Beiträge von Wolfgang P.

    Hallo an alle,

    der Standort im Wald, die kleinere Größe und der schwach genatterte Stiel sind drei Merkmale des Rosasporigen oder Grobscholligen Riesenschirmlings, M. rhodosperma.


    Mal einen aussporen lassen, ob das Spp rosa ist. Zum Essen sind zumindest einige der Hüte eh zu alt.


    Wolfgang

    Hallo,

    ich tippe auf die Zitzenschirmlings-Verwandschaft (Macrolepiota mastoidea).

    Die hatte ich dieser Tage auch im Laubwald, auch bei mir waren sie gedrungener als die typischen Formen auf der Wiese.


    Gruß,


    Wolfgang

    Die spannenden Pilze sind leider nicht zu sehen

    Das ist hier im Hunsrück genauso. Bei dem CO2- Großexperiment an unserem Planeten könnte die Pilzdiversität in DE erheblich Schaden genommen haben. Bin gespannt, ob die Myzelien sich nur langsamer erholen, oder dauerhaft abgestorben sind.


    Und wenn man Alarm schlagen wollte, würde man vermutlich in verständnislose Gesichter gucken, angesichts der Steinpilz-Massen. Wozu braucht ein Wald noch andere Pilze?


    Gruß,


    Wolfgang

    Hi Azalee,


    Basidien betrachtet man im Durchlicht an einem Quetschpräparat (Lamellenstück in einem Tropfen Wasser zermatschen) in 1000-facher Vergrößerung unter Immersionsöl. Ggf muss man anfärben, ideal ist Kongorot aber blaue Tinte tuts manchmal als improvisierter Ersatz.


    Das einzige deutsche Buch über Pilzmikroskopie ist leider seit langem ausverkauft, es gibt aber Kurse in den einschlägigen Pilzschulen. Vielleicht hilft Dir ein lokaler Pilzverein.


    Wolfgang

    Hi Azalee,

    mal ganz blöd - schmeckt er denn pfeffrig?


    An den Sporengrößen und -form wirst Du beide Arten kaum auseinanderhalten, da sind sie schon recht ähnlich.


    Die Mikromerkmale, die sich unterscheiden, sind schon etwas diffiziler und hier nicht schnell zu erklären (Huthaut, Form der Basidien, verbreiterte Septen, ...).


    Als Mikro-Neuling besitzt Du vermutlich kein Melzers Reagens? Sporen des falschen Pfiffis reagieren stark braun mit Iod. Aber irgendwie wird alles leicht braun mit Iod, daher wären Vergleichsproben hilfreich, wenn man das noch nie gesehen hat.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Azalee,

    nach nochmaligem Betrachten würde ich vermuten, dass der falsche Pfifferling von einem Hypomyceten befallen ist.

    Dadurch wären die Gabelblätter leistenartig deformiert. Bei Milchlingen ist Peckiella-Befall nicht so selten ("Steinreizger"), bei falschen Pfifferlingen habe ich noch nicht davon gehört.


    Gruß,

    Wolfgang

    Hallo an alle,

    ich sehe bei beiden Exemplaren keinen fundamentalen Unterschied bei der Stiel-Natterung.


    Ja, bei der Huthaut schon, aber da ist die procera-Gruppe variabel.


    Wäre interessant zu sehen, ob beide die gleiche Spp-Farbe haben, wobei es auch hier innerhalb einer Art Variation geben kann.


    Da ich beide zu einer Art zählen würde, wollte ich 'die' schreiben.


    M. rhodosperma könnte man genetisch an der ITS erkennen, wenn also jemand 20 Eur sinnvoll anlegen will, sollte man solche Fälle sequenzieren.



    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo an alle,


    typische rhodosperma haben einen feiner genatterten Stiel, und einen Verbreitungsschwerpunkt im Wald.


    Ich hätte die noch in die procera-Gruppe einsortiert, die sich derzeit noch einer feineren Artaufteilung entzieht.


    Kleinere Exemplare gibt's immer mal.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hallo Schupfi,


    nenn' es conica agg., denn auch hinter dieser sehr variablen Sammelart verbergen sich wohl mehrere genetische Arten.


    Grüße,

    Wolfgang

    Hallo Florian,


    einen Überblick über die Verbreitung findest Du auf Pilze Deutschland von der DGfM:


    Verbreitung Geastrum coronatum Pers. 1801


    G. Coronatum ist in den trockneren Regionen (Ostdeutschland, Rheinebene) nicht selten.


    Vom Aussterben bedroht schon gleich gar nicht, sondern wird eher zu den Gewinnern des Klimawandels gehören, wenn sich weite Teile des Landes in eine Steppe verwandeln.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Florian,


    Ich halte Deine 3 Bestimmungen für plausibel.


    Allgemein ich die Bestimmung etwas älterer Erdsterne leichter, wenn die fleischige Schicht schon verwittert ist. Oft muss man auch einen mit nach Hause nehmen und gucken, ob er sich beim Trocknen wieder schließt. Fotobestimmung also auch hier im Allgemeinen nicht aussagekräftig.


    Grüße,


    Wolfgang

    Hi Timm,

    ja, ein Helmling, und ein wunderhübsches Foto.


    Für eine Bestimmung würden schnöde Dokumentations-Fotos aber mehr helfen, wenn man z.B. sehen kann, wie der Lamellenansatz und die Stielbasis ist und ob die Lamellen gefärbte Schneiden haben.


    Oft wird man bei Helmlingen aber Mikros benötigen.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo Andreas,


    über Deutsche Namen zu streiten, ist vermutlich etwas fruchtlos, weil die nicht normiert sind, also darf sie jeder nennen wie er oder sie will. Ich beziehe mich z.B. auf die Großpilze BaWü.


    Was als "gemein" im Sinne von "gewöhnlich" verstanden wird, ist aber in diesem Fall aber definitiv regional unterschiedlich. Wie geschrieben, halten Pilzsammler der Bergnadelwälder C.olivieri für den gewöhnlichen, Pilzsammler anderer Regionen C. rhacodes.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hmmh, wie heißt der gerade? Immer noch Chlorophyllum olivieri?

    Dieser hier heißt Olivbrauner Safranschirmling, oder C. olivieri.

    Der Gewöhnliche Safranschirmling (der Pilzsammlern in Nadelwäldern ganz ungewöhnlich vorkommt) heißt immer noch C. rhacodes.


    Gruß,


    Wolfgang

    Hallo,

    Bei 2. halte ich einen Scheidling für unwahrscheinlich, weil der Lamellenansatz erst ausgebuchtet aussieht, aber dann doch die Gegenkurve zum Stiel herablaufend nimmt.


    Das ist m.E. schon ein Rötling, aus der lividoalbum-Ecke. Mit Mikro ließe sich die Gattung schnell klären.


    Gruß,


    Wolfgang

    ich wär auch eher beim blauen Träuschling mangels ausgeprägter Ringzone

    Der zweite Fruchtkörper rechts im Bild hat doch eine ausgeprägte Ringzone, direkt wo der Stiel abgebrochen ist? Der Ring ist schwarz vom Sporenpulver.


    Gruß,

    Wolfgang

    Denn das ist genau der Witterungsverlauf, den Boletus edulis so liebt

    "Lieben" ist relativ. In einem gleichmäßig feuchten Klima ist Mycelwachstum ja eine bessere Verbreitungsstrategie als Sporenbildung.

    Man kennt es ja auch von verschiedenen Pflanzen, dass sie auf Trockenstress mit vermehrter Samenbildung reagieren. Ich vermute, dass einige Pilze auf ähnliche Art mehr Fruchtkörper bilden, um entweder neue Lebensräume zu besiedeln oder um durch sexuelle Vermehrung den Gen-Pool durchzumischen. Wer gerne Fichten mykorrhiziert wie der Steinpilz, hat in diesen Zeiten ein Problem. Nichtsdestoweniger braucht er natürlich Wasser für die Fruchtkörperbildung, jetzt gibt er alles um hier wegzukommen.


    Grüße,


    Wolfgang