Beiträge von Sebastian_RLP

    Zitat

    Ohne regen geht nix.

    Wie wir dieses Jahr nicht selten gut beobachten konnten, geht (je nach Pilzart) auch mit (viel) Regen nix. Das weitestgehende Ausbleiben der Röhrlinge dieses Jahr hat z.b. u.a. eher was mit Temperaturen zu tun. An Wasser von oben hats ja nicht gemangelt. U.s.w. ... u.s.w. ....


    LG Sebastian

    Hallo Claus,


    Ein tolles Feuerwerk der Tauben zeigst du wieder. Der überblicksartige Kurzabriss mit den integrierten Mikrobildern ist wirklich sehr ansprechend und informativ. Ich drücke die und uns mal die Daumen, daß im nächsten Jahr wieder mehr Täublinge anzutreffen sind.


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    gestern habe ich auf einem Spaziergang noch ein paar Kleinigkeiten gefunden, die für mich bis auf die Pholiota Neufunde darstellen. Zudem lag bei mir noch eine Daldinia herum, die wir auf einer kleinen Miniexkursion am 11.12. im Stadtpark an einem alten Stamm gefunden haben. Die galt es noch zu bestimmen.


    Aber von vorne. Fangen wir mal mit der Daldinia (also einem Pilz aus der Gattung Holzkohlepilze an):


    Nach Regen:


    Im Schnitt:


    Der Pilz zeigt im Schnitt schöne konzentrische Kreise. Aus der Runde kam daher der Hinweis auf Daldinia concentrica mit der Einschränkung, dass dies auch andere Daldinias machen würden und der daher mikroskopiert gehört.


    Als Schlüssel wurde mir Stadtler et al. (2014). A polyphasic taxonomy of Daldinia in Studies in Mycology empfohlen. Der Schlüssel funktioniert sehr gut aus meiner Sicht. Zu prüfen ist auf ablösendes Perispor in KOH10% sowie auf herauslösen farblicher Pigmente (braun, purpur, keine?) und auf die Sporen. Damit komme ich dann schon zum Ziel. Denke ich zumindest, den meine Erfahrung mit der Gattung beschränkt sich auf diesen Fund:


    Also, ablösendes Perispor:


    führt zu 2: KOH-extractable pigments? führt weiter nach 3 "cinnamon or orange brown"


    und damit weiter in Key IV: hier sind Stromata und Sporen zu beurteilen:


    Sporen hier 14,5x 7µm mit Keimschlitz über die gesamte Sporenlänge! Im folgenden Bild gut zu erkennen.


    Damit sollte 01 Daldinia childiae - der Birnenholzkohlepilz dingfest gemacht sein. Hier noch weitere Eindrücke von Zystiden? und Hyphen. Nicht bestimmungsrelevant:



    Gestern dann bei meinem kleinen Spaziergang sehr unerwartet ein alter Bekannter:

    02 Pholiota gummosa - der Gummischüppling mit schleimiger und gummiartig abziehbarer Huthaut


    Mikroskopisch Sporen mit Keimporus bis 9x5µm:


    Zahlreiche Chrysozystiden (Schneide und Pleuros):


    Chrysozystiden und Cheilos bzw. Parazystiden:


    Sehr interessant fand ich einen weiteren Erstfund für mich. 03 Guepiniopsis Buccina - der becherförmige Haargallertpilz (da kommt glaube ich nicht viel anderes in Frage?):


    Basidien und Sporen passend. Basidien lang, zweisporig und geformt wie zweizinkige Gabel:


    Hyphen



    Sporen ca. 11x4µm, gekammert, vermutlich noch nicht ganz reif (Versuche noch ein Sporenabwurf hinzubekommen.



    Außerdem gabs noch ein Stummelfüsschen. Sollte 04 Crepidotus Cesatii - das entferntblättrige Stummelfüßchen sein:


    Cheilos 400fach in KOH3 polymorph


    Sporen breitellipsoid 6x4 mit kräftigen Stacheln


    Schnallen vorhanden:


    So, ich hoffe ich habe alles richtig bestimmt. LG Sebastian

    Hi, die Hüte scheinen eine grobschollige Oberfläche zu haben oder ist das ein Artefakt? Dann wäre es weder noch. Ohne gute, nicht überbelichtete Bilder von allen Seiten kann man nur raten, nichts eingrenzen. LG Sebastian

    Deine Lepista personata (Lilastiel) vom Foto 20 würde ich eher für Lepista nuda, den Violetten Rötelritterling halten.

    Hallo Ulla, hallo Josef ... doch das ist wohl das viel viel wahrscheinlichere. Insbesondere auch wegen der lilalichen Lamellen. Und die lila Farben im Stiel können ja auch bei Nuda sehr ausgeprägt sein, wohingegen das Ausblassen des Hutes hier anzunehmen ist. Habe auch nochmal bei Ludwig nachgelesen. Dort wird L. personata als saeva geführt. "Saeva" steht für scharf, hart, heftig usw. was sich auf den scharfen Farbkontrast von Hut und Stiel beziehen soll. Dieser ist hier als solcher in der Tat nicht erkennbar. ...Fussnote zu Saeva: "Nach Moser können Hut und Lamellen auch sehr blasse lila Töne zeigen.; mir sind derartige Stücke noch nie untergekommen, obwohl der Pilz in Berlin häufig ist" (Ld, Bd1 Beschreibungen S.258).



    Toll was bei Dir noch so wächst. Bei uns hat der Frost alles hingerafft.

    Spitze, was sich bei dir alles noch finden lässt. [...] hier findet sich unterm Schnee nix mehr !

    freut mich, dass ich euch etwas mitnehmen konnte. Ich habe ja das Glück, hier von guten Mykologen zu lernen. Unter anderem habe ich gelernt, dass es in der Rheinebene, gerade in unserer Ecke hier, immer wieder sehr milde Winter bzw. begünstigte Standorte für mildes Wetter gibt. Bleibt es längere Zeit frostfrei, ist daher auch mit Pilzen zu rechnen, ganz unabhängig von der Jahreszeit. Aber natürlich nicht in den Massen wie im Herbst. Für die Inübunghaltung reichts aber allemal ...


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    in dieser Jahreszeit bin ich gerne mal in Parks in Rheinnähe unterwegs, da die dort milden Temperaturen auch zu dieser Jahreszeit durchaus Pilzliches versprechen. Da natürlich nicht mit der Saison zu vergleichen, erwartete ich auch nicht viel als ich mich zum Kurpark Bad Salzig aufmachte.


    Von der A61 kommend folgte ich dem Zubringer zur Rheingoldstraße Richtung Rheintal. Bevor es aber ins Tal hineinging, wurde ich auf einen Wanderparkplatz mit Aussicht auf Bad Salzig aufmerksam. Zudem stand dort keine 200m entfernt ein großer Aussichtsturm (21m hoch). Der Aussichtsturm "5-Seenblick", wie sich herausstellen sollte. Kurzerhand hatte ich nämlich angehalten, um die Aussicht zu genießen:


    Weiter stellte sich heraus, dass ich mitten auf der "Traumschleife 5 Seenblick" gelandet war. Das Auto konnte also dort stehenbleiben, obwohl es nicht der originäre Ausgangspunkt war. Ich machte mich zu Fuß auf zum Turm.


    Um den Turm herum zeigte sich ein schöner Eichen-Kiefernwald. Ich war ganz erstaunt, was es da trotz der kalten Temperaturen noch zu entdecken gab:


    Los ging es mit 01 Crepidotus variabilis - Das gemeine Stummelfüsschen (wie sich nach der Mikroskopie herausstellen sollte):


    Die Sporen nahezu zylindrisch und punktiert und mit Schnallen war der häufige Vertreter schnell bestimmt.


    Deutlich punktiert auf der Oberfläche bei 1000fach gut zu erkennen.


    Schnallen:


    Weiter ging es mit so allerlei:

    02 Rhodocollybia butyracea - den Butterrübling gab es dort noch in größeren Mengen


    Auch noch zu finden 03 Trompetenpfifferlinge - Cantharellus tubaeformis


    Zum nächsten fällt mir ein: 04 Lycoperdon umbrinolens - der bräunliche Stäubling?


    Gefreut habe ich mich auch über die Scharlachflechte ... eine solche ist mir schon öfter über den Weg gelaufen und scheinbar gibt es da auch mehrere Arten:


    Weiter ging es mit verschiedenen Galerinen, die ich aber nicht weiter mikroskopisch untersucht habe:

    05 Galerina spec


    06 vermutlich Galerina marginata (auf Holz)



    07 unbestimmbare Telamonien


    und noch eine


    Ansonsten noch 08 Laccarias - farblich natürlich schwierig, bei den durchgefrorenen Fruchtkörpern, vielleicht einfach amethystina:


    Besonders erstaunt war ich über ein Massenaufkommen von dort in großen Mengen noch gesellig wachsenden Milchlingen. Mir kam unter Kiefern und wegen der Farben an Hut und Stiel 09 Lactarius hepaticus - der leberbraune Milchling in den Sinn. Milch gaben die allerdings nicht mehr her, auch nicht die Kleinen und reingebissen habe ich jetzt auch nicht. Die Sporen zeigen ein deutlich netziges Ornament, fallen allerdings mit bis 7µm etwas klein für L. hepaticus aus. Allerdings war hier auch kein Abwurf von reifen Sporen zu bekommen, also eh alles mit Vorsicht zu genießen:


    Sporenornament in Melzer:


    Zudem gab's auch noch eine Russula, unglaublich. Auch unter Kiefern, leider kaum gut zu bestimmen, da kein Sporenpulver mehr zu gewinnen war. Geschmack eher mild (sofern das in dem Zustand beurteilbar ist).

    Man könnte hier aufgrund von zahlreichen mehrfach septierten Pileozystiden, den Farben und dem Vorkommen unter Kiefer mal den Arbeitsnamen 10 Russula cessans - der Kieferweichporling -täubling (selbstverständlich) vergeben (ob's stimmen kann?):


    Sporen mit 7µm Länge:


    HDS in Kongorot NH3: Pileozystiden und Haare:


    Pileozystiden in SV:


    Cheilos auch zahlreich:

    RussulaCessans_Cheilos.jpg


    Auch gab's noch 11 Lepista flaccida:


    Das war schon erstaunlich, was in dem kleinen Kiefern-Eichenwald noch so zu finden war. Jetzt aber schnell dem Aussichtsturm zugewandt. 21 Meter wollten erklommen werden (die Bretter haben auch ein bisschen geknackst und geächzt vor Kälte - puuh):



    Von hier oben dann ein toller Blick aufs Mittelrheintal ...


    Mit seinen Burgen: Marksburg, Burg Sterrenberg, Burg Liebstein ....



    Warum aber eigentlich 5 -Seenblick ... aha, weil der Blick in verschiedene Richtungen immer wieder den Rhein mit seinen Biegungen und Abschnitten zeigt und so die Illusion von 5 Seen entsteht ...


    Noch ein Blick über den schönen Kiefern-Eichenwald ... den muss ich mir merken, der scheint mir ein lohnenswertes Ziel zur entsprechenden Saison:


    dann gings wieder abwärts:


    Zurück am Parkplatz war die Wanderlust geweckt. Warum also mit dem Auto nach Bad Salzig? Kurzerhand entschied ich mich für den Abstieg über die Traumschleife. Eine wirklich sehr schöne Route. Und vom Parkplatz 30min zu Fuß nach Bad Salzig. Es ging in Serpentinen und an weiteren schönen Aussichten nicht allzu steil sondern eher gemächlich durch einen Eichenwald. Auch hier gabs noch einiges zu sehen:


    Einiges gewöhnliches wie 12 Hygrophoropsis aurantiaca - den falschen Pfifferling und 13 Gymnopilus penetrans - den geflecktblättrigen Flämmling (die Bilder erspare ich euch mal ... ) ...


    Zudem dann ein kleiner trichterlingsförmiger Pilz auf Eiche (wars glaub ich ... ). Auch schon etwas eingetrocknet, aber der Stiel und die braunen Sporen haben ihn dann schnell verraten:

    14 Ripartites tricholoma - der bewimperte (oder gemeine) Filzkrempling:


    Sporen ganz typisch für Ripartites (4,5x4µm mit Spikes)


    Besonders gefreut habe ich mich über einen alten Bekannten. Obwohl schon in einem nicht mehr ganz frischem Zustand anhand seines langen Stieles und einem trotz Kälte extrem heftigen Honiggeruch an der Stielbasis von mir als

    15 Cortinarius eliator angesprochen. Die gefältete Huthaut grenzt ihn glaube ich auch nochmal von C. stillatius ab. Sporen hat er hergegeben. Diese zeigten ein herrliches Sporenornament und passen von Form, Größe und Ornamentik sehr gut zu C. eliator. Gerne mal in groß anschauen die Sporenbilder, wirklich toll ...


    Sporen in KOH3% 400-fach:


    Auch schön zu sehen die Plage - 1000fach:


    Immer wieder auch Erläuterungen zur heimischen Natur ... hier zur Vogelwelt:


    Dann war auch der Kurpark erreicht. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Idee für einen Bericht hier und deswegen habe ich nur ein kleines Stück vom hinteren Teil fotografiert:


    Das ist aber eigentlich schon das "Ende des Parks", der sich vor den Kliniken noch sehr weitläufig erstreckt und wirklich sehr schön ist.


    Auch hier gabs dann noch einiges zu entdecken, zuerst unter Fichten 16 Inocybe pudica - der weisrote Risspilz: gut zu erkennen an den roten Flecken, gerne bei Nadelbäumen. Der Fruchtkörper hat dann nochmal arg nachgerötet beim Trocknen, was auch nicht untypisch ist. Zudem passen auch die Zystiden und die schlanken Sporen bis 11µm:


    Anbei die Sporen:


    Und die Zystiden in KOH3% bei 400-fach:


    Hier habe ich mal mit autostitch gespielt (gerne volle Größe anschauen):


    Für die Kaulozystiden habe ich den Stiel nur "trocken" abgefahren mit dem 100er (um Zeit zu sparen), am oberen Stielteil definitiv vorhanden:


    hier zusammen mit Hymenialzystiden:



    Weiter gings mit Erdritterlingen in großen Mengen auf dem Gelände und ich meine auch unterschiedlichen Arten, hier mal 17 Tricholoma scalpturatum - der gilbende Erdritterling:


    Daneben gabs noch 18 Helvella crispa - die Herbstlorchel ... hatte erst überlegt, ob mit dem braunen Hymenium noch etwas anderes in Betracht kommt. Mit dem Schlüssel von Skrede landet man aber bei crispa. Zur Verwechslungsart H.leucophaea mit Hymenium in "light brown" schreibt Skrede:

    "The paraphyses are thread-like and not significantly inflated at the clavate tips compared to the abruptly and subcapitately inflated paraphyses in H. crispa" ... solche meine ich hier zu sehen (siehe Bilder), also doch H.crispa:



    Weiter begegnete mir 19 Clitopilus prunulus - der Mehlräsling, jung aber mit deutlichem Lamellenansatz, brüchigem Hutfleisch und vor allem sehr starkem Mehlgeruch:


    Weiter unter Nadel dieses Bild ... ich hielt das erst für Telamonien ... aber es sind wohl nach mikroskopischer Sichtung schnöde 20 Trompetenschnitzlinge - Tubaria furfuracea


    Cheilos und Sporen:


    Weiter 20 Lepista sortida - der schmutzige Rötelritterling:



    Etwas entfernt an anderer Stelle dann diese Exemplare mit einem auffällig kräftig lilalichem Stiel. Hier habe ich mich gefragt, ob es ggf. 20a Lepista personata sein könnte? Naja, da traue ich mir kein Urteil zu, zumal alle Fruchtkörper nicht frisch 20a Lepista nuda (siehe Diskussion und Hinweise unterhalb)


    Ansonsten noch weiteres Unbestimmbares - 21 Telamonien??? ziemlich verwässert:


    Auch 22 Samtfüsse durften nicht fehlen:


    und 23 alte Fichtenreizker standen auch noch rum:


    Tja ... sicher ein sehr interessantes Habitat zur richtigen Jahreszeit ...


    jetzt musste ich nur noch zum Auto zurück, der Parkplatz und der Turm waren vom Kurpark gut zu sehen, auf mich wartete also ein kleiner Aufstieg (der war am Ende aber wirklich gemütlich):


    So, ich hoffe es war nicht zu erschlagend. Es ist wirklich ein spannendes Gebiet, das mich sicher nicht zum letzten Mal gesehen hat!


    LG Sebastian

    Hi, das sind definitiv zu wenig Angaben um etwas sagen zu können. Schau mal in den Thread Angaben zur Pilzbestimmung hier im Bereich oben.


    Da steht sowas wie:


    Bild des Pilzes:

    - von oben

    - von unten

    - komplett samt Stielbasis

    - Querschnitt

    - am Fundort


    Ausserdem viele Tipps für weiterführende Angaben, die helfen einer Bestimmung näher zu kommen.


    LG Sebastian

    Hallo Karl,


    vielen lieben Dank für die umfassende und auch anschauliche Darstellung. Dank eurer Hinweise kann ich mir nun schon ein viel besseres Bild von den Unterscheidungsmerkmalen der drei Arten machen. Die Haare scheinen dann definitiv ein Hauptkriterium zu sein, in der Unterscheidung von coccinea und austriaca.


    Das eine der oberen Bilder zeigt ein Skalpschnitt aus der Nähe der Basis. Die Verwobenheit mit auch zahlreichen Biegungen war eben das was mich irritiert/verunsichert hat. Die von euch beiden beschriebenen Coils lassen sich aber in der Tat nicht erkennen, hier nochmal ein Crop:


    Zudem habe ich auch nochmals von der Basis ein Zupfpräparat genommen und mit Kongo/NH3 angefärbt. Hier kann man schon sehr klar sehen, dass die Haare regelhaft schnurgerade und ansonsten nur leicht geschwungen sind:


    Das sollte dann jetzt eindeutig S. coccinea sein, insbesondere wenn diese (leicht) trunkaten Sporen auch bei coccinea vorkommen können, wie du schreibst. Ich denke, ich werde die in Zukunft gut auseinanderhalten können.


    Ganz liebe Grüße und schöne Weihnachtstage, Sebastian

    Servus Pablo, mir fehlen eben auch absolut die Erfahrungswerte. Ich werde aber weiter nach den Prachtbecherlingen Ausschau halten und fleißig mikroskopieren. Dann wird die Zeit mehr Klarheit bringen hoffe ich.


    Jurana hatten wir gänzlich ausgeschlossen, da diese Art wohl streng an Linde gebunden ist und nach unserem Wissens da keine Linde stand.


    LG Sebastian

    Hallo Pablo,


    Heute habe ich aus einer anderen Richtung nochmal eine genau gegenteilige Einschätzung bekommen für S.austriaca. Hintergrund ist, daß hier die trunkaten Sporen als wegweisend betrachtet werden und den Haaren (die wiederum als nicht ganz typisch eingeschätzt werden), in der Beurteilung hinter den Sporen zurücktreten.


    Puuh, kein ganz einfaches Geschäft wie mir scheint. Hochinteressant.


    LG Sebastian

    Hallo Pablo,


    Alles gute Punkte, gilt es im Hinterkopf zu behalten. Draufpusten kenne ich z.b. auch. Habe ich aber in der Tat nicht gemacht ... aus lauter Erfurcht vermutlich schon vergessen, bei diesem für mich schönen Erstfund. Gleichzeitig war es natürlich auch sehr kalt.

    Ansonsten gab es schon auch freie Sporen, teilweise samt Schlupfhülle. Aber Massen waren es in der Tat nicht.


    LG Sebastian

    Hallo Pablo,


    Vielen Dank für deine Einschätzung. In der Tat habe ich mich mit der Bestimmung schwer getan, da mir nicht ganz klar war was "gebogen" bedeutet.

    Die Sporen hatten teilweise enorme Längen, auch über 35ym. Die Reife finde ich ebenfalls schwer zu beurteilen. Woran genau machst du das hier fest. Am Fruchtkörper makroskopisch oder an Mikromerkmalen?


    Danke und LG Sebastian

    Habe nochmal mit Aronson Mycena s.l. geschlüsselt und lande bei Mycena im Schlüssel K Nr. 9 ... dort ist zwischen Speirea und hiemalis zu trennen. Für Speirea sind die Caulozystiden als "fairly simple hairs" beschrieben. Das kann ja gut passen. Nach diesem Schlüsselschritt würden Sporen und Cheilos aber auch gut zu hiemalis passen: Sporen 6-10x5-7 Q1,3-1,4, Cheilos zylindrisch bis lageniform. Allerdings fehlen mir die Kaulos mit aufgeblassenen Enden, die du ja sehr schön zeigst in deinem hiemalis-Portrait.

    Die Frage wäre, ob Speirea auch so "rasig" daherkommt und in den Wintermonaten zu finden ist ... ich lese mal nach ...


    LG Sebastian

    Hallo Thorben, super Portrait, vielen Dank


    zeigt nochmal, dass meine Art nicht hiemalis sein kann. Kaulos kann ich nachreichen, die passen dann auch nicht zu hiemalis. Dein Portrait zeigt ja auch die in Mycena s.l. angegebenen Cheilos für Hiemalis.


    Ich denke nicht, dass dies bei mir ein Frostschaden ist. Die Cheilos lassen sich so an allen Fruchtkörpern finden.


    Die Kaulos sind schlank, teils sehr lang (50µm) und spitz auslaufend.


    Die Huthaut hat sich etwas gesträubt, hatte jetzt leider auch nicht mehr viel Material übrig, meine aber Pileozystiden erkannt zu haben. Foto allerdings schwierig. Habe da vom Präparat her nicht die optimalste Darstellung hinbekommen.


    Die Sporen passen so, denke ich, habe mehrere gemessen am Mikroskop, 7,8x5,2-5,5 bilden schon das gute Mittel. Selten gibt es auch etwas gedrungenere Sporen oder auch etwas schlankere. Das sind aber die Außnahmen. Ansonsten zeigen die sich schon recht gleichförmig!


    LG Sebastian

    Bei der Sarcocypha sollte es sich (nach allem was ich nun davon verstanden habe) am ehesten um Sarcocypha austriaca handeln, da hier an den Sporen Eindellungen/depressionen zu erkennen sind (zumindest an einem Teil) und die Haare gebogen daherkommen ...




    Haare:


    LG Sebastian

    Hallo zusammen,


    bei unserem APV-Treffen fanden wir noch einen an Rinde quasi "rasig" wachsenden Mycenoiden. Im Gespräch waren dann schnell Rindenhelmlinge. Für auch völlig neu die Gattung Phloeomana:



    Leider habe ich versäumt am frischen Pilz die Lamellen mit Ansatz zu fotografieren. Sie waren aber ausgeprägt, eher entferntstehend, angewachsen und erreichten auch den Hutrand (mit Zwischenlamellen)


    Diskutiert wurde beispielsweise Phloeomana hiemalis oder auch alba und olida. Da ich weder Gattung noch Arten kannte, habe ich mir Fruchtkörper zum mikroskopieren mitgenommen.


    Insgesamt ist es recht schwierig einfach etwas zuzuordnen. Hier mal die Daten:


    Sporen weiß, 7,8x5,5, am ehesten tropfenförmig. Aus meiner Sicht inamyloid, was zu Phloeomana passt (Trama auch indextrinoid). Sporen schließen P.alba im Grunde aus, da nicht (sub-)globos.


    Sporenbetrachtung in Melzer:


    Lamellentrama in Melzer:


    Basidien 2-sporig:


    Hochinteressant die Cheilos am ehesten dickbauchig flaschenförmig mit abgesetzten zylindrischen und dann teils eingeschnürten Hälsen. Teils dann wieder Verbreiterungen an der Spitzen. Teils Pinkegelförmig, teils mukronat wirkend. Insbesondere die dickbauchige Basis war jedoch weit verbreitet und passt so richtig zu keiner der genannten Arten (hiemalis, alba, olida ... alle anders beschrieben). Vielleicht am ehesten noch zu Phloeomana speirea.



    Kennt sich jemand mit den Rindenhelmlingen aus und kann auf Grundlage der Daten etwas eingrenzen.


    LG Sebastian