Fund eher an Rubroboletus rhodoxanthus, das Schnittbild wiederrum passt dazu überhaupt nicht.
Fundort: Bewaldete Straßenböschung bei Eiche / Hainbuche auf kalkhaltigen Böden
Geruch: Angenehm Würzig (etwas Maggiartig?) bis leicht säuerlich
Im Habitat - zitronengelbe Fraßstellen am StielIm Sonnenlicht - der rosa Hutrand ist für R. satanas m. E. auch nicht typisch
Für den Satansröhrling m. E. auch zu starke, zu deutliche Netzzeichnung - das kannte ich von meinen alten Funden deutlich dezenter
Fraßstellen auf der Huthaut hellgelblich & schwach blauend
Frisch verletzte Stelle ganz kurz rötlich schimmernd, dann aber sofort blauend
Und jetzt das interessante Schnittbild - sofort intensiv blauend, aber keine intensiven gelben Fleischfarben. Fleisch auch extrem Fest & nur mit Mühe zu durchdringen.
Und dann im 1-2 Minuten takt sehr schnell immer blasser werdend
Am Ende fast kein Blauen mehr zusehen & sporadisch gilbend
Weil R. satanas im Habitat dort kartiert ist und ich gezielt danach gesucht habe, habe ich natürlich direkt an Satanas gedacht als ich den FK hab stehen sehen. Bei genauerer Betrachtung (zitronengelbe Fraßstellen, stark ausgeprägtes Netz, rosalicher Hutrand, etc.) dachte ich bis zum Schnittbild dann eher an R. rhodoxanthus - das habe ich nach dem Schnittbild aber schnell wieder verworfen & bin jetzt eher wieder bei R. satanas, aber mit Restzweifeln. Sehr ähnlich soll ja auch R. legaliae sein - allerdings fehlen da die rötlichen Töne im Fleisch in Richtung der Basis. Bin auf eure Meinungen zum Fund gespannt & bedanke mich im Voraus bei jedem, der sich beteiligt.
Viele Grüße
Michael
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Hallo liebe Pilzfreunde,
gerne möchte ich meine Freude über ein paar schöne Highlights aus den letzten Wochen mit euch teilen:
Bluttäubling, Russula sanguinaria - unzählige Fruchtkörper auf Wiese am Waldrand mit Kiefer
Elfenbeinröhrling, Suillus placidus (dank eines Habitats-Tipps in Niederbayern entdeckt)
Honigschleimfuß, Cortinarius stillatitius
Lila-Dickfuß, Cortinarius traganus (nach Jahren gezielter Suche endlich gefunden)
Muschelkrempling, Tapinella panuoides
Gebirgskoralle, Ramaria largentii (ein Fund aus dem Bergnadelwald)
Reifpilz, Cortinarius caperatus (über Jahre vergeblich gesucht, im Bergnadelwald der Erstfund, dann auch in der Heimatregion plötzlich Funde)
Schuppiger Dickfuß, Cortinarius pholideus (Zufallsfund auf Habitatserkundung - Nadelmischwald bei engestreuten Birken)
Dattelbrauner Ellerling, Cuphophyllus colemannianus (Wiesenpilz-Highlight)
Papageigrüner Saftling, Gliophorus psittacinus
Gelbgegürtelter Schleimkopf, Cortinarius olidus (Erstfund aus dem Buchenmischwald)
Gelbgestiefelter Schleimkopf, Cortinarius triumphans (unzählige Fruchtkörper um zwei alten Birken an bekanntem Standort)
Geschmückter Schleimkopf, Phlegmacium saginum (Erstfund aus den Bernadelwäldern)
Man könnte die Liste noch ewig fortführen - eines der spannendsten Pilzjahre aller Zeiten
Viele Grüße
Michael
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Hallo liebe Pilzfreunde,
hat zum folgenden Täubling (Bilder im Anhang des Beitrags) aus dem reinen Nadelwald jemand einen Ansatz?
- Habitat: Nadelmischwald mit überwiegend Fichte & Kiefer, weniger Tanne & ganz vereinzelt und nicht direkt in unmittelbarer Umgebung auch Buche & Birke. Fundort, direkt am Fuße einer Fichte.
- Farben: Prächtig rotorange
- Hutrand gerieft
- Huthaut leicht abziehbar & und Hutfleisch unter der Huthaut etwas rötlich gefärbt
- Lamellen weiß, brüchig & vor allem in Richtung des Hutrandes vergleichsweise dick wirkend
- Sporenpulver weiß
- Stiel komplett weißlich und sehr fest
- Geschmack (Hutfleisch, Huthaut, & Lamellen) durchgehend mild
- Geruch unauffällig
Guajak-Reaktion schnell & intensiv
Eisensulfat-Reaktion
Meine ersten Ideen:
Erster Eindruck: Apfeltäubling, dazu passt die Geschmacksprobe aber null. Auch weitere Merkmale (z. B. fehelnde rötliche Lamellenschneiden am Hutrand, wie ich sie vom Apfeltäubling kenne, oder auch der eher weiche Stiel beim Apfeltäubling passt nicht.
Zweite Art an die mich der Fund erinnert hat: Orangeroter Graustieltäubling, aber weder nach Anritzen der Stielrinde, noch bei den Fraßschäden im Schnittbild irgendwelche typischen Verfärbungen.
Rote Hutfarben & harter Stiel klingt dann natürlich gleich nach Harter Zinnobertäubling, aber auch da passt viel zu viel nicht: Stiel nicht rosa überhaucht, Stiel zwar hart aber nicht steinhart, Hutfarbe kenn ich "röter", kein Zedernholzgeschmack, Habitat (...)
Speitäublinge, etc. sind wegen milder Geschmacksprobe auch alle raus.
Falls jemand Ideen hat freue ich mich über jeden Vorschlag. Alle meine Ideen zum Fund passen bisher leider nicht.
Viele Grüße
Michael
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Hallo,
ganz tolle Dokumentation!
Schade, dass du deine Bilder immer mit den Einblendungen deiner Homepageadresse "verschandelst".
Freundliche Grüße
Peter
Vielen Dank fürs Feedback. Ohne Copyright auf den Bildern wird leider zu viel "geklaut". Kam immer wieder vor, dass manche Bilder von uns auf Webseiten, in Foren oder Facebook gepostet wurden, deswegen haben wir schon vor Jahren damit angefangenen die "Quelle" als Copyright aufs Bild zu setzen.
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Hallo liebe Pilzfreunde,
was im Winter deutlich besser klappt als zur Hauptsaison: Pilze über einen längeren Zeitraum beobachten. Gibt eigentlich nichts schöneres als der Natur über Wochen "bei der Arbeit" zu zu schauen
Gefunden haben wir die Samtfußrüblinge im "Baby-Stadium" am 26.11.2023 - danach folgte bei uns in Oberbayern tiefster Winter und so sind die Samtfußrüblinge vom 01.12.2023 bis 08.12.2023 kaum gewachsen. Dann folgte Tauwetter mit viel Regen und das Wachstum explodierte innerhalb weniger Tage.
Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten, schöne Feiertage & einen guten Rutsch
Viele Grüße
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Hallo liebe Pilzfreunde,
anbei einige Highlights aus dem Spätsommer & Herbst 2023 aus dem leider viel zu trockenen Oberbayern. Nach den ergiebigen Regenfällen im August, gab es leider kaum mehr Niederschlag bei uns. Trotzdem gab es den ein oder anderen schönen Fund.
1. Abgestutzte Herkuleskeule, Clavariadelphus truncatus - Am Bachlauf im Nadelmischwald
Da ein FK schon vom Myzel getrennt auf dem Weg lag, bot sich die Kalilauge-Reaktion zur Absicherung an
2. Dorniger Stachelbart, Hericium cirrhatum - Buchenstumpf im Mischwald
3. Spitzkegeliger Wulstling, Amanita echinocephala - Waldweg im Mischwald
4. Ockergelber Schleimschirmling, Zhuliangomyces ochraceoluteus - Am Rande des Schönramer Filzes
5. Goldtäubling, Russula aurea - Buchen- / Eichenmischwald
6. Gilbender Raukopf, Cortinarius rubicundulus - Gebirgsnadelwald
7. Gelbfleischiger Lärchenröhrling, Suillus bresadolae - Waldweg mit Lärchen
8. Gelber Hohlfußröhrling, Gelber Hohlfuß, Suillus cavipes var. aureus - Kalkbuchenwald mit eingestreuten Lärchen (sonst gab es dort nur die normal gefärbte Form)
9. Rötlicher Gallerttrichter, Malchusohr, Guepinia helvelloides - Wimbachklamm
10. Eichenfilzröhrling, Hortiboletus engelii - Parkplatz mit Eiche
11. Steife Koralle, Ramaria stricta var. violaceotincta - Mischwald
12. Herkuleskeule, Clavariadelphus pistillaris - Mischwald
13. Pappel-Raufuß, Leccinum duriusculum - Badesee
14. Tauber Reizker, Tauber Steinreizker, Hypomyces lateritius - Badesee
16. Erlengrübling, Gyrodon lividus- Badesee
17. Rothütiger Netzstieliger Hexenröhrling, Suillellus luridus var. rubriceps - Badesee
18. Dunkelfleckender Schleimkopf, Phlegmacium violaceomaculatum - Gebirgsnadelwald
19. Gelbblättriger Rasling, Rötender Schönkopf, Calocybe favrei
20. Rostroter Lärchenröhrling, Suillus tridentinus
Aktuell ist dafür aber leider sehr wenig los. Vor allem wenn es doch mal ein paar Speisepilze sein sollen, geht man bei uns leider leer aus. Gerade die Lachsreizker, die in den letzten Jahren das ein oder andere Mal auf dem Teller gelandet sind, vermisse ich doch stark. Trotzdem - bei so vielen schönen Funden, vor allem im August & September - ist das "jammern auf extrem hohen Niveau". Es ist und bleibt ein tolles Pilzjahr.
Viele Grüße
Melanie & Michael
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Hallo liebe Pilzfreunde,
vielleicht hat Spontan jemand zu folgendem Porlingsfund aus dem Mai eine Idee? Selten so ein sattes gelb an einem Porling gesehen, der nichts mit "Schwefelporlingen" zu tun hat
Substrat: Laubholz
Geruch: Neutral
Konsistenz: SteinhartAuf gleichem Substrat gabs auch Hapalopilus rutilans, da konnte man den Unterschied zwischen "weich" & "steinhart" sehr gut fetstellen
Ich dachte eigentlich mit den Farben & Infos müsste die Art bei der Nachlese zu Hause leicht zu bestimmen sein, hab aber dann leider nichts passendes gefunden. Jemand mit diesen Infos und folgenden Bildern vielleicht eine Idee?
Viele Grüße
Michael
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Wie bist du denn jetzt genau drauf gekommen?
Hast du die mikroskopiert?
Eine Pilzfreundin hat ihn mir unters scharfe Glas gelegt. Selbst wär ich bei den Farben von allem ausgegangen, aber nicht von einem Pfirsichtäubling. Ich würde sogar soweit gehen, dass die Art bei solch krass abweichenden Farben (zumindest für Täublings-Laien wie mich) unbestimmbar ist. Standardmäßig kenn ich die Art mit diesen Farben:
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Vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge und sorry für die späte Antwort, war eine stressige Woche inklusive "Feiertagsarbeit" bei mir
Es ist tatsächlich Russula violeipes gewesen, muss aber dazu sagen, dass ich die Art seit Jahren regelmäßig und gerne sammle, ich in all den Jahren sicher schon weit über 100 FK der Art in der Hand hatte und ich die in allen anderen Habitaten nicht im Ansatz so farbvariabel gefunden habe. Zeigt einfach wieder, dass man sich bei den Täublingen auf (fast) nichts verlassen kann.
Fruchtkörper von R. violeipes mit mehr oder weniger komplett weißlichem Stiel finde ich regelmäßig. Auch mal eher grüngelblich gefärbte Exemplare + weißem Stiel. Aber violettgrüne Hutfarben (völlig ohne Gelbanteil) und weißem Stiel hatte ich von der Art noch nie bzw. so auch überhaupt auf dem Schirm, dass die das so kann. In die Richtung habe ich beim Bestimmungsversuch deshalb auch gar nicht gedacht.
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Sehe ich genauso. Ich versuche jetzt die makroskopischen Unterschiede zwischen Amanita phalloides und verschiedenen Russula-Arten nochmal zusammenzufassen:
Hut von oben:
Knolli: grün, braun, oder weiß, irgendwas in diesem Bereich. Durchaus variabel, aber nie ins türkise, bläuliche, lilane gehend. Meist oliv-grünlich.
Täublinge: auch sehr variabel, manchmal dem Knolli recht ähnlich, aber oft mit türkisgrünen oder mehrfarbig grün/lila Noten.
Knolli: meist deutliche radiale Pigmentierung.
Täublinge: leichte bis keine Radialzeichnung.
Knolli: Huthaut tortenstückartig abziehbar.
Täublinge: Huthaut auch abziehbar, aber nicht so eindeutig pizza/tortenstückweise
Hut von unten:
Knolli: Lamellen fast frei stehend
Täublinge: Lamellen gerade angewachsen
Knolli: viele Zwischenlamellen
Täublinge: keine oder nur vereinzelt Zwischenlamellen
Knolli: manchmal Velumreste (Fetzen/Fäden an Hut und Stiel)
Täublinge: niemals irgendwelche Velumreste
Knolli: Geruch unangenehm süßlich
Täublinge: meist kein deutlicher Geruch
Knolli: Lamellen nicht spröde, verschmierbar
Täublinge: Lamellen eher brüchig, Ausnahme Frauentäubling
Stiel:
Knolli: meist mit hängendem Ring und grünlicher Natterung
Täublinge: manchmal auch grünlich je nach Art aber eher rein weiß, niemals genattert, niemals Ring
Knolli: faseriges Fleisch, Fasern beim Durchbrechen, Fasern kann man rausrupfen vom Stiel
Täublinge: Bruch wie Apfel oder Styropor, keine Fasern extrahierbar
Knolli: Stielbasis deutlich knollig verdickt, meistens mit lappiger Scheide rundherum
Täublinge: Stielbasis spitz zulaufend, niemals knollig oder mit Scheide
So, das ist alles was mir einfällt. Sind doch viele starke Merkmale sodass eine sichere Unterscheidung kein Problem sein sollte. Falls etwas nicht stimmt oder ein wichtiges Merkmal fehlt, können mich die Experten gerne korrigieren.
LG lockpicker
Ich würde mir bezüglich Grüner Knolli <> Grüner Täubling gar nicht "so viele Gedanken" machen. Einfach auf die Kernmerkmale fokussieren. Täublinge dürfen nie:
- Velumreste auf der Hutoberseite
- einen Schleier auf der Hutunterseite oder Stielring am Stiel
- eine Scheide und / oder Knolle an der Stielbasis
besitzen. Ist nur eins dieser Merkmale vorhanden, kann es kein Täubling sein.
Alleine Stielring ODER Scheide ODER Knolle schließen Täublinge kategorisch aus. Sind (wie beim grünen Knolli üblich) alle drei genannten Merkmale vorhanden, umso besser!
Bei jeglichem Restzweifel bei der Gattungszuordnung sollte alles was in die Richtung Geschmacksprobe (oder sogar Verzehr) geht natürlich kategorisch ausgeschlossen werden.
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Hallo.
Sehr schöner Fund.
Sicher, das grün als solches ist Knolli ähnlich, aber der Rest ist ja komplett was anderes.
R. Ionochlora, da passt das grün eher nicht.
Der rillige Stiel passt dazu.
Geschmack wäre da mild +/- ganz leicht schmeckbare Schärfe.
Unter der Huthaut sehr oft +/- violette Töne.
Stiel nicht selten leicht violett überhaucht.
Also meine Vermutung, die grünen auf jeden Fall nicht ionochlora.
Der wirkt irgendwie, wie der Grüne Speisetäubling - R. Heterophylla
Die kleineren violett wirkenden könnte Ionochlora sein, parazurea käme auch in Frage.
Alles nur reine Vermutung nach Bild
LG
Daniel
Danke für deine Gedanken zum Fund =)
Ich hab auch schon überlegt, ob das vielleicht zwei verschiedene Arten sein könnten, aber wie wahrscheinlich ist es, dass zwei unterschiedliche Arten so gemeinsam wachsen? Ich glaube schon, dass alle gezeigten Fruchtkörper eher zur gleichen Art gehören.
Die beiden FK auf dem Fund sind hier einzeln abgebildet:
Großer FK von dem ersten Bild aus diesem Beitrag
Auf diesem Bild rechts ist der kleine FK, der unter dem großen FK auf Bild 1 stand:
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Hallo liebe Pilzfreunde,
an folgendendem Täublings-Erstfund beiße ich mir gerade wieder einmal etwas die Zähne aus. Vom ersten Eindruck her bei einigen Fruchtkörpern: Frauentäubling mit splitternden Lamellen - das klingt doch stark nach Russula ionochlora - allerdings wechselt die Art scheinbar extrem die Farbe. Sind die folgenden Farben bei Russula ionochlora theoretisch noch im Bereich des Möglichen? (da ich die Art bisher noch nicht hatte, hab ich noch keine Erfahrung zu den gängigen Farben von Russula ionochlora sammeln können, konnte in einer ersten Nachlese aber auch keine vergleichbar grünen Funde der Art finden).
Fakten zum Fund:
Geschmacksprobe: Angenehm / mild
Geruch: UnauffälligHutoberseite 4-10 Zentimeter, extrem farbvariabel, jung & ohnen Sonne / im Schatten hellviolettblaugräulich. Mit Sonneneinstrahlung dunkelgrünlich. Mit zunhemdem Alter dann erst grünlich und später gelblich. Huthaut bis zu 2/3 abziehbar, vor allem in Richtung Hutmitte etwas grünlich verfärbtes Hutfleisch. Hutrand im Alter gerieft.
Hutunterseite: Durchgängig weißlich gefärbte Lamellen & brüchig
Stiel: Von der Basis auffällig hellgrünbräunlich verfärbt & im Alter etwas wattig hohlHabitat: Nadelmischwald mit überwiegend Fichte & Tanne aber auch Birke, Eiche, Buche, Hasel, Espe in unmittelbarer Nähe
Sporenpulver: Auf jedenfall nicht all zu dunkel (Lamellen auch im Alter weißlich) - also irgendwo zwischen weiß und weißgelblich (Sporenabdruck ist in Arbeit)
Bilder zum Fund:
Ein ganz junges Exemplar, das von einer Seite Sonne abbekommen hat - auf der "Schattenseite" war der Hut noch "typisch Frauentäublings-Artig" gefärbt
Hier sieht man den Farbunterschied perfekt - rechtes Exemplar wurde von einem großen FK komplett verdeckt und stand im Schatten - linker FK hat Sonne abbekommen und sich an dieser Stelle grün verfärbt:
Hier ein Bild, das den Farbverlauf von mehr violett zu grünlich zu grüngelblich zeigt:
Wären die FK nicht so wie hier gewachsen, könnte man auf den ersten Blick glatt von unterschiedlichen Arten ausgehen:
Ganz alte Exemplare waren dann sogar fast schon mehr gelb als grün:
Zu den Lamellen...
Auffällig: Lamellen am Hutrand leicht violettstichig:
Der Stiel, teilweise auch bei jungen Fruchtkörpern, von der Stielbasis aus leicht weißbräunlich mit grünstich verfärbt:
Huthaut weit abziehbar und darunter (vor allem in Richtung Hutmitte) etwas grünlich verfärbtes Hutfleisch:
Schnittbild - Fleisch weiß & etwas wattig, schwach bräunend, auch hier gut zu sehen wie hellbraungrünlich verfärbt die untere Stielhälfte ausfällt
Chemische Reaktionen
Guajak-Reaktion auf Stielrinde langsam (ca. 30 Sekunden)
Mit Eisensulfat auf Stielrinde
Mit Kalilauge auf Huthaut & Fleisch
Grundsätzliche Frage erstmal: Sieht jemand der Russula ionochlora regelmäßig findet etwas, das Russula ionochlora ausschließt? Oder hat jemand eine andere Idee zum Fund, oder auch eine Idee was (welches Merkmal) man noch prüfen könnte? Habe noch zwei FK für "Experimente" "im Korb"
Vielen Dank an jeden der sich die Zeit nimmt und sich den Beitrag anschaut.
Viele Grüße
Michael
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Der Besitz von Psilocybin-haltigen Pilzen ist laut Betäubungsmittelgesetz verboten.
Auf genau das (Betäubungsmittelgesetz) zielte meine Frage ab
Ich lass aus ärgervermeidungstaktischen Gründen einfach die Finger davon. Wird einfach gedanklich unter Psilocybe/Deconica spec. abgeheftet und gut. Danke für eure Kommentare!
zu "weil die Drogenfahndung wahrscheinlich besseres zu tun hat als Pilzsachverständige zu ärgern..." -> Würde mich schon interessieren was die sagen würden, wenn die einen zufällig rausziehen, die Pilze finden und man dann einfach trocken sagt "die nehm ich nur zur Bestimmung mit". Befürchte fast, das werden die nicht glauben
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Servus
wenn die Hüte klebrig waren (sieht auf den Fotos so aus, hast du aber nicht beschrieben), geht das wohl schon in Richtung Psilocybe/Deconica. An D. crobula glaube ich eher nicht, da müssten junge Fk stärkeres Hutvelum aufweisen und auch die Lamellen scheinen mir etwas zu dunkel. Ohne mikroskopische Merkmale kann nich dazu nicht mehr sagen.
Grüße
Hias
Vielen Dank trotzdem - wie ist das eigentlich? Dürfte man theoretisch überhaupt einen FK mitnehmen, um den unters Mikroskop zu legen? Würde fast behaupten, da würde man sich strafbar machen?
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Hallo liebe Pilzfreunde,
ich hoffe der Beitrag ist, trotz der von mir vermuteten etwas "heiklen" Gattung, erlaubt. Folgenden Fund habe ich heute im Nadelmischwald gemacht. Dort wurde vor 2-3 Jahren ein Baum gefällt, zerlegt und mittlerweile ist Moos übers Sägemehl und und die Holzabfälle gewachsen. Ich bin auf den Fund nur aufmerksam geworden, weil dort hunderte FK standen und ich Form, Farbe und Flockigkeit so bisher in der Kombination noch nie gesehen habe. Sah einfach wunderschön aus.
Normalerweise sind diese "Kleinpilze" überhaupt nicht mein Gebiet und dementsprechend hab ich da so gut wie keine Erfahrung bei der Bestimmung der Selbigen. Eine erste Nachlese zu Hause hat mich zu Psilocybe crobula geführt.
Fakten zum Fund:
Geschmack: etwas nach karamellisiertem Einhornfleisch
kleiner Scherz: Nicht probiert
Geruch: Etwas muffig-pilzig, vielleicht eine leichte süßliche Komponente
Besonderheiten: Allgemein sehr flockig, sowohl am Stiel, teilweise auch am Hutrand. Hut gerieft und orange bis bräunlich gefärbt. Stiel beflockt, oder vielleicht auch etwas genattert, auf jedenfall sehr dünn und trotzdem hohl. Fleischfarbe relativ dunkel / bräunlich.Bilder
Würde mich über Meinungen zum Fund wie immer freuen und bedanke mich im voraus bei jedem der drüber schaut
Wichtig: Mich interessiert der Missbrauch der Art nicht im Ansatz, aber trotzdem wärs toll zu erfahren, ob meine Bestimmungsversuch in die richtige Richtung geht.
Viele Grüße
Michael
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Danke für die vielen hilfreichen Antworten zu den verschiedenen Themen
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Hallo liebe Pilzfreunde,
nach der ersten Spitzmorchel vor einigen Wochen und der ersten Böhmische Verpel letzten Sonntag gab es zwischendrin eher zaghaftes Wachstum bei Morchel, Verpel & Lorchel. Jetzt scheinen aber vor allem die Spitzmorcheln und Böhmischen Verpeln richtig durchzustarten. Anbei einige schöne Spitzmorcheln und Verpeln von heutigen Waldrunden an verschiedenen Auwaldabschnitten am Inn im Landkreis Mühldorf / Oberbayern.
1. Böhmische Verpel
2. Spitzmorchel
3. Vergleich - Spitzmorchel vs. Böhmische Verpel
4. Scharbockskrautbecherling
5. Zapfenhelmlinge
6. Zapfenrüblinge
7. Schuppenwurz (bei Esche im Auwald = Morchelanzeiger / bei Pappel im Auwald Verpelanzeiger)
8. Weinbergschnecke
9. Schlüsselblume (im Vordergrund) & Gelbes Buschwindröschen (im Hintergrund) (bei Esche im Auwald = Morchelanzeiger / bei Pappel im Auwald Verpelanzeiger)
Es ist beeindruckend, was sich im Vergleich zu unseren Waldrunden am vergangenem Wochenende in der Natur getan hat. Gefühlt ist die Vegetation "einen Monat weiter" als noch vor einer Woche. Wer Habitate mit Böhmischer Verpel / Spitzrmochel / Morchelbecherling bei sich in der Region kennt, der ist sicher gut beraten mal vorbeizuschauen. Gerade im Süden Deutschlands sollte es jetzt dann sicher überall viel "Morchliges & Verpliges" zu finden geben
Viele Grüße
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Schöne Funde, danke fürs zeigen, ich schliesse mich Maria mal an: wo in Oberbayern?
Bei uns hier im Chiemgau habe ich zwar auch schon Prachtbecherlinge gesichtet, aber leider noch keine Morcheln.
sorry für die späte Antwort - wir sind überwiegend in Auwäldern am Inn in den Landkreisen Mühldorf & Altötting unterwegs
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Hallo,
Habt ihr darauf geachtet an welchem Holz der wuchs? Ich hatte den am 20.02. an Tanne, Pilzflora Ehingen beschreibt den auch an Tanne, eventuell noch mit Vorliebe für Kalk. das würde erklären, warum auf der Alb und im Schwarzwald So viele Fundstellen kartiert sind und er im Rest Deutschlands selten ist.
Viele Grüße
Bestimmt auch bei uns Nadelholz, aber die Unterscheidung von Fichte / Tanne bei einem bemoosten, modernden Stumpf ist nicht gerade meine Spezialität. Gibt’s vielleicht einen Trick die Fichte / Tanne bei morschen Totholz-Funden auseinander zu halten?
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Hallo liebe Pilzfreunde,
fast genau wie im letzten Jahr gibt es auch 2023 bei uns einen Frühstart bei den Morcheln.
2022 konnten wir unsere bisher "früheste Spitzmorchel" am 11.03.2023 finden:
2023 hat es sogar noch einen Tag früher geklappt und zwar am 10.03.2023
Nur einen Tag später (11.03.2023) hat es bei uns dann 2023 auch mit unserem "frühesten Morchelbecherling" aller Zeiten geklappt:
Auch ein toller Erstfund ist am 10.03.2023 gelungen - Violettblättriger Winterrübling, Baeospora myriadophylla - Danke an der Stelle an "nobi" und "hilmgridd" für die Bestimmungshilfe
Alle Funde stammen aus verschiedenen Auwäldern entlang des Inns in den Landkreisen Mühldorf & Altötting in Oberbayern. Weitere Funden aus dem März 2023
Wintertrompetenschnitzling, Tubaria furfuracea
Scharbockskrautbecherling, Botryotinia ficariarum
Zinnoberroter Prachtbecherling, Sarcoscypha austriaca
Fichtenzapfenhelmling, Mycena strobilicola
Fichtenzapfenrübling, Strobilurus esculentus
Giraffenholz
Langstielige Holzkeule, Xylaria longipes (links) & Vielgestaltige Holzkeule, Xylaria polymorpha
An sich ein perfekter Start in den März, aber der versprochene Niederschlag ist bei uns - wieder mal - ausgeblieben und so haben wir in den letzten drei Monaten schon wieder ein erhebliches Niederschlagsdefizit angehäuft. Es fehlen rund 60 L/qm im Vergleich zum langjährigem Mittel. Man kann nur hoffen, dass bald endlich auch bei uns im Südosten etwas Niederschlag kommt. Schon 2022 war das Morcheljahr - vor allem was die Artenvielfalt betrifft - leider auf Grund der Trockenheit etwas verhalten.
Wie schaut es in eurer Region mit Morchel, Verpel, Lorchel und dem Niederschlag aktuell aus?
Viele Grüße
Michael
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Wahnsinn
Die Art hat ich sowas von gar nicht auf dem Schirm - danke für die Hilfe!
Wurde natürlich gleich für die Kartierung gemeldet - nach Rücksprache mit dem zuständigen PSV sogar ein Erstnachweis der Art für unseren Landkreis
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Hallo liebe Pilzfreunde,
anbei ein Auwaldfund vom gestrigen Freitag, aus dem ich noch nicht so wirklich schlau werde.
Geschmack: Keine Geschmacksprobe durchgeführt
Geruch: intensiv pilzig, aber leider "nichts Besonderes"
Fundort: Typisches Spitzmorchelhabitat (Auwald am Inn mit Mischbestand: Fichte, Esche, Ahorn)
Besonderheiten: Hutmitte vertieft & mit Buckel, Auffällig gezackter & geriefter Hutrand, dicht stehende Lamellen mit vielen Zwischenlamellen v. a. am Hutrand, Lamellen (nicht nur auf den Bildern) ganz dezent violettstichig, Stiel bei großen Exemplaren hohl, Basis mit auffälligem (weißlichem) Myzelfilz, Folgezersetzer / auf Totholz (höchstwahrscheinlich Nadelholz / Fichte)
Anbei einige Bilder zum Fund
Schnittbild hab ich zwar gemacht, aber leider kein Bild davon. Dachte eigentlich mit den oben beschriebenen, deutlichen Merkmalen sollte es um diese Jahreszeit nicht viel Auswahl geben, aber so wirklich was Passendes finde ich bisher nicht wirklich. Bin also um jeden Ansatz dankbar - vielleicht übersehe ich auch nur wieder mal "das Offensichtliche"
Viele Grüße
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Titelbild: Die Vorfreude auf die Zeit der Morcheln, Verpeln & Lorcheln ist riesig - unsere bisher größte Speisemorchel wurde aus Altersgründen nur zum vermessen & wiegen geerntet und dann zerteilt bei verschiedenen Eschen abgelegt. Zu alte Morcheln sollten nicht mehr für Speisezwecke gesammelt werden
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Hallo liebe Pilzfreunde,
sicher gibt es auch im Pilzjahr 2023 wieder einige begeisterte Sammler, die das "Morchelfieber" packt, die sich aber vielleicht noch schwer tun die verschiedenen Arten zu unterscheiden. Anbei deshalb - ohne großen Kommentar - einige Vergleichsbilder der Morchel-Lorchel-Verpelzeit mit Funden aus den letzten beiden Jahren aus den Landkreisen Mühldorf / Altötting in Oberbayern.
Vielleicht ist ja für den ein oder anderen etwas brauchbares dabei, das in den kommenden Wochen die Unterscheidung zwischen den Arten bzw. Artengruppen erleichtert.
Viele Grüße
Michael