Beiträge von mollisia

    Hallo zusammen,


    auch von meiner Seite aus einen ganz herzlichen Dank für die vielen Hinweise und die teils beträchtliche Mühe, die Ihr Euch gemacht habt, um die Fehler im Buch aufzuzeigen. Mittlerweile habe ich meinen Part des Buches auch soweit mit Euren Hinweisen korrigieren können und freue mich auf die nächste Auflage die dann wohl irgendwann im Frühjahr kommt.


    beste Grüße,

    Andreas

    Eben daher ist die KOH-Gabe auf die Stielbasis schlicht nicht relevant.

    Die KOH Gabe auf dem Hut ist notwendig, wenn man daneben noch einen Hygrophorus cossus legt, der weder auf Hut noch auf der Stielbasis mit KOH reagiert.


    LG

    Hallo,


    meine Schnecklinge im Mittelmeergebiet unter Zerr- und Flaum-Eiche, die ich allesamt für cossus halte, werden an der Stielbasis orangebraun .....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo ReneP,


    vielen Dank für den Hinweis. Aber ich habe dieses Dilemma eigentlich im Schlüssel der Hellsporer schon insofern gelöst, als bei der Schlüsselstelle davor, also Seite 205.9a/b steht ".... cremefarben (bis rosalich, vgl. auch Schlüssel Rosasporer)". Damit sollte eigentlich der Weg zu Lepista nuda geebnet sein, wenn man den trotz deutlich fleischrosa Sporenpulver bei den Hellsporern schlüsseln würde.

    Diese Gruppe von rosasporigen Lepista-Arten wurde früher in der eigenen Gattung Rhodophyllus (= "Rotblatt") geführt. Wäre das heute noch so, dann wäre eine getrennte Schlüsselung der Arten kein Problem. So haben wir halt innerhalb derselben Gattung deutlich verschiedene Spp.-Tönungen, und da der Bestimmungsschlüssel strikt auf diesem Merkmal aufgebaut ist, muss ich halt dann auch so schlüsseln. Dass dies nicht in allen Schlüsseln so gemacht wird halte ich eher für eine Nachlässigkeit, denn das Spp. von L. nuda ist nunmal etwa die Farbe die auch Rötlinge oder Tellerlinge haben. Hebeloma porphyrosporum fällt da innerhalb seiner Gattung auch aus der Reihe ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    und diese Schönheit, der ich keinen Namen geben kann

    da würde ich auf Orchis longicornu tippen, auch wenn deine Blüten keine Flecken haben. Aber diese schafsnasenartig geknickte Lippe und der lange Sporn deuten für mich draufhin.


    Die Orobranche dürfte keine minor sein, weil deutliche violette Töne zu sehen sind. Die hat O. minor nicht. Aber welche Art kann ich Dir auch nicht sagen, Orobranche ist schwierig, besonders im Süden .....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Pablo,


    dann müssten die Sporen aber deutlich cyanophil sein - das dürften sie bei Peniophorella nicht sein. Ferner gbt es kaum glattsporige Hypochnicien, und die allermeisten Arten wenn nicht alle, haben breitelliptische bis rundliche Sporen, jedenfalls nie so leicht nierenförmige.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    Was mich jetzt aber irritiert: Bernicchia schreibt: "... mit kopfigen Hyphenenden, die eine unregelmäßig runde, harzige braune Masse sezernieren." und zeichnet diese braunen Ballen in den Bereich zwischen Hymenium und Subhymenium.

    Wenn ich deinen Text richtig verstanden habe, sind die Zystiden mit der Harzkappe verklebt.

    ich meinte mit den mit Harzkappen versehenen Zystiden nicht die spitzen, sondern die kurzen kopfigen. Bernicchia bezeichnet die als kopfige Hpyhenenden - meinetwegen. Ich kann den Unterschied zwischen Zystiden und kopfigen Hyphenenden nicht immer wirklich erkennen. Alles was deutlich anders aussieht als eine Basidie/Basidiole nenne ich halt Zystide .....

    Aber die neuerlichen Bilder und insbesondere die neuen Sporenmaße zeigen schon dass die Sporen einigermaßen passen, auch wenn sie eher am unteren Ende der Länge liegen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Harald,


    sicher geklärt erscheint mir der Fund aber noch nicht! Die Sporen sind eigentlich zu klein für praetermissa. Aber eigentlich zu breit für pallida. Außerdem müsste pallida mit Harzkappe verklebte Zystiden haben, die man zwar oft nicht erkennt, aber die etwas gelblich gefärbten Harzkappen als solche dagegen schon. Nur hält man das meist für eine Verunreinigung des Präparats und beachte sie nicht .... Dein Bild 6 könnte solche Harzkappen zeigen, was dann eher für Peniophorella pallida sprechen würde.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    also ich würde hier an Peniophorella praetermissa denken. Diese Variabilität an Zystidenzusammensetzungen narrt einen so oft bei dieser Art! Am häufigsten finde ich aber tatsächliche diese mit lichtbrechendem Öl (?) gefüllten spitz zulaufenden Zystiden, aber vielleicht sind das auch einfach die auffallendsten. Stephanocysten sind wohl am seltensten zu finden, und wenn sie da sind dann vor allem in Holznähe, also im Bereich der Anwachsstelle des Fruchtkörpers.

    Makroskopisch ist die Art erahnbar, weil sie wie Peniophorella pubera eine fast schon gelatinös wirkendes Aussehen hat. So etwa wie Zuckerguss. Hyphodermas sind da fester, trockener.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    auch von mir besten Dank, denn ich glaube diese Clitocybe aus Jena zu kennen. Dort wächst sie allerdings im Buchenwald und auch dort gibt es in der weiteren Umgebung I. costata. Sie unterschied sich aber wie auch Raphaels Fund durch die entfernten Lamellen und den irgendwie anders gekerbten Hutrand. Mein Arbeitsname dafür war Pfifferlings-Trichterling, weil die jüngeren Fruchtkörper tatsächlich entfernt an schmächtige Cantharellus ferruginascens erinnerten. Allerdings habe ich die KOH-Reaktion überprüft und sie war banal dunkelbraun wie in der costata-Gruppe üblich, so dass diese Funde bei mir unter Clitocybe squamulosoides s.l. liefen.

    Ich muss doch mal schauen, ob ich noch ein Exsikkat davon habe und das mal sequenzieren lassen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    der Hut der "Kyffhäuser-Lorchel" ist immer deutlich zipfelig und erinnert in der Silhouette ein wenig an die Bischofsmütze. Die Silhouette des Hutes der ticiniana erinnert dagegen eher an die Riesen- oder sogar Frühjahrslorchel.

    Mikroskopisch haben sie völlig unterschiedliche Sporen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    aus einem Nachlass habe ich drei relativ gesuchte Buchausgaben abzugeben:


    Cortinarius Flora Photographica, Band 1-5 komplett in 4 Ordnern - französische Version

    Erhaltung gut, mit allen Beilagen komplett

    Preisvorstellung 250,00 Euro


    Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 1-5 komplett.

    Erhaltung der Bände 1-4 gut, Band 5 hat neben etwas angestoßenen Ecken auch einen ca. 1 cm langen Riß in der Decke des Buchrückens unten.

    Preisvorstellung 450,00 Euro


    Mycena d'Europe (G. Robich), Band 1

    Erhaltung innen gut, aber der Einband hat vorne unten einen 2,5 cm langen Riss, was die Benutzung aber nicht beeinträchtigt.

    Band 1 ist lange vergriffen und gesucht, während Band 2 noch im Handel erhältlich ist.

    Preisvorstellung 80,00 Euro


    Anfragen bzw. Bestellung bitte per Mail an andreas ät pilzkurs de


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Frank,


    für ein Planfeststellungsverfahren ist die Fläche zu klein, da muss die Gemeinde nichts derartiges unternehmen meiner Ansicht nach. Ob daher also ein Einspruch aufgrund naturschutzrechtlicher Bedenken überhaupt angenommen würde, weiß ich gar nicht.


    Pilze sind in der BArtSchV auch "nur" besonders geschützt, aber nicht streng geschützt, so dass dieses Argument vermutlich nicht zieht. Was einerseits verständlich ist, sonst könnte man praktisch jede Waldnutzung untersagen, weil dort Birkenpilze oder Trompetenpfifferlinge vorkommen ....


    Wie es mit den Eidechsen aussieht, wäre vielleicht noch die beste Chance. Ob der Standort durch das Errichten der Carports allerdings wirklich für die Eidechsen den Garaus bedeuten würde, wäre erst mal noch glaubhaft zu machen. Eventuell wäre es dann am Antragsteller, hierfür ein Gutachten beizubringen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ja, diese Ramaria mit dem großen Sklerotium drunter habe ich auch schon gefunden. Das Sklerotium gilt übrigens als essbar und wohlschmeckend, ist aber roh giftig.

    Es ist meiner Ansicht nach nicht etwa Ramaria anuum-germ, wie Peter glaubt, sondern Ramaria solanum-tuberosi. Aber manche Fachleute halten die beiden auch für synonym ..... :cool:


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass es Lepista sordida ist. Die eher grauviolette als rotviolette Färbung ist ganz typisch, ebenso die Größe (die sind nicht wuchtig für so einen gedüngten Boden!) und auch das Habitat lässt eigentlich nur diesen Schluss zu und auch die Jahreszeit. Was aber letztlich das Entscheidende ist, ist die deutliche Hygrophanität, gut auf Bild 3 zu sehen. Lepista nuda ist bestenfalls angedeutet hygrophan, niemals so deutlich.

    Alles zusammen genommen wären das für mich sehr typische sordida.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Jan,

    nein, das sind dann reine Obstbaumplantagen. Möglichst schon etwas in die Jahre gekommen, und natürlich auf Kalk. Das nachstehend gezeigte Biotop brachte einen Riesenschub Speisemorcheln, nachdem es lange fast verwildertw ar und dann eines Tages im Herbst massiv gepflegt wurde. Sämtlicher aufgekommener Unterwuchs wurde mit dem Balkenmäher entfernt und abgeräumt, so dass im Frühjahr darauf fast nur Wiesen-Schlüsselblumen und andere Magerrasenblümchen blühten.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich finde prinzipiell sieht das gut aus - aber hats denn auch Eschen dort? Nicht dass es nicht auch ohne gehen würde, aber meistens stehen halt doch Eschen bei den Morcheln .....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Schorsch,


    das verstehe ich nicht was Du schreibst. Wo hast Du denn was aligniert? Du zeigst uns doch nur ein blast-Ergebnis, und da sieht man dass deine Sequenz mit der Du geblastet hast, 279 bp lang ist. Was nur ein Bruchteil einer ITS-Sequenz ist. Daher bedeutet 100% Übereinstimmung nur, dass in diesem 279bp langen Abschnitt der ITS eine 100%ige Übereinstimmung besteht. Ob es bei den restlichen ca. 300 Basenpaare der ITS eventuell Abweichungen gibt, ist unklar, daher meinte ich dass die Bestimmung so nicht sicher ist (wenn auch wahrscheinlich).

    Alignieren ist eigentlich dass Anordnen mehrerer Sequenzen untereinander, so dass die mehrheitlich übereinstimmenden Bereiche direkt untereinander liegen. Mit einer Alignierung diverser Sequenzen kann man dann einen phylogenetischen Baum rechnen lassen - aber das hast Du ja nicht gemacht bzw. nicht gezeigt.

    Wenn Du mit alignieren meintest, dass Du die Vorwärts- und Rückwärtsrichtung der ITS zusammengefügt hast - deine Anmerkung zum Reverse-Button bringt mich auf diese Idee - dann ergibt sich dadurch aber keine längere Sequenz, sondern nur eine bessere Qualtität.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Bernd,


    ich habe den Bächen entlang auf Pestwurz in der Tatra sehr häufig und anderswo gelegentlich Typhula uncialis gefunden, die dann im Spätsommer die schwarzen alten Blattstiele komplett überzieht, so dass die Stängel fast wie Stacheldraht wirken.

    Ab Mai findest Du auf den Stängeln der weißen Pestwurzarten nicht selten Pyrenopeziza baraliana, ein kleiner schwarzer mollisioider Becherling mit relativ deutlichen weißen Randhaaren, die oft zackenartig verklebt sind. Könnte in Litauen möglicherweise noch nicht nachgewiesen sein, weil ich die Art erst 2006 beschrieben und vorgestellt habe.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Schorsch,


    warum ist deine Sequenz denn so kurz? Wenn ich das richtig sehe, dann hast Du nur eine 279 bp langen Sequenzabschnitt verwendet, die ITS müsste aber so um die 620 bp lang sein üblicherweise. Insofern würde ich das Ergebnis erst mal als unklar einstufen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich kann vielleicht noch ergänzen, dass ich früher Hyphoderma roseocremeum nie bestimmen konnte (außer makroskopisch), und erst durch den Hinweis von Frank auf die oft breiteren Sporen nun feststelle, dass die Art sicherlich die häufigste Hyphoderma mit Balkenzystiden ist. Und ich habe im Gegensatz zur Literatur so schmale Sporen von 3-4 µm Breite noch die gefunden, immer um die 5 µm ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    Winter-Porling ist richtig.


    Substrat Kiefer ist zwar nicht völlig ausgeschlossen, aber sehr selten.

    In "Großpilze Baden-Württembergs" werden so etwa 700 Wirtsangaben gelistet, davon entfällt etwas mehr als ein Drittel auf Buche als Wirt. An Nadelbäumen wird gelistet: Tanne (1), Fichte (7), Kiefer (1)

    Ob es sich bei diesen Angaben von Nadelholz um eventuelle Fehlbestimmungen oder Fehleingaben handeln könnte habe ich nicht überprüft.


    Auf Deinem Bild sind auch Laubblätter zu sehen, so weit weg können also Laubbäume nicht sein. In den Kiefernforsten kommt gerne auch mal ne Birke hoch, vielleicht versteckt die sich ja unter der Moosschicht. Oder eben irgendein anderer Laubbaum der da noch von vor der Kiefern-Aufforstung stand?


    beste Grüße,

    Andreas