Beiträge von Wolfgang P.

    Pilze sammeln für die eigene Ernährung ist definitiv ein vernünftiger Grund zur Fruchtkörperentnahme!

    Hallo an alle,


    mollisia : für Dich mag es ein vernünftiger Grund sein - für den Gesetzgeber definitiv nicht, denn sonst würde in Absatz (3) ja nicht stehen


    (3) Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 [...] Pilze [...] aus der Natur an Stellen, die keinem Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen.

    Die Rechtsgrundlage für das Sammeln von Wildpilzen ist also explizit NICHT Absatz (1), sondern Absatz (3). Und dort ist auch nicht mehr geregelt, ob man die Pilze essen will, oder damit färben, ein privates Fungarium anlegen, oder mit Porlingen in einen Adventskranz verzieren will, etc. . Das ist alles erlaubt, sogar ohne vernünftigen Grund, solange es "in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf" geschieht, und nicht aus Schutzgebieten stammt.


    Der Unterschied zwischen dem Sammeln von Hallimasch (allgemeiner Artenschutz) versus Pfifferlingen (spezieller Artenschutz) ist übrigens über die Höhe des Bußgeldes gesteuert, das ist in §69 BNatSchG geregelt.


    Als "Pflanzen" im Sinne des BNatSchG gelten auch Flechten und Pilze, auch das ist alles geregelt und steht in §7, Abs (2), Nr. 2.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Erwin,

    Hallo Wolfgang,

    Schleimpilze gehören leider nicht zu den Pilzen - eine Teilnahme an diesem Wettbewerb scheint also nicht möglich!

    Es freut mich, dass dir die Bilder gefallen!

    LG Erwin

    sag' das mal dem Präsidenten der DGfM, der Oomyceten bearbeitet.
    :P


    Neben der phylogenetischen Definition, nach der Du natürlich Recht hast, gibt es auch eine ökologische, die auch pilzartige Organismen aus anderen Reichen mit einschließt.


    Lass' es doch drauf ankommen, ich weiß auch nicht wie das die Jury bewertet...


    Wolfgang

    Hallo Pablo,

    Deine Beschreibung klingt für mich wie das Habitat von Lepista sordida, dem Schmutzigen Rötelritterling.


    Ich kenne L. saeva tatsächlich nur von mesophilem Grünland und definitiv weit weg von Hundepipi. Meinen wir den gleichen Pilz?

    Grüße,


    Wolfgang

    Saying that, I do not know much about use of the condenser. I usually raise it until I have good contast. Too high I lose the contrast and result in getting a soft image, too down then I have too high contrast and blackened image.

    Hi Steve,

    this is not how you should do it. Close the condensor blend if the image is too soft.


    To adjust the condensor in height, close the blend fully, use your smallest magnification, and lift the condensor until you see the border of the blend sharp and without color shades.


    At the end, it makes the difference wether you can see rough spores or not. Do you know someone with a standard diatomeae permanent slide like Ampipleura pellucida, to check wether you see the finest structures with your current setting?


    This is how it should look:

    Amphipleura pellucida – Teil 2 – die maximale Auflösung


    There are so many people stating that fungal spores are smooth, because they don't know how to adjust their microscope... and your optical equipment is excellent - better than mine, it's a shame not to use it.



    Wolfgang

    Saying that, I do not know much about use of the condenser. I usually raise it until I have good contast. Too high I lose the contrast and result in getting a soft image, too down then I have too high contrast and blackened image.

    Hi Steve,

    this is not how you should do it. Close the condensor blend if the image is too soft.


    To adjust the condensor in height, close the blend fully, use your smallest magnification, and lift the condensor until you see the border of the blend sharp and without color shades.


    At the end, it makes the difference wether you can see rough spores or not. Do you know someone with a standard diatomeae slide like Amphipleura pellucida, to check wether you see the finest structures with your current setting?


    compare pictures here


    There are so many people stating that fungal spores are smooth, because they don't know how to adjust their microscope...

    You have an excellent optical equipment, partially better than mine, it would be a shame not to use ist.

    I am not very fond of messing with oil, but maybe I should change mentality...

    ...yes, definitely!!! :)


    It's not messing, it is using the precision optics as designed.



    Wolfgang

    Hi everybody,


    @Steve, good news!

    But you still have a problem with your optics, probably the condensor is not adjusted. The lines of the eyepiece reticle have a blue shade towards the center, do you see that? And the lines of the reticle are still distorted to the corner, maybe you placed it the wrong way round (resulting in a wrong optical layer for the reticle).


    If you spend so much money for buying the best tools, you should also spend some more time to learn better how to use them.

    Also you should also spend a few Euro for oil with a guaranteed optimum refractory index, this might improve the results further.

    The newer Zeiss and Olympus lenses should have a correction factor very close to 1,000.


    ... and sell the useless 63x dry and buy a 40x oil instead ;)

    I cant understand the physics why a coverslip makes this difference ?!?!

    Air, water, glass and oil have different refractory indexes, causing the light beams to be bent at the borderlines. The objective is calculated for these effects to happen at a predefined distance, as stated on the lens.



    @Philipp:

    Die Fehler, ob mit dem richtigen Arbeitsabstand kalibriert wurde, treten vor allem bei sehr kleinen Arbeitsabständen auf. Und auch eher bei Objektiven, die auf die allerhöchste Auflösung getrimmt wurden (nA = 1,30).

    Aber der Wechsel der optischen Dichten von Wasser, Glas und Luft ist schon sehr wichtig für ein gutes Bild, beim 40x und vor allem beim 63x bekommt man ohne Wasser+Deckglas dazwischen die Skala gar nicht richtig scharf, das sollte man merken.


    Liebe Grüße,


    Wolfgang

    Hi folks,

    there is no need for testing: a mixture of infinite and 160mm lenses CANNOT work, it's like putting diesel in a regular gas car.


    It is the physical principle of the two different construction logics:

    In a 160mm microscope, the lenses in the objective create a beam with focus point at 160mm distance (not fully color corrected), and the ocular lense create a virtual image with color correction.


    In an infinite microscope, there is an additional lense in the micoscope body, creating a color corrected, strictly parallel beam, and the ocular lenses only magnify.


    If your microscope body is infinite, never use lenses without the ∞ sign.


    Wolfgang

    Hi Steve,

    The objective cleary states 'oil' on it's label, so it should be used with oil only. The objective also states planar, but your photos are really distorted.


    the ebay link you posted shows two different objectives, one for infinite optics and one for 160mm tubes. best copy the full label of one correct objective (probably labelling an infinite sign) and of the new one - the important part is not visible on the picture.

    The Axioscope 20 should be infinite, is it?


    Wolfgang

    Ich denke, mal ganz im großen Maßstab gesehen, werden die Pilze, die es schon seit Urzeiten gibt, es auch über diese Kathastrophe schaffen und sich andere Lebensräume bzw. -partner erschließen.

    So ein „kleines Bäumesterben“ ist gegen andere Unbilden der Natur, wie Mega-Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge, die dann die Welt völlig verändern, ein eher vorübergehendes kleines Problem.

    Hallo an alle,

    ich sehe es tatsächlich nicht so gelassen wie Tuppie.


    Sicher stimmt es, dass das Eschentriebsterben im Vergleich zu einem Meteoriteneinschlag oder dem aktuellen, menschgemachten Klimawandel nur einen geringeren Schaden verursachen kann, schon weil Eschen nur 2% des Baumbestandes in DE ausmachen. Das ändert aber nichts daran, dass durch die plötzliche Dreifach-Kalamität (Stängelbecherling, Eschenprachtkäfer, Förster) dieser Art auch Ihre Symbiosepartner vom Aussterben gefährdet sind, und laut Wikipedia sind mit Eschen immerhin rund 1000 Arten vergesellschaftet (meist Insekten, Pilze, Flechten). "Die Pilze, die es schon seit Urzeiten gibt" werden natürlich auch in einem neuen, anderen Wald an diesem Standort leben, aber eben nicht mehr die gleichen Arten - die sind dann einfach ausgestorben.


    Dass sich ein an die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) gebundener Pilz mal eben "einen anderen Lebenspartner erschließt", so funktionioniert die Evolution einfach nicht. Es sei denn, die Forstwirtschaft käme auf die Idee, asiatische Eschenarten als Ersatz anzupflanzen, weil die Züchtung resistenter Fraxinus excelsior zu lange dauert. Ich persönlich würde davon nichts halten, denn die ökologischen Folgen sind nicht abzuschätzen. Tatsächlich wird vom Forst aber ganz im Ernst mit dem amerikanischen Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) eine Magnoliacee als Ersatz für Eschen-Standorte ins Spiel gebracht. Siehe 180201steckbrief.pdf , Seite 60

    Davon hat die heimische Funga (vielleicht bis auf ein paar Glomerales, also Arbusculäre Bodenpilze) ziemlich sicher gar nichts.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo nihey,


    korrekt, mit den Sporen allein kommst Du bei Häublingen nicht zur Art. Bei Samtfußrüblingen weiß ich das gerade nicht auswendig, zumindest das Substrat sollte man kennen.


    Für Speisepilzsammler reicht aber nach heutiger Kenntnis in den genannten 2 Fällen die Gattung ( weil kein Mensch die möglichweise ungiftigen, aber nur mikroskopisch vom Gifthäubling unterscheidbaren Galerina-Arten auf den Speisewert untersucht hat, gelten alle als giftverdächtig).


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo nihey,


    eine 100%ige Pilzbestimmung kann es eigentlich gar nicht geben, weil schon das Artkonzept der Pilze in Deutschland noch völlig unzulänglich ist. Gerade sind z.B. in der Gattung Dermoloma (Samtritterlinge) genetisch 29 Arten in Europa unterschieden worden, von denen die meisten keinen Namen haben. Ich kannte nur 3 (immerhin). Aber auch bei scheinbar einfachen Arten wird es noch Überraschungen geben.


    "Den" Gifthäubling gibt es auch nicht, ebenso wie "den" Samtfußrübling, beides sind komplizierte Arten-Aggregate.


    Was Du an Merkmalen nennst ist alles wichtig, aber gerade mikroskopisch sind die Sporen (Größe, Form, Ornament, Chemische Reaktionen, ... ) erst der allererste Einstieg in eine riesige und oft verwirrende Mikro-Welt. Dort gibt es in jeder Gattung einen etwas unterschiedlichen Satz an Merkmalen,von denen man heute glaubt, dass sie bestimmungsrelevant sind. In den meisten Fällen sind das aber vorläufige Annahmen.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Nosozia,

    mir kommt am ehesten longistriatum var. microsporum in den Sinn, aber ohne eine gründliche Suche nach Schnallen und Zystiden und ggf. einem Blauton bei jungen Fruchtkörpern ist das nur geraten.


    Und bei den Leptonien steht ohnehin demnächst ein größerer Umbau des Artkonzepts bevor, ich warte schon länger darauf, dass die Ergebnisse endlich publiziert werden, ich kenne nur Gemunkel.


    Ist der jetzt frisch gewachsen?


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Timm,

    ich hatte heute auch eine Calyptella, an einem Weidenstamm, und denke da gibt's noch weitere (unbeschriebene?) Arten außer capula.

    Was mich bei Deinem Pilz wundert, ist der rötliche Belag auf dem kleineren Fruchtkörper. Kann es sein, dass es ein Dunkelsporer ist? Dann wärst Du in einer ganz anderen Gattung, z.B. Chromocyphella.
    (cmuscicola.php)


    Ohne Mikro ider der wohl kaum zu knacken, wenn überhaupt.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo an alle,

    für olivieri fehlen mir die olivgrauen Töne im Hut. Ich bleibe klar bei rhacodes.


    rogreb1: mach doch noch einen Sporenabwurf oder trockne ein paar Lamellen, dann könnte man die Bestimmung leicht mikroskopisch absichern.


    Grüße,


    Wolfgang


    P.S.: Vellinga hat mal ausführlich erläutert, warum sie die originale Schreibweise rachodes für korrekt hält, aber Fries hat die Art leider in seinem sanktionierendem Werk anders geschrieben, und der Antrag zur Konservierung von rachodes wurde abgelehnt, damit ist der Drops wohl gelutscht...

    Die typische Hutschuppung deutet bei deinem Fund auf C. olivieri hin.

    Für mich würde die Hutschuppung und auch die Hutfarbe klar auf rhacodes hinweisen. Allerdings sehe ich rhacodes deutlich häufiger als olivieri, die ich wirklich nur aus dem Mittelgebirgs-Nadelwald kenne, dahin verirre ich mich eher selten. Insofern kenne ich von olivieri nur ein engeres Bild der Merkmale.


    Ein Bild der Hutfarbe bei tageslicht-ähnlicher Beleuchtung wäre hilfreich.


    Dann könnte man noch fleißig den Anteil an abgestutzten Sporen ermitteln, das hat bei mir bisher in Zweifelsfällen den Ausschlag gegeben.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo _wedemark,

    in Norddeutschland bist Du tatsächlich auf der sicheren Seite.

    Die natürliche Strahlenbelastung, z.B. durch Kalium-40, ist in den meisten Gegenden höher als der Fallout von Tschernobyl. Das ist tatsächlich ein überwiegend bayrisches Problem.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Thiemo,


    wenn Du überwiegend Bilder mit dem 100x-Objektiv im Durchlicht machen willst, reichen Dir sogar 2 MP, denn der begrenzende Faktor ist hier immer noch die Wellenlänge vom Licht. Pixelgenau die Heisenberg'sche Unschärfe auf ein Bild zu bannen, bringt zumindest mykologisch keinen Erkenntnisgewinn. Bei 10x-Objektiven sieht das etwas anders aus.


    Und 3 MP lassen sich besser mit USB2 transportieren als 5 MP, insofern ist das m.E. ein relativ nutzloses Wettrüsten - einfach weil's so billig geworden ist. Aber die Naturgesetze der Wellenoptik bleiben unerbittlich, auch wenn irgendwann die 10MP-Kameras mit USB4 auf den Markt kommen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    inzwischen denke ich, der Pilz sollte bei der nächsten Gelegenheit sequenziert werden. Ich hoffe, es gibt ein Exsikkat?


    Sonst wird jeder Mykologe mit seiner eigenen Vorstellung von der Variabilität der Arten 'rumlaufen. Und alte Bilder (egal ob im Kopf oder auf der Festplatte) können ja aufgrund derselben Vorurteile falsch bestimmt worden sein - und da schließe ich mich selbst ausdrücklich mit ein.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    ich schlage mich mal zur insipida-Fraktion.


    Ein typisches Merkmal von insipida ist, dass der Stiel zur Spitze rot ist, auch wenn der Rest des Fruchtkörpers orange ist (hier ganz typisch)


    Ja, die Lamellen könnten stärker herablaufen, aber breit angewachsen und mit Zähnchen herablaufend reicht auch, finde ich.


    An nicht bittere mucronellas glaube ich erst, wenn sie sequenziert wurden.


    Grüße,


    Wolfgang

    ist wirklich der Samtfußrübling selten? Oder ist es nicht eher so, dass sein Wirt nicht so häufig ist?

    Hallo Murph,

    den von Dir konstruierten "Gegensatz" verstehe ich nicht: der Pilz ist doch unter anderem selten, WEIL sein Wirt eher selten ist.


    Ich sehe aber Hauhechel immer wieder, habe aber den Samtfußrübling erst ein einziges Mal gefunden (da in großer Zahl).


    Welches Grundgestein gibt es denn in Deiner Gegend? Ich habe den Samtfüßrübling damals auf einem Kalktrockenrasen gefunden. Im größeren Teil meines Aktionsradius habe ich dagegen eher saure Vulkangesteine, auch mit Hauhechel, aber ohne Rübling. Vielleicht gibt es auch andere Faktoren, die den Wirt an vielen Standorten für den Pilz unempfindlicher machen.


    Dass ein sehr seltener Pilz regional häufig ist, einfach weil "alles passt", ist aber eher die Regel als die Ausnahme.


    Gruß,


    Wolfgang