Beiträge von Maria

    Hallo Ihr Lieben,


    gestern fand ich in einem alten Steinbruch sehr viele Stielboviste. Ich postete vor lauter Freude darüber zwei Fotos in fb und jetzt meldeten sich diesbezügliche Spezialisten, da meine ursprüngliche Bestimmung (Zitzen-Stielboviste (Tulostoma brumale) nicht wirklich stimmt - ich halt wieder - naja.


    Jedenfalls finde ich es hier einfacher Fotos übersichtlich mit Text einzustellen und dann dachte ich mir, Euch gefallen die Fotos ja vielleicht auch. Und ausserdem kann man hier im Forum die Fotos wesentlich einfacher vergrößern. Und ich bin jetzt wieder einmal total neugierig was ich denn da wieder gefunden habe.


    Liebe Grüße


    Maria



    Dies sind die zwei Fotos, die ich über meine fb-Seite gepostet hatte:




    Und jetzt stelle ich einfach noch ein paar Fotos, ungeschnitten und unbearbeitet, weiterer Stielboviste von gestern ein, wobei ich jetzt, nachdem ich mit der Nase darauf gestoßen wurde, den Eindruck habe, dass es sich vielleicht um zwei verschiedene handeln könnte.


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    Hallo Hackstutz,

    neben Zeigerpflanzen gibt es Zeigerpilze. Fliegenpilze und Mehlräslinge wachsen dort, wo Steinpilze zu finden sind. Nicht immer zur selben Zeit aber recht oft. Ich finde Waldränder sehr interessant, dort wo der Übergang zu Wiesen ist, gibt es oft Pilze. Bei Trockenheit Bachläufe und Wegränder haben auch Potenzial.

    Hallo Claudia,


    dies stimmt, bis auf die Wald- und Wegränder, da stimme ich nur bedingt zu. Wenn am Waldrand oder am Wegrand keine dichte Vegetation wie Brombeergestrüpp, Giersch, Brennnessel und Co. vorhanden ist, dann unbedingt. Wenn diese vorhanden ist, dann gibt es dort, zwischen dem Gestrüpp zwar auch viele Pilze, erzähle ich Dir ja nichts Neues, aber ich glaube nicht sehr viele von denen, die Hackstutz vielleicht sucht.


    Liebe Grüße


    Maria




    Hallo Hackstutz,


    ich habe in einem anderen Thread Fotos von Dir gesehen auf denen ich Buchen und Fichten erkennen kann. Irgendwie habe ich den Eindruck Dein Wald könnte recht ähnlich sein wie der Wald in dem ich mich oft bewege. In den letzten Tagen habe ich bei den Buchen keine sammelbaren Röhrlinge mehr gefunden, wenn überhaupt noch einzelne Pilze dastanden, dann waren die definitiv kaum noch mehr zu erkennen. Gefunden habe ich in den Buchenwäldern eigentlich nur noch Semmelstoppelpilze, gut versteckt unter dem Laub. Auch in den Fichtenwäldchen war es nun erheblich schwieriger, dort allerdings fand ich noch einige Rotfußröhrlinge. vereinzelt Maronen und in der Nähe Kuhmaul, allerdings auch dort in einem Zustand, dass ich sie alle stehen ließ. Wie Claudia schon schrieb, wenn Du in so einem Fichtenwäldchen Fliegenpilze siehst, dann schau einmal genauer nach. Die Fliegenpilze kommen gerade wieder neu, ob aber auch die Röhrlinge in diesem Jahr noch einmal kommen werden?

    Was ich am Waldrand, auf grasigen Waldlichtungen und auf Wiesen gesehen habe waren viele schöne Schopftintlinge - kennst Du die?


    Ach ja, was ich auch noch gesehen hatte waren junge Schmierröhrlinge, wenn bei Dir Lärchen wachsen, dann sieh dort einmal nach Lärchenröhrlingen. Kleine Butterpilze sah ich ebenfalls aber nicht viele.

    In Deinem anderen Thread hast du doch glaube ich auch Fichtenreizker gezeigt oder? Stelle merken - die kommen dort wieder, vielleicht nicht mehr in diesem Jahr, dann im nächsten Jahr.


    Nach Totentrompeten hattest Du ja auch gefragt. Die fand ich bisher immer mehr so in der Nähe von jüngerem Buchengestrüpp, gerne auch einmal am Rande einer kleinen Lichtung. Die sind meiner Meinung nach sehr schwer zu sehen und man muss wirklich genau gucken. Wenn man dann aber einmal welche entdeckt hat, dann sieht man in der Regel mehrere.

    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiter helfen.


    Liebe Grüße


    Maria

    Och man - ihr seid gemein ==Gnolm6


    Ich weiß ja selber dass ich gelegentlich so richtig, richtig doof bin aber das Schöne ist ja, wenn man dann doch über sich selber lachen kann. Das die büschelig wachsenden Pilze vergammelt waren war mir schon klar, dass dies bei dem kleinsten der ersten Fotos auch der Fall war, war mir eben nicht wirklich klar. Naja, jetzt weiß ich es ja und amüsiere mich ein wenig über mich selbst.


    Liebe Grüße


    Maria

    Vielen Dank Fredy.


    Leider funktioniert bei mir die Suchfunktion nicht immer wirklich, keine Ahnung an was dies liegt.


    Jedenfalls habe ich das abgebrochene Stück vorsichtshalber schon einmal mitgenommen und vor mir liegen.


    Und dann bin ich jetzt total neugierig. Anscheinend hat es da vor ein paar Jahren eine Konzentration der Funde gegeben und dann lange Zeit eher nichts bis weniger. Und diese Farben fallen auch aus meterweiter Entfernung unbedingt auf. Ich kenne hier in der Nähe der gestrigen Fundstelle einen Weg, an dem wächst über vielleicht einen Kilometer lang ein Eichenwirrling neben dem anderen. Ich glaube, ich werde da die Tage einmal wieder entlang laufen um zu sehen, ob die vielleicht auch .... Und falls ja, dann könnte dies ja ein Indiz dafür sein, dass, so wie ich irgendwo gelesen hatte, bestimmte Wetterbedingungen eine Rolle spielen könnten.

    Interessant jedenfalls und ich werde berichten.


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo hackstutz,


    vor ca. 2 1/2 Jahren bin ich selbst in eine komplett neue Gegend verzogen, von sandigen, sauren Böden in ein Gebiet mit kalkhaltigen Böden. Im ersten Jahr musste ich erst einmal die ganzen Wälder und Wiesen erkunden und fand nicht wirklich viel, war auch oft frustriert. Ich fand direkt bei meinem Wohnort weder Maronen noch Krause Glucken noch Fichtenreizker, noch Trompetenpfifferlinge, ... (alles Massenware in meinen ehemaligen Pilzwäldern). Ich lief sehr oft durch Wälder und sah keinen einzigen Pilz (nur vermeintlich - Pilze findet man ja immer!)


    Nun habe ich allerdings den Vorteil, dass ich mich mit Pflanzen relativ gut auskenne und dadurch durchaus Rückschlüsse auf den Boden ziehen kann. Das Problem dabei ist, dass man einmal die Pflanzen wirklich exakt bestimmen können muss, ein Günsel ist eben nicht ein Günsel und die verschiedenen Günsel haben unterschiedliche Bodenansprüche. Und die Rupprechtskräuter, Moose, Gräser, Simsen und Co. muss man ja erst einmal sicher bestimmen können, denn jedes hat andere Bodenansprüche. Und die in der wirklich tollen Broschüre zusammengefassten Zeigerpflanzen der verschiedenen Kategorien wachsen häufig nebeneinander, durcheinander, denn die Böden sind nicht einheitlich scharf voneinander abgegrenzt. Ich erinnere mich dass ich erst in diesem Jahr in Dollnstein nicht schlecht gestaunt habe, als ich mitten im besten Kalkgebiet inmitten eines typischen Orchideen-Buchenwaldes völlig unvermittelt einen Flecken mit relativ vielen Heidelbeeren sah - Heidelbeeren sind ein eindeutiger Säureanzeiger.


    Innerhalb eines Waldes, eines Hanges, gibt es oft plötzlich Flecken, die aufgrund der Zeigerpflanzen einen ganz anderen Boden haben müssen, das ganze Gebiet also nicht einheitlich gleich sein kann. Und dann kommt speziell bei mir noch die Hanglage dazu. Nordhänge sind schon einmal gut aber es gibt auch einen Berg auf dem wächst vermeintlich nichts außer am Osthang - der steht voll mit Pilzen darunter vielen Röhrlingen. In diesem Jahr stellte ich fest warum dies dort so ist - nur am Osthang regnet es relativ häufig, dort bleiben anscheinend die Wolken hängen während die anderen Seiten kaum Regen abbekommen. Neben dran steht ein Berg, ebenfalls mitten im eigentlichen Kalkgebiet, da wachsen auf einmal eine Krause Glucke neben der anderen, sieht man genauer hin, dann stellt man fest, dass dieser Berg aufgrund der weiteren Zeigerpflanzen eigentlich nicht wirklich viel Kalk im Boden haben kann, richtig sauer kann er aber auch nicht sein.


    Was ich Dir damit sagen will, Zeigerpflanzen können ein richtig gutes Instrument sein aber nur dann, wenn man sich in der Botanik schon ganz gut auskennt. Ansonsten ist sicher hilfreich, wenn man sich einige wenige Pflanzen einprägt um eine grobe Richtung zu haben. Also zum Beispiel: Da gebt es aber ziemlich viele Heidelbeeren - ergo saurer Boden, ergo da könnte es Maronen, Pfifferlinge und Co. geben.

    Was mich etwas stutzig gemacht hat ist, dass Du anscheinend im gleichen Gebiet gleichzeitig Totentrompeten und Krause Glucken suchst, dass bei Dir anscheinend Stechpalmen und Heidelbeeren wachsen, zumindest führst du sie zusammen auf. Ich kenne allerdings ein kleines Gebiet in dem tatsächlich diese Pflanzen und Pilze mit den etwas unterschiedlichen Ansprüchen nebeneinander wachsen - dort geht der kalkhaltige Boden über in einen sauren Boden und auf einem relativ schmalen Streifen ist eine unglaubliche Mischung entstanden. Lebst Du auch in solch einem Mischgebiet? Wenn ja, dann kannst Du die Zeigerpflanzen gleich ganz vergessen - die wachsen da dann munter durcheinander.


    Wie bereits von den Vorrednern geschrieben, findet man gerade bei Heidelbeeren wunderbare Speisepilze. Und in der Nähe von Tannen, Stechpalmen ebenfalls.


    In einem neuen Gebiet dauert es einfach ein wenig bis man sich zurecht findet, bis man man gute Ecken gefunden hat. Wie schon gesagt, im ersten Jahr fand ich erst einmal nicht wirklich viel, im zweiten Jahr dann schon mehr, trotz der Trockenheit und in diesem Jahr sage ich nur Wow, jetzt erst entdecke ich so langsam die Ecken an denen ich vorher nur wenige Meter daneben vorbei gelaufen bin ohne zu ahnen, dass hinter dem kleinen Graben rechts alles voll steht mit Semmelstoppelpilzen, dass im hinteren Teil des Fichtenwäldchens auf einmal dann doch Maronen stehen, dass ein Teilstück eines Rotbuchenwaldes wenn man den Weg nicht rechts weiter geht sondern links abbiegt voll steht mit Steinpilzen, usw.
    Ach so, eines vielleicht noch - ich laufe eigentlich immer auf den Wegen und verlasse diese nur, wenn ich rechts oder links des Weges im Wald etwas sehe. Und, ich suche nie gezielt nach einem bestimmten Pilz, ich laufe einfach und lasse mich überraschen was ich so finden werde. Und so findet man dann die schönsten Pilze und zwar gerade dann, wenn man überhaupt nicht daran denkt.

    Liebe Grüße und viel Erfolg.


    Maria


    P.S.: Wenn Du uns vielleicht mitteilst in welcher Gegend Du lebst, dann können wir dir vielleicht gezielter helfen.

    Hallo Ihr Lieben,


    die Röhrige Keule hatte mir Stefan vor einem Jahr einmal beim Fränkischen Seenland gezeigt. Heute nun, ganz woanders, stand der Wald in dem ich heute war voll mit diesen Keulen. Leider bin ich in meiner Eile ob der anbrechenden Dunkelheit nicht auf die Idee gekommen mir eine näher anzusehen, also ob hohl usw. Aber eigentlich müssten dies doch Röhrige Keulen sein, oder?


    Und dann waren da noch andere Röhren/Keulen. Viel kleiner und zarter und weiß.


    Leider war dies alles kurz vorm dunkel werden und ich musste mich unglaublich beeilen den Waldrand zu erreichen - die Fotos sind deshalb auch nicht so toll. Aber vielleicht kann man ja trotzdem etwas sagen. Mein Problem bei "Erstfunden" ist oft, dass ich erst einmal gar nicht weiß, auf was ich achten müsste.


    Funddaten: 04.11.2019, Altmühltal, Mischwald der überwiegend aus Rotbuchen bestand.



    Und hier noch die andere Keule, einmal mit und einmal ohne Blitz



    Vielen Dank für Eure erneute Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo Ihr Zwei,


    erst einmal vielen Dank.


    Der Pilz der vor mir liegt ist nicht vergammelt und auch nicht kurz davor. Allerdings hatte es vorher stark geregnet und vielleicht gab es dort, es liegt ja oben auf dem Berg und damit höher, bereits Nachtfröste gegeben. Mir ist Dank Eurer angedachten Bestimmung aber eingefallen, dass ich Mitte Oktober Pilze gefunden hatte die ich so für mich als Tränender Saumpilz bestimmt hatte ohne es durch Euch absichern zu lassen. Ich hänge einmal ein Foto an mit der Bitte, dass ihr mir sagt, ob dies die Tränenden Saumpilze sind.


    Und wenn ja, dann finde ich den Unterschied schon sehr verblüffend. Allerdings habe ich gerade auf 123 Fotos gefunden die ziemlich genau meine heutigen Fotos entsprechen. Und daher - noch einmal Danke :)


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo Ihr Lieben,


    zur Zeit schaue ich mir ja jeden Pilz an der vielleicht auch nur im Entferntesten irgend etwas mit Cortinarien zu tun haben könnte. Und so habe ich mir auch diese Pilze heute angesehen wobei einer meiner Gedanken vor Ort war "mmmh, vielleicht Richtung Wasserkopf ..." So, und jetzt sitze ich da und habe nicht die Spur einer Ahnung was dies für Pilze sind, in welche Richtung ich eigentlich suchen könnte.

    Funddaten: 04.11.2019, Altmühltal, alter Steinbruch, mitten auf dem spärlich und mager bewachsenen Weg, in der Nähe Lärchen und verschiedene Laubbäume. Hutdurchmesser des mitgenommenen Pilzes ca. 3,5 bis 4 cm, Stiellänge ca. 3,5 cm. Kein prägnanter Geruch - nach Pilz halt.
    Wie man auf den Fotos sieht hatte es vorher stark geregnet, jetzt ist die Huthaut eher samtig. Huthaut abziehbar.


    Vielen Dank schon einmal für Eure Hilfe.


    Liebe Grüße


    Maria



    Die anderen Pilze die daneben standen sahen dann so aus:

    Hallo Ihr Lieben,


    über die schillernde Farbenpracht dieser Eichenwirrlinge staunte ich heute nicht schlecht. Ist dies ein weiterer Pilz der sich auf den Eichenwirrlingen angesiedelt hat?


    "Betroffen" waren die Pilze von zwei Baumstümpfen die nicht weit voneinander standen.


    Liebe Grüße


    Maria



    Die Pilze des zweiten Baumes waren nicht ganz so farbenprächtig aber auf den Fotos kann man vielleicht mehr erkennen.


    Hallo Marion,


    im Mittelalter dürfte das Wissen um die besonderen Eigenschaften des Fliegenpilzes bei uns bereits weitgehend verschwunden gewesen sein, allenfalls noch Fragmente einer vagen Erinnerung übrig geblieben sein, die sich ja, noch mehr "verzerrt" und entfremdet bis heute bei uns erhalten haben.


    Wie Reisegewohnheit schreibt, muss man sehr viel weiter zurück gehen. Zunächst waren da die Sammler und Jäger die, und davon geht man relativ sicher aus, unter anderem den Fliegenpilz spirituell nutzten und dies anscheinend weltweit dort, wo der Pilz wächst. Es gab nicht nur einen Gott sondern viele verschiedene Götter, es gab nicht nur eine einzige Welt sondern mindestens drei Welten (die eine auf der wir uns befinden und noch zwei weitere oben und unten die aber nicht mit Himmel und Hölle gleichzusetzen sind, nicht mit Gut und Böse zu vergleichen sind). Die Menschen begriffen sich als Teil der Natur und nicht als Höher gestellt, als Herrscher über die Natur. Diese Jäger und Sammler hatten Schamanen, Seher oder wie auch immer sie jeweils genannt werden.


    Von jeher sind die Menschen gewandert, ihre Sitten und Gebräuche, ihren Glauben nahmen sie natürlich mit. Und so finden wir zum Beispiel bei uns bis heute Relikte die eigentlich ihren Ursprung zum Beispiel in Indien haben. Und nach Indien gelangten einige Gebräuche wiederum vorher durch die Arier die aber wiederum nicht nur nach Indien wanderten sondern auch in andere Gegenden ....


    Doch noch einmal einen kleinen Sprung zurück: Als die Menschen sesshaft wurden entwickelten sich andere Notwendigkeiten, andere gemeinschaftliche Strukturen und damit andere Bedürfnisse. Nach wie vor gab es mehrere Götter aber das Verhältnis zur Natur änderte sich und die Fruchtbarkeit wurde immens wichtig. Da man nicht mehr ein Teil der Natur war gliederte sich die Welt in die vertraute und sichere Umgebung und in die gefährliche Natur außerhalb der Gemeinschaft. Das Schamanentum wurde anfangs mitgenommen, veränderte sich allerdings je nach Gemeinschaft und mit der Zeit wurde es durch zum Beispiel Priester ersetzt. In einigen wenigen Gegenden der Welt hat das Schamanentum bis heute bzw. bis vor Kurzem überlebt und genau dort wird bzw. wurde bis in unsere heutige Zeit auch der Fliegenpilz verwendet.


    Die Menschen haben schon immer Kriege geführt und häufig war es so, dass man nach einem Sieg die Götter der Eroberten eben eliminierte, verbot oder was auch immer. Meistens allerdings wurden viele Aspekte einer Religion auch übernommen, integriert, wenn auch häufig mit einer anderen Deutung. Dies ging nicht von heute auf morgen und mit der Zeit veränderte sich dann die Deutung, Nutzung dann noch einmal.
    Der Fliegenpilz scheint in vielen Teilen der Welt göttlich gewesen zu sein, wurde zu spirituellen, religiösen Handlungen eingesetzt. Im Laufe der Jahrtausende verschwand er dann allerdings nach und nach bei verschiedenen Gemeinschaften. Teilweise wurde er durch andere bewusstseinsverändernde Pflanzen ersetzt, teils verschwanden diese Drogen ganz. Ich denke nicht, dass man dies alleine auf eine einzige monotheistische Religion oder das Christentum und/oder auf das Mittelalter zurückführen kann. Sicher spielten diese eine Rolle, dass Christentum hat den Fliegenpilz ja übernommen allerdings durch die Deutung mit den Fliegen verteufelt, aber ich persönlich denke, dass das Thema noch ein wenig komplexer ist und bereits vor dem entstehen des Christentums begonnen hat. Aber dies ist nur meine ganz persönliche laienhafte Vermutung.



    Zufällig habe ich im Internet eine gute Seminararbeit der Uni Bremen gefunden. Dort wird übrigens auch auf die Verbindung des Fliegenpilzes zum Berserkertum eingegangen mit einer verblüffend einfachen und plausiblen Erklärung:
    Auf den Spuren des Fliegenpilzes - ein kulturgeschichtlicher Streifzug


    Liebe Grüße


    Maria


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    Danke für diesen sehr interessanten Link Peter. Auch wenn es dabei nicht wirklich um den Fliegenpilz geht wird doch sehr deutlich ersichtlich, dass wir unser heutiges denken über die sogenannten Drogenpilze zumindest ein Stück weit revidieren sollten. Ich will damit weder gut heißen noch verteufeln, einfach nur dazu aufrufen sich Gedanken zu machen, sich etwas mehr neutral zu informieren, etwas mehr zu hinterfragen.


    Und ansonsten ... es tut mir echt leid, dass ich mich genervt und emotional hinreißen lies mich zu äußern! Wird diesbezüglich nicht wieder vorkommen - versprochen :)
    Liebe Grüße und danke Peter

    Maria

    Joseph,


    es geht hier um den Fliegenpilz im Zusammenhang mit dem Berserkertum - so lautete die Anfrage und um dies drehten sich die Kernaussagen der vorherigen Antworten, also zumindest vor Deinem dann doch irgendwie leicht daneben liegendem "Statement"!

    Und nein, wenn Dinge fehlerhaft dargestellt werden, egal ob bei der Pilzbestimmung oder wo auch immer, werde ich nicht den Mund halten sofern ich zumindest ansatzweise eine Ahnung davon habe. In diesem Falle kann ich Dir gerne die zig weiteren Bücher, Autoren und Artikel, einen Autor hatte ich ja bereits genannt und ein Buch scheinst Du ja nach Deinen Angaben selbst gelesen zu haben, nennen. Hast Du da eigentlich außer diesem einen dann doch etwas umstrittenen Buch noch mehr gelesen, recherchiert? Ach ne, eigentlich interessiert mich dies gar nicht - sorry.

    Und ja, ich für mich habe absolut kein Wissen über die Fliegenpilze in Bezug auf die GABA-Rezeptoren - habe ich ja so auch geschrieben. Über die GABA-Rezeptoren an sich, in einem anderem Bezug, habe ich allerdings durchaus Wissen - vielleicht ist da das Wort "Halbwissen" auch durchaus zutreffend - würde ich für mich selbst eigentlich auch so bezeichnen!


    Der Einzige der hier übrigens schimpft Joseph bist Du - halte Dich bitte einfach ein wenig mit solchen Äußerungen zurück und wenn Du etwas schreibst, egal zu welchem Thema, dann ist Tante Google ein durchaus nützliches Instrument die eigenen Aussagen, vor allem wenn man sie aus der Erinnerung hat, auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.


    Ich weiße bereits vorab darauf hin, dass ich nicht vorhabe auf weitere solcher Kommentare zu antworten - weder hier noch in einem anderem Thread.


    Maria

    Hallo Hackestutz,


    erst einmal ein Herzliches Willkommen hier im Forum.


    Zu Deinem Pilz kann ich Dir leider nicht viel sagen aber dies liegt schlicht an meinen Pilzkenntnissen. Aber ich denke, es wird sich noch jemand weiteres melden und vielleicht kommt man ja noch ein kleines Stück weiter.


    Dein Engagement gefällt mir persönlich übrigens unheimlich gut - Dir wird es hier sehr gut gefallen :)


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo Joseph,


    nur einmal so am Rande ...

    John Marco Allegro war nicht Altphilologe sondern Linguist. Es handelt sich nicht um Texte aus dem Sumerischen sondern um die Schriftrollen von Qumran also aus dem antiken Judentum und aus dem frühesten Christentum. Und, sie sind nicht 400 Jahre vor dem Christentum entstanden sondern zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr..


    Die Verwendung der Pilze war in der Regel nicht okkult, sondern je nach Kultur, Epoche und Land bei bestimmten Festen für jedermann frei zugänglich.


    LG Maria

    Hallo Ihr,


    ein wie mir scheint unerschöpfliches Thema mit vielen Vermutungen ... und um wieder auf das eigentlich Thema, den Fliegenpilz und die Berserker zurückzukommen ...


    Ich will einmal versuchen sachlich, neutral und kurz mit meinen Worten zusammen zu fassen, was ich so gefunden habe.

    Der Fliegenpilz wird seit jeher, manche meinen seit der Steinzeit, wegen seiner besonderen Eigenschaften genutzt. In allen Gemeinschaften taucht er im kultischem/religiösem Zusammenhang auf. Es handelt sich um eine uralte eurasische Zauberpflanze (Pilze wurden früher Pflanzen gleichgestellt und sie galten als Phallen der Erde).


    Der Fliegenpilz wurde von vielen Völkern in Nordeuropa und Sibirien eingenommen um eine prophetische Trance zu erzeugen oder verborgene Heilkräfte freizusetzen. Ferner lässt sich weltweit der Gebrauch des Fliegenpilzes als Aphrodisiaka nachweisen. Fast überall wo der Fliegenpilz wächst, dient er rituellen Handlungen die mit der Erotik eng verbunden sind. (C. Rätsch)


    Das "Goldene Vlies" aus der griechischen Mythologie wird zum Beispiel immer wieder als das Symbol/Synonym für den Fliegenpilz interpretiert. In dem Mythos wird ein Baum der Kenntnis beschrieben der im Garten der Hekate steht. Und diese Beschreibung ähnelt sehr dem biblischen Baum der Erkenntnis der im Paradiesgarten steht, ebenfalls von einer Schlange umwunden wird diese zum Genuss der Früchte des Baumes der Erkenntnis verführen. Das Goldene Vlies im Baum des Gartens der Hekate wird dagegen von einem Drachen bewacht welches dann gestohlen werden muss. In beiden Fällen erreichen entweder Adam oder eben Jason durch die Verkostung oder eben den Raub göttliche Erkenntnis.


    Die Schamanen in Nordeuropa und Sibiren kletterten mit Hilfe des Fliegenpilzes den "Weltenbaum" hinauf um die Götter und Geister zu besuchen um (Er-)-Kenntnis zu erlangen.


    Der Baum der Erkenntnis - Fresko aus dem 12./13. Jahrhundert in der Plaincourault-Kapelle in Frankreich.
    Das Foto habe ich hier entnommen.


    Im Dionysoskult (griechischer Gott des Weines und der Fruchtbarkeit) wurden Pilze mit Wein verwendet - so interpretiert man zumindest diverse bildliche Darstellungen. Viele Gelehrte glauben, dass es ich dabei um den Fliegenpilz handelte und dieser bei den Festen zu Ehren des Gottes Dionysos mit Wein versetzt eingenommen wurden. Man sagt, der Fliegenpilz vereinte Rausch und Erotik in sich und öffnete die Pforten zu den Gefilden der Götter.


    Auch in Indien und China wurde der Fliegenpilz seit jeher verwendet. So besteht die Vermutung, das Soma, die nicht mehr identifizierbare halluzinogene Pflanze der vor- und frühgeschichtlichen Inder, der Fliegenpilz gewesen sein könnte. Beim persischen Hauma ist man sich dagegen relativ sicher, dass die Grundlage der Fliegenpilz war. Nach der Eroberung des Persischen Reiches durch Alexander den Großen soll Wein versetzt mit Fliegenpilz das vorherrschende Rauschmittel gewesen sein.


    Auch in den Ländern des Amerikanischen Kontinents verwendete man den Fliegenpilz als sakrale Substanz.


    Die Assoziation des Fliegenpilzes mit der Hexerei ist erst in jüngster Zeit entstanden. Das er eine Zutat zu den Hexen-, Flugsalben oder ähnlichem war, ist eine Vorstellung des 20. Jahrhunderts.


    Der Fliegenpilz ist bis heute ein Glückssymbol, ein Glücksbringer. Dies kommt nicht von ungefähr wie jeder sicher assoziieren kann, würde aber zu weit führen dies hier noch ausführlicher zu erläutern.

    Und der Fliegenpilz wird mit seinen bewusstseinsverändernden Eigenschaften durchaus genannt. So zum Beispiel sehr schön bei "Alice im Wunderland". Aber es wird auch vermutet, dass es sich bei sehr alten Märchen und Liedern um den Fliegenpilz handeln könnte, so bei "Rumpelstilzchen" oder auch in dem Volkslied "Ein Männlein steht im Walde".


    Zu einem Zusammenhang mit den Berserkern habe ich ein interessantes Detail gefunden. Alle Berichte und Schilderungen zu und über die Berserker sind erst wesentlich später entstanden, zu einem Zeitpunkt, als es diese schon lange nicht mehr gab, zu dem es keine Zeitzeugen mehr gab ... Ich vermute, dass hier vielleicht auch viel Fantasie mit im Spiel war und das vielleicht auch einige Dinge vermischt wurden. So soll der Fliegenpilz ja dem Gott Wodan/Odin geweiht gewesen sein. Wodan bzw. Odin war zwar der Kriegsgott aber er war auch der Gott der Ekstase und der Magie, vermutlich war er auch Schamane. Vermutlich wurde in diesem Zusammenhang der Fliegenpilz verwendet, ähnlich wie bereits oben geschildert, und sehr viel später, lange Zeit nach dem Auftreten der Berserker, wurde dies dann irgendwie verwechselt, alles zusammen geworfen.


    Wann, wo und von wem damit begonnen wurde den Fliegenpilz als kollektive Rauschdroge aus dem Gedächtnis der Menschen zu eliminieren lässt sich heute nur sehr schwer nachvollziehen, bleibt reine Spekulation. Es scheint jedoch bereits sehr früh eingesetzt zu haben. Über die medizinische Nutzung wird man bei den alten Kräutervätern noch lange gut fündig, nicht aber über seine anderweitige Nutzung.


    Liebe Grüße


    Maria

    deinen Kindern die Natur zeigen und näherbringen willst! ==Pilz25 Das ist ein gutes Ziel.

    Ja, finde ich auch. Wenn mir jemand noch ein griffiges Rezept hätte, wie man einen Neunjähringen davon überzeugt, daß man im Wald auf viel spannendere Organismen stößt als im offiziellen Pokedex-Katalog, dann wäre ich sehr dankbar... 😩

    Meine Kinder waren zunächst zu Zweit und eroberten und verteidigten die Jägersitze, fingen mit Begeisterung Frösche, ... interessierten sich nicht die Bohne für Pilze und Co. Eines Tages kam ich auf die Idee, dass meine Kinder Freunde mitnehmen könnten - Bingo - dies hat in Bezug auf die Pilze funktioniert :) Allerdings brachte ich selbst dann keine Pilze mehr nach Hause zurück ... die waren dann für die Eltern der Freunde meiner Kinder ;) Einen "Tod" muss man irgendwie wohl immer sterben ;)

    Macht nichts - heute fragen mich meine zwischenzeitlich erwachsenen Kinder und zeigen Interessen ...

    Liebe Grüße und Hauptsache es schmeckt dann zuhause - als Erwachsenen werden sie danach fragen und wissbegierig werden.


    Maria

    Hallo Ihr,


    noch eine kurze Anmerkung zum "Fliegen". Ich vermute sehr stark, dass dies aus der Zeit der Hexenverfolgung stammt als angenommen wurde, als suggeriert wurde, dass mittels Hexensalben und Co. zum Bocksberg oder ähnlichem geflogen wurde, natürlich durch den Kamin ;) Und dies wurde dann eben, bis in unsere Zeit hinein, einfach übernommen, speziell, wie Reisegewohnheit schon andeutete, angeschürt durch eine bestimmte Person aus den USA und dies dann eben auch und vor allem für unglaublich wertvolle Pflanzen für uns, wie zum Beispiel den Hanf. Die Konsequenzen zu tragen und darunter zu leiden müssen wir alle bis heute - leider!

    Ich weiß nicht ob ich richtig liege, aber dieses "Fliegen", bedeutet vielleicht oft einfach auch nur die Schärfung des Bewusstseins. Dinge klarer zu sehen, klarer zu erkennen. Und Dinge klarer zu sehen, Zusammenhänge zu erkennen war ja schon immer irgendwie gefährlich ;) Inwieweit dies der Fliegenpilz vermag, ob er so etwas überhaupt vermag, kann ich allerdings nicht sagen.

    Sicher für mich ist allerdings, dass der Fliegenpilz völlig zu Unrecht als DER "Teufelspilz" verurteilt, dargestellt wird. Interessant wäre es zu erfahren, warum dies so ist! Wann begann dies? Durch wen begann dies? Und vielleicht könnte man dann auch den Zusammenhang mit dem Berserkertum finden.

    Liebe Grüße

    Maria

    Hallo Adrian,


    wie bereits von den Vorschreibern genannt - der Rehbraune Dachpilz sieht so aus und der wächst wie ich beobachten konnte häufig scheinbar direkt aus der Erde ... das Holz ist allerdings trotzdem im Erdreich vorhanden.


    Liebe Grüße


    Maria

    Hallo Aleksandar,


    wie schön, dass Du Dich kurz vorstellst und herzlich Willkommen.

    Eines kann ich Dir jetzt schon sagen - fit "gemacht" wirst Du hier, manchmal mehr als man vorher ahnte oder plante.


    Viele neue Erkenntnisse und viel Spaß und auf viele Beiträge/Anfragen von Dir.


    Liebe Grüße


    Maria