Beiträge von Austernseitling

    Hallo Andi

    Wir hatten grad unseren ersten Bestimmungsabend im Verein und nebst eigenen Fotos habe ich unserer Baumpilzexpertin auch noch deinen Porling gezeigt. Sie ist sich total sicher, dass es sich um den Harzigen Lackporling Ganoderma resinaceum handelt. Der wäre jedoch einjährig. Ich sende dir per PN gerne noch den Auszug aus dem Pilzfächer dazu.

    LG Andreas

    Liebe Pilzmenschen


    Gestern habe ich einen äusserst langen Scheidenstreifling gefunden. Hutdurchmesser 13 cm, Stiellänge 25 cm, Stieldicke 2 cm, gegen oben weniger. Scheide war ca. 4 cm im Boden vergraben, ich konnte sie mit blossen Händen nicht wirklich herausholen (siehe Foto). Hätte von Anfang an graben müssen :haue: Die Farben auf den Fotos stimmen in etwa. Nur ganz wenige kleine, helle Velumreste auf dem Hut.


    Einzelexemplar, Schweiz/Bern, 490 m.ü.M., relativ lichter Mischwald, 6 m vom Weg entfernt, Nordhang wenige Meter über grösserem Gewässer, 1 alte Fichte, viele Haselsträucher und junge Bergahorne; zudem Buchen, Eichen, Silberweide in etwas Entfernung. Wachstum bei Hitzeperiode um die 30° C am Tag.






    Hier noch die Scheide, welche sich recht tief unter der Erdoberfläche befand:


    Ich kenne mich nicht gut aus innerhalb der Scheidenstreiflinge. Kann da jemand einschränken oder gar eine Art erkennen?


    Herzlichen Dank im Voraus!


    LG Andreas

    Hoi Andi

    Ich bin kein Experte auf dem Gebiet. Doch Perenniporia fraxinea scheint mir tatsächlich plausibel. Hier im Artenporträt als auch im Fächer "Pilze an Stadtbäumen" für Baumpfleger wird erwähnt, dass er auch an anderen Laubbäumen als an Eschen vorkommen kann - insbesondere in menschgemachtem Umfeld. Die wellig-höckerige Oberfläche passt ebenfalls sehr gut. Sind die Poren auf Druck braun-lila verfärbend? Hutoberfläche jung fein-samtig könnte aufgrund des Bildes hinkommen. Sollte es die Art sein, so wäre Stand- und Bruchsicherheit des Baums gefährdet...

    LG Andreas

    Ah, entspannen ist angesagt bis Samstag:-))


    Aber es war harte Arbeit: Matthias wollte einfach keinen meiner brillianten Vorschläge akzeptieren. Doch die Selbstwahrnehmung trügt zuweilen. Das Nachschlagen in den Büchern - insbesondere, wenn man den Pilz wie ich gar nicht kennt - und dann ist es mir wie ... eingefallen;-)


    Danke Josef!!

    Dabei gab es über dich nen tollen Phahl! :grofl:

    Oh ja, der hat mir ja auch zwei (falsche) Lösungsvorschläge beschert :glol:

    Und mich hatte er endlich auf die Lösung gebracht! :gfreuen:

    Mich auch! Danke:-) War schon fast verzweifelt, da ich mangels Handyempfang eure Phähle lange nicht lesen konnte.

    Heute hatte Norwegen sogar ein paar Pilze bereit auf unserer Weitwanderung. Leider darf man hier nicht erzählen, welche;-)

    LG

    Andreas

    Hab zwar noch keine Antwort, aber aufgrund der Phal-Abgleichungen bin ich mir sicher, ich habs!! :) Es war eigentlich eine meiner ersten Assoziationen, aber ich hab den Pilz ausgeschlossen, da mir eine Bezeichnung von etwas so unbekannt war....

    LG aus Norwegen :)

    Hi

    Hallo Grafei

    Ja, die kenne ich eigentlich beide. C. pallens hätte ich nicht ausgeschlossen, doch an Laubbäumen gabs in meinen Augen nur Vogelbeeren da. Aber wer weiss. C. amethysteus ist es sicher nicht. Den kenne ich sehr gut. Um die Stadt rum sind sind die Wälder sicher bald wieder voll von denen:-)

    LG A

    Hey, vielen Dank, Benjamin! Das werd ich mir noch anschauen.

    LG Andreas


    PS: Hab was Falsches gelesen und Mist geschrieben... Drum jetzt gelöscht!

    Liebe Pilzmenschen

    Gestern war ich im Berner Oberland auf 1300-1450 m unterwegs. Wie ich mir schon dachte, war ich grad etwas zu früh für die grosse Pilzschwemme, aber da und dort sieht man: Es geht los!


    1. ...oder ist es schon vorbei? Was war denn das? Sieht jedenfalls toll aus, wie er am linken Flügel über dieses Hölzchen dahinschmilzt!


    2. Das war ein Reifpilz. Die waren offenbar überall in den Bergen letzte Woche reif.


    3. Eine frische Semmel! Es bleibt aber die einzige an dem Morgen.


    4. Die Korallen beginnen da und dort aus dem Boden zu brechen!


    5. Weiter gehts mit Pauken(schlegel) - ebenfalls der einzige - und...


    6. ...und beinahe Trompeten. Das scheint irgendwie ein besonerer Eierschwamm zu sein. Es gab an einer Stelle drei extrem stämmige, recht blasse. Ist das was Besonderes? Saurer Oberboden, darunter Kalk, Fichtenwald, bachnah. Dort wuchsen letztes Jahr Rubroboletus rubrosanguineus und ich habe mir insgeheim erhofft, diese wiederzusehen und alllenfalls noch Ochsenröhrlinge dazu. Aber da sind keine Röhrlinge...


    7. Stattdessen gleich daneben Kaminfeger/Schwarzkopf-Milchlinge. Komischerweise alle überhaupt nicht milchend. Dafür wurmig.



    8. ...und auch dort eine ganz zarte junge Perle!


    9. Eine weniger bekömmliche, aber umso schönere Perle gibts bald darauf anderswo: Spitzkegeliger Raukopf!


    10. Und farbenfroh gehts weiter: Ein kleiner Schub Schweinsohren ist bereits vorüber ...und mehrheitlich abgeerntet oder sehr wurmig.


    11. Nur an zwei Stellen - dort dafür reichlich - wachsen frische Echte Pfifferlinge :)


    12. Ein einzelnes, frisches Fichtenreizkerchen.


    13. Und endlich: Es hat doch Röhlinge! Drei jeweils einzelne Steinpilze. Aber es wurmte (mich). Ich denke jedoch, sie werden nun ziemlich schnell und zahlreich kommen ...und dann auch nicht mehr vermadet sein!



    14. Ein Schönfuss-Röhrling


    15. Und gleich daneben wohl ein Falscher Anhängselröhrling (siehe Bestimmungsanfrage).


    Ein paar weitere Cortinarien gabs auch noch, aber um die hab ich mich diesmal nicht gekümmert:


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    Es war eine Freude, endlich mal ein wenig Vielfalt zu erleben im 2025. Von fast allem gab es jedoch nur ein bis drei Pilze zu sehen. Ich glaube und hoffe, nun gehts mindestens in den Bergen so richtig los!!


    Vielen Dank für eure Ausdauer! Ich hoffe, es hat euch gefallen. Über Kommentare freu ich mich.


    Liebe Grüsse

    Andreas

    Liebe Pilzmenschen

    Gestern war ich im Berner Oberland auf 1300-1450 m unterwegs. Wie ich mir schon dachte, war ich grad etwas zu früh für die grosse Pilzschwemme, aber da und dort sieht man: Es geht los!


    Für diesen Fund war ich gar nicht zu früh: Fichtenwäldchen, fast am Waldrand, sonnig, eher trocken. Boden generell kalk, aber durch die Nadelstreu wohl oberflächlich sauer.









    Sorry für das Massaker. Der noch recht feste Pilz ist einfach ziemlich verkrüppelt gewachsen, drum ging es nicht anders, um alles sichtbar zu machen.


    Ich hatte den noch nie, dacht sofort an einen Anhängselröhrling und bleibe nach einigen Recherchen dabei: Falscher Anhängselröhrling Butyriboletus subappendiculatus. Seht ihr das auch so? Oder könnte es auch was anderes sein?


    Geruch sehr dezent, nicht so toll.

    KOH 20% (aufgetragen auf Huthaut und Stieloberfläche nach 36 h) reagiert bräunlich-rötlich (nicht ganz so deutlich wie auf den Fotos bei Kunstlicht):



    Danke für eure Meinungen!


    Liebe Grüsse

    Andreas

    Ja cool, faszinierend diese Wolfsspinne! Hätte ihr nie zugetraut, dass sie es mit ihrem ganzen Nachwuchs beladen von Graubünden übers Tessin bis nach Süddeutschland schafft;-) Danke für eure Beweisbilder!


    LG Anderas

    Hallo und herzlich willkommen im Forum PKines

    Ich bin ganz bei Thomas. Fang mit den Röhrlingen an und sammle Erfahrungen auf Exkursionen und Kursen, bevor du selbständig zu sammeln und kochen beginnst.


    Ich gebe dir keine Essensfreigabe - wie niemand anderes hier. Aber vergleich den Pilz mal mit dem Reifpilz. Ob er es auch wiklich ist, und ob er noch gut ist, das muss dir ein Fachmensch live sagen.


    LG Andreas

    Hallo Schrumz


    Du spinnst da sehr interessante Gedanken, die ich und andere in meinem Umfeld sich auch schon gemacht haben - wenn auch nicht zum Trompetenpfifferling, so doch zum Beispiel zur Marone. Letztere wächst ja auch regelmässig zu modernden Baumstrünken raus. Unsere Pilzkontrolleurin im Verein vertritt drum die These, dass die auch als Saprobionten wachsen können. Gleiches fragst du dich nun für den Trompetenpfifferling. Ich kenne keine Forschungen dazu, hab mal ziemlich intensiv danach gesucht. Vielleicht jemand anderes? Wenn du jetzt sagst, dass das bei deinen Trompetenpfifferlingen v.a. im Sommer passiert, so könnte ich mir jedoch in dem Fall (aber auch generell) vorstellen, dass nach kurzem Regen in morschem/modernden Holz einfach mehr Feuchtigkeit gespeichert wird als an der Oberfläche von relativ durchlässiger Erde. Drum sucht sich dann das Myzel den Ort, um Fruchtkörper zu bilden (obwohl es im Untergrund genau gleich eine Mykorrhiza mit einem lebenden Baum hat). Gleiches gilt wohl auch für Röhrlinge, die in feuchten Kellern/Kanalisationen/Tunneln aus den Steinritzen wachsen.


    Andererseits bilden Mykorrhizapilze ja teilweise auch noch Fruchtkörper, nachdem ihr Baumpartner gefällt wurde - gerade Maronen kenne ich so. Warum sollen die also nicht noch ein wenig als Saprobiont weiterleben können? Schmarotzer wie Hallimasch oder Austernseitling oder Schwefelporling machen das ja auch. Oder gibts schlagende Gegenargumente?


    Zudem: Letztes Jahr hatte ich an einer Stelle diverse Ziegenlippen, die bis zu 50 cm über Boden direkt aus einem bemoosten Buchenstamm rausgewachsen sind!


    Auch Ingos Beobachtung zu den Trompetenpfifferlingen auf Wildwechseln teile ich. Ich dachte bisher eher, dass die Rehe da durchgehen wegen den Pilzen, denn sie fressen sie offensichtlich sehr gerne ab (also kenne das von einer Stelle so).


    Ich bin sehr interessiert an den Gedankengängen der anderen hier!


    LG Andreas

    Man darf hier seine Meinung sagen, ohne dass man gleich zurecht gewiesen wird. Das gefällt mir sehr. Habt lieben Dank dafür.

    Das sollte immer das Ziel sein. Also meines jedenfalls... ich hoffe, es kommt nicht manchmalanders rüber! Ich merke es ja selber: Wenn ich was schreibe, das nicht ganz korrekt ist, ist es einfach viiiiel angenehmer, wenn das jemand nett sagt, als wenn gleich reingegrätscht wird. Und es fördert eben auch die angenehme Diskussion:-)

    Hallo Bläuling

    Die Hutfarbe hat mich erst auch etwas irritiert. Die gibt es aber schon auch ocker-hellbräunlich und aufplatzend bei Schönfüssen. Und mit dem dunklen Netz, den blassgelben Poren, dem rötlichen Stiel und dieser kräftigen Statur fällt mir grad nichts anders als ein Schönfuss ein. Filzröhrlinge können wir hier ausschliessen (ausgeprägtes Netz)

    Aber ich geb dir recht, die Fotos sind nicht optimal - das habe ich Heiri ja bereits beim ersten Pilz geschrieben.


    LG Andreas

    BOAH Andreas, sehr schönes Detail, dasDu uns hier zeigst, merci vielmals, inge

    Ja, gell. Muss aber zugeben, ich hatte noch nie von Wolfsspinnen gehört vorher. Die sah einfach speziell aus, drum hab ich sie fotografiert... und viel später erst mit Handyempfang und Google Lens festgestellt, was ich da abgelichet hatte... Ich hatte vor Ort also gar nicht kapiert, dass diese "Warzen" ihre Jungen sind. Etwas schade halt.... :-/