Heute bin ich endgültig im Morchel-Paradies gelandet – und muss meine Theorie modifizieren: Das wichtigste ist Glück, Glück und nochmal Glück. Seit fünf Jahren prüfe ich regelmäßig eine bestimmte Stelle, von der ich sicher bin, dass da einfach irgendwann Morcheln wachsen müssen. Nichts. Und heute dann das:
Habitat: Ein recht schmaler Grünstreifen zwischen einer mehrspuriger Straße und einer Gartenkolonie, irgendwo mitten in Berlin (den genauen Standort verrate ich natürlich nicht). Die Laubenbesitzer entsorgen dort ihre Grünabfälle. Bewuchs: Chaos aus Ahorn, Weide, Kirsche, Eiche etc. sowie alles mögliche, das aus den Abfällen der Kleingärtner sprießt, und das ich nicht immer identifizieren kann. Nicht gerade schöne "Natur". Es ist etwas abschüssig, immer relativ feucht. Die Ausbeute nach einer halben Stunde:
Ja, ich weiß, in der Stadt und zudem unweit einer Hauptstraße – das muss jeder selber wissen. Mich juckts nicht. Am Ende des Grünstreifens war eine Baustelle, der Grünstreifen abgeholzt – und kurz vor den tiefe Spuren der Bagger fand ich einige extrem große Spitzmorcheln (die manche meines Wissens für eine eigene Art halten):
Der Brotkrumen erklärt sich übrigens daraus, dass meine Tochter stets bemüht ist, alles mögliche Getier anzulocken. Und das wäre mein letzter Tip: Sofern ihr Kinder habt, und die Spaß dran haben, nehmt sie mit auf Morchelsuche, denn die sehen oftmals mehr (und anders) als wir …
Für mich ist das ein unglaubliches Pilzjahr, und ich wage zu behaupten, dass nach dem feuchten Frühling z.B. auch die Pfifferlinge im Grunewald und in Brandenburg ziemlich früh regelrecht explodieren werden … jedenfalls wird es sicher auch für alle, die kein Morchel-Glück hatten, ein klasse Pilzjahr werden!
