Beiträge von Lütte

    Liebes Forum,


    diesen wunderschönen Milchling habe ich an einem sehr nassen Teichrand gefunden. Grundsätzlich kommen hier ja drei Arten in Frage (L. obscuratus, L. omphaliformis und L. cyathuliformis), die sich, wenn ich das Konzept nach Heilmann-Claussen richtig verstanden habe, durch Sporengröße und Aufbau der HDS unterscheiden.


    Fundort: nasser Teichrand; sandiger, saurer Boden

    Begleitbäume: Schwarz-Erle (sowie Espe und Ohr-Weide)

    Sporenmaße: 6,11-7,93-9,74 x 5,51-6,35-7,19; Q-Wert 1,18-1,30

    Ornamentation: weinige einzelne Warzen, teilnetzig bis fast komplett netzig, Plage inamolyd

    Sporenpulverfarbe: weiß

    Milch: kaum vorhanden (daher keine Frabangabe)

    Geruch: nicht vorhanden

    Geschmack: mild mit einem leicht bitteren Einschlag


    Die Hutmitte weist eine kleine Papille auf, was in den Bildern nicht zu erkennen ist. Der Stiel ist brüchig und hohl.



    Sporen in Melzer



    HDS



    Cheilomakrozystiden




    Auf Grund der wesentlich größeren Sporen von L. cyathuliformis (7,2-11,2 x 6,1-8,5) würde ich den hier ausschließen. Bliebe noch der wesentlich seltenere L. omphaliformis......

    Was meint Ihr dazu?


    LG, Lütte

    Hallo Pilzfreund,


    Schwefelporling an Robinie gewachsen habe ich schon gegessen, was hier allerdings keine allgemeine Freigabe sein soll. Wie Du ja schon selber geschrieben hast, ist das Gift hitzelabil und sollte sich beim Braten zersetzen. Es kann aber wiederum bei empfindlicheren Menschen vielleicht doch zu Unverträglichkeiten kommen.......Man weiß ja nie.


    Bei der Traubenkirsche sähe für mich der Fall aber komplett anders aus (unter der Annahme, dass das Gift zum Pilz aufgenommen wird), da hier die Blausäure beim Braten sich nicht zersetzt, sondern (mit dem Dampf) freigesetzt wird. Somit könnte es beim Braten zur unfreiwilligen Aufnahme und damit auch zu Vergiftungen kommen. Dieses Problem tritt ja auch bei den Frühlingslorcheln auf. Als anderes Beispiel sei der Goldfarbener Glimmerschüppling genannt. Dieser enthält ebenfalls Blausäure und auch hier gehen die Meinungen über den Verzehr auseinander.......


    Hier hätte man man also zwei verschiedene Fälle a) Zersetzung des Giftes (z.B. Robin) und b) Freisetzung des Giftes (Blausäure)


    Allerdings bleibt noch die Frage, ob man es bisher final geklärt, dass der Schwefelporling oder andere Pilze die Gifte der Wirtspflanze aufnehmen.


    LG, Lütte

    Hallo Finalforce,


    nein, die Pilzgifte in Europa sind keine Kontaktgifte (vgl hierzu z.B. Bärenklau). Wenn das so wäre, dann müssten viele Pilzsammler (auch ich habe grüne Knollenblätterplize angefasst) erhebliche Schäden davon getragen haben.

    Es gibt wohl einen Pilz in Asien oder Australien, der ein Kontaktgift besitzt.


    Viele Grüße, Lütte

    Guten Morgen Stefan,


    wenn ich die neueste Nomenklatur zu den Becherlingen richtig verstanden habe, dann ist tenacella der aktuelle Name für die alten Namen praetervisa, violacea und subviolacea (Van Vooren 2020). Vor einer Woche hatte ich ähnliche Becher mit der Sporengröße und Ornamentation, die ich nach breitenbach als Peziza praetervisa bestimmt habe, was a) zu deinen Angaben passt und b) dann g. tenacella heißen müsste.


    LG Andreas

    Hallo Elisabeth,


    hatte bei mir in der Nähe auch schon mal eine Brandstelle.

    Als die Giftlorcheln im Wald erscheinen gab es auf der Brandstelle Becher 😃 vermutlich waren die lorcheln auf der Brandstelle was besseres, aber das habe ich damals nicht gerafft.

    LG Andreas

    Hallo Oliver,


    ob der Täubling mittlerweile auch bei uns angekommen ist, kann ich Dir nicht sagen. Letztes Jahr war ich bei Felix auf dem Täublingskurs und wir hatten alle bei uns vorkommenden Kammtäublinge. R. hortensis wurde bei der Besprechung nicht erwähnt. Daher würde ich schließen, dass hier bei uns noch nicht wirklich angekommen ist....aber das ist jetzt auch nur so eine Vermutung.


    LG, Andreas

    Hallo Frank,

    ich könnte mit vorstellen, dass für tuber der Basalt nicht ausreicht. Selber kenne ich die Funde von tuber aestivum immer nur von Muschelkalk. Aber das wird bestimmt auch der Anbieter der Bäume sagen können. Ansonsten wird’s halt eine teure Haselnussplantage …..

    LG, Lütte

    Hallo Daniel,

    so von den Bildern würde ich sagen, weder noch. Die sind für minitula recht groß und für velutipes (neuer Name für Aurora) zu rot. Vermutlich mag dein Täubling die Birke 😀 In dein Habitat würde gut mit der hutfarbe velenovsky passen. Wenn man den aussporen lässt, sollten die Sporen cremefarben sein.

    Lg Lütte

    Moin,


    bei den Täublingen sind schon einige scharfe Kaliber bei, wobei der Zedernholztäubling (russula badia) kaum zu toppen ist.


    Vorsicht Scherz: Scharf-champignon?


    Etwas ernster: Wir haben früher immer Pfeffer-Röhrlinge gesammelt, getrocknet und als Wurzpulver verwendet. Wirklich scharf habe ich sie aber nicht in Erinnerung.

    Die findest du gerne auf kalkhaltigen Böden, gerne in Gesellschaft mit Fliegenpilzen und Fichten-Steinpilzen, also einfach nach diesen suchen die kann man besser sehen und die kleinen Pfeffer-Röhrlinge können in der Nähe stehen.

    VG Bernd

    Pilzfinder: Deine genannten Arten mögen sauren Boden ;)


    LG, Lütte

    Hallo Steffen,


    ich schließe mich Jörg an, die Bestimmung wird wohl nicht möglich sein. Da viele Täublinge sehr variabel in der Hutfarbe sind, muss man bei den meisten Täublingen mikroskopieren. Davon abgesehen gibt es ca. 20 leichtkenntliche Arten, die sich im Feld auch ohne Mikroskop bestimmen lassen (z.B. vesca, violeipes, cyanoxantha, mustelina...)


    Unablässlich für eine Bestimmung ist die Farbe des Sporenpulvers (hier könnte man dann schon Deinen vermuteten Fund, der ein Ockersporer ist, von einem grünen Speisetäubling oder vom Grasgrünen T. unterscheiden). Weiterhin brauchst Du den Geschmack, d.h. ob der betreffende Täubling mild oder scharf ist. Manche Täublinge können auch nur in den Lamellen schärlich sein. Daher probiere ich meist das Stiel- und Hutfleisch separat. Natürlich kann auch der Geruch einen Hinweis geben (Fisch-> Heringstäubling).

    Auch chemische Reaktionen können sehr hilfreich sein. Wenn der fischige Geruch nicht vom Alter herrührt, dann kann Eisen(II)sulfat sehr hilfreich sein, denn der vermutete Heringstäubling färbt sich damit grün. Daneben wird auch Guajak für die Identifikation verwendet. Und natürlich die Umgebung (Bäume/Bodenverhältnisse). Wenn man diese Angaben hat, dann kann man schon mal einen Bestimmungsversuch wagen. Meist verschafft aber erst das Mikroskop Klarheit.


    VG, Andreas

    Guten Morgen Ralf,


    das ist keine Marone, letztere hat nich dir Rottöne im Hut und Stiel. Zur genaueren Bestimmung ist bei den Filzröhrlingen ein Querschnitt des ganzen Pilzes immer hilfreich. Da Du in wärmeren Gefilden unterwegs bist würde ich mal auf den Aprikosen- oder Pfirsichfarbenen Filzröhrling tippen.


    VG, Andreas

    Hallo Markus,


    R. ochroleuca ist in aller regel ein scharfer Täubling, auch wenn der manchmal mit milderem Geschmack daher kommen soll. Bei R. virescens reist die Huthaut auch schon bei jungen Exemplaren gerne feldrig ein, womit ich diesen ausschließen würde.


    Ich schließe mich mit meinem Bauchgefühl bei Harald an und würde auch auf R. vesca tippen. Hast Du Eisensulfat zur Hand? R vesca zeigt damit eine orange Verfärbung (am Stiel).


    VG, Andreas

    Moin moin :)


    es war ein schöner und kurzweiliger Ausflug mit einer sehr netten Begleitung in einem wirklich interessanten Wald. Wir haben aus der Pilzwanderung kurzer Hand eine Pflanzenwanderung gemacht. Die wachsen bei dem Wetter wenigstens noch ;)



    ..... Nr. 3+4 würde ich als den Buchenwasserfuß - Hydropus subalpinus bezeichnen

    Nr. 3 habe ich eingesammelt und ich kann bestätigen, dass es ein Wasserfuß ist. Ich habe den Stiel verletzt und es tritt weißliche Flüssigkeit aus. Im Wald hatte ich mich zu sehr auf Helmling eingeschossen, aber das wäre spätestens beim Aussporen aufgefallen.


    LG, Lütte

    Moin,


    der Maipilz ist im allgemeinen kein Anfängerpilz, d.h. als unerfahrener Pilzsammler würde ich die mir mal in natura von einem erfahrenen Sammler zeigen lassen. Es besteht theoretisch die Verwechslungsgefahr mit Risspilzen, Riesenrötling und weißen Trichterlingen. Das sind alles keine Pilze, die in einem Gericht landen sollten, denn es gibt hier durchaus auch tötliche Ausgänge. Pilze mit weißen Lamellen sind keine Anfängerpilze und bedürfen einer größeren Erfahrung.


    Der Riesenrötling produziert in der Regel recht stämmige/große Fruchtkörper, liebt eher wärmebegünstigte Standorte. Im jungen Zustand hat er gelbliche Lamellen, die sich im Alter rosa verfärben. Der Geruch ist mehlartig (riecht aber m.E. anders als der Maipilz; die Sache mit den Pilzgerüchen braucht aber auch Erfahrung -> z.B riechen angetrocknete Pilze oft nicht). Die Chance, ihm im zeitigen Frühjahr zu finden, ist eher gering. Kann man aber nicht ausschließen.


    Die Risspilze bilden kleine bis mittelgroße Fruchtkörper, haben braunes Sporenpulver, oft eine kleine Knolle an der Stielbasis und riechen wie im Fall vom Ziegelroten Risspilz (Hauptverwechslungspartner) spermatisch. Sie sind radialfaserig, d.h. von der Hutmitte ausgehend zum Rand hin (vgl. Speichen eines Rades) sieht man kleine "Striche"/Fasern. In diese Richtung reißen die Hüte auch gerne auf (->Rißpilz). Gerade junge Ziegerote Rißpilze können reinweiß (wie ein Maipilz) erscheinen. Die Rötung tritt erst beim Altern ein.


    Gerade unter den weißen Trichterlingen gibt es einige tödlich giftige. Sie haben weißes Sporenpulver. Hier gibt es einfach zu viele.....Sie werden zudem mit dem Mehlräßling im Herbst verwechselt. Aber das ist ein anderes Thema.......


    Der Maipilz hat weißes Sporenpulver, eng stehende Lamellen (sehr gedrängt). Sie sind am Stiel gerade oder auch ausgebuchtet angewachen. Er bildet kleine bis mittelgroße FK. Der Geruch wird als mehlig bis gurkig bezeichnet. Zudem gibt es eine Variante mit gelben Hut. Er bevorzugt kalkhaltigen Untergrund.


    LG, Lütte