Beiträge von mollisia

    Hallo Schrumz,


    123pilze ist bezüglich ihrer Speisewertangaben schon des öfteren durch Merkwürdigkeiten aufgefallen ....


    Ich kenne da keine neueren Untersuchungen, ich glaube im Bresinsky/Besl stand einiges ausführlicher drin. Wenn es Dich interessiert, dann würde ich an Deiner Stelle mal eine Mail an der DGfM-Toxikologen Dr. Siegmar Berndt schicken und anfragen. Er wird Dir bestimmt antworten. Kontaktdaten finden sich bestimmt auf der DGfM-Homepage, zumindest unter "PSV finden".


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ja, definitiv, der braunlila Ring ist ein eindeutiges Merkmal. Die Art ist mir gestern in Aschaffenburg auch untergekommen.

    6 von 8 meiner Funde sind übrigens direkt neben Kinderspielplätzen im Gras gewesen ...... Die Art ist tödlich giftig.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    weil die Kalilauge das Gewebe zersetzt, und der ältere Pilz einen etwas dunkleren matschigen Fleck gibt und der jüngere einen etwas helleren. Würdest Du auf den jüngeren mehr Lauge geben und etwas drücken, würde es vermutlich dieselbe Farbe geben wie beim gelben.

    Für meine Vorstellung ist das keine Reaktion auf Lauge, sondern eine normale Verfärbung wenn Pilzgewebe mit so etwas stark zersetzendem wie 20%ige Lauge in Kontakt kommt. Ich messe der etwas unterschiedlichen Färbung da kein Gewicht bei.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    muss mikroskopiert werden, aber auf jeden Fall einer aus der Gruppe mit den spindeligen Sporen. Möglicherweise oreadiformis.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    bzgl. Amanita franchetii - diese Art ist ein echtes Chamäleon. Wenn die gelben Farben des Velums nicht deutlich sind, dann ist er praktisch nicht von spissa oder rubescens zu trennen. Und rubescens kann ja auch mal gelbe Tone haben. Ich finde das teils recht schwierig, insbesondere wenn man Einzelexemplare hat.


    Angehängtes Foto zeigt Amanita franchetii, aber am Fundort mit Amanita rubescens durcheinanderwachsend. Die älteren Fruchtkörper waren kaum mehr zu trennen. Typische franchetii haben pyramidig-warzige Velumreste, aber sie können auch flach und flockig sein. Umgekehrt können sie bei spissa und rubescens auch mal pyramidig werden ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Sebastian,


    ich glaube nie und nimmer an Königsfliegenpilze aufm Friedhof! Für mich sind das entweder durchnässte Perlpilze oder Raue Wulstlinge (letztere haben ein ausgesprochen gutes Jahr momentan). Der Ring hat schon so gelitten, da würde ich keine Riefung oder Nichtriefung reininterpretieren.

    Amanita regalis ist ein Fichtenbegleiter und wächst in Deutschland ausschließlich im herzynischen Mittelgebirgszug, ein außergewöhnlich weit westlich liegender Fundpunkt ist noch als Ausnahme im Solling. Ich halte es für absolut ausgeschlossen, dass die Art in der Eifel vorkommt.


    Die Hygrocybe spadicea halte ich nicht für richtig, das scheint mir einfach ein etwas angegammeltes Exemplar der Hygrocybe acutoconica/konradii zu sein, die Du in den anderen Bildern ja schon zeigst. Die gibt es von rein gelb über orange bis rot geflammt bis fast komplett orangerot.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich persönlich finde ja, dass die alle wie queletii aussehen.


    Ich habe nur einmal authentische comptus gezeigt bekommen, sogar von Simonini selbst, in den Abruzzen. Der hatte einen deutlich rosagetönten Hut, wie ihn luridus auch mal haben kann, aber was ich bei queletii nie beobachten konnte. Von oben hätte ich diesen comptus damals für legaliae oder rhodoxanthus gehalten ..... Da ich nur diesen einen Fund kenne wäre mir also nicht sicher, den zu erkennen. Wenn die Hutfarbe aber immer so überwiegend rosalich ist, dann sollte man ihn schon daran von queletii unterscheiden können.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    Also, mein PSV sagt, dass viele Pilze (er nannte explizit auch schon die Pfifferlinge) gar nicht mehr weiterwachsen, wenn sie erst mal durchgebrochen sind. Oder dass sie höchstens an Volumen zulegen, gleichzeitig aber an Geschmack verlieren, sich also nur "strecken".

    Das will ich so nicht recht glauben. Zu einem gewissen Grad mag es wohl stimmen.


    Gruß Alis

    definitiv für die normalen Pilze falsch. Dazu haben wir sogar schon ein Projektchen im Bayerwald gehabt, wo von vielen Arten jeweils mehrere Fruchtkörper über mehrere Tage Aufzeichnungsgeräte ähnlich einem Seismographen auf den Hut gelegt bekamen. Damit wollten wir sehen, ob erstens verschiedene Pilzarten gleich schnell wachsen und zweitens ob dieselbe Pilzart in größerer Höhe langsamer wächst als in tieferen Lagen (Temperaturunterschied: bei kälteren Temperaturen langsamerer Wuchs).


    Alle Pilze wuchsen über mehrere Tage heran, je nach Art unterschiedlich schnell. Innerhalb derselben Art in tieferen Lagen schneller als in höheren. Eigentlich genau was man so erwartet hat, aber nun isses halt auch mal bewiesen :)


    Die Rutenpilze, also Stinkmorchel und Co, dagegen strecken sich nur noch nachdem sie aus dem Hexenei gebrochen sind. Hier ist es tatsächlich so, dass der Fruchtkörper nur noch durch Zellvolumenzunahme (Wasseraufnahme) wächst, aber nicht durch Bildung weiterer Zellen. Deshalb gehts da auch so schnell ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Pablo,


    das ist auch das typische Biotop für vinosorubescens - auwaldartige Biotope mit vielen Lepioten und anderen Schirmlingsverwandten. Während glioderma eher im Kalknadelwald wohnt. Ökologisch so ein bissel ein Artenpaar wie illinita-ochraceolutea.

    Ich habe ein oder zwei Sequenzen von vinosorubescens, und glaube ich auch noch ein paar Belege. Außerdem ne Limacella aus Äthiopien, die ich im Feld für einen der rötenden Champingons gehalten hatte .....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    beim Trichterling Nr. 4 quetsche doch nächstes Mal die Lamellen und riech dran. Vemrutlich stinkt es nach Nebelkappe, nur noch süßlicher-widerlicher: Singerocybe phaeophthalma.


    Nr. 14 wäre für mich auch eine Psathyrella, auf gar keinen Fall aber eine Mycena (dunkle Lamellen!)


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Maike,


    sehr schöne Netzstielige Hexenröhrlinge!

    Die kommen gerne in Parks und unter Straßenbäumen. In deinem Fall wird es eine Linde gewesen sein, zumindest sind Lindensamen auf dem Bild mit drauf.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Werner,

    GriasDi Andreas,

    ich denke, dass da Werner Jurkeit der richtige Ansprechpartner ist.

    Seit Jahren sagt er, dass er fast fertig ist mit seiner Monografie.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    ja, das ist das Problem, er ist seit vielen Jahren "fertig", aber publiziert ist nichts. Außerdem wehrt er sich vehement dagegen, molekulare Erkenntnisse mit einfließen zu lassen. Da kann ich dann mit einer Diskussion nicht so richtig viel anfangen dann damit, zumal ich ja kein Täublingsspezialist bin.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Karl,

    ja, danke, diese Arbeit habe ich. Da taucht R. graveolens zwar im Schlüssel aus, daneben aber nur noch R. amoenoides als weitere Laubbaum begleitende Art (außer faginea natürlich). Ich hatte Slavomir so verstanden, dass sie die clavipes-Gruppe in diesem paper aufgearbeitet haben, aber die graveolens-Gruppe noch nicht. Daher die Frage ob's da was neues gäbe.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    grad tobt der Täublingsaspekt in den Park und Friedhöfen unter Eiche und alles ist voll mit Heringstäublingen. Dabei musste ich jetzt feststellen, dass ich keine vernünftige neuere Literatur zu Russula graveolens und Verwandtschaft habe.

    Hat jemand von euch das was, oder nach was kann man die nicht-grünen Laubwald-Herings-Täublinge bestimmen?


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Peter,


    ja nun, in der gesamten Gattung Russula gibt es die Farbbandbreite von Arten mit weißem bis Arten mit dunkelgelbem Sporenpulver. Das nutzt dir ja nix, denn dass es ein Täubling ist, das ist ja klar.

    Zur Artbestimmung braucht man oft eben die genaue Farbnuance des Sporenpulvers, in den Abstufungen der Farbtafel nach ROMAGNESI. Da kannst Du dann nicht einfach "hell" schreiben oder sowas. Wirklich weißes Sporenpulver, also mit dem Farbtafel-Code 1a bis 1b haben nur wenige Täublingsarten. Und keiner der Kamm-Täublinge, zu denen Dein Fund ja zweifellos gehört. Dass es Dir weiß erscheint liegt eben daran, dass es wenig ist und du nicht zusammengekratzt hast.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich würde den Fund sehr gerne zum sequenzieren haben. Eigentlich wollte ich ja schon länger mal ein Update zu Limacella machen, da meine wenigen molekularen Daten schon vor Jahren zeigten, dass Limacella in drei Gattungen zerfällt. Da waren nun andere schneller ..... Trotzdem wäre es vielleicht mal nett, die europäischen Arten aufzuarbeiten, denn bei Limacella ss.str. ist ja längst nicht alles so klar, wie auch Dein Fund zeigt. Die Farbe passt zu keiner der bekannten Arten. In Parks/Friedhöfen muss man immer auch an Limacella delicata denken, die ich weiterhin für eine gute Art halte. Ich glaube in Wetzlar aufm Friedhof hatte ich sowas auch schon mal.


    beste Grüße,

    Andreas

    Halo Peter,


    in der ganzen Gruppe gibt es keine Art mit weißem Sporenpulver, daher kann es kein Weißsporer sein. Hättest du etwas mehr Sporenpulver, und würdest es zu einem Häufchen zusammenkratzen, dann würdest Du das feststellen können. Daher sollte man Täublinge immer auf eine PVC- oder Glasoberfläche sporen lassen, damit man dann mit einer Rasierklinge das Spp. zu einem Häufchen zusammenschieben kann ohne das halbe Papier dabei abzuschaben und mit reinzumischen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    sicherlich ist das eine recht seltene Ausnahme, dass B. reticulatus an Fichte geht. Bei meinen wenigen Funden war es auch immer so, dass es eigentlich vom Biotop her ein Buchenwald ist, der mit Fichte aufgeforstet wurde. Und meist waren in den nächsten wenigen hundert Metern auch wieder Buchenwald zu finden.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich hatte bisher immer eine richtig rote Reaktion, keine feuerorangene. Daher dachte ich, dass diese feurige Reaktion nicht für insignis gilt und es pectinatoides sei. Ich lasse mich aber sehr gerne überzeugen! Dann hatte ich bei mir jedenfalls auch insignis zwischendrin - makroskopisch hätte ich die ja auch so angesprochen .... Ich hab nur leider die "eindeutigen" reconditas nicht als Gegenprobe auch mit KOH traktiert. Werde ich nachholen bei nächster Gelegenheit.


    beste Grüße,

    Andreas