Was heißt eigentlich das s.l. dahinter?
Hallo Wutzi,
s. l. heißt sensu lato, im weiteren Sinne. Das schreibt man an Pilzarten, für die es in den alten Pilzbüchern eindeutige Artnamen gibt, wo aber die neuere Forschung herausgefunden hat, dass es sich eigentlich um eine Vielzahl einzelner Arten, also um einen Artenkomplex bzw. ein Artkonglomerat handelt. So haben sie herausgefunden, dass das, was früher immer als Hebeloma mesophaeum bestimmt wurde, in Wahrheit mehrere verschiedene Arten sind, die sich super-duper-ähnlich sehen. Wenn man also nur ein Foto des Pilzes sieht und nicht mikroskopiert hat, kann man dann nur sagen: Hebeloma mesophaeum im weiteren Sinne oder etwas aus der Gruppe um Hebeloma mesophaeum. Um sagen zu können: das ist H. mesophaeum s. str. (sensu strenuo, im engen Sinne), dazu müsste man das Mikro anschmeißen und Spezialliteratur (hier z. B. den Hebeloma-Band aus der Fungi-of-northern-Europe-Reihe) bemühen.
FG
Oehrling
Danke Oehrling, das erklärt, warum es so viele Fälblinge gibt, die dem Dunkelscheibigen Fälbling ähnlich sehen, aber doch wieder auch unterschiedlich sind. Aber das ist ja eigentlich auch bei Maronenröhrlingen so und da ist alles dieselbe Art. Ich habe mir die letzten Wochen über Rettichfälblinge & co. das Hirn zermartert. Inzwischen habe ich beschlossen, es bei Fälbling bewenden zu lassen. Für mich reicht das völlig aus.
