Wer mir Pilze zur Bestimmung der eßbarkeit vorlegt muss sich vorher damit einverstanden erklären, dass alle von mir nicht freigegebenen Pilze bei mir verbleiben. Er kann gerne zusehen, wenn ich diese Pilze auf dem Kompost zermatsche. Ich möchte nicht in die Verlegenheit kommen, dass jemand nicht freigegeben Pilze trotzdem isst und nachher behauptet, ich hätte sie freigegeben.
Servus Rada,
im Prinzip versuche ich das auch, nur kann man es auch im Nachhinein nicht erzeingen. Zudem kann es auch sein, dass jemand einen Pilz wieder mitnehmen will, weil er die Bestimmung daheim nochmal nachvollziehen will, den Fruchtkörper nochmal genau ansehen will usw.
In dem Fall lasse ich mir per Unterschrift bestätigen, dass Pilze, die ich als nicht verzehrbar (oder gar als gifitg) deklariert habe, wieder mitgenommen wurden. Damit bin ich aus dem Schneider, wenn mit denen etwas passieren sollte.
Sammler mit großen Mengen bekommen ich kaum zu Gesicht. Das passierte mir, als ich mal über die Gemeinde eine feste Pilzberaterstunde eingerichtet hatte - das kommt manchen dann wie eine Dienstleistung der Gemeinde vor, entsprechend mit Anspruchsdenken mit gegenüber. Seit ich Pilzberatung privat per vorheriger telefonischer Vereinbarung mache, kommt das praktisch nicht mehr vor.
Sollte jemand einen ganzen Korb voll unbekannter Pilze mitbringen, um dann die essbaren aussortiert zu bekommen, kläre ich ihn über den "Frevel", dass die meisten unnötig gesammelt wurden und jetzt weggeschmissen werden müssten, auf. Das alles immer höflich, den nur dann kann man etwas bewirken. Beim Erstebesuch bespreche ich dann auch die Arten - für zukünftige Versuche bitte ich dann, entweder unbekannte komplett einzeln zu verpacken und mitzubringen (Dose, Schachtel, notfalls Alufolie) und die Pilzberatung, was kulinarische Dinge angeht, nur als Überprüfung der eigenen Bestimmung anzusehen.
Das klappt meist sehr gut. Ich habe seit vielen Jahren keine negativen Erfahrungen mehr gemacht.
Liebe Grüße,
Christoph