Beiträge von Clavaria

    Hallo,


    Anschauen tu ich Panaeolus gerne, wenn es ein paar gute Mikrobilder hat sind die auch nicht allzu schwierig. Ohne Mikros traue ich mir da nur die 2-3 trivialsten Arten zu.


    Einarbeitung in Psathyrella s.l. habe ich mir dieses Jahr als Ziel gesetzt und bereits neuere Literatur dazu gesammelt. Schöne Kollektionen mit Mikros schaue ich gerne an, aber eher zum Üben, nicht als Experte.


    Gruss Raphael

    Ohne einen Blick ins Mikroskop traue ich mir keinen weiteren Vorschlag zu...

    Wenn du nochmal einen Sporenabdruck machst, am besten von einem älteren (aber nicht vergammelten) Exemplar.

    Würde mich nicht wundern, wenn das dunkler rauskommt.


    Gruss Raphael

    Ich hatte es so verstanden, dass das Bild weiter oben der neue Abwurf ist, und dann A. praecox zum Vergleich.

    Drum kam ich drauf, dass es eigentlich nicht Candolleomyces candolleanus (s.str.) sein kann.

    Aber möglich dass es in der Ecke noch eine Art gibt, wo das Spp heller ist.


    Gruss Raphael

    Hallo,


    ein Risspilz ist es sicher nicht, aber ich denke es ist auch kein Faserling.

    Möglicherweise Agrocybe dura, der Rissige Ackerling. Der muss nicht immer rissig sein, vor allem bei jüngeren Exemplaren.


    Gruss Raphael

    Die Protostropharia ist klar Pr. dorsipora. Sehr schön! Hast du mal den Geruch getestet? Lamellen zerdrücken und dann riechen... sollte nach Mehl riechen bzw. war so bei meinen bisherigen Funden.

    Hallo Christoph


    Ja, kann ich bestätigen. Die zerdrückten Lamellen riechen tatsächlich deutlich nach Mehl.


    Gruss Raphael

    Unterm Mikroskop wurde es schnell klar - eine Psathyrella. Insbesondere durch die auffälligen (sub-)triangulären Sporen mit deutlichem Keimporus (8x5,5µm) und kräftigem Apikulus würde ich hier Richtung Psathyrella panaeoloides tendieren (interessant fand ich die zart rauhe Oberfläche der Sporen bei 1000-fach, die man kaum aufgenommen/dargestellt bekommt, und die nicht erwähnt ist für die Art) ...

    ... und noch zu der Psathyrella: Da würde ich Ps. panaeoloides unterstützen, ich finde nichts was besser passt.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Gestern war ich mit dem Verein unterwegs. Die Speisepilz-Jäger fanden ein paar madige Maipilze und die allerletzten Morcheln. So richtig zufrieden wirkten die nicht ;)

    Ich kam dafür voll auf meine Kosten, mit einem unerwarteten (aber willkommenen) Exkurs in die Coprophilie.


    In einem steilen Xerotherm-Rasen wuchsen diese hübschen Gesellen:


    Unter Wildkirsche der Schlehenrötling in grösserer Zahl:


    Dann gab es neben einem Bachlauf eine Gruppe von Rüblingen. Trotz der praktischen weissen Lamellen halte ich es für Gymnopus ocior.

    Andere fanden in der Nähe Exemplare mit zitronengelben Lamellen, die habe ich leider nicht fotografiert.


    Dann hatten letztes Jahr ein paar nette Kühe auf einer Bergeweide jede Menge Hinterlassenschaften hinterlassen.

    Diese wurden von drei Arten bewohnt. Die Speisepilzler suchten das Weite, als ich anfing im Mist rumzukauern. ^^


    Das hier wollte ich voreilig als Protostropharia semiglobata abtun, tat es aber dann doch unters Mikroskop.

    Ich meine, dass der Keimporus deutlich exzentrisch ist. Ausserdem konnte ich keine einzige Kaulochrysozystide finden.

    Die Basidien waren durchwegs 4sporig.


    Und dann noch eine Psathyrella - ich dachte erst es seien zwei verschiedene Arten, aber mikroskopisch waren sie identisch.

    Geschlüsselt nach Örstadius et al. 2015.

    Korrekturen sind willkommen :)


    Gruss Raphael

    Hallo Nosozia


    R. plebejum ist das sicher nicht mit diesen Sporen.

    E. clypeatum kann gut sein, sogar sehr wahrscheinlich.

    Den Geruch nimmt man am ehesten wahr, wenn man den FK halbiert. Dann entweder zerreiben oder eine halbe Stunde in eine luftdichte Dose tun, öffnen und sofort dran schnüffeln. Gestern habe ich E. saepium gefunden, da kam der Mehlgeruch auch erst dieser Behandlung.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Heute war ich mit den Kindern im Wald, und es gab doch immerhin zwei Kollektionen die ich euch nicht vorenthalten will:



    Viele Grüsse

    Raphael

    Hi,


    Von dieser neuen Gattung habe ich noch gar nichts mitbekommen und finde auf die Schnelle nichts im Netz dazu.

    Wurde das schon publiziert oder ist das eine Insider-Info?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    *Hochschieb* und Nachtrag:

    Ich habe inzwischen die HDS noch in KOH nachmikroskopiert, da sieht man das Pigment besser.

    Es ist nur sehr fein granular inkrustiert, mehrheitlich aber intrazellulär:



    Weiss wirklich niemand einen Rat?


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Endlich endlich hat es wieder mehr als ein Tropfen geregnet, und es kommt langsam wieder Leben in die Pilzwelt.

    Heute fand ich am Strassenrand im Mischwald zwei schöne Rötlinge.

    Oberflächlich dachte ich erst an Tricholoma terreum, hatte dann aber schnell das Gefühl dass das was anderes ist.

    Naheliegend wäre Entoloma plebejum, den man im Frühjahr ab und zu findet.





    Geruch ist schwach süsslich. Der Hut ist allenfalls schwach hygrophan, und vollständig fein faserschuppig.


    Unter dem Mikroskop hat er mir dann aber Schwierigkeiten gemacht:

    Die Sporen wirken zwar etwas knotig, aber nicht so auffällig wie ich das von Entoloma plebejum kenne.

    Ausserdem sind sie mit 8.5-10x6.5-8.5 µm zu klein, und der Koeffizient von 1.1-1.5 passt auch nicht zu E. plebejum.


    Cheilozystiden gab es keine, die sich deutlich von Basidiolen unterscheiden.


    Schnallen habe ich eifrig gesucht und auch viele gefunden. Im Lamellentrama gab es sie, in der HDS und am Stiel auch.

    An der Basidiolenbasis habe ich es irgendwann aufgegeben.


    Das HDS-Pigment ist leicht inkrustierend und intrazellular.


    Die Stielhyphen sind teilweise deutlich inkrustiert.


    [trennlinie][/trennlinie]

    Anhand der Sporen würde ich das naheliegende Entoloma plebejum ausschliessen.

    Wenn ich nun nach Noordeloos schlüssele, passt eigentlich nur Entoloma plebejoides richtig gut.

    Auch die Beschreibung von Noordeloos&Hausknecht (Zeitschrift für Mykologie 55(1) 1989, S. 34) passt sehr gut.

    Lediglich die Darstellung bei Ludwig verwirrt mich etwas.


    Kennt jemand diese Art und kann mir weiterhelfen?


    Gruss Raphael

    Hallo,


    wirklich Spezialist bin ich noch nirgends.

    Wohnortbedingt habe ich mich etwas auf alpine Pilze konzentriert.

    Ich merke auch, dass ich am liebsten Dunkelsporer mit schönen Mikromerkmalen bestimme.

    Hebeloma, Inocybe, Galerina, Conocybe/Pholiotina, Strophariaceae usw.

    Cortinarius probiere ich immer mal wieder, habe aber meine liebe Mühe damit.


    Falls jemand in der Schweiz wohnt und einen Fund mikroskopieren lassen will, helfe ich immer gerne.


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich muss das hier nochmal ausgraben.


    mollisia war so lieb, mir ca. 40 kg Cortinarius-Literatur zu beschaffen. Nun habe ich mir diesen Fund nochmal gründlich vorgenommen.

    Wenn ich den Schlüsseln von Bidaud et al. (Atlas des Cortinaires XIV) folge, lande ich recht eindeutig bei Cortinarius subobtusus.

    Die Beschreibung dort passt sehr gut, die Abbildung zeigt leider nur ältere Exemplare als meine.

    C. subobtusus scheint gemäss Liimatainen et al. 2020 sogar eine gute Art zu sein.

    Andere brauchbare Referenzen habe ich leider nicht gefunden, Google spuckt überhaupt nichts aus zu der Art...


    Natürlich ist das noch keine belastbare Bestimmung, nur ein starker Verdacht. Vielleicht lasse ich ihn noch sequenzieren.


    Gruss Raphael

    Hallo Bernd


    Noordeloos und auch Ludwig platzieren E. vernum in der UG Nolanea. Wobei da wohl das letzte Wort nicht gesprochen ist, die Gattung wird wohl gerade gründlich umgebaut.


    Makroskopisch gefällt mir vernum besser als hirtipes, letzteres kenne ich mit längerem Stiel und insgesamt schlankerem Habitus.

    Aber das ist nur ein flüchtiger Eindruck, mehr nicht. Für eine sichere Bestimmung braucht es Mikros. Es gibt noch ein paar weitere ähnliche Arten, die gerne im Frühjahr wachsen.


    edit: Wolfgang war schneller :)


    Gruss Raphael

    Hallo zusammen


    Ich denke in der Mykologie ereilt uns das gleiche Schicksal wie in den meisten Wissenschaften. Schaut mal in die Astronomie oder Physik. Selbst wenn ich ein richtig teures Teleskop kaufe, sehe ich im All damit nicht im Ansatz so viel wie ein professionelles Team von Astronomen. Sollte man nun auf die Entdeckung von Planeten in anderen Sonnensystem verzichten, nur damit Hobbyastronomen ungestört ihrer Tätigkeit nachgehen können? Nein...


    Mit dem Fortschritt der Wissenschaft steigt der Frust für Laien, die nicht mehr mithalten können. In der Mykologie hat das halt etwas länger gedauert, vielleicht weil Technologien für den Fortschritt fehlten oder zu wenig Geld in die Pilzforschung gepumpt wurde.


    Wie sich die Mykologie im Moment entwickelt, das wirkt auf den ersten Blick abschreckend. Andererseits hoffe ich, dass damit in den nächsten 10-20 (?) Jahren mehr Stabilität entsteht. Die letzten 200 Jahre haben Mykologen nach bestem Wissen geraten, welche mophologischen Merkmale eine Art ausmachen. Neue Arten wurden aufgrund von Farbnuancen oder anderen Details begründet, zum Teil mehrfach, dann wieder synonymisiert, auf Varietätsniveau verschoben, anders interpretiert, dann wieder als Art rehabilitiert und am Ende wurde eine neue Gattung begründet. Dieses Durcheinander scheint mir nicht wirklich besser, als eine Klarheit aufgrund genetischer Analysen. Es braucht nun einfach noch einige Jahre, bis sich wieder Ruhe einkehrt.


    Als Laie wie ich muss man sich damit abfinden, dass die Mykologie nicht statisch ist, und dass man nicht jeden Pilz auf Artniveau bestimmen kann. Das ist zwar manchmal frustrierend, aber in Summe macht es mir trotzdem Spass und das wird sich auch nicht so schnell ändern.


    Gruss Raphael

    Hallo Stefan


    Ja habe ich mikroskopiert aber nur miese Bilder, das war meine Anfänger-Zeit mit dem Mikroskop.


    Das ungewöhnliche Erscheinungsbild lag meiner Meinung nach am Standort (sehr trockener Kiefern-/Fichtenwald am Sonnenhang). Für A. moelleri war er mir wieder zu hell. Aber guter Tipp, inzwischen habe ich mehr Agaricus-Literatur und werde das nochmal abgleichen.





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    #Edit:

    Nach Parra (FE 1a) ist es tatsächlich A. moelleri (oder moelleroides, der nur molekular unterscheidbar ist).

    2019 hatte ich mich nach Ludwig orientiert, da ist der gilbende Ring nicht erwähnt. Im Gegenteil, ein xanthoderma-Bild auf Tafel 214 hat sogar einen gilbenden Ring.


    Danke für den Hinweis!


    Gruss Raphael

    Hallo Milan


    Ja, App ist von Google Play. Samsung Galaxy S21 Ultra mit Android 11.


    Und der Screenshot: Ja das ist nun etwas verrückt. Ich kann man Ergebnis von gestern nicht rekonstruieren, das App hält den Pilz jetzt für einen Riesenträuschling :/

    Immerhin erscheint der Karbolegerling auch recht weit oben.



    Gruss Raphael