Hallo Pablo,
gestern Abend hatte ich dann endlich mal wieder Zeit und Muße in meine Funde genauer reinzuschauen.
4. würde ich jetzt doch als Radulomyces molaris ablegen. Ich konnte keine Zystiden irgendeiner Art entdecken. Außerdem muß ich auch sagen, daß die zystidenartigen Funde beim letzten Mal die einzigen waren, die ich im gesamten Präparat gesehen habe. Das ist also wohl im Zweifelsfall einfach irgendwas untypisches oder gar Fremdmaterial, was da laut Lehrbuch nicht reingehört.
Bei der vermeintlichen Trechispora hatte ich zunächst zwar zahlreiche Schnallen gefunden, aber nichts, was ich direkt als ampullate Septen identifiziert hätte. Zwar gab es hier und da Verdickungen in den Hyphen, aber dort war dann gerade kein Septum zu finden. Im Laufe der Zeit fanden sich dann aber doch hier und da vereinzelt Septen, die wohl als ampullat zu bezeichnen sind.
Sporen waren nicht so schrecklich viele vorhanden. Die Sporen waren dann alle um die 4 µm lang, einige waren knapp drüber, andere knapp drunter. Das ist ungünstig, weil Franks Schlüssel die Grenze zwischen T. amianthina und T. cohaerens/T. confinis bei 4 µm zieht. Zu T. amianthina konnte ich eine Mikrozeichnung finden (A. E. Liberta, The Genus Trechispora (Basidiomycetes, Corticiacae), 1973), wo die Sporen evtl ein bißchen schlanker aussehen als bei meinem Fund, aber ohne Erfahrung mit diesen Arten traue ich mir nicht zu, da irgendwas Definitives zu sagen.
Abschließend noch ein Bild der Kristalle, die es dort stellenweise zahlreich gab.
Nr. 7 ist dann hoffentlich heute Abend dran.
Björn
