Beiträge von Wolfgang P.

    》when I carried out the pileipillis test I was careful to extract the outermost layer.《

    Hi Steve,

    2 options:

    (a) your pileipellis sample was taken from a place where the balloon cells were already washed away or collapsed

    (b) your fungus is not a Cystolepiota


    Using the tape method, you can sample a larger area of the cap, making (a) less probable. Currently, we cannot decide wether (a) or (b) is true.

    Congo can increase contrast, but for Cystolepiota should not be necessary. Phloxin works best on living cells, I dont know whether it stains the balloon cells.

    By chance, I have a Cystolepiota finding here. I'll try to post a picture of the cap cuticle later.

    Wolfgang

    Hi Steve,

    Cystolepiota was my first idea when looking at the picture. However, white fruitbodys occur in many genera and some microscopical features should support the determination.


    In this case, you could use "Tesafilm"/ "Scotch tape" to remove some of the typical ballon shape cells from the cap cuticle, glue it over a drop of water on a microscopic slide and observe them at 400x.


    Second, you should let one fruitbody spore onto a slide, measure them and see how they react on adding Melzers reagent/ iodine. Cystolepiota should be inactive or dextrinoid (brown), but not amyloid (blue), to my knowledge.


    Wolfgang

    Hi Schupfi,

    die echte konradii gehört in den mastoidea Formenkreis, hat also rein weißes Spp. Breitenbach und Kränzlin haben ihre rhodosperma-Funde nur fehlbestimmt, weil damals das Artkonzept noch völlig verworren und der Name rhodosperma noch nicht gängig war.

    Im Buch bilden sie einen typischen Fund aber mit eher gelblichem Spp ab, während der gezeigte procera-Fund satt rosa Spp hat.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hi Schupfi,

    hast Du Pilze der Schweiz Band 4?

    Da sind ja am Rand die SPP-Farben der abgebildeten Kollektion, vergleiche doch mal Nr. 250 "konradii" = rhodosperma mit Nr. 253 und 254 procera.


    Gruß,

    Wolfgang

    Wobei mir einige Bilder im Netz, die H. foetens zeigen (sollen?) schon sehr passend erscheinen

    Hallo Bernd,

    in der klassischen Literatur wird nicht zwischen foetens und subfoetens unterschieden. Die meisten Bildautoren im Netz werden den Schlüssel von Adamcik auch nicht kennen. Die Art wurde ja erst 2017 neu publiziert.


    Gruß,

    Wolfgang

    Du könntest noch versuchen einen Sporenabwurf zu machen. M. rhodosperma hat blassrosa Töne mit drin, die "der Parasol" wohl nicht haben soll.

    Hallo Schupfnudel,

    auch die SPP-Farbe ist bei beiden Arten leider kein konstantes Merkmal.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo Bernd,


    die Keule hat irgendeinen Schaden, die Form ist m.E. kein Artmerkmal.


    Der zweite Pilz gehört in die Gattung Hodophilus, den müsste man mit den Publikationen von Adamčík bestimmen, z.B. in

    Mycological Progress 16, 811–821 (2017)


    Wichtig wäre, ob der Pilz penetrant nach Naphtalin oder Gummi gestunken hat (foetens-Gruppe).

    Dazu ist der Schlüssel in Mycol Progress 16:47–62 (2017)


    Edit:

    Die beiden nicht-Stinker mit schwarzen Punkten am Stiel, atropuncta und variabilipes, lassen sich nicht so schnell trennen, vermutlich reicht der eine alte Fruchtkörper nicht aus. Mikroskopisch unterscheiden sich die Arten nach Adamčík in der Form der Huthaut-Zellen in der Hutmitte.


    Wenn es ein Stinker ist, kommt man mit den dunklen Farben und den entfernt stehenden Lamellen im Schlüssel glatt zu subfoetens.



    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Schrumz,

    bei procera (und rhodosperma?) scheint das Röten gelegentlich vorzukommen, aber kein Art-Merkmal zu sein.

    Jedenfalls anhand der ITS und der anderen bisher untersuchten Loci lässt sich der procera-Formenkreis nicht weiter differenzieren, mit oder ohne Röten.


    Die Hut-Deckschicht bricht bei Deinem Fund in sehr feine Schuppen auf, und die Unterschicht scheint einen Olivton zu haben (jedenfalls auf dem 2. Bild), das ist mir nur von procera und nicht von rhodosperma bekannt.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Bernd,

    die Italiener (Mauro Marchetti, Paolo Franchi, ...) sind da dran, das Buch über Keulen soll bald erscheinen. Damit will ich mir im Winter einen Überblick über die aktuelle Lage verschaffen.

    Selbst mikroskopieren kann ich derzeit nur schwarzhütige Entolomen.


    Gruß,

    Wolfgang

    als Ergänzung: Der Pilz heißt aber nur "..trüffel", weil er halb unterirdisch wächst, ist aber mit einem Röhrling enger verwandt als mit einer echten Trüffel. Kein Speisepilz.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo ,


    die "falcata" mit dem gelben Fuß ist ja spannend.

    Ob wirklich der gelbe Fuß die Alterserscheinung ist, oder ob vielleicht der ganze restliche Fruchtkörper ausgeblichen ist, und die zur flavipes-Kollektion gehören? So ist die Art bei den Franzosen ( Des Ramaires aux Clavaires...) auch abgebildet, ich kenne sie leider nicht aus eigener Anschauung.


    Gruß,

    Wolfgang


    P.S.: ganz leicht rauhe Sporen von glatten zu unterscheiden, ist nicht einfach. Das macht man am besten in 3% KOH und offener Kondensorblende, vielleicht mit etwas schiefer Beleuchtung. Letzlich gibt es aber fließende Übergänge zu Ornamenten, die unter der Auflösung von Lichtmikroskopen liegen, da braucht man ein Rasterelektronenmikroskop.


    Bei Keulen braucht man das m.E. aber nur bei verzweigten Arten mit Verdacht auf Ramariopsis, das ist hier nicht der Fall. Die fingerartigen Auswüchse, wie sie bei helvola, falcata und ich glaube auch flavostellifera auftreten können (Achtung - nur bei ganz reifen Fruchtkörpern!) sind aber kein "Ornament", sondern (wenn sie da sind) schon im 40x zu sehen.

    Hallo an alle,

    bald haben wir alle Arten durch: m.E. haben sowohl borealis wie gallica einen spinnwebartigen Ring. Dieser hier ist sowas von häutig, wie ich es nur von mellea s.str. kenne.

    Grüße,

    Wolfgang

    Hallo an alle,


    Hier wird leider Bioluminiszenz mit Fluoreszenz durcheinander gewürfelt.


    Bioluminiszenz bedeutet, dass lebende Zellen Energie in Form von Licht abstrahlen. Das ist selten.


    Fluoreszenz bedeutet, dass bestimmte Inhaltsstoffe energiereiches UV-Licht absorbieren und als weniger energiereiches, sichtbares Licht wieder abstrahlen.


    Das tun sehr viele Substanzen. Als bestimmungsrelevantes Merkmal von Pilzen habe ich nur bei Rauköpfen davon gelesen, aber warum sollen nicht auch Stoffe aus Schwefelköpfen oder Flämmlingen fluoreszieren.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo Tim,

    auf jeden Fall haben Folgezersetzer "Geschmäcker", oder auf verschiedenen Substraten unterschiedliche Konkurrenzfähigkeit, was dann letztlich ihre ökologische Nische definiert.

    Ich persönlich kenne olivieri z.B. nur aus Fichtenwäldern im Bergland, was aber auch daran liegen kann, dass in meiner Region Kiefern nur im Flachland stehen, wo es dann zu warm für olivieri ist (?) und brunneum übernimmt. Gut möglich, dass olivieri woanders auch auf Kiefernstreu wächst.


    Aus reinen Laubstandorten kenne ich nur rhacodes. Welcher ökologische Parameter das jetzt wie stark beeinflusst (Substrat, pH-Wert, Temperatur, ...) weiß ich nicht.


    Die "Laufrille" ist die Einbuchtung zwischen beiden Teilen eines doppelten Rings, wie Du vermutet hast.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo zusammen,

    also ich für meinen Teil sehe da Chlorophyllum olivieri und nicht Chlorophyllum rhacodes.

    FG

    Oehrling

    ...und unter Eiche in Hamburg?



    Was den verschiebbaren Ring angeht, halte ich das Merkmal - auch wenn es 1000-fach in den Büchern wiederholt wird - für nur mittelmäßig anwendbar (wie in diesem Fall).


    Ich würde immer zuerst die Gattung Chlorophyllum an der Fleischverfärbung festmachen, und dann die Art bestimmen. Die eng verwandte C. brunneum hat einen eher einfachen, nicht verschiebbaren Ring. Aber der entscheidende Unterschied ist die "Laufrille", und nicht die Verschiebbarkeit.


    Ganz lockere Ringe gibt es vor allem beim Parasol, aber das ist eine andere Gattung.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Nosozia,

    besser könntest Du Inger Skrede in Oslo (Autor des 2. Artikels) anschreiben, ob er noch an Hellvella 'dran ist.


    Da würdest Du nicht nur eine Sequenz, sondern eine wirklich fundierte fachliche Bestätigung der Bestimmung bekommen. Das wäre ein Erstfund für Deutschland, und sollte daher publiziert werden.


    Frankfurt macht meines Wissens normal nur ITS, für Helvella braucht man anscheinend LSU (das ist ein anderer Genbereich der DNA).


    Hast Du die Sporen inzwischen eigentlich auch mal in Leitungswasser gemessen, ob Deine Form "echt" ist?


    Gruß,


    Wolfgang


    P.S.: Ich hatte übrigens auch einen "costifera"-Fund in diesem Frühjahr.

    Hallo Nosozia,


    die flaumige Außenseite und die Form der Rippen (bei costifera im Profil abgerundet mit Tendenz zu freien Rippenbögen und Querverbindungen) sind in den mir verfügbaren Schlüsseln die wichtigsten Abgrenzungen zwischen acetabulum und costifera, das würde m.E. beides auf costifera deuten, ich bin aber auch kein besondererer Spezialist der Gattung.


    Dagegen spricht die Farbe der Fruchtkörper, die bei costifera als grau bis sandfarben angegeben wird. Aber ich habe gehört, dass andere hinter costifera ein Aggregat vermuten. Wenn man den Namen in google eingibt und die Bilder anguckt, kann ich das nachvollziehen.


    Weiter kommt man aktuell wohl nicht. Solche Kollektionen müsste man wohl einfach öfter mal sequenzieren lassen, in der Hoffnung, dass sich die Artkonzepte weiterentwickeln.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Nosozia,


    ich denke der passt vom Bild besser zu costifera. Kannst Du mal den haarigen äußeren Becherrand 'rausvergrößern und nachschärfen?


    Ob "costifera" aber eine Art oder ein Aggregat aus mehreren Arten ist, da halte ich mich zurück.


    Gruß,


    Wolfgang