Beiträge von Schrumz

    Hallo zusammen,

    Heute hab ich mal wieder einen Butyriboletus gefunden. Etwas nervig dass der schon so mitgenommen ist (3 andere Exemplare die ich stehen lassen habe sahen noch viel schlimmer aus). Der sieht zwar etwas nach Mumie aus aber das täuscht ein Bisschen, der Hut war nur leicht weich, der Stiel sogar noch komplett fest.

    Zum Habitat: Das ist ein Tannendominierter Nadelwald mit Fichte und eingestreuten, kleinen Buchen (die am nächsten stehende etwa 5m hoch). Dort ists an den meisten Stellen zumindest oberflächlich angesäuert aber es gibt auch an einigen Stellen eine Menge Kalk (im Herbst viele Phlegmacien, kalkliebende Schnecklinge und weiteres). Außerdem ist dort Butyriboletus subappendiculatus ein häufiger Pilz, ich kenne dort einige Fundstellen, eine nicht mal 30 m entfernt. Exemplar aus dem Oktober 2024:

    Ich dachte eigentlich, ich verstehe die appendiculatus/subappendiculatus Problematik langsam aber immer wieder tauchen Exemplare auf, bei denen es schwierig wird.

    Hutfarbe: Warmes Rotbraun, feldrig aufreißend, etwas geschuppt. Schneckenfraßstellen gelblich, Durchmesser etwa 16 cm


    Stiel leider sehr angefressen, an einigen Stellen aber noch die gelbe Grundgarbe mit engem Netz zu sehen

    Hier ein herangezoomtes Bild

    Die Röhren sind gelbbräunlich, auf Druck recht schnell und kräftig blauend.

    Das Fleisch ist weißlich mit gelb an manchen Stellen, in der Stielbasis deutlich rötlich. Es riecht auch in diesem Zustand noch sehr angenehm steinpilzartig, sogar noch etwas süßlicher und fruchtiger. Der Geschmack (im Stielfleisch probiert) ist mild und sehr angenehm. Kaum blauend, nur die Röhren blauen deutlich. An der Stielbasis ist kein Anhängsel sichtbar.

    Sporen schau ich mir noch an.

    Eigentlich halte ich das für B. appendiculatus, aber das Habitat, das fehlende Anhängsel und das nicht Blauen im Fleisch macht mich etwas stutzig. Kann den jemand festnageln? Übrigens müssen die bei desaströser Trockenheit gewachsen sein, die kamen sicher noch vor dem Regen am Dienstag; am Dienstag letzte Woche kamen zwar 10l aber davor wars furztrocken. Das Habitat hält zwar die Feuchtigkeit sehr gut (was auch irgendwie gegen appendiculatus spricht, ich kenne den von eher trockenen Stellen) aber das ist trotzdem krass.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Wenn nach sehr trockenen Sommern Ende August/September noch einigermaßen viel Regen kommt gibt es oft sogar gewaltige Pilzschwemmen. Ich erinnere mich noch an 2022 als bei uns der komplette Juli und die erste Augusthälfte sehr trocken und heiß waren. Nach guten aber nicht mal herausragenden Niederschlägen Ende August und im September hatten wir einen überragenden Pilzherbst.

    Viele Grüße

    Hi,

    erstmal ein Riesenkompliment für die Seite. Das ist einfach überragend gemacht und so gut durchdacht, dass man sich fast schon ein Bisschen fragt warum es sowas nicht schon gab.

    Ich hätte hier mal eine allgemeine Frage, die nicht auf eine Einzelfrage des Katalogs zielt: Darf man als Beispiele auch Arten nennen, die nicht in Deutschland vorkommen? Wenn mir zum Beispiel beim Schlüpfen aus Hexeneiern die Schleierdame einfällt, oder bei sklerotienbildenden Pilzen Psilocybe tampanensis ist das zwar laut Frage korrekt aber wahrscheinlich nicht ganz im Sinne des Prüfers.

    Viele Grüße

    Danke dir,

    Ja die anderen habe ich da schon angetroffen (übrigens auch fuscoroseus, an einer anderen Stelle vom Eingang rechts), mir regius hats aber irgendwie noch nicht geklappt. Als ich letzten Freitag da war gabs schon Sommersteinpilze, Netzhexen und Neoboletus xanthopus, außerdem junge Täublinge. Danke dir für die Info, die Röhrlinge sind ja doch sehr trockenheitsresistent, vielleicht gewitterts ja auch am Montag. Ich denke ich schau nächste Woche nochmal vorbei.

    Viele Grüße

    Hallo,

    Mir fehlt regius noch, trotz extensiver Suche in den richtigen Gebieten letztes Jahr... War aber wohl einfach auch kein Röhrlingsjahr. Zu den Arten, es wird von merkwürdigen Kollektionen von B. fechtneri im reinen Nadelwald berichtet, die wohl auch nicht roseogriseus sind, aber ob das was eigenes oder doch nur fechtneri ist, bei dem die Weißtanne wieder Rotbuche spielt...

    Viele Grüße

    Huiii, spannend. Dann sehen wir hier wohl Amanita raphaelopantherina ==Gnolm7. Aber im Ernst, die sect. Amanita in Europa gehört wirklich mal aufgearbeitet; mich würde es nicht mal wundern, wenn es zwei verschiedene gäbe die aktuell unter muscaria laufen.

    Viele Grüße

    Wenn ich in ausgeschriebenen Naturschutzgebieten mit Schild direkt vor der Wiese sowieso schon geschützte Arten durchschneide wird das glaub etwas problematisch...

    Viele Grüße

    Hallo zusammen,

    heute auf der schwäbischen Alb gab es eine Wiese mit tausenden und abertausenden Händelwurzen. Die sahen allerdings teilweise sehr verschieden aus.

    1. So stelle ich mir die klassische Gymnadenia conopsea vor. Sehr kräftig im Wuchs mit blass pinken Blüten und kurzem Sporn. Kaum ein Duft warzunehmen. Die waren aber tatsächlich in der Unterzahl

    2. Häufiger waren die hier. Deutlich kleiner, sehr dichte Blütenstände, kleine Sporne und ein absolut traumhafter, vanilleähnlicher Geruch. Ist das Gymnadenia odoratissima? G. densiflora? Bei beiden schien es auch fließende Übergänge zu geben. Hybriden? Ich weiß nicht so recht wie man die auseinanderhält, hat mir da jemand Tipps? Wuchsen übrigens alle ziemlich wild durcheinander.

    Der Vanillegeruch hing übrigens in der Luft (ich war recht spät da), zusammen mit der Optik ein wirklich traumhaftes Erlebnis und auch schön wenn ich sie nicht genau bestimmen kann. Wäre aber trotzdem nett.

    3. Zum Schluss noch ein Bonusbild von Platanthera bifolia, einfach weil sie hübsch ist.

    Das wundert mich ehrlich gesagt gar nicht so krass, da die Douglasie ja in den Laricoidae und damit recht nah bei der Lärche steht. Ringlose Butterpilze bei Birke haben mich aber damals aus allen Wolken geholt, Kuhröhrlinge bei Buche ist ähnlich wild.

    Viele Grüße

    Übrigens kamen noch viele Flockis und noch mehr knackfrische Perlpilze dazu. Auch die erste Marone des Jahres gabs, sowie den ersten Schönfußröhrling.

    Viele Grüße