Beiträge von Lütte

    Hallo, ich bin ja noch recht neu.


    Darf ich fragen warum das Netzhexen sind? Mein Anfängerauge hätte Schönfußröhrling gesagt.


    Gruß

    Hallo Hanshier,


    der Schönfuß hat meistens einen Stiel, der ein kräftiges Rot aufweist, die Röhren sind zumindest im jungen Zustand hellgelb (vielleicht bis zitronengelb, vgl. oben links das junge Exemplar hat Orangetöne in den Röhren) und auch die Hutfarbe ist anders. Die netzstieligen Hexenröhrlinge haben im Hut zwischen Fleisch und Röhren die sogenannte Batailinie, die im im Querschnitt sehen kann. Zuletzt unterscheiden sich beide Arten(kreise) durch die Ökologie. Schönfuß wächst im sauren Nadelwald, Netzhexe auf basischen Boden bei Laubbäumen (Linde, Eiche Buche, Birke).

    Jetzt könnte man noch die Netzhexen aufdröseln (s. luridus, s. mendax...), aber das macht es nur unnötig kompliziert.


    LG, Lütte

    Lieber Jörg,


    der erste Täubling sieht nach den Farben (blassroter Rand, gelbe Mitte) eher nach dem Morgenrot-Täubling (r. velutipes) aus. Der war bestimmt ein bisschen fester im Fleisch,oder? Bei der Nr.2 würde ich auf Frauentäubling tippen.


    LG, Andreas

    Hallo Michael,


    der große Grüne sieht auf Grund der starken Eisensulfat-Reaktion schwer nach r. heterophylla. Die Eisensulfat-Reaktion würde bei r. aeruginea anders ausfallen. R. heterophylla kann man schnell mit dem Mikroskop durch die "crins" in der Hutmitte absichern.

    Die zwei kleinen Täublinge sind von der Hutfärbung entweder Frauen- oder Papageientäubling. Ersterer macht eine leicht grüne Reaktion mit FeSO4 und ionochlora ein zartes orange (aber nicht so heftig wie auf Deinen Bildern. Einfach mal FeSO4 auf den Stiel bringen.

    Die letzten großen Täubling mit dem rosa überhauchten Stiel sind vermutlich ionochlora. Manchmal haben die einen leicht rötlichen Stiel.

    R. violeipes kann man im Feld ganz einfach an der Hubeschaffenheit erkennen. Sie haben eine wachsartige Konsistenz. Einfach mal mit dem Finger drüber streichen. Das fühlt sich wachsig an ;)

    Achso, hatten die Täublinge brüchige Lamellen? Wenn nein, dann Frauentäubling. Aber, machmal zeigen auch schon etwas ältere, angetrocknete FK nicht brüchige Lamellen :(


    LG, Andreas

    Liebes Forum,


    diesen wunderschönen Milchling habe ich an einem sehr nassen Teichrand gefunden. Grundsätzlich kommen hier ja drei Arten in Frage (L. obscuratus, L. omphaliformis und L. cyathuliformis), die sich, wenn ich das Konzept nach Heilmann-Claussen richtig verstanden habe, durch Sporengröße und Aufbau der HDS unterscheiden.


    Fundort: nasser Teichrand; sandiger, saurer Boden

    Begleitbäume: Schwarz-Erle (sowie Espe und Ohr-Weide)

    Sporenmaße: 6,11-7,93-9,74 x 5,51-6,35-7,19; Q-Wert 1,18-1,30

    Ornamentation: weinige einzelne Warzen, teilnetzig bis fast komplett netzig, Plage inamolyd

    Sporenpulverfarbe: weiß

    Milch: kaum vorhanden (daher keine Frabangabe)

    Geruch: nicht vorhanden

    Geschmack: mild mit einem leicht bitteren Einschlag


    Die Hutmitte weist eine kleine Papille auf, was in den Bildern nicht zu erkennen ist. Der Stiel ist brüchig und hohl.



    Sporen in Melzer



    HDS



    Cheilomakrozystiden




    Auf Grund der wesentlich größeren Sporen von L. cyathuliformis (7,2-11,2 x 6,1-8,5) würde ich den hier ausschließen. Bliebe noch der wesentlich seltenere L. omphaliformis......

    Was meint Ihr dazu?


    LG, Lütte

    Hallo Pilzfreund,


    Schwefelporling an Robinie gewachsen habe ich schon gegessen, was hier allerdings keine allgemeine Freigabe sein soll. Wie Du ja schon selber geschrieben hast, ist das Gift hitzelabil und sollte sich beim Braten zersetzen. Es kann aber wiederum bei empfindlicheren Menschen vielleicht doch zu Unverträglichkeiten kommen.......Man weiß ja nie.


    Bei der Traubenkirsche sähe für mich der Fall aber komplett anders aus (unter der Annahme, dass das Gift zum Pilz aufgenommen wird), da hier die Blausäure beim Braten sich nicht zersetzt, sondern (mit dem Dampf) freigesetzt wird. Somit könnte es beim Braten zur unfreiwilligen Aufnahme und damit auch zu Vergiftungen kommen. Dieses Problem tritt ja auch bei den Frühlingslorcheln auf. Als anderes Beispiel sei der Goldfarbener Glimmerschüppling genannt. Dieser enthält ebenfalls Blausäure und auch hier gehen die Meinungen über den Verzehr auseinander.......


    Hier hätte man man also zwei verschiedene Fälle a) Zersetzung des Giftes (z.B. Robin) und b) Freisetzung des Giftes (Blausäure)


    Allerdings bleibt noch die Frage, ob man es bisher final geklärt, dass der Schwefelporling oder andere Pilze die Gifte der Wirtspflanze aufnehmen.


    LG, Lütte

    Hallo Finalforce,


    nein, die Pilzgifte in Europa sind keine Kontaktgifte (vgl hierzu z.B. Bärenklau). Wenn das so wäre, dann müssten viele Pilzsammler (auch ich habe grüne Knollenblätterplize angefasst) erhebliche Schäden davon getragen haben.

    Es gibt wohl einen Pilz in Asien oder Australien, der ein Kontaktgift besitzt.


    Viele Grüße, Lütte

    Guten Morgen Stefan,


    wenn ich die neueste Nomenklatur zu den Becherlingen richtig verstanden habe, dann ist tenacella der aktuelle Name für die alten Namen praetervisa, violacea und subviolacea (Van Vooren 2020). Vor einer Woche hatte ich ähnliche Becher mit der Sporengröße und Ornamentation, die ich nach breitenbach als Peziza praetervisa bestimmt habe, was a) zu deinen Angaben passt und b) dann g. tenacella heißen müsste.


    LG Andreas

    Hallo Elisabeth,


    hatte bei mir in der Nähe auch schon mal eine Brandstelle.

    Als die Giftlorcheln im Wald erscheinen gab es auf der Brandstelle Becher 😃 vermutlich waren die lorcheln auf der Brandstelle was besseres, aber das habe ich damals nicht gerafft.

    LG Andreas

    Hallo Oliver,


    ob der Täubling mittlerweile auch bei uns angekommen ist, kann ich Dir nicht sagen. Letztes Jahr war ich bei Felix auf dem Täublingskurs und wir hatten alle bei uns vorkommenden Kammtäublinge. R. hortensis wurde bei der Besprechung nicht erwähnt. Daher würde ich schließen, dass hier bei uns noch nicht wirklich angekommen ist....aber das ist jetzt auch nur so eine Vermutung.


    LG, Andreas

    Hallo Frank,

    ich könnte mit vorstellen, dass für tuber der Basalt nicht ausreicht. Selber kenne ich die Funde von tuber aestivum immer nur von Muschelkalk. Aber das wird bestimmt auch der Anbieter der Bäume sagen können. Ansonsten wird’s halt eine teure Haselnussplantage …..

    LG, Lütte

    Hallo Daniel,

    so von den Bildern würde ich sagen, weder noch. Die sind für minitula recht groß und für velutipes (neuer Name für Aurora) zu rot. Vermutlich mag dein Täubling die Birke 😀 In dein Habitat würde gut mit der hutfarbe velenovsky passen. Wenn man den aussporen lässt, sollten die Sporen cremefarben sein.

    Lg Lütte

    Moin,


    bei den Täublingen sind schon einige scharfe Kaliber bei, wobei der Zedernholztäubling (russula badia) kaum zu toppen ist.


    Vorsicht Scherz: Scharf-champignon?


    Etwas ernster: Wir haben früher immer Pfeffer-Röhrlinge gesammelt, getrocknet und als Wurzpulver verwendet. Wirklich scharf habe ich sie aber nicht in Erinnerung.

    Die findest du gerne auf kalkhaltigen Böden, gerne in Gesellschaft mit Fliegenpilzen und Fichten-Steinpilzen, also einfach nach diesen suchen die kann man besser sehen und die kleinen Pfeffer-Röhrlinge können in der Nähe stehen.

    VG Bernd

    Pilzfinder: Deine genannten Arten mögen sauren Boden ;)


    LG, Lütte