Beiträge von Botschafter

    Hallo ins Forum,

    ich hatte versprochen, die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Kampf um den Erhalt der Solmser Saftlingswiese auch hier im Forum darzulegen. Ganz unter dem Motto: Saftlings-Wiese verloren. Erkenntnisse gewonnen!

    (Dieser Text ist in längerer Form erschienen in DGfM-Mitteilungen 34_1_2025:

    https://www.zobodat.at/publikation_volumes.php?id=74379 im Dokument auf S. 110 bis 117)

    1. Naturschutzverbände & Naturschutzbehörden können eine schon geplante Bebauung nicht verhindern.

    Die NABU-Ortsgruppen von Solms haben zusammen etwa 1.000 Mitglieder. Für die Bemühungen und die Klage um das Baugebiet „Am Weidfeldsweg“ hatte sich die NABU-Ortsgruppe Solms mit dem BUND Landesverband Hessen (30.000 Mitglieder) und der HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Natur, 1.500 Mitglieder) zusammengeschlossen.

    Warum war dennoch kein Stopp der Bebauung möglich?

    Gemeinden, Städte und Landkreise müssen den unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen ihrer Bürger gerecht werden. Das Bedürfnis nach Wohnraum ist eines davon. Dafür werden Flächen ausgesucht. In einem aufwendigen Verfahren wird dann der Bebauungsplan erstellt. Wenn jetzt erst die Einwände der „Naturschützer“ kommen, werden diese in Form von Ausgleichsmaßnahmen, Rettungsaktionen und Festschreibungen berücksichtigt. Aber die Bebauung erfolgt dennoch.

    Was lernen wir daraus?

    Man sollte für besondere Natur-Areale bereits dann aktiv werden, bevor die Idee einer Bebauung überhaupt geboren wird. Für die Solmser Saftlings-Wiese hätte das vor ca. 10 Jahren der Fall sein müssen. Flächen, die bei Behörden, Stadtverordneten, Bürgermeister etc. als „Naturschätze“ bekannt sind, werden bei der Wahl für ein mögliches Baugebiet eher ausgespart.

    Wie kann man „Naturschätze“ und „mykologische Hotspots“ bekannt machen und erhalten?

    • Verantwortungsträger, Landwirte, Revierförster auf die Natur-Schätze aufmerksam machen und diese Personen freundlich mit in deren Erhalt einbeziehen.

    • An Behörden-Vertreter ein zwei- bis vierseitiges Schreiben, mit den wesentlichen Fakten zum Gebiet, einreichen: Lageplan; Arten-Liste; Besonderheiten; einige aussagekräftige Fotos. Am besten als PDF-Datei zum Ausdrucken und Abheften. Damit ist das Gebiet aktenkundig.

    • Presse-Termin mit Lokal-Größen und örtlichen Mandatsträgern, wobei diese Personen für ihren Einsatz um dieses Biotop gewürdigt werden.

    • Den Landwirt, der die Wiese bewirtschaftet, für seine Art der Bewirtschaftung loben und ihm ab und an eine kleine Aufmerksamkeit übergeben.

    • Den Revierförster mit einbeziehen und ihn für diesen Naturschatz sensibilisieren.

    Du meinst, das ist viel Aufwand?

    Ich verrate mal, was wir – die „Interessengemeinschaft zur Erhaltung der Natur am Weidfeldsweg“ – an Aufwand betrieben haben: akribische Erfassung der Flora und Fauna; etliche Stellungnahmen zu den B-Plänen; öffentliche Banner; zwei Flugblatt-Aktionen; Unterschriften-Aktion; über 20 Zeitungsartikel und Leserbriefe; sozial-media-Aktivitäten; Aufbau von zwei Internetseiten; zwei Online-Petitionen; Antrag auf Sicherstellung und Prüfung als NSG; Eingabe an den Petitionsausschuss des Hessischen Landtags; Vortrag vor dem Bauausschuss; öffentlicher Info-Abend; 20.000-Euro-Klage gegen den B-Plan. Doch es war zu spät!

    Aber wir haben gelernt:

    • Ab jetzt werden wir die verbliebenen Naturbesonderheiten bekannt machen!

    • Ab jetzt werden wir frühzeitig Verbündete aktivieren!

    • Ab jetzt werden wir die Gemeinschaft aller für den Schutz dieser letzten Reservate mit ins Boot nehmen!


    2. Saftlinge müssen als „Juwelen artenreicher Wiesen“ bekannter werden

    Die Gemeinschaft kann nur schützen, was sie kennt und wertschätzt. Doch selbst den allermeisten Mitgliedern der Naturschutzverbände und -behörden sind Saftlinge unbekannt. Und selbst wer Saftlinge aus der Literatur kennt, sieht sie nicht unbedingt in der Natur. Dieser Zustand ist inakzeptabel.

    Saftlinge – als besonders geschützte Pilzarten – sollten einen Bekanntheitsgrad gleich dem der heimischen Erd-Orchideen erreichen.

    Saftlinge sind Zeiger-Organismen von artenreichen Wiesen, mit langer Historie als Magerwiese. „In Deutschland wurden in den letzten 70 Jahren bereits 90 % der ursprünglichen Biotope mit artenreichem Grünland zerstört“, schreibt Peter Karasch in der naturschutzfachlichen Bewertung des Solmser Saftlingsvorkommens. Hätten die Vertreter der örtlichen Naturschutzverbände schon früh Kenntnis von den oben aufgeführten Fakten gehabt und die Saftlinge acht Jahre früher entdeckt, wäre diese Magerwiese wohl erhalten geblieben. Was lernen wir daraus?

    Saftlinge müssen bei Mitgliedern der Naturschutz-Verbände und Vertretern der

    Naturschutz-Behörden bekannt werden. Sowohl in ihrer Bedeutung als Zeiger-Organismen, als auch ganz praktisch beim Besuch und Auffinden vor Ort.

    Saftlinge – als Juwelen der Wiese – sollten auch der breiten Öffentlichkeit über unterschiedliche Kanäle immer wieder präsentiert werden. So wie die heimischen Orchideen sollten auch Saftlinge im Bewusstsein der Öffentlichkeit „schützenswerte Natur“ sein.

    Wie könnte man das machen?

    • NABU-Herbst-Aktion unter Mitwirkung der DGfM. Das vierteljährlich erscheinende NABU-Magazin “Naturschutz heute“ hat eine Auflagenhöhe von knapp einer halben Million. Oder eine gemeinsame Aktion mit NABU-Naturgucker.de

    • Eigene Internet-Seite für Saftlinge („Saftlinge.de“ ist noch frei). Mit Basis-Information, vereinfachtem Bestimmungsschlüssel, Melde-Möglichkeit, Foto-Wettbewerb, Download von Ausmalbildern, etc.

    • Youtube-Tutorial zum Auffinden, Umgang, Fotografieren und Kartographieren von Saftlingen.

    • Öffentliche Führungen zu Saftlings-Orten anbieten.

    • Die Lust, auf die Suche nach etwas Schönem und Seltenem („Juwelen“) wecken!

    • Kooperation mit Gummibärchen-Herstellern oder lokalen Saft-Herstellern (aus Streuobst)

    • Seid kreativ! Sucht Verbündete!

    An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Foristen, bei den Mitgliedern des Präsidiums der DGfM und bei meinen Mitstreitern vor Ort für die vielen anregenden Gedanken ganz herzlich bedanken. Verzeiht mir, dass ich nicht jeden von euch persönlich zitiert habe.


    Mit Mycel-verbundenen Grüßen vom Botschafter :gwinken:

    Hallo ins Forum.

    Von den Orchideen ein Schwenk zu einem besonderen Farn.

    Wildstandort im Hecken- und Waldsaum-Streifen bei einer ehemaligen Bahntrasse.

    Der Mond-Sichelfarn, Cyrtomium falcatum.

    Ein Neophyt aus Ostasien, der wohl schon mehrere Jahre hier an diesem Standort gedeiht.

    Hallo Südwald , hallo ins Forum.

    Inge, danke für deine wichtigen Hinweise, die eigentlich ich thematisieren sollte. Meine Beobachtungsaktivitäten der Feuersalamander-Population erfolgen im Rahmen des hessischen Feuersalamander-Meldenetzes und Bsal-Monitoring-Programms.

    Feuersalamander

    Von der Landesbehörde wurde ich darum gebeten, dieses bisher gänzlich unbekannte Feuersalamander-Habitat durch Begehungen bei Nacht und Tag zu erfassen. Natürlich unter Bsal-Schutz-Maßnahmen!

    Die Störung der Feuersalamander erscheint der NABU-Ortsgruppe und dem HLNUG notwendig, um diverse Schutzmaßnahmen für die Feuersalamander-Population einleiten zu können, die da wären:

    - Reduzierung von Driftverlusten durch bei Starkregen-Ereignissen

    - Verringerung von Larven-Tötungen beim mehrmaligen Durchzug der 1000köpfigen Schafherde, die den Bachlauf als Tränke nutzt.

    - Regelung des zunehmenden Freizeit-Drucks (Hunde-Spaziergänger, Kita-Gruppen am Bach) und Bsal-Schutz.

    - Steuerung von forstwirtschaftlichen Tätigkeiten im Umfeld des Bachs.


    Nur was man kennt und bekannt ist, kann geschützt werden. Und das auch nur, wenn sich viele Menschen darum bemühen!

    Bachlauf nach dem Durchzug der 1000köpfigen Schafherde

    Gruß aus dem Hohen Tal :gwinken:

    Hallo ins Forum, an Karfreitag war ich nachts wieder auf Feuersalamander-Exkursion. 11 adulte Salamander-Mütter waren am Bach.

    Und, in mühsamer Arbeit habe ich mal alle 88 bisher gesichteten adulten Feuersalamander miteinander verglichen. Nur ein Individuum habe ich zweimal gesehen. Ich frage mich, wie groß die Feuersalamander-Population im Hohen Tal ist! :gkopfkratz:

    Um dieser Frage etwas leichter auf die Spur zu kommen, habe ich mich auf dem Portal

    Amphibian and Reptile Wildbook

    registriert.

    Bin gespannt! :gwinken: Grüße aus dem Hohen Tal vom Botschafter

    Hallo ins Forum, du oder Sie kennen "Saftlinge" nicht?! Saftlinge sind Pilze, die unter Naturschutz stehen.

    Dem Verlust einer artenreichen Saftlings-Wiese habe ich einen Artikel gewidmet. Jetzt ist dieser Artikel in der Fachzeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. erschienen und ist öffentlich.

    "Saftlings-Wiese verloren - Erkenntnisse gewonnen"


    Viel Spaß beim Lesen wünscht

    der Saftlings-Botschafter


    https://www.zobodat.at/pdf/DGFM-Mitteilungen_34_1_2025_0149-0272.pdf

    Im pdf-Dokument des Links auf den Seiten 110 bis 117


    Internet-Seite zum verlorenen "Naturjuwel am Weidfeldsweg"

    https://www.naturamweidfeldsweg.de/
    Und so sieht es heute dort aus:

    Hallo und hurra!!! Endlich hatte es ein wenig geregnet! Da musste ich doch schauen, ob die Feuersalamander-Mütter die Gelegenheit nutzen, um im Bach wieder einmal Larven abzusetzen.

    Und ja, die Muttis waren wieder da.

    Diese hier lag tot im Bachbett.

    Zerkaut und wieder ausgespuckt. Schade - aber Natur!


    Diese Dame kam gerade aus ihrem Tagesversteck, einer Höhlung unter dem Moos, hervorgekrochen.


    Ganz nahe bei machte sich eine andere Feuersalamander-Dame auf den Weg den Berg hoch. Wohl auf der Suche nach Nahrung.

    Auf dem Weg zu "Mac Schneck"


    Überhaupt waren die Feuersalamander kreuz und quer unterwegs.

    Hier eine Lehmwand querend.


    Dort über Moos den Berg hoch.


    Dieser noch junge Feuersalamander war auf dem Weg in die Wiese.


    Es ging den Bach aufwärts.


    Und den Bach abwärts.


    Aber natürlich gab es auch immer mal Weibchen, die geruhsam ihre Larven ins Wasser absetzten.

    38 erwachsene Feuersalamander begegneten mir in der gestrigen Nacht.

    Und 2 Sumpfdotterblumen


    Kurz vorm Ort leuchteten mir noch aus dem Dunkel zwei Augen entgegen.

    Eine Katze!

    Gruß aus dem Hohen Tal vom Botschafter :gwinken:

    Hallo ins Forum, hallo Feuersalamander-Freunde, hallo Waschbären-Freunde,

    inzwischen habe ich mich schlau gemacht und meinen Frieden mit den Waschbären geschlossen.

    Die dürfen auch die eine oder andere Salamander-Larve fressen.

    Unseren Revier-Förster werde ich bitten, dass er in Bachnähe mehr starke Stämme liegen lässt, als Tagesverstecke für die erwachsenen Feuersalamander. Und zum Schutz der Larven wäre Kronenschnitt an manchen Stellen des Bachverlaufs schon eine Hilfe.


    Kurz zum Waschbären-Management:

    Etliche Studien haben bisher gezeigt, dass die verstärkte Jagd auf Waschbären nur die Vermehrungsrate erhöht. Einzig das Fangen, Sterilisieren und wieder Freilassen der führenden Weibchen, hat eine Verringerung der Population zur Folge.


    Zurück zu den Feuersalamander-Larven, die ich noch in meiner Kindheit hier in etlichen Bächen fand. Ich wollte mal schauen, wie es heute aussieht und habe daher sechs weitere Bäche bei Dunkelheit begangen und auf Feuersalamander-Larven abgesucht.


    Unter dem Foto vom Gewässer präsentiere ich meine Zählung. Beispiel, Hoher-Tal-Bach:

    458 FS-Larven; 50 erwachsene FS


    Grundbach Albshausen:

    60 FS-Larven; 4 erwachsene FS


    Albshäuser Bach:

    4 FS-Larven


    Borngrund-Bach

    keine FS-Larven mehr


    Quellteich an der Schmelz

    61 FS-Larven, 1 erwachsener FS


    Spielbach:

    6 FS-Larven


    Schutzhütten-Bach:

    12 FS-Larven


    Fazit: Die Bäche führen fast alle extrem wenig Wasser. Das war früher eindeutig anders. Die Trockenheit dürfte das größte Problem für die Feuersalamander sein. Und Bsal, der Salamanderfresser-Pilz, kommt on top oben drauf.

    Doch, Feuersalamander sind seit langer, langer Zeit erfolgreich im Überleben.

    Und um diese Art werde ich mir keine Sorgen machen!


    Grüße aus dem Hohen Tal vom Botschafter :gwinken:

    Hallo ins Forum, heute habe ich die angelegten Spurenfallen im Hohen Tal kontrolliert.

    Meine Befürchtung hat sich bewahrheitet:

    Waschbären sind entlang des Bachs unterwegs.

    So viele Pfotenabdrücke!


    Wer weiß, wieviele Feuersalamander-Larven wieder gefressen wurden! :gmotz:

    "Zum aus der Haut fahren!", meint der Botschafter.

    Hallo Feuersalamander-Freunde!


    Um auch Videos von den wunderschönen Feuersalamander-Müttern und deren Lebensraum zeigen zu können, habe ich einen öffentlichen WhatsApp-Kanal mit Namen:

    Feuersalamander

    DER anonyme Feuersalamader-Kanal auf WhatsApp

    Immer wieder werde ich dort kurze Clips, Fotos und Infos einstellen.


    Und jetzt - tada - noch nicht gezeigte Feuersalamander-Individuen.

    Grüße vom Botschafter

    :gwinken:

    Stopp! Heute bin ich bei Tage den Hohen-Tal-Bach abgelaufen.


    Ich habe nach toten Salamandern Ausschau gehalten. Getötet von Waschbären, die sich hier in der Region stark vermehrt haben.

    Waschbären suchen gerne im Wasser nach Essbarem.

    Ich vermute, dass auch Waschbären im vergangenen Jahr und in diesem Jahr die größeren Feuersalamander-Larven aus dem Bach aufgefressen haben.

    Ein ehemaliger Förster möchte mir eine Wildkamera leihen, um diese Hypothese zu prüfen. Oh, Mann! Wo soll das nur hin führen? :gkopfkratz:

    Übrigens, dies war die einzigste Feuersalamander-Larve, die ich sah. Eine am Tag!

    450 in der Nacht!

    Jetzt aber Tschüss :gwinken:

    Hallo ins Forum, hallo Feuersalamander-Freunde!

    Die gestrige Nacht im Hohen Tal war außergewöhnlich, ereignisreich und lang!

    Schon direkt beim Bacheinlauf sah ich die ersten Larven.

    Und gleich darauf, das erste Weibchen!

    Was für eine Freude!

    Und dann folgten 44 weitere Muttis!

    Hier ein paar Fotos von weniger als der Hälfte der Feuersalamander-Mütter.

    Grüße vom Botschafter :gwinken:

    Am Abend in Mittelhessen: Brillanter Himmel! Leider konnte ich den glitzernden Sternenhimmel nicht einfangen.

    Fahrrad-Parkplatz

    Den Ruf des Waldkauzes musst du dir dazudenken.

    Skulpturen-Baum am Bach.

    Feuersalamander-Larve im Bach.

    Sternbild ORION über Schloss Braunfels.

    Nachts ist es auch bezaubernd draußen!

    Hallo ins Forum, hallo, liebe Feuersalamander-Freunde.

    Am 12. März sind wir abends mal wieder für zwei Stunden am Hohen-Tal-Bach gewesen.

    Die bei uns schon lang anhaltende Trockenheit lässt wohl die Feuersalamander-Mütter in ihren Verstecken verharren. So haben wir kein erwachsenes Exemplar zu Gesicht bekommen.

    Aber es gab auch so viel zu sehen!

    121 Feuersalamander-Larven, meist aber sehr kleine! Entweder sind die Großen geschrumpft oder verschwunden!

    Eine flache Eintagsfliegen-Larve, ein Bio-Indikator für beste Wasserqualität.

    Und immer wieder Salamander-Larven!

    Saskia hat diese guten Fotos gemacht!

    Ein Dreieckkopf-Strudelwurm, Dugesia gonocephala. Auch ein Bio-Indikator für sehr sauberes Wasser.

    Zu diesem Tier schrieb mir ein Biologe: "Die kannst du in 1000 Stücke schneiden und es gibt 1000 neue Tiere."


    Das war es wieder mal,

    aus dem Hohen Tal!


    Gruß vom Botschafter :gwinken:

    Hallo ins Forum, bei einer Waldtal-Erkundung fiel mir dieses Polster auf.

    Die Farbe des Polsters passte nicht zu den Mooskissen.

    Und die Form passte nicht zu den Flechten, die ich kenne.

    Also, Smartphone raus und ein paar Fotos machen!

    Der Standort: Ostrand des Hintertaunus, ca 210 Meter über N.N.

    Buchenwald, nach Südost gerichtete Abbruchkante zu einem Waldweg hin.

    An der Vertikalfläche wachsend.

    Nur blättchenartiges Lager.

    Keine Podetien, Apothecien oder sonstige Strukturen zu erkennen.

    Definitiv auf Erde wachsend. Diese dürfte eher sauer sein, da kieselige Tonschiefer den Untergrund bilden.

    Nach der Durchsicht meiner drei Bestimmungsbücher bin ich bei der Büschelflechte oder Rasen-Säulenflechte, Cladonia caespiticia, gelandet. "Kann das sein?", fragt ganz vorsichtig der Botschafter :gwinken:

    Hallo ins Forum, inzwischen ist es März geworden und die Solmser Mauer-Moosbecherchen-Invasion ist definitiv vorüber.

    Einen Rückblick darauf bietet der folgende Beitrag:

    Gestern Nachmittag bin ich die Friedhofsmauer abgegangen und habe sie genau inspiziert.

    Kein einziger Pilz!


    Nein, stimmt ja nicht!

    Es waren jede Menge wunderschöner Flechtenpilze da.

    Die Formen und Farben!

    Diese Frische nach dem Frühlings-Regen!

    Wandere gemeinsam mit mir die Mauer entlang und erfreue dich an der Vielfalt!

    Mit diesen beiden, nur an Steilflächen vorkommenden Flechten endet der kleine Rundgang.

    Verflochtene Grüße vom Botschafter :gwinken:

    Hallo liebe Feuersalamander-Freunde,

    zweieinhalb Stunden war ich gestern Nacht im Hohen Tal unterwegs.

    Es hatte am Tag geregnet, endlich auch mal so viel, dass das Laub feucht war. Also, bestes Salamander-Wander-Wetter!

    Schon im Unterlauf des Bachs sah ich Salamander-Babys.


    Und gleich wieder welche!

    Ich markiere sie mal

    Im Verlauf der 700 Meter Bach-Länge habe ich dann 107 Feuersalamander-Larven gesichtet. Vor 6 Tagen zählte ich gerade mal 38 Larven!

    Es müssen also zwischenzeitlich wieder Mütter zum Gebähren am Bach gewesen sein.


    Unterwegs hörte ich im dunklen Waldtal sonderbare Geräusche. Beim näheren Lauschen stellte ich fest, dass sie von einem Vogel kommen müssen. Und dann sah ich den "schrägen Vogel" kurz gegen den hellen Himmel. Mittelgroß, abgerundete Flügelspitzen, schwankender Flug: Ziemlich sicher eine männliche Waldschnepfe, auf Revier-Markierungs-Flug.


    Die letzte Feuersalamander-Larve fand ich oberhalb der Quelle in einer Pfütze.

    Im trüben Wasser kaum zu sehen.

    Meine Bemühungen, dieses arme "Einzelkind" heraus zu fangen, schlugen fehl. Doch zweimal hatte ich die Larve in meiner Handmulde. Ich war überrascht, wie kräftig dieses zarte Tierchen ist. Da spürte ich den Räuber! Und, schwupps, hatte sich das flinke Baby aus meiner Handmulde befreit.

    Ich gab auf und ging nach Haus!

    Grüße vom Botschafter :gwinken:

    Hallo Erik, das ist ja wirklich ein interessanter Forschungsbereich!

    Ich würde den gerne unterstützen.

    Zimtfarbenen Weichporling habe ich hier in Mittelhessen Anfang/Mitte September gefunden.

    Nur an wenigen Orten.

    Und tatsächlich habe ich auch für eine Färberei-Interessierte gesammelt und getrocknet.

    Aber da kam Mengen mäßig kaum was raus.

    Und das bißchen habe ich ja schon verschenkt.

    Doch September 2025 würde ich für euer Projekt sammeln gehen.

    LG Thomas

    Hallo ins Forum,

    bin am Nachmittag nur mal kurz auf Gewässer-Erkundung gewesen. An den herrlichen Baumpilzen kam ich, ohne Fotos zu machen, nicht vorbei.

    Im Winter leuchten sie besonders heraus!

    Und nach 90 Minuten Nahraum-Erkundung geht es beseelt nachhause.


    "So schön draußen!", sagt der Botschafter ==Gnolm13

    Hallo ins Forum, hallo Feuersalamander-Freunde,

    am Samstag war ich nachmittags am Oberlauf des Hohen-Tal-Bachs. Habe mir die Augen aus dem Kopf geguckt :gkrass: - keine einzige Feuersalamander-Larve gesehen. :gnichttraurig:


    Zwei Tage später bin ich bei Dunkelheit hin.

    Gleicher Bereich!

    Auf Anhieb Dutzende von Larven gesehen. :gbravo:

    Ja, wo ist sie denn, die kleine Feuersalamander-Larve? :gkopfkratz:

    Die Larven liegen meist bewegungslos im flachen, eher strömungsarmen Wasser. Zwischen den Hölzchen und Blättchen, die ebenso bewegungslos da herum liegen, sind sie schwer auszumachen.

    Hier, ich zeige mal drauf!

    Die Großaufnahmen täuschen. Die Larven sind ja nur 25 mm bis 35 mm groß.

    Manchmal hat man Glück. Das Wasser ist ruhig, der Untergrund kontrastiert, man kommt nahe genug ran, und der Baby-Feuersalamander zeigt keine Angst vorm nahenden Smartphone.


    Anfangs dieser Exkursion habe ich die Larven noch gezählt. Doch bei ca. 40 Exemplaren habe ich damit aufgehört. Mensch, wo so viele Baby-Salamander sind, können doch die Mütter nicht weit sein. :gklimper:


    Die gesamten 700 Meter Bachlauf habe ich abgeleuchtet. Keinen großen Feuersalamander gesehen.

    Aber herrliche Naturbilder habe ich im Schein der Taschenlampe wahr genommen. So wie diese Baumgruppe. Ich nenne sie "Die-vier-Brüder"


    Mit den "Vier-Brüdern" verabschiede ich mich erst einmal für ein paar Tage aus dem Hohen Tal. Danke fürs Mitkommen!


    Mit verbundenen Grüßen vom Botschafter :gwinken:

    Aber, tagsüber hängen die in ihren Verstecken ab

    Welche Verstecke denn? Ich würde gern Salamander finden, aber wo genau suchen?

    Tagsüber muss es doch auch irgendwie möglich sein? Feuersalamander glaube ich hier leider nimmer zu sehen, aber Molchlarven oder so?

    Hallo hilmgridd ,

    Kauz, Paulis und der Wikipedia-Text geben schon viele Antworten auf deine Frage, wo du Feuersalamander finden kannst.


    Gebärendes Weibchen bei plus 3 Grad, am 23. 1. 2025, 19.30


    Gehe diese Punkte durch!

    0. Lagen die Nachttemperaturen bei euch diesen Winter schon öfters über plus 2 Grad?

    1. Recherchiere, ob der Feuersalamander überhaupt in deiner Region vorkommt.

    2. Prüfe, ob der Bsal-Pilz die FS-Population bei euch schon vernichtet hat.

    3. Säubere und desinfiziere deine Geländeschuhe, damit du den Bsal-Pilz nicht zufällig in deine Salamander-Population einschleppst.

    4. Erkunde geeignete Larven-Gewässer bei Tag. Suche nach strömungsarmen Flachwasserzonen.

    5. Gehe an diese Stellen in der Dämmerung oder bei Dunkelheit.

    Schaue nach Larven. Von Molch-Larven unterscheiden sie sich durch die weißen Flecken an den Beinansätzen.

    6. Melde deine Funde bei der für die Salamander-Kartierung zuständigen Landesbehörde.


    Feuersalamander sind eine deutsche Verantwortungsart! Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele wie in Deutschland. Und der Salamanderfresser-Pilz, Batrachochytrium salamandrivorans, kurz Bsal, löscht zur Zeit ganze Populationen aus.


    In unseren Nachbarlandkreis ist Bsal schon angekommen.


    Schuh-Hygiene schützt!

    Erfassung , Monitoring, informiert!


    Oh, ich sehe, ich sollte einen extra Thread zum Salamanderfresser-Pilz eröffnen.

    Aber an dieser Stelle schon mal eine tolle Seite:

    Feuersalamander in Deutschland: Wie eine Krankheit die beliebte Amphibienart bedroht
    Ein invasiver Pilz aus Asien tötet hierzulande immer mehr Tiere. Besonders häufig sterben Feuersalamander an der qualvollen Krankheit. Wie sie sich verbreitet…
    www.nationalgeographic.de


    Besorgte Grüße vom Botschafter g:(

    Hallo Paulis ,

    du wolltest Schmetterlingstramete

    in blau!

    Da, schau!