Am übernächsten Tag fuhren wir in das kleine, hoch oben in den Bergen gelegene Dorf Lavda, in der Hoffnung, das dortige Pilzmuseum besuchen zu können. Über das Internet und per Telefon (der freundliche Herr am anderen Ende der Leitung sprach leider „nur" Griechisch) hatten wir leider keine Öffnungszeiten finden können. Sarifa hatte schließlich – danke nochmal – für uns angerufen und herausbekommen, dass das Museum an Sonntagen gewöhnlich von 10 bis 14 Uhr geöffnet hatte. Alles allerdings unter Vorbehalt, da es von Freiwilligen geführt wird, die nicht immer Zeit finden würden.
So ließ ich mich am Sonntag von Safran aus dem Bett ziehen und verkürzte das obligate Honig-Frühstück.
Unterwegs wurden wir wieder mit tollen Bergpanoramen belohnt...
Schließlich erreichten wir Lavda...
Aber wo war das Pilzmuseum? Im Internet war nur der Name des Ortes, aber keine Adresse angegeben. In dem Dorf sprach niemand Englisch oder eine andere Sprache, die wir konnten. Ich versuchte es mit den acht Silben, die ich am Abend zuvor gemerkt hatte und die idealerweise das griechische Wort für „Pilzmuseum“ ergeben sollten. Die befragte ältere Dame wirkte verwirrt. Dann wiederholte sie die ersten fünf Silben „MANE-TARIA“? und machte mit den Händen Pflückbewegungen auf dem Boden. Wir nickten begeistert. Aber die Dame wirkte nur noch verwirrter als zuvor und zunehmend ratlos, als wir auf ihren fragenden Wortschwall hin nur freundlich mit den Schultern zucken konnten...
Ich versuchte es erneut, diesmal bei einem gerade im Garten arbeitenden Mann. Der schaute zwar erst etwas überrascht, aber zeigte dann mit dem Finger auf ein etwa 200 Meter entferntes Gebäude und sagte etwas, das wir nicht verstanden. Als wir schließlich vor der verschlossenen Tür standen, wurde uns klar, was er meinte: das Museum hatte geschlossen.
Aber glücklicherweise war das Tor nicht geschlossen, sodass wir einen kurzen sehnsuchtsvollen Blick zum Fenster reinwerfen konnten...
So beschlossen wir, direkt weiter in die in Griechenland als „Pilzstadt“ bekannte Stadt Grevena zu fahren.
Beim Ortsschild wurden wir schon ganz aufgeregt...
Wir spähten zu allen Seiten hin aus dem Fenster... suchten nach den ersten Anzeichen... Champignonwiesen, Pilz-Verkaufsstände, Pilz-Restaurants, Pilz-Buchhandlungen, Pilz-Kostümverleiher...zumindest ein bisschen schicke Pilzdeko?... nichts.
Und die Wälder eingezäunt mit Stacheldraht...
Aber wir wussten, dass es da einen Pilz-Themenpark gibt!
Der Eingang sah schon einmal toll aus:
Jetzt bin hier ich einfach eine Woche lang am Tor stehen geblieben, aber an dem Tag sind wir natürlich gleich hindurch geschritten. Und hinten rechts im Gras auch schon... der erste Pilz!
Aber wo waren die Park-Pilze? Alles sah ganz „normal“ aus...
Da entdeckten wir ein paar Tische in Pilzform!
Aber irgendwie...hmm, so wirklich „pilzig“ waren die nicht... und auch in einer komischen Höhe ohne Stühle. Als Stuhl zu hoch und als Tisch zu niedrig und unbequem... Da bekam man nicht so unbedingt Lust zum hinsetzen...
Das konnte doch nicht alles sein!!! Wir gingen einmal quer durch den Park und gaaanz hinten an der Wand... da waren ein paar Pilzgemälde...
Alles natürlich Geschmackssache. Uns aber irgendwie zu künstlich und „unpilzig“! Also fuhren wir lieber direkt weiter zu den Pilzläden...
Und siehe da ...
Und innen ein entzückender kleiner Laden...
Mit einer beeindruckenden Auswahl an eingelegten Pilzen. Besonders überrascht haben mich z.B. Märzschnecklinge
Und Schwefelporlinge...
Wie die wohl eingelegt schmecken?
Und sogar Kernkeulen, die ich sonst bisher nur in China zum Verkauf gesehen hatte...
Jede Menge getrockete Pilze...
Mit dabei u.a. : Steinpilze, Königsröhrlinge, Pfifferlinge, Austernseitlinge, Kaiserlinge, Herbsttrompeten, Spitzmorcheln, Parasole, Schopftintlinge, Nelkenschwindlinge