Beiträge von durnik

    Ok, hab was dazu gelernt. Es zerstört halt nicht der Harvester meine Pilze, sondern der Forwarder. Das Mycel ist halt recht dicht unter der Oberfläche und das schwere Gerät zerwühlt es bzw. verdichtet den Boden. Beides schlecht für den Pilz. Holzwirtschaft ist nötig und heutzutage ernten halt die Maschinen, kann man nix ändern.

    Ich geh halt durch den "Lieblingswald" und heul fast, wenn ich die Zerstörung seh. Das darfst Du mir nicht krum nehmen. In der nächsten Zeit braucht man als Pilzsammler auch nicht mehr hin. Es ist traurig anzusehen. Die Pilze wachsen nicht mehr an den zerstörten Stellen und man bricht sich eh die Beine, weil überall Äste herum liegen.

    Mittelfristig bin ich bei Dir Joana, wenn der "Eingriff" gut durchdacht ist, wirds mit der Zeit wieder besser. Äste verotten und bilden neues Substrat. Die verbliebenen Bäume haben mehr Platz, neue Bäume sind ggf gepflanzt oder siedeln selbst an ... die Zeit richtet es. "Mittelfristig" ist in Pilzsammleraugen dummerweise nicht die gleiche Zeitspanne wie aus Forstwirtschaftlicher Sicht.


    Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist: ich dachte immer Forstarbeiter haben eine grüne Seele. Da lieg ich häufig falsch. Bei der Pause wird Plastemüll liegen gelassen und Flaschen und neulich hab ich neben den gefällten markierten Stämmen, nen Stapel der weggeworfenen Markier-Sprüdosen gefunden - zack in den Wald damit. Da frag ich mich - was sind das für Leute? Billig Lohnarbeiter denen das ganze Wumpe ist?


    Beste Grüße

    Dominik

    Ich nehm hin und wieder mal ein Butterpilz mit und zieh schon vor Ort die Haut ab. Das geht bei denen ja auch recht gut und man hat dann keine Kleberei im Korb. Ok, ich merk schon - bin keine Hilfe. Aber mich würde auch interessieren, ob/wie die Haut das Gericht beeinflusst und ob es dann vermehrt Verdauungsprobleme gibt. Bin gespannt, ob sich hier "Ich mags so richtig Glitschig" Fans melden, und was Sie berichten.

    Ist halt die Frage wie man "invasiv" definiert. Bei Pilzen seh ich das nicht so. Es gibt einige Pilzarten, die jetzt hier zu finden sind, und die es vorher nicht gab. Das ist ja noch nicht invasiv. Saphrobionten - es gibt soviel zu zersetzten, ich glaub nicht, dass es da großes Gerangel gibt. Selbst, wenn die neuen Pilze Bäume beanspruchen die auch heimische Pilze nutzen, seh ich das nicht als invasiv an. Von daher...

    Gegenbeispiel. Bei uns in den Flüssen gibt es seit einiger Zeit die Grundeln (Fische) als wahre invasive Plage. Die vermehren sich fast explosiv. Fressen so ziemlich alles und vor allem auch die Fischeier heimischer Arten. DAS ist invasiv.

    Ich wohn in der Dübener Heide (zwischen Leipzig und Berlin). Es geht mit dem Niederschlag. Immer wieder mal ein bissel. Es könnte mehr sein, es ist aber auch nicht trocken. Der Wald macht einen frischen Eindruck. Die Saison nimmt ganz langsam Anlauf. Zuerst die Zersetzer, jetzt auch neue Täublinge, Schmierröhrlinge, Rauhfüsse ... noch KEINE Dickfußröhrlinge, keine Filzer und auch so findet man zwar was, aber es ist vereinzelt bzw Spot-ig und es ist mit Lauferei verbunden. Nix mit Massenwachstum irgend einer Art.

    Hey Frank,


    das kenn ich. Wir haben bei uns eher Buchen- Eichen- und Mischwald und wenn Kiefern, dann eher weniger Alte bzw nur Vergraste/Verbrommbeerte.


    ABER ein Stück ca 2kmx2km ist tatsächlich alter DDR Forstbestand mit dicken, größen Kiefern, gepflegt und eben und ohne Büsche, Brombeeren, hohem Gras. Nur Nadeln und Moos.

    PERFEKT. Man kann super durchschauen und das kann man sich zu Nutzen machen.

    Man schaut dann nicht vor sich auf den Boden beim Suchen, sondern scannt wie ein Leuchtturm in einem 10-50m Bereich die Sämme unten ab und läuft dabei zügig zickzack durchs Terrain.

    Wenn Glucken Zeit ist, hab ich so recht schnell meinen (großen) Korb voll.


    Beste Grüße

    Dominik

    Hi zusammen,


    die Pilze waren schon von weitem gesehen - in ca 1,5m Höhe war das auch nicht verwunderlich und als erstes schoß mir ein freudiges "Stachelbart" durch den Kopf.

    Als ich näher dran war, sah ich aber, dass die Zweige nicht hängen, sondern sich brav nach oben verzweigen und kleine Becherförmige Ende bilden.

    Auf Holz, verzweigt, Becher lässt "Verzweigte Becherkoralle" (Artomyces pyxidatus) vermuten, oder was meint ihr.


    Erstaunlich find ich nach wie vor, dass sie soweit oben anzutreffen war. In bester "Los-Pflück-mich" Position.

    Im Buch ist die Koralle auch mehr beige und weniger kompakt dargestellt, was mich nun wieder etwas die Stirn runzeln lässt.

    Könnt ihr mir helfen?


    Beste Grüße

    Dominik

    Hi,

    man erhält ja oben mit der Glocke eine Benachrichtigung, wenn man mal irgendwann irgendwas in einen Thread gemacht hat und der Thread weitergeführt wird, z.B. durch eine neue Antwort. Das ist ja auch schön und gut so.

    Aber irgendwie fehlt mir die Option mich bei den Benachrichtigungen auch Threadspezifisch auszutragen. Das Problem ist halt, dass man im Laufe der Zeit in diversen Beiträgen mal was kommentiert hat und nun jedes mal zig Glockenbenachrichtigungen bekommt, wenn man das Forum neu aufmacht und sich überall was getan hat. Viel davon interessiert mich nicht mehr und ich möchte dafür halt die Benachrichtigung abstellen.

    Geht das?

    Beste Grüße

    Dominik

    Ich hab ne mexikanische Bekannte (lebt mittlerweile in Berlin) und sie hat mir gerade geschrieben, dass sie das Gericht liebt. Natürlich nicht mit Brot sondern mit Tortilia und ordentlich Epazote drauf.

    Werd auch mal die Augen offen halten, jetzt habt ihr mich neugierig gemacht.

    Bei Pferdewurst muss ich immer an den Wochenmarktstand bei uns denken.

    Da stand der Pferdefleischer direkt neben dem Bäcker.

    Eines Tages hat der Bäcker begonnen auch Kaffee auszuschenken, schwups hing da eine Fahne "Coffee to go".

    Der Fleischer lies sich nicht lumpen.

    Ein paar Tage später bot er heisse Pferdebockwürste im Brötchen an. Natürlich auch mit einer Fahne: "Ponny to Go"


    Hab mich schlapp gelacht. DAS ist mein Humor!

    Grüni ist vermutlich StarTrek Fan. Keine Einmischung entsprechend der oberste Direktive. Sowohl Kröte als auch Ringelnatter sind Pre-Warp Lebensformen.

    Ich wollten noch was zum Thema Maden loswerden. Bei der "normalen" Zubereitung gibt es ja die ganz Akuraten, die jeden Madengang nachjagen und groß wegschneiden und die Leute, die auch mal "drüberweg" sehen, wenn da noch ein kleines Loch ist - sieht man eh nicht mehr beim gebratenen Essen.

    Beim Trocknen dagegen bin ich selbst auch seeehr genau, weil:

    - die Maden kommen ggf raus und liegen dann als Dörfleisch mit herum bzw später unten im Trockenpilz-Glas

    - Trocknest Du nicht mit dem Dörrautomaten, sondern z.B. auf einem Blech in der Küche, dann dauert der Trocknungsprozess ja ne gaaanze Weile und die Maden - vorher klein und kaum zu sehen - fressen munter weiter und deine Pilze werden löchriger und die Maden dicker

    Der Artikel zur Purpurbraunen Ziegenlippe neulich hat bei mir erneut eine Frage aufgeworfen, die ich mir schon ein paarmal gestellt habe. Vielleicht könnt ihr sie mir ja beantworten.


    Wir alle kennen ja das typische Stielnetz (Steinpilz z.b.)

    Die Netzstruktur einer Ziege nennt sich ja dagegen eher Pseudonetz oder manche schreiben was von Gitterstrukturen - weisst Ihr warum? Entsteht sie in der Entwicklung des Pilzes anders als z.B. das Netz am Steini? Vielleicht ja durch die Rillung des Stiels. Wisst ihr da mehr?


    Beste Grüße

    Dominik

    Ich finde die Saftlinge sind regional sehr verschieden hinsichtlich ihrer Seltenheit. Bei uns gibt es sie so gut wie gar nicht. Anderorts gibt es Teppiche davon.

    Allgemein sollten Saftlinge nicht gesammelt werden (stehen auf der Roten Liste und sind auch so optisch auf den Wiesen besser aufgehoben)

    Grob clustern sich die Champis nach Größe, Geruch und Fleisch/StielVerfärbungen (Chemie: KOH/Schäffer hilft auch). Dadurch bekommt man als Gruppen die Kleinen (Hut < 5cm), Rot-verfärbende, gilbende mit Anisgeruch und ohne, im Anschnitt chromegelb verfärbend (vor allem an Basis) nach Karbol-Riechende.


    Die Minis sammelt man eher nicht (wegen klein und nicht so guter Bestimmbarkeit)

    Die Waldchampis (deutlich rot anlaufend) ist man auf der sicheren Seite.

    In der vorletzten Gruppe sind sind die typischen, sehr guten Arten aber auch nicht so tolle Arten (z.b. nach Urin stinkend). Anischampis sind generell essbar.

    Die letzte Gruppe ist die Giftige Gruppe (Magen-Darm-Gifte).


    Das sind nur grobe Gruppen (geht eigentlich noch tiefer),.aber als Orientierung ganz gut. Letztendlich siehst Du aber, warum Steffen nur die Gattung genannt hat. Größe, Geruch und Verfärbungen sind am Bild schlecht bestimmbar und bedürfen auch Erfahrung.


    Allgemein sind vor allem die Anischampis oft Schwermetallsammler (Cadnium, Arsen...) und bei Wiesenchampis weiss man meist nicht, was der Bauer an Chemie auf das Feld geworfen hat.


    Wichtig ist bei Champis die Lamellenfarbe. Durch die dunkeln Sporen, sind die Lamellen nie weiß. Sollte das so sein, bist schnell auch mal in Gattungen wie den Knollenblätterpilzen oder den Egerlingsschirmlingen und gerade bei en Knollis wird es dann tödlich.


    Alles zusammen also gar nicht so einfach, wie man meint. Daher lassen es viele mit dem Champis sein und greifen auf die einfach zu bestimmenten Pilze in der Gemüsetheke des Discounters zurück ;)


    VG

    Dominik

    Bei uns im Wald haben wir rote Markierungen.

    - Ein roter schräger Strich, bedeutet - der wird gefällt

    - Rote Pfeile markieren die Rückegasse (für den Harvester)

    - Rote Zahlen mit Pfeile haben bei uns nix mit Fällen zu tun. Sie markieren die Richtung in der ein Jagdstand mit der entsprechenden Nr zu finden ist


    Weiße Wellenlinien kenn ich leider nicht. Ist aber sicher von Region zu Region auch unterschiedlich.


    Ich kann Dich gut verstehen und mitfühlen. Seit Januar sind auch in einem meiner Lieblingsgebiete Fäll-Markierungen aufgetaucht und ich geh jedes Mal mit neuem flauen Gefühl hin und hoff die Bäume stehen noch. Noch stehen sie, aber es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit ... seufz. Ich hasse die Harvester-Fällungen. Das Bäume auch geerntet werden, ist mir klar, aber diese Harvester machen immer alles ringsrum mit kaputt und hinterlassen ein einziges wüstes Feld, vom zerstörten Pilzmycel ganz abgesehen.