Beiträge von ibex

    Hallo liebe Pilzenthusiasten


    Da kürzlich bei meinem anderen gelben Porling ein Vorschlag der Semmelporling war, dachte ich bei diesem Fund hier jetzt direkt an diesen. Gefunden wurde er am Fusse einer Fichte auf etwa 1750m ü.M.. Seid ihr mit meiner Bestimmung Semmelporling - Albatrellus confluens einverstanden? Was mich auch noch interessieren würde, ist, ob ihr diesen Pilz schon gegessen habt und falls ja, wie ihr ihn zubereitet habt. Man liesst teilweise, dass er sehr gut schmecken soll und dass er besonders gut in Öl eingelegt werden kann. Wäre toll, wenn jemand noch etwas dazu sagen könnte.


    Update: Ich habe gerade gesehen, dass es da noch einige Porlinge gibt, die ähnlich aussehen, also könnte ich mir vorstellen, dass die Bestimmung vielleicht doch wieder nicht so einfach wird. :) Tja, mal sehen was ihr dazu meint.


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    Besten Dank im Voraus.


    LG

    Benjamin

    Hallo miteinander


    Recht herzlichen Dank für diese schnellen und interessanten Fakten. Dann werde ich auf diese Anischampis auch verzichten, es gibt schliesslich genug andere Pilze. :)

    Stadt-, Wiesen- und die Blutegerlinge sammle ich hingegen noch aber dann müssen sie weit weg von Straßen und Hundepippistrecken stehen.

    Diese habe ich bisher leider noch nicht gefunden. Vermutlich bin ich einfach nicht da unterwegs, wo diese Champis wachsen. Weisen diese denn geschmacklich einen merkbaren Unterschied (z.B. Stadt- oder Wiesenchampi) zum normalen Zuchtchampignon auf?


    LG

    Benjamin

    Hallo liebe Pilzfreunde


    Da ich immer mal wieder Champignons bei uns im Wald (Fichten, Lärchen, Arven, ca 1800m) finde und es zumindest nach meiner laienhaften und rein makroskopisch betrachteten Sichtweise immer die gleichen zwei Arten sind, möchte ich hier nochmal kurz bei euch Profis ein paar Fragen stellen. Bisher habe ich diese Champignons nie für Speisezwecke gesammelt, da ich mir irgendwie zu unsicher war, aber eigentlich sehe ich mittlerweile keinen Grund mehr, der dagegen spricht. Stimmt es, dass alle Champignons, die nach Anis/Bittermandeln riechen, essbar sind? Denn die vermeintlichen zwei Arten, die ich finde riechen immer nach Anis/Bittermandeln und gilben.


    Hier noch Fotos von den zwei Arten, die ich immer mal wieder finde:


    Der erste ist meiner Meinung nach der Riesenchampignon (Agaricus augustus). Auffällig finde ich seine spezielle Hutstruktur und wie bereits geschrieben seinen Duft nach Anis/Bittermandeln:

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    Der zweite dürfte ein Anischampignon sein. Ich weiss, dass es hier viele verschiedene gibt, deshalb belasse ich es mal dabei. Der Hut ist etwas glatter und nur leicht schuppig. Auch dieser gilbt und riecht nach Anis/Bittermandeln.


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    Vielen Dank im Voraus.


    LG

    Benjamin

    Servus Christoph


    Super, vielen Dank für die Erklärung und den Schlüssel, da werde ich auf jeden Fall mal reinschauen. :thumbup:


    LG

    Benjamin

    Hallo Uwe


    Besten Dank nochmal für diese ausführliche Erklärung, das weiss ich wirklich sehr zu schätzen. :thumbup: Schleierlinge sind wirklich faszinierend, aber leider auch sehr kompliziert und da kann man wirklich nur froh und dankbar sein, wenn man von jemandem, wie dir, mit so viel Fachwissen unterstützt wird.


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Vielen Dank für die Antworten.


    Besten Dank Christoph für die ausführliche Erklärung. Es wäre ja nicht spannend, wenn es einfach wäre. :)

    Suillus americanus hat Peck als Boletus americanus 1887 beschrieben. Der Name ist älter als der Singersche Suillus sibiricus. Wenn man beide synonymisiert, dann hat S. americanus Priorität. Synonym passt also nicht.

    Ich habe gesehen, dass in der Kartierungsapp der Schweiz beide synonym behandelt werden. Es spielt also zumindest keine Rolle, ob ich ihn als S. sibiricus oder als S. americanus erfasse.


    LG

    Benjamin

    Servus Christoph Tricholomopsis


    Tut mir leid, dass ich den Thread nochmal kurz ausgrabe, aber ich hätte noch eine kurze Frage. Ich habe gesehen, dass in der Schweizer Kartierungsapp vom S. bresadolae eine Varietät, nämlich S. bresadolae var. flavogriseus (Graugelber Lärchenröhrling) geführt wird. Leider finde ich im Netz fast keine Infos dazu. Weisst du evtl. etwas mehr darüber?


    Vielen Dank im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Hallo Uwe


    Erstmal ganz herzlichen Dank für diese tolle Einschätzung. :daumen:

    Den Schleimigen mit blauem Stielvelum kanst du mit C.stillatitius, Honigschleimfuss vergleichen.
    Um sicher zu sein an der Stielbasis drücken und riechen , da sollte sich ein recht starker süslicher Geruch ergeben

    Ohne Geruch gibt es den sehr ähnlichen C.collinitus ( Blaustiel Schleimfuss) .
    Der runzlige Hut deutet aber eher auf C.stillatitius

    Die Stielbasis riecht m.M.n. eindeutig und recht stark nach Honig. Damit dürfte es dann wohl C. stillatitius sein. :thumbup: Jetzt dachte ich mal, nachdem ich einen Schleierling mit Honiggeruch und runzliger Huthaut gefunden hatte, ich hätte mit C. elatior einen guten Kandidaten gefunden und dann stelle ich fest, dass ich doch wieder daneben lag. :) Darf ich noch fragen, wie du den gleich ausschliessen konntest?

    Der zweite neue sieht wie C.crassus, Trockener Schleimkopf aus.
    Das müsste man aber mikroskopisch absichern.

    Super, danke für den Tipp. Von oben dachte ich zuerst es sei ein Filziger Gelbfuss, von dem her würde er gut passen. Der FK ist jetzt an der Luft etwas eingetrocknet. Wenn ich ihn so noch trocknen lassen, kann er dann später noch untersucht werden, oder müsste man ihn dann gleich mit einem Dörrgerät trocknen?


    Das was du als C.anomalus bestimmt hast gehört sicher in die Gruppe der Anomali
    allerdings gibt es da diverse, schwer unterscheidbare Arten.
    Ich kann mir gut vorstellen, das du mind. 2 verschiedene Arten aus dieser Gruppe zeigst

    Wie schon meine Vorredner geschrieben haben braucht es da zusätzlich gute Detailbilder der noch nicht berührten Stieloberfläche, so dass das Velum genau zu sehen ist.

    Danke, dass man ihn schon mal einer Gruppe zuweisen kann, ist schon mal toll :thumbup: . Wenn man solche Detailbilder von der Stieloberfläche hätte, könnte man ihn dann makroskopisch bestimmen, oder müsste dennoch wieder mikroskopiert werden?


    LG

    Benjamin

    Hallo Christoph


    Da ich heute nochmal X. ferrugineus gefunden habe, musste ich gleich an deine Informationen zum Basalmyzel denken.

    Typisch für X. ferrugineus ist das weiße Fleisch, das Basalmyzel muss aber schön gelb sein, was ich hier natürlich nicht sehen kann. Ich vermute dennoch, dass es X. ferrugineus ist, aber Filzröhrlinge sind m.E. nicht einfach.

    Tatsächlich war es schön gelb gefärbt. :thumbup: Leider war es etwas schwierig zu fotografieren.



    Danke nochmal für den Tipp.


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Gestern habe ich dem Pilz nochmal einen Besuch abgestattet. Allerdings hat sich meiner Meinung nach nicht wahnsinnig viel getan. Was mir etwas Sorgen macht, sind diese kleinen Tierchen, die jetzt überall auf dem Pilz herumkriechen. Ich hoffe die schaden ihm nicht.




    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Vielen Dank für eure Einschätzungen. Dann bin ich doch froh, dass mich mein Gefühl bei Nr. 3 doch nicht getäuscht hat. Allerdings muss ich ganz ehrlich sagen, wäre ich jetzt nicht direkt auf einen Schleierling gekommen. Könnt ihr evtl. noch sagen, welche Merkmale euch zu einem Schleierling (ohne Schleierreste) kommen lassen?


    Besten Dank und LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Ich habe oben jetzt noch zwei Schleierlinge, die ich heute gefunden habe, hinzugefügt. Über eine Einschätzung zu diesen würde ich mich sehr freuen.


    Beorn Vielen Dank für die Erklärung zur Velumfarbe. Jetzt verstehe ich, was Werner gemeint hat. :thumbup:


    Oehrling Besten Dank für den Hinweis.


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen


    Hier sind noch drei weitere Funde von gestern. Gefunden im Nadelwald 1700 bis 1800m ü.M. mit Fichten Lärchen und Arven.


    Beim ersten bin ich mir durch die ziemlich auffälligen Merkmale eigentlich ziemlich sicher, dass es ein Gefleckter Gelbfuss - Gomphidius maculatus ist.


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    1f Druckstelle am Stiel hat sich schwarz verfärbt:


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    Beim nächsten habe ich mich wirklich extrem geärgert. Irgend ein, sorry, aber ich kann es nicht anders sagen, Vollidiot hat mehrere Riesenschirmlinge ausgerissen und auf den Boden geschmissen. Dadurch sieht man auf den Bildern leider nur einen Teil des Stiels. Ich kann am Stiel keine Natterung erkennen, aber leider scheint auch ein ziemlicher Teil des Stiels zu fehlen. Zudem meint man auf einem Bild (2d) eine leichte Rötung des Fleisch zu erkennen. Leider habe ich vergessen zu Hause nochmal ein Schnittbild zu machen, da ich noch einen Sporenabdruck machen wollte. Dies habe ich dann erst heute nachgeholt, aber der Pilz ist mittlerweile schon etwas gammelig. Hier (Bild 2i) sehe ich keine Rötung, kann das vielleicht auch daran liegen, dass er mittlerweile zu gammelig ist, oder ist es kein Safranschirmling? Ich bin mir hier nicht sicher, um welchen Riesenschirmling es sich handeln könnte, vielleicht könnt ihr noch was dazu sagen.


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    2i Leider erst am nächsten Tag gemacht und der Pilz ist schon etwas gammelig:



    Zum Schluss noch was Braunes. Ich dachte hier zuerst von oben, dass es vielleicht Gifthäubling (G. marginata), aber mir scheinen die Stiele irgendwie unpassend zu sein. Ich bin nicht ganz sicher, aber ich denke, sie sind auf vergrabenem Totholz gewachsen. Geruch fand ich ziemlich neutral, das Sporenpulver ist braun. Ist es vielleicht doch etwas rund um den Gifthäubling?


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    Vielen Dank im Voraus und LG

    Benjamin

    Grias Di Werner


    Vielen Dank für deine Einschätzung.

    die stattliche Nr.4 ist Cortinarius saginus.

    Ein guter Speisepilz übrigens.

    Freut mich sehr, dass man ihn benennen kann. :thumbup: Worauf achtest du hier hauptsächlich? Das wollige Velum mit dem weissen Fleisch, das im Hut leicht gelblich ist? Ich denke bevor ich Schleierlinge als Speisepilze sammle, sammle ich lieber noch mehr Erfahrung. :) Ausser C. caperatus, bei dem traue ich mich mittlerweile, aber das ich auch ein bisschen ein spezieller Schleierling.


    Für typische C. anomalus fehlen mir bei Nr.2 die auffälligen ockerfarbenen Velumbänder am Stiel.

    Einige dieser Cortinarien hatten schon solche Velumbänder, bei 2f sieht man es z.B.. Ich hoffe es sind überhaupt alles die gleichen Schleierlinge. Auf jeden Fall wuchsen alle in unmittelbarer Nähe zueinander. Vielleicht kann ja sonst noch jemand einen Tipp geben, was es sein könnte.


    Nr.3 kann schon C. brunneus sein. Da gibt's aber ein paar sehr ähnliche. Die Größe würd mich nicht stören.

    Bei diesen dachte ich eigentlich, dass man auf Grund ihrer Grösse wahrscheinlich herausfinden könnte, was es ist, aber wenn es hier auch wieder viele ähnliche gibt, dürfte das leider wieder schwierig werden. :(


    Danke und LG

    Benjamin

    Hallo Uwe


    Vielen Dank für die tollen Infos. Ich denke, Ramaria testaceoflava dürfte wirklich genau passen. Ich war heute nochmal bei der Koralle und da 6 FK dort waren, nahm ich einen zur Untersuchung mit. Laut Literatur ist diese Ramaria ziemlich selten, ausser in Tirol AT ist sie etwas regelmässiger anzutreffen. Das passt auch genau, da ich ganz im Osten der Schweiz an der Grenze zu Österreich (Tirol) wohne. :) Was ich zuerst nicht nachvollziehen konnte, war die weinrote Verfärbung bei Verletzung, aber als ich ein paar Minuten später nochmal schaute, hat sich die Stelle wirklich ins weinrötliche verfärbt (siehe letztes Bild). Gibt es denn noch eine andere Ramaria, die so eine Verfärbung zeigt und in meinem Habitat vorkommt? Ansonsten kann es ja eigentlich nur diese sein, oder? Hier noch die neuen Fotos:


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    Deine Funde machen ja etwas Hoffnung für die restliche Pilzsaison. Wo bist du denn ca. zu Hause ?

    ab Mitte September und Anfang Oktober bin ich auch vermehrt in den Alpen unterwegs.

    Ja, ich bin sehr zuversichtlich, dass es bei euch auch bald richtig losgeht. Und ansonsten kann ich die Alpen im Moment wirklich sehr empfehlen. Bei uns gibt es momentan wirklich viele Pilze. Jetzt schiessen gerade die Steinpilze aus dem Boden. :thumbup::)






    Die habe ich z.B. heute gefunden. Da du dich mit Schleierlingen ja sehr gut auszukennen scheinst, schaust du ja vielleicht mal in meinen anderen Faden: Verschiedene Schleierlinge

    Würde mich freuen.


    LG

    Benjamin

    Hallo liebe Pilzfreunde


    Ich war heute oder besser gesagt mittlerweile ist es schon gestern wieder auf Entdeckungstour und möchte hier mal ein paar Schleierlinge zeigen. Ich weiss, dass diese oft sehr kompliziert sind, würde mich aber über Einschätzungen sehr freuen. Unterwegs war ich in einem Nadelwald (Fichten, Lärchen, Arven) auf etwa 1700 bis 1800m ü.M..


    Anfangen möchte ich mit etwas vermeintlich einfachem. Ich denke es handelt sich hierbei um einen Blutroten Hautkopf - Cortinarius sanguineus. Leichter Geruch nach Rettich. Dieses Mal habe ich auch mal den Test mit Alkohol gemacht, der ja nur bei Hautköpfen, nicht aber bei Rauköpfen funktioniert. Bäume: Fichte


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    Als nächstes habe ich eine ganze Gruppe braunvioletter bis graubrauner Schleierlinge gesehen. Die Hüte waren oft in der Mitte eher bräunlich und nach aussen hin eher violettlich. Den Geruch empfand ich als ziemlich neutral. Die Lamellen waren bei den jüngeren Exemplaren hellviolett und bei den älteren Exemplaren mehr bräunlich. Meine Vermutung ist hier der Braunviolette Dickfuss - Cortinarius anomalus. Bäume: Fichte


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    Als nächstes traf ich auf eine Gruppe sehr dunkelbrauner ziemlich grosser Pilze. Ich dachte an Gürtelfüsse - Telemonia. Geruch ziemlich neutral, etwas erdig. Ich habe dann ein paar Gürtelfüsse durchgeschaut, aber irgendwie fand ich keinen, der ganz zu passen scheint. Evtl. der Dunkelbraune Gürtelfuss - Cortinarius brunneus? Was vor allem auch nicht zu passen scheint, ist der Hutdurchmesser, der mit maximal 10cm angegeben wird. Der grosse auf meinen Bildern hatte aber sicher 15cm. Oder kann ein Exemplar auch mal so aus der Reihe tanzen? Die Farben werden hier teilweise leider nicht gerade gut dargestellt. Die Pilze waren durch und durch sehr dunkelbraun. Bäume: Fichte


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    Zum Schluss noch eine Gruppe, die mich zuerst getäuscht hat. :) Da es bei uns momentan massenweise Goldröhrlinge hat, dachte ich zuerst, das sind auch wieder Goldröhrlinge. Ein genauerer Blick offenbarte dann aber Schleierlinge. Den Geruch empfand ich als ziemlich neutral. Der Hut sieht dem eines Goldröhrlings sehr ähnlich und ist auch sehr schleimig, die Lamellen sind hell cremegrau. Sonst ist mir noch aufgefallen, dass das Fleisch weiss ist, ausser im Hutbereich hat es einen gelblichen Stich. Mit der Pilze 123 App bin ich auf den Sägeblättrigen Klumpfuss - Cortinarius multiformis gekommen. Bin aber unsicher. Bäume: Fichte


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    So, das wars vorerst mal mit den Schleierlingen. Über Einschätzungen würde ich mich sehr freuen.


    Update:


    Damit ich nicht einen neuen Thread erstellen muss, füge ich die zwei Schleierlinge, die ich heute noch gefunden habe noch hier hinzu.


    Der folgende Schleierling hatte auch einen schleimigen Hut, was mir aber besonders auffiel, war sein runzliger Hutrand. Der Stiel hatte einen leichten violetten Farbton, das Fleisch war schmutzig weiss bis ockerlich, besonders aufgefallen ist mir aber sein leichter Geruch nach Honig. Durch diese sehr speziellen Merkmale kam ich zum Langstieligen Schleimfuss - Cortinarius elatior. Zunächst hat mich noch etwas irritiert, dass bei 123 Pilze unter Vorkommen nur "Mischwald, bei Laubbäumen" aufgeführt ist, allerdings habe ich im Fungi of Temperate Europe gelesen, dass er auch bei Nadelbäumen, in meinem Fall vermutlich Fichte erscheint. Seid ihr mit meiner Bestimmung einverstanden?


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    Dann habe ich noch einen kleineren Schleierling gefunden. Ockerbräunlicher Hut, Stiel schmutzig weiss bräunlich, Lamellen cremefarben. Das einzige, was evtl. etwas auffällig war, ist, dass sein Fleisch creme bräunlich marmoriert war. Zudem empfand ich den Geruch als etwas unangenehm, kann ihn aber ziemlich schlecht beschreiben, vielleicht ein bisschen, wie ein abgestandener Aschenbecher? :) Vielleicht habt ihr ja eine Idee.


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    Besten Dank im Voraus.

    LG

    Benjamin

    Hallo Raphael


    Wow, vielen Dank. Ja, Pilze der Schweiz habe ich schon mehrmals als Empfehlung gelesen. Werde mal schauen, ob ich da mal was ergattern kann. Funga Nordica wird auch immer wieder genannt, habe ich aber schon mal gesucht und bin leider nicht fündig geworden. Den Schlüssel von Karl Soop werde ich mir mal ansehen, vielen Dank. Mit dem Atlas des Cortinaires hätte ich vermutlich etwas Sprachprobleme, da mein Französisch leider sehr eingerostet ist.


    Ich verstehe nicht, warum die oben genannten Werke nicht nachgedruckt oder in andere Sprachen übersetzt werden können. Es ist so schade, dass man sich so gute Literatur immer mühsam zusammensuchen muss und dann kostet sie meistens auch noch ein halbes Vermögen. Ich brauchte schon ziemlich lange, bis ich den Pareys zu einem einigermassen vernünftigen Preis ergattern konnte. :( Tja, kann man wohl leider nicht ändern.


    Schön dass dich die komplizierte Pilzwelt nicht abschreckt. Einfach dran bleiben, es braucht enorm viel Geduld.

    Ja, das stimmt, aber es macht auch sehr viel Spass. Es tönt vielleicht etwas seltsam, aber ich habe als Kind gerne Pokemon gespielt und es hat mir unheimlich Spass gemacht, die ganzen verschiedenen Pokemons zu fangen. Die Pilze erinnern mich irgendwie ein bisschen an diese virtuellen Abenteuer, nur dass sie jetzt real sind und ich nicht mehr Pokemons, sondern dem nächsten Erstfund hinterherjage. ^^


    LG

    Benjamin

    Vielen Dank ihr beiden.

    Nicht Unterarten, echte Arten!

    Eine sichere Unterscheidung zu z.B. C. citrinofulvescens, oder C. tophaceoides geht wohl makroskopisch gar nicht. Das ist was für Spezialisten.

    Danke Werner. Ich finde die Arten C. citrinofulvescens oder C. tophaceoides auf Pilze 123 und im Fungi of Temperate Europe gar nicht. Sind diese nur in spezieller Schleierlingsliteratur genauer beschrieben? Haben diese denn auch diesen speziellen Geruch?


    In der Schweiz kann man leider nicht auf Aggregatsebene kartieren. Wenn du ihn in Florapp als "unsichere Bestimmung" hochlädst, wird er trotzdem mit dem gewählten Namen in Swissfungi übernommen. Da gibt es noch einigen Nachholbedarf...

    Das ist schade, ich dachte, dass zumindest ein Hinweis auf die "unsichere Bestimmung" gegeben wird. Wird das denn in Zukunft verbessert? Dann könnte man auch unsichere Bestimmungen einbringen. So muss man ja trotz der Kennzeichnung "unsichere Bestimmung" trotzdem ein schlechtes Gewissen haben. :)


    Willst du genau wissen was es ist? Wenn du einen Beleg hast kannst du ihn mir schicken. Ein halber getrockneter Hut reicht. Versprechen kann ich bei Cortinarien nichts, aber meistens kriegt man es gut eingegrenzt bei einer gut dokumentierten Kollektion.

    Vielen Dank für das Angebot :thumbup: , aber leider habe ich nichts mehr hier, was ich dir schicken könnte. Auf was würdest du denn achten? Die Sporen? Und welche Literatur verwendest du zum Vergleichen? Die Pilzwelt ist so kompliziert, aber gleichzeitig eben auch so faszinierend, dass sie einen irgendwie nicht mehr loslässt. ^^


    LG

    Benjamin

    Grias Di Werner


    Vielen Dank für deine Rückmeldung. Noch eine kurze Frage zu "s.l." und "Agg". Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das richtig verstehe. Ich würde diesen Fund also als C. callisteus s.l. bezeichnen? Das heisst, es gibt vom C. callisteus noch weitere sozusagen Unterarten, oder wie? Kann ich ihn dann aber trotzdem als C. callisteus kartieren? Tut mir leid, dass ich noch etwas schwer von Begriff bin. :)


    LG

    Benjamin

    Hallo zusammen

    Einer aus der Gruppe um C. callisteus wird Dir bald über den Weg laufen, wenn Du weiter in solchen Habitaten unterwegs bist.

    Ich habe mir C. callisteus gestern mal angeschaut und die Merkmale durchgeschaut und da kam mir gleich ein Pilz in den Sinn, den ich kürzlich gefunden hatte und noch hier im Forum nachfragen wollte. Sieht meiner Meinung nach C. limonius sehr ähnlich, allerdings mit einem keuligen Stiel. Als Geruch habe ich nur "irgendwie seltsam" notiert. Ist das evtl. C. callisteus? Hier noch die Bilder:


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    Was die ferrugineus / subtomentosus - Geschichte betrifft: Ich kann mich nicht erinnern, jemals echte Ziegenlippen (X. subtomentosus s.str.) gefunden zu haben, ohne daß irgendwo auch ein Laubbaum in der Umgebung war. Mischwald: klaro. Aber auch direkt am Fuß einer Fichte kann der Mykorrhizapartner immer noch die 10 Meter entfernt stehende Rotbuche sein.


    Was ich aber mit sicherheit weiß: Xerocomus ferrugineus ist mir schon im reinen Laubwald begegnet. Mykorrhiza dort entweder mit Rotbuche und/oder mit Birke. Etwas anderes kam an der Fundstelle nicht in frage. Demnach ist auf die Ökologie alleine kein Verlass, aber so wie Schupfi das oben ausgeführt hat, klappt das bei denen ja in den meisten Fällen auch gut morphologisch.

    Danke für die Infos Pablo. Ich denke du hast recht und X. subtomentosus kommt ohne Laubbaum kaum zurecht und ist damit in reinen Nadelwäldern vermutlich fast gar nicht anzutreffen. Im Pareys steht zwar auch: "..., seltener auch in Nadelwäldern", im Fungi of Temperate Europe seht aber: "Occurs with deciduous trees, e.g. Fagus, Quercus and Betula."


    Bitte, niemals, never ever, die Stielbasis abschneiden. Du schmeißt unötig Bestimmungsmerkmale weg, die es dann schwerer machen. Bei der Ziegenlippe i.w.S. ist die Farbe des Basalmyzels wichtig, bei anderen Arten auch Farbdetails des Fleisches der Stielbasis.


    Typisch für X. ferrugineus ist das weiße Fleisch, das Basalmyzel muss aber schön gelb sein, was ich hier natürlich nicht sehen kann. Ich vermute dennoch, dass es X. ferrugineus ist, aber Filzröhrlinge sind m.E. nicht einfach.

    Vielen Dank für die Infos Christoph. :thumbup: Normalerweise schneide ich die Stielbasis nie ab, sondern steche mit dem Messer in die Erde und hebe den Pilz samt Stielbasis raus. Allerdings wuchs der Pilz in so steilem Gelände, dass es hier leider mal nicht funktioniert hat. Zum steilen Gelände kam noch hinzu, dass die Stiele von X. ferrugineus meistens auch noch ziemlich schlank sind. :) Aber ich werde in Zukunft, sofern irgendwie möglich, auf jeden Fall darauf achten, dass ich den ganzen Pilz samt Stielbasis mitnehmen kann.

    Besten Dank noch für die weiteren Merkmale zu X. ferrugineus, solche Infos sind für mich sehr wertvoll. :thumbup:


    LG

    Benjamin