Beiträge von Kauz

    Wir waren gestern mal wieder im Leipziger Südraum, um die Pilzsituation zu sondieren. Es war fast nix los, außer dass wir auf einer Altkippe eine mickrige knospende Orchidee namens Vogel-Nestwurz fanden. Wenigstens wussten wir an dieser Stelle, dass dort unterirdisch der Mykorrhizapilz der Orchidee wächst. Also Plan B realisiert und mal an die Kleinbeuchaer und die Rohrbacher Teiche begeben, um dort nach Wasservögeln Ausschau zu halten. Diese Natureindrücke waren die Mühe wert. Auffällig war, dass dieses Jahr anscheinend etliche Drosselrohrsänger, aber kaum Teichrohrsänger da sind. Enttäuschend ist im NSG Rohrbacher Teiche der botanisch artenarme Zustand der Wiesen.

    Außer paar Wiesenglockenblumen, einzelnen Wiesenmargariten und vielleicht einem Dutzend unspektakulären Gräsern nichts Besonders. Ich hoffe sehr, auf irgendeiner sächsischen NSG_Wiese mal auf Prachtnelken zu finden, aber da habe ich keine Hoffnung mehr. Ich würde drauf wetten, dass dieses Grünland der guten Statistik wegen trotzdem unter dem FFH-Lensraumtyp "Flachlandmähwiese" läuft.

    Wow, was für tolle Fotos! Dies muss für Dich ein toller Moment gewesen sein.

    Danke fürs zeigen.


    Liebe Grüße


    Maria

    Danke für die Antwort! Der Moment hat 2 Wochen gedauert, innerhalb der ich dann täglich am Bau war. Eine schräge dicke Birke hat mir einen tollen Halt für länger dauernde Beobachtungen gegeben und ein in der richtigen Höhe waagerecht abstehender Ast war Auflage für mein Teleobjektiv. Interessant war, dass bei einem Teil der Jungfüchse die anfängliche Scheu gewichen ist, sie meine Anwesenheit ignorierten und sich ab und an neugierig auf 3 - 4 Meter näherten. Ärgerlich ist, dass ich die Canon-Kamera damals ziemlich neu hatte und nicht wusste, dass diese für jedes Objektiv individuell kalibriert werden kann. Ich hatte hier tatsächlich nicht die maximal mögliche Schärfeleistung heraus geholt.

    Letztes Jahr um diese Zeit hat hatte ich mich mal wieder im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlerevier umgesehen und paar alte Halden abgeklappert. Dabei stieß ich auf diesen attraktiven Zinnoberschwamm. Beim Hantieren mit der Kamera sah ich einen kleinen Fuchs um die Ecke verschwinden. Dem habe ich mich anschließend gewidmet und auch schnell den Bau entdeckt. Die Eingänge lagen überwiegend sehr günstig im Licht, so dass ich paar schöne Aufnahmen machen konnte. War 2 Wochen später noch mal dort und habe festgestellt, dass die Familie 9 Mitglieder hat.

    Wie ich euch um die schönen Orchideen beneide :gklimper: ! So eine Artenvielfalt haben wir hier nicht, schade !

    Um so schöner, dass Ihr uns hier an den Schönheiten teilhaben lasst.

    @Kautz : Das ist herrliche Bilder von den Kleinen Meisen! Voll niedlich :gbravo:

    LG Sandra

    Hallo, Sandra, das Vogtland hat aber auch so einiges zu bieten. Wenn Ihr mal paar ganz besondere orchideen sehen wollt und die grenze zu Tschechien wieder geöffnet hat, so schaut Euch mal den Kammerbühl (Komorny Hurka) bei Franzensbad an. Auf der dortigen alten verwachsenen Steinbruchsohle haben wir 2017 um diese Zeit einige Hundert Kleine Knabenkräuter blühen sehen.

    Guten Morgen, die 5 Fotos unterhalb des Frauenschuhs zeigen das Bleiche Waldvöglein, die zwei folgenden da Helmknabenkraut, dann kommt die Astlose Graslilie, das Purpurknabenkraut und das Stattliche Knabenkraut; wo der Weißlings-Schmetterling dran sitzt ist die Purpur-Taubnessel.

    MfG vom Kauz

    Hallo, Maria, da sind wir ja schon zu zweit gegen das Wahnsinnsprojekt.

    Ich habe der Stadt meine Stellungnahme geschickt. Hoffentlich tun das noch viele, damit die ordentlich zu tun bekommen.

    Gruß aus dem Erzgebirgsvorland.

    Es schadet vielleicht trotzdem nicht sich mal mit NABU oder BUND abzustimmen. Und es schadet keinesfalls dort lebende Tiere und Pflanzen mit in die Waagschale zu werfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei Pilzen die Politik nicht sonderlich interessiert ist; bei Orchideen oder seltenen Vögeln allerdings sehr wohl. Was ich nun nicht ganz verstanden habe. Brüten nun dort Schwarzstörche oder nicht?


    l.g.

    Stefan

    Es gibt eine naturschutzfachliche Bewertung der Wiese durch das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz. Da wurden nach Hinweisen von Bekannten alle Register gezogen. Das mit den Saftlingen habe ich nur erwähnt, weil wir halt im Pilzforum sind.

    MfG

    Jetzt geht es ans Eingemachte, denn die Stadt Oberhof hat nun offiziell das Bebauungsplanverfahren eingeleitet.

    Es liegt erstmal ein Vorentwurf vom März 2020 mit der Bezeichnung "Sondergebiet Golfareal Schuderbachswiese" zur Anhörung vor.

    Auch der "Normalbürger" hat das Recht, hierzu bei der Stadtverwaltung Oberhof (bauamt@stadt-oberhof.de) bis 22.05.2020 Stellung zu nehmen.

    Bei der Darlegung des Themas "Schutzgebiete" unter Pkt. 3.5 dieses Vorentwurfs wird das betroffene Flächennaturdenkmal "Schuderbachswiese" mit 5,8 ha und mit der beunruhigenden Bemerkung "unpräzise Grenzen,... in der Natur schwer nachvollziehbar" benannt. Die Schutzvorschrift aus DDR-Zeiten wurde zur Wendezeit nochmal erweitert, und dies anscheinend ein bischen hektisch.

    Von der Schuderbachswiese sollen "großzügigerweise" ca. 2,2 ha im Zentrum des Golfareals erhalten werden. Wer Lebenserfahrung hat wird wissen, dass solche "Restflächen" nach und nach verkommen und sich die umgebende Nutzung immer mehr hineinfrisst. In diesem Zusammenhang verweise ich auf das vergammelte Zauneidechsen- und Glattnatternhabitat auf dem Landesgartenschaugelände Oelsnitz/E.. Schon die Golfplatzbaumaßnahmen werden zu ersten Beeinträchtigungen führen. Beim späteren Betrieb werden. immer wieder Golfbälle auf der Naturschutzwiese landen, die sich die Golfer unter Verursachung vieler kleiner Schäden natürlich herausholen werden. Kontrollen, sowohl behördlich als auch durch Ehrenamtler, werden schwierig, weil Golfplätze abgeschirmt sind. Bei dem Gebiet haben wir es mit einer komplizierten Gemengelage aus mehreren Naturschutzvorschriften zu tun, da spielen auch noch der Schutz von Biotopen nach den nationalen und den EU-Vorschriften sowie der Artenschutz eine Rolle. Glasklar ist nur die naturschutzfachliche Würdigung des Gebiets, die einen sehr hohen Ausstattungswert bescheinigt. Da braucht man, um in Gegnerschaft zu einem Bauprojekt was in der Hand zu haben, nicht erst die Sichtung eines Schwarzstorches ins Feld zu führen. So führt u.a. an der rechtlichen Gewichtung der nach der BArtSchV besonders geschützten Saftlingsarten kein Weg vorbei. Für sehr anspruchsvoll halte ich die für eine sachgerechte Abwägung erforderliche Gewichtung des konkreten Baubelangs. Denn diesen betreffend ist Vieles unsicher. Da wird im Vorentwurf Folgendes zu einer "Landesinitiative Oberhof 2023" ausgeführt:

    Pkt. 2.3 Landesinitiative Oberhof 2023
    Die Region Oberhof bildet das sportliche und touristische Zentrum im Thüringer Wald. Die Ausrichtung sowohl der Biathlon- als auch der Rennrodel-Weltmeisterschaft im Jahr 2023 wird erneut den Blick eines Millionen-Publikums auf den Sport- und Tourismusstandort Oberhof richten. Um dieser Bedeutung gerecht werden zu können werden im Rahmen der Landesinitiative „Oberhof 2023“ Investitionen in Modernisierung und Umbau von Sport- und Freizeitanlagen, in öffentliche Infrastruktur als auch zur Unterstützung touristisch relevanter privater Investitionsvorhaben in Form von Leitprojekten initiiert und koordiniert." Markige Worte wenn man bedenkt, dass wir bereits voll in eine Weltwirtschaftskrise schlittern.

    Soweit so gut; sollen sie erstmal machen. Solch ein Verfahren braucht seine Zeit. Wenn einem Bebauungsplan ernsthafte materielle Naturschutzvorschriften entgegenstehen, machen die Bau- und die beteiligten Naturschutzbehörden immer öfter rechtliche Fehler. Das Bundesverwaltungsgericht kann ein Lied davon singen.

    Aber vielleicht schafft das der bei uns noch in Einzelbeständen vorhandene Langblättrige Sonnentau (Dr. anglica)

    Excellente Fotos, die besonderes fotografisches Können bezeugen. Die warmen Farbtöne der Fotos lassen mich auf die Verwendung einer Olympus-Kamera tippen?!

    das ist eine Straftat und nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, aber glaubt nicht, das sowas zu Konsequenzen führen wird, sind ja bloß Blümchen

    Tolles Erlebnis! Bei mir beginnt die Orchideenzeit immer mit dem Besuch von einem der etlichen Standorte des Blassen Knabenkrautes, welche mir in Thüringen und Sachsen-Anhalt bekannt sind.

    Frustrierend ist allerdings, dass die Standorte immer mehr von fortschreitender Gehölzsukzession bedrängt werden und kaum angepasste Gegenmaßnahmen zu erkennen sind.

    In diesem Jahr habe ich zum ersten mal keine Speisemorcheln und auch keinerlei Becherlinge in dem betreffenden wald entdeckt; war wohl zu trocken.

    Mir wäre deren Sensor etwas zu klein. Ab spätestens ISO1600 dürften die Bilder für die Tonne sein.

    Die Fujifilm XT-3 ist kaum größer, kann auch Focus-Bracketing, Touch-Screen und den ganzen Schnickschnack, hat aber einen vernünftigen Sensor mit verdammt wenig Rauschen bei High-ISO.

    Ich habe lange zwischen Olympus/Panasonic und Fujifilm hin und her geschwankt. Entscheidend für mich waren die von der Fa. Traumflieger (Hamburg) weiter gegebenen Erfahrungen (z.B. Buch "Fokusstacking")sowie das deutlich bessere (Makro-) Objektiv-Angebot für das MFT-System. Außerdem ist der Service vom Olympus der kundenorientierteste aller Kamera- und Objektivhersteller. Bei der Pilzmakrofotografie nutze ich meist mein Rolleistativ C6i . Mein bevorzugter ISO-Wert liegt bei 200. Da ich viel stacke, stelle ich immer die mir für jedes Objektiv bekannte förderliche Blende ein, bei MFT also nur wenig mehr als Offenblende, um die höchste Schärfeleistung auszunutzen/Beugungsunschärfen zu vermeiden.

    Für Habitataufnahmen in Wald und Feld habe ich immer meine Sony alpha 6500 mit einem guten Normalzoom dabei. Diese Kamera liefert mir bei Bedarf wunderbare HDR-Fotos ab.

    Da sich Sony seit Jahren entgegen zahlreich geäußerter Wünsche seiner Kunden weigert, eine Bracketing-Funktion in seine Kameras zu installieren und endlich auch Touchdisplays einzubauen, habe ich fast meine gesamte Sony-Ausrüstung verscherbelt. Mit würde doch nicht im Leben einfallen, mich mit irgendwelchen von Hobby-Programmierern entwickelten Bracketing-Eigenlösungen zu beschäftigen und für die Steuerung des Ganzen Smartphones oder Tabletts einzusetzen. Vor paar Monaten habe ich mir für den halben Neupreis eine Olympus EM5 Mk2 zugelegt, die eine Stacking- und Bracketing-Funktion hat. Versehen mit dem Olympus-60mm-Macroobjektiv und einem L-Winkel mit Handgriff hat man eine kleine leichte Makrokamera, die locker durch leichte Stative getragen wird. Bracketing-Reihen kann man durch leichtes Tippen auf dem Kamera-Display starten, ohne das was verwackelt. Olympus- und Panasonic-MFT-Systemkameras sind denen von Sony Software-mäßig 2-3 Jahre voraus und dafür sogar noch deutlich preiswerter.