Hallo zusammen
Heute war ich nochmal bei den Blaubeeren. Hier die Bilder von den Flecken auf den Blättern.
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Näher komme ich mit meinem Smartphone nicht dran. Ich hoffe es ist nahe genug, um das ganze zumindest ein bisschen eingrenzen zu können.
Jetzt aber zur heutigen Tour. Ich hatte einen Wald gewählt, in dem ich in der Regel wenig Pilze finde, dafür aber durchaus Arten, die ich woanders noch nicht finden konnte. Auf dem Heimweg dann halt noch zu den Heidelbeeren.
Los ging es gleich mit jeder Menge Gestreifter Teuerlinge (Cyathus striatus). Dieses Bild zeigt nur einen kleinen Teil des Vorkommens.
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Das folgende Blümchen kannte ich nicht. Meine im Startbeitrag erwähnte Pflanzen-Bestimmungsapp benannte sie Gewöhnliches Hexenkraut. Es ist daher gut möglich, dass diese Pflanze auf einen anderen Namen hört.
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Weiter ging es mit Pfifferlingen. Die orangetöne und der eher zierliche Habitus sprechen meiner Meinung nach für den Samtpfifferling (Cantharellus friesii). Ein Erstfund in meinen Wäldern. Heute kamen sie mir jedoch ständig unter, von ganz winzig klein bis einigermaßen groß.
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Ein Täubling, der mir überall über den Weg läuft, wenn auch nicht jedes Mal.
13a) Frauentäubling (Russula cyanoxantha)

13b) biegsame Lamellen, leider ist beim Entnehmen die Basis abgebrochen.

In ständiger Abwechslung mit den Samtpfiffis lugten überall ganz kleine Semmelstoppelpilze (Hydnum sp.) hervor. Hier einmal zwei größere. Stielbasis leider schon wieder abgerissen, interessant ist jedoch die Verfärbung an der verletzten Stelle.
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Mit diesen Hutfarben finde ich sie auch nur hier.
Anderswo ist er scheinbar nicht so häufig anzutreffen. Doch hier in den meisten Wäldern ein Massenpilz.
15 Strubbelkopfröhrling (Strobilomyces strobilaceus) in leichter Schieflage

Eine weitere Pfifferlingsart, in diesem Wald nur an einer kleinen Stelle. Vom Habitus viel kräftiger, dafür weniger farbfreudig.
16a) Amethystschuppiger Pfifferling (Cantharellus amethysteus)

16b) hier sind die violetten Schüppchen etwas besser zu erkennen

Zum Vergleich standen einen Meter weiter wieder die Samtpfifferlinge in schönen Clustern.
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Weiter ging es mit einem Amanita. Schon der Blick von oben auf den Hut lässt eine erste Einschätzung zu.
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Ein Blick unters Röckchen zeigt, dass die eigentlich freistehend erscheinenden Lamellen doch noch etwas bis zum Stiel weiter laufen.
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Spätestens beim Blick von der Seite ist eigentlich alles klar.
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Schön zu sehen ist der genatterte Stiel. Was die "Bergsteigersöckchen" betrifft: wenn man genau hinsieht, dann scheint er zwei sogar zwei Söckchen anzuhaben.
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Pantherpilz (Amanita pantherina)
Die Pilzapp am Handy hat mich hier etwas schockiert. Denn diese spuckte A. rubescens aus.
Bei den nächsten bin ich mir nicht ganz sicher. Sie wuchsen am Wegesrand an einer steilen Böschung. Oberhalb davon Laubbäume. Rotbuche, Hainbuche und Birke. Auf der anderen Wegseite Fichten. Geruch kann ich keinen Feststellen. Meine Vermutung ist der Spitzgebuckelte Raukopf (Cortinarius rubellus). Verbesserungsvorschläge werden gerne dankend angenommen. Natürlich auch bei all den anderen gezeigten Arten. 
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Während ich diese Pilze studierte, entdeckte ich etwa vier Meter oberhalb einen völlig zerfressen Pilz, der zu diesen nicht dazuzugehören schien. Eigentlich widerstrebte es mir, wegen eines halben, noch nicht mal halbwegs ausgewachsenen Pilzes da rauf zu steigen. Doch aus irgendeinem Grund ließ er mich nicht mehr los. Schließlich suchte ich mir doch noch einen Weg nach oben und sah auf den halben ockerfarben Hut. Beim Versuch, ihn zu entnehmen brach er mir entzwei. Bin wohl etwas grob unterwegs heute.
Jetzt war er mir endgültig kein Foto mehr Wert. Doch dann bemerkte ich den feinfilzigen bräunlichen Hut. Ein Längsschnitt durch die Fragmente brachte mir Gewissheit. PersEr, Kornblumenröhrling (Gyroporus cyanescens). Auch, wenn ich jetzt kein Bild dazu habe, die Fundstelle werde ich weiter beobachten.
So langsam war es an der Zeit, wieder heimwärts zu gehen. Über eine wenig befahrene Landstraße wechselte ich also den Wald. Unterwegs waren die Gräben, wie üblich zu dieser Zeit, über und über voll mit Wildblumen. Alles andere, als selten, doch wunderbar anzusehen.
20 Wilde Möhre, Rainfarn und etwas versteckt noch der Blut-Weiderich

Im Heidelbeerwald angekommen, wartete sogleich ein Sommersteinpilz (Boletus reticulatus), der es einfach Wert ist, gezeigt zu werden.
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Hier zeigt sich wieder, wie sinnvoll es ist, einen Pilz herauszudrehen. Beim Abschneiden wäre der halbe Stiel verloren gegangen.
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Dann endlich konnte ich mich den Heidelbeeren widmen. Zuerst machte ich noch die obigen Bilder, dann ging es ans Pflücken. Denkste! Nach nur wenigen Minuten kündigte sich ein Gewitter an. Da ich noch etwa 20 Minuten Fußweg vor mir hatte, packte ich sogleich alles zusammen und los gings. Beim letzten Kilometer tröpfelte es bereits. Keine fünf Minuten daheim und es schüttete wie aus Kübeln. Für meine Heidelbeeren brauche ich also noch einen dritten Anlauf. Hilft nichts. Euch noch einen schönen Sonntagabend und eine ruhige Woche.
LG Matthias