Beiträge von Kauz

    Nach den kalten, schneereichen Tagen scharf auf frische, mildere Luft und mit Hoffnung auf Pilzfunde suchten wir die o.g. Gegend auf. Abgesehen von einigen der üblichen Problemecken der menschlichen Zivilisation ist es dort landschaftlich reizvoll und geologisch sowie historisch interessant. Am Fluss gibt es die gut erhaltene Burg Stein, die sich wieder im Besitz des Grafen Schönburg-Hartenstein befindet und am Ostrand der Stad die Schlossruine Hartenstein, welche seit Jahren Stück für Stück von einem Verein wieder instand gesetzt wird.1945 war sie durch einen amerikanischen Bombenangriff fast komplett zerstört worden.

    Den Einstieg nahmen wir am Rand eines Seitentals, wo sich ein interessanter, naturbelassener Laubwald mit einem ausgeprägten Quellbereich finden ließ. Den Bach am Talgrund werde ich demnächst nach Feuersalamandern absuchen

    Wir waren natürlich auch gespannt, Pilze zu finden. Überrascht hat uns ein kleiner Fund Anemonen-Becherlinge und ein gelbes Lager mit bienenwabenartiger Struktur, das ggf. von Ceratiomyxa fruticulosa herrühren könnte.

    Habe auch noch ein Foto eines mir nicht bekannten Blätterpilzes eingestellt.

    Hallo, Matthias,

    habe das Gefühl, dass die Fichtenwälder der mittleren bis oberen Mittelgebirgs-Lagen an mykologischer Vielfalt zulegen. Interessant finde ich auf Foto 5 das Inscheinungtreten kleiner hellgrauer Wegebau-Schotterstücke. Die sehen genauso aus, wie ich sie vom Waldwegebau zweier Staatsforstbezirke im Erzgebirge kenne. Ich weiß noch nicht, um welche Gesteinsart es sich handelt und woher diese bezogen wird. An den locker krautigen Rändern dieser nährstoffarmen Wegesränder habe ich schon Pilze wie Leuchtende Prachtbecherlinge, Spitzmorcheln und Schwarzweiße Lorcheln gefunden. Mir ist bekannt, dass es im Erzgebirge Gneise gibt, die Kalkanteile aufweisen. Vielleicht handelt es sich um so etwas.

    Ich werde mal nachforschen.

    MfG

    Thomas

    Hoffendlich bleibt dieses tolle Fleckchen Erde uns Hobbymykologen noch lange erhalten.

    Was diesen Wald angeht, habe ich kaum Bedenken. Dort ist ja die Biologische Station Borna-Birkenhain angesiedelt, von deren Träger ich glaube, dass dieser sich des besonderen Naturschutzwertes bewusst ist und beim Erkennen von Problemen aktiv werden würde. Ab und zu wird dort Holz geschnitten, aber eher in bescheidenem Umfang. Große Teile des Waldes sollen angeblich der Stadt Borna gehören. Was die dort festzustellende Wildschweinwühlerei anbetrifft, so muss diese für die Pilzentwicklung auf Dauer gar nicht schädlich sein; auf umgebrochenen Flächen beginnen Sukzessionsvorgänge von neuem.

    Sind dort neben den Eschen Wildkirsche und Pappel vorhanden? Ist die Erscheinungszeit etwas nach dem Morchelbecherling?

    Hallo, Lütte, in den Gebiet gibt es Eschen vor allem an den etwas feuchteren Stellen (Senken), Wildkirschen und Stieleichen sind im Bestand locker eingestreut, Ziemlich gut vertreten sind Linden, stellenweise Rotbuchen, Berg- und Spitzahorne, und natürlich jede Menge Birken. An Pappeln sind vor allem am Waldrand Zitterpappeln zu sehen und man scheint auch künstlich Hybridpappeln eingebracht zu haben. Was die Sträucher angeht stelle ich eine Zunahme der Mahonien fest.

    Welche Zeit warst Du da?

    Hallo, Jörg, wir waren zwischen 12.00 und 15.45 Uhr dort. Die von mir angeführte Verpel-Stelle erreicht man, indem man die im Norden des Waldgebiets parallel zur B 176 liegende Erdgastrasse ca. 300 hochläuft und dann das rechts befindliche Waldgebiet betritt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch an anderen Stellen noch was kommt, sofern es in den nächsten Tagen wieder regnet und wärmer wird.

    MfG

    Thomas

    "...G. fastigiata steht jetzt noch als Wunschfund auf der Liste..."


    Hallo, Schupfnudel, hast Du diese Art noch nie in Borna gesehen?

    Gut, 2020 scheint dort fast nichts gewachsen zu sein, aber die Jahre davor war sie deutlich häufiger zu finden als die Riesenlorchel.

    Übrigens war gestern im Lerchenberg-Wald ein recht angenehmes Klima

    MfG

    Thomas

    Wegen des passenden Wetters entschlossen wir uns heute kurzerhand zu einer Exkursion zum Lerchenberg Borna. Nachdem es dort vor einem Monat hinsichtlich der Ö. Prachtbecherlinge fast einen Totalausfall zu verzeichnen gab und wegen der zurück liegenden kalten Nächte waren unsere Erwartungen nicht allzu hoch gesteckt. Trotzdem ist es immer etwas Besonderes, die dortige Unaufgeräumtheit zu genießen. In der ersten Stunde sichteten wir keinerlei Pilz, aber nach Aufsuchen eines bisher unbekannten Areals fanden wir eine ca. 200 qm große Fläche mit reichlich Böhmischen Verpeln, diese aber alle sehr klein. Zum Schluss gelang auch noch der Fund einer dürftigen Riesen-Lorchel.

    bei diesem tollen Wetter mußte ich heute raus um herauszufinden, ob sich etwas bei den Schlauchpilzen tut. Gefunden habe ich einiges. An meiner bekannten Stelle begrüßte mich eine junge Riesenlorchel.

    Hallo, Jörg, da Du von einem Parkbesuch berichtest hast vermute ich, dass Ihr wohl sogar solche Kostbarkeiten in Chemnitz habt ?

    Ich wollte heute nur mal danach schauen, ob die bei uns aufgetauchten Österreichischen Prachtbecherlinge noch stehen geblieben, d.h. verschont worden sind, und siehe da, in der Nähe standen 2 kleine Lorcheln (bei Fichten). Das im Foto zu sehende Exemplar war nur ca. 4,5 cm groß. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob es Frühjahrslorcheln sein könnten. Diese kenne ich vom Habitus auch nur als ziemlich gedrungene Pilze. Riesen- oder Zipfel-Lorchel dürften aber ausscheiden.

    oder Du hattest Dich einfach verschrieben

    Hallo, Werner, ist mir auch schon passiert; da ist diese website sehr empfindlich. Aber in diesem Fall war die Schreibweise richtig. Ich habe die Suche nach Byssonectria auf der genannten Seite gerade nochmal für den Bereich Bayern getestet; und dafür gab es Daten!

    Wünsche allen frohe Ostern!

    Kauz

    Hallo, Björn, vielen Dank für Deine Hinweise. Hatte auf der website zu Beginn "Sachsen" eingestellt. Dass keine Angabe kam liegt wahrscheinlich daran, dass dort kein Fund eingetragen ist.

    Ansonten Gratulation zu Deinen Funden und die besonders schönen Fotos

    Als Becherlings-Begeisterter bin in meiner Pilzliteratur auf die o.a. Art gestoßen und wollte wissen, ob es auf der website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. hierzu Einträge, Fotos etc. gibt.

    Zu meinem Erstaunen ist die Art dort gar nicht verzeichnet. Dies habe ich nicht erwartet!

    Hat von Euch jemand Kenntnisse zum Vorkommen in Deutschland und zu anderen Besonderheiten betreffend diese Art?

    Auch von mir ein Kompliment für die schönen Funde und sehr gelungenen Aufnahmen.

    Mit der Sichtung von Ö. PB fangen für uns immer das Pilzjahr und der Frühling an.

    Nachdem wir in unseren bisher eher langweiligen heimischen Wäldern in 2019 erstmals verschiedene Ascomycten gefunden hatten und sich dies 2020 wiederholte, sind wir in unserem Steinkohlenbergbaugebiet in den Haldenarealen mit mehr Aufmerksamkeit auf die Suche nach diesem Becherling gegangen und haben ihn tatsächlich in mehreren Exemplaren auf einer ca. 1000qm großen absonnigen Fläche gefunden (Foto 1). Vorher hatten wir schon im Leipziger Südraum an einer der uns bekannten Stelle gesucht und waren dort wegen schwerer Wildschwein-Schäden sehr enttäuscht (Foto 2). Ich gehe davon aus, dass bei uns eine Ausbreitung erfolgen wird.

    Im Übrigen waren wir von einer Meldung in der "Freien Presse" von letzter Woche überrascht, wonach dieser Pilz auch bei Schlettau aufgetaucht ist.

    Wenn es eine Vollformatkamera sein muss, dann würde ich zur Panasonic S5 greifen. Diese hat die schon oben erwähnte, sehr zu empfehlende Bracketing-Funktion für Fokus-Reihen, ebenso wie die Nikon Z-Kameras oder die CanonRP. Für die Makrofotografie auch sehr vorteilhaft ist aber, dass deren Display mit 1,8 Mio Bildp. sehr hochauflösend ist. Hinzu kommt, dass für die Panasonic das neue, sauscharfe Sigma 105mm, f 2,8-Makroobjektiv mit L-Anschluss zur Verfügung steht. Ich besitze das für meine Sony a7R2, mit der ich Fokusreihen allerdings händisch machen muss.

    Ich darf leider z.Z. den 15 km-Radius nicht verlassen.

    Hallo, Nobi, da habt Ihr ja noch Glück. Bei uns im Erzgebirgskreis gilt seit einer Woche zusätzlich eine verschärfende Allgemeinverfügung, die die Bewegungsfreiheit grundsätzlich auf das jeweilige Gemeindegebiet beschränkt. In unserem "Gemeindewald" kann man keine 100m zurücklegen, ohne auf andere Menschen zu treffen. 70-80% von denen würden sich unter normalen Umständen jetzt und den Rest des Winters auf den Balearen, Kanaren oder in Thailand vergnügen. Ob es zu einem Erfolg führen wird, ist fraglich.

    Der Hirschzungenfarn ist nicht zu verachten. Natürlicherweise kenne ich ihn nur von sonnenarmen, feuchten Wänden aus den Kalkalpen. Ja, das mit dem Rumkratzen in Mauerfugen ist so eine üble Angelegenheit wie das übertriebene Rasenmähen. Kenne einen Fall, wo aus einer uralten Ziegelmauer aufgrund übertriebenen Ordnungssinns ein großes Vorkommen von Milz-Farn herausgekratzt wurde.

    ....es wird künftig nicht besser werden!!!

    Wir haben uns heute wetterbedingt nur mal auf eine kleine Wanderroute in das am Ortsrand befindliche Waldgebiet begeben und dort in einem 80jährigen Buchen-Wald unsere dritte Öhrlings-Art in diesem Jahr gefunden. Es ging los mit den Eselohren, die auch heute noch gelb im Laub hervorleuchteten, einer mir unbekannten hell-ockerfarbenen Art (Ledergelber Ö. ?) und einer dunkelbraunen Spezies, welche der Kröten-Öhrling sein könnte. Im Übrigen waren noch jede Menge Grubenlorcheln zu erkennen.

    Am zurück liegenden Mittwoch unternahmen wir eine Tour ins Westerzgebirge, um auf einer Calluna-reichen Fläche nach der Heide-Keule zu schauen. Leider hatten wir nicht das Glück wie unsere Pilzfreunde aus der Dresdner Ecke und entdeckten kein Wachstum dieser interessanten Pilzart. Vielleicht war es ihr zu kalt gewesen in ca. 900 m Höhe ü. NN. Dennoch freuten wir uns an der Landschaft und am Wiederfund von Zypressenbärlapp, einer uns unbekannten Ramaria- oder Phaeoclavulina-Art (könnte ggf. in Richtung R. stricta gehen?, FK wuchsen an verrottenden Fichtenzweigen) sowie unserem Erstfund der Isländisch Moos-Flechte in diesem Areal.