Beiträge von Pilzfreund77

    Gibt es in Brandenburg aktuell Steinpilze? Ja, aber nur für die ganz Verrückten, die sich nicht deppert vorkommen, sechs Stunden für ein paar wenige Glücksmomente durchs Unterholz zu stolpern. Zu denen gehöre ich, daher das Foto unten. Habe heute etwa ein Kilo prächtige, knackige und madenfreie Steinpilze gefunden, außerdem wenige Frauentäublinge, ein paar sehr schöne Perlpilze, vereinzelt auch Birkenpilze, Goldröhrlinge und andere Röhrlinge. Habitat der Steinpilze und Birkenpilze: Sandboden, junge Birken und junge bis mittelalte Kiefern. AAAber: wirklich sehr, sehr vereinzelt, habe ich so um diese Jahreszeit noch nie erlebt. Alles sieht völlig leer aus, auch keine Giftpilze, und dann alle paar Kilometer doch was.


    An einem sehr geheimen Standort, an dem ich immer, egal bei welchem Klima, Steinpilze finde, standen genau 3, gegenüber etwa 50 in den vergangenen Jahren. Andere Top-Standorte waren völlig leer, habe auch einen anderen Sammler getroffen, der nach stundenlanger Suche mit leerem Korb aufgab.


    Vor drei Tagen fand ich in anderen Habitaten außerdem viele prächtige Hexen, kurznnetzige und flockenstielige, außerdem wenige Champignons, Täublinge und anderes. Aber alles nicht so, dass ich meiner Familie zumuten könnte, mich da zu begleiten.


    Und so bin ich vorgegangen: ich habe mir regelmäßig den Wetterückblick verschiedener Regionen angeschaut, und dann eine Region ausgewählt, an der Mitte August über 50 Liter runterkamen und dann vor einer Woche nochmal über 10 Liter. Das unterscheidet sich wirklich schon in 5-Kilometer-Abständen. Aber wie gesagt, ein Spaß ist es nicht wirklich – wenn man nicht wie ich nach diesen einen Moment süchtig ist, in dem da was aus dem Boden guckt. Essen mag ich sie gar nicht, so schön sind die Dinger. Mit den Kindern gehe ich wahrscheinlich erst so in zwei Wochen.


    Ich glaube nicht, dass Hitze/Klimawandel so ein großes Problem für die Pilze ist. Der Niederschlag verschwindet im Sommer, kommt dafür dann aber um so heftiger im Herbst – Oktober und November dürfte also noch einiges gehen. Also, nicht den Kopf hängen lassen!


    Ich möchte die Frage noch etwas erweitern: meine Sorge ist weniger die zu erwartende Magenverstimmung bei schärflichen Arten als die mutagene, krebserzeugende und blutzersetzende Wirkung der beiden darin erhaltenden Gifte Velleral und Necatoron. Diese Gifte könnten ja in geringen Mengen auch in leicht oder gar nicht schärflichen Arten enthalten sein. Weil mir hierüber nichts bekannt ist, esse ich Täublinge nicht mehr ganz so häufig, obwohl sie mit Abstand meine Lieblingspilze sind. Und meine Tochter bekommt von mir nur Pfifferlinge serviert, die ja erwiesenermaßen gesund sind.


    Herzliche Grüße

    Pilzfreund77

    Liebe Schupfnudel,


    Danke, die Antwort kam ja prompt! Ja, das ist er. Daher wohl auch die Holzreste unten. Soll recht häufig sein, ich habe ihn jedoch zum ersten Mal gesehen. Naja, verspeisen möchte ich ihn nicht, aber schön anzusehen ist er allemal.


    L.G., Pilzfreund77

    Hallo Pilzfreunde,


    Seit etwa zwei Jahren lese ich regelmäßig im Pilzforum mit, und habe aus Euren Diskussionen so manches gelernt. Danke dafür! Nun bin ich heute in Brandenburg (Kiefern, vereinzelt Eichen, Birken und Buchen, viele Blaubeeren) auf einen Pilz gestoßen, den ich nicht einordnen kann:


    Von oben wie eine Marone, jedoch leuchtend gelbe Lamellen. Noch merkwürdiger ist der Stil: Grundton gelb, aber lila-rötlich beflockt. Der etwas schmierige Hut färbt bei Berührung ab, der Hutrand ist eingerollt und wellig. Insgesamt ein großer, sehr schwerer und fester Pilz. Riecht nach Marone. Lamellen laufen NICHT herab, eher freistehend. Fleisch erinnert an Steinpilz. Hat jemand eine Idee? Hier die Bilder: