Russula

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Moin miteinander,

    heute habe ich am Wegesrand diesen Pilz gefunden.

    Meine App sagt Russula.

    Beim schlüsseln kann ich Russula nachvollziehen.

    Ist es: Camembert-Täubling - Russula amoenolens

    Habitat: Eichen und Kirschen

    Lamellen und Stiel weißlich

    Haut bis zur Hälfte abziehbar, Rand deutlich gerieft, Hut konkav

    Lamellen frei zum Teil herablaufend; stehen nicht eng; wenig Zwischenlamellen, teilweise gegabelt

    SPP weiß

    Stiel gekammert hohl, bricht leicht


    Ich bitte um Bestätigung oder Korrektur meine Schlüsselung.

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  • Hallo Peter,


    makroskopisch gut möglich, aber es fehlen zur sicheren Bestimmung viele Merkmale, angefangen vom Geschmack über die Guajak-Reaktion, Sporenpulverfarbe und die Ökologie (sauer/kalkig?) - und möglicherweise muss man dann trotzdem noch mikroskopieren.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Peter,

    zumindest sollte man, wenn man ihn als R. amoenolens identifizieren will, dran riechen (wie Camembert-Schimmel) und kosten (sofort sehr scharf). Bei den Kammtäublingen gibt es viele verschiedene, ähnlich aussehende Arten, da kann man erst nach eingehender Untersuchung einen Artnamen vergeben.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Andreas,

    hallo Oehrling,

    vielen Dank für Eure Antworten.


    makroskopisch gut möglich




    riechen (wie Camembert-Schimmel) und kosten (sofort sehr scharf)


    Ich bin dieses Mal über das Ziel hinausgeschossen.

    Beim suchen und schlüsseln bin ich wegen des gekammerten Stiels nur auf ein paar Täublinge gestoßen und habe mich gefreut, dass ich doch wenigstens die Gattung habe; was Du Andreas aber wieder einschränkst.

    Wegen - Haut bis zur Hälfte abziehbar - habe ich eben die Art vermutet.

    Ich habe am Pilz gerochen, konnte aber nicht wirklich =>einen<= Geruch festlegen. Er war weder so, dass ich Hunger bekam, noch dass mir der Hunger vergangen wäre.

    Zum Geschmack kann ich nichts sagen, da ich mich nicht getraut habe, ihn in den Mund zu nehmen.

    Die SPP habe ich mit weiß angegeben bzw. das letzte Bild zeigt sie.

    Ökologie (sauer/kalkig): Es standen heute morgen ca. 20 Pilze auf 10 m am Straßenrand; heute Mittag waren sie alle zertreten.

    Straßenrand mit Gebüsch und Kirschbäumen, die alle kaputt gehen, und Eichen. Ob sauer oder nicht kann ich nicht sagen.

  • Halo Peter,


    in der ganzen Gruppe gibt es keine Art mit weißem Sporenpulver, daher kann es kein Weißsporer sein. Hättest du etwas mehr Sporenpulver, und würdest es zu einem Häufchen zusammenkratzen, dann würdest Du das feststellen können. Daher sollte man Täublinge immer auf eine PVC- oder Glasoberfläche sporen lassen, damit man dann mit einer Rasierklinge das Spp. zu einem Häufchen zusammenschieben kann ohne das halbe Papier dabei abzuschaben und mit reinzumischen.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    das verstehe ich nicht.

    Z.B. auf der Internetseite tintling.com unter Russula-Täublinge steht: SPP weiß bis dunkelgelb?

  • Hallo Peter,


    ja nun, in der gesamten Gattung Russula gibt es die Farbbandbreite von Arten mit weißem bis Arten mit dunkelgelbem Sporenpulver. Das nutzt dir ja nix, denn dass es ein Täubling ist, das ist ja klar.

    Zur Artbestimmung braucht man oft eben die genaue Farbnuance des Sporenpulvers, in den Abstufungen der Farbtafel nach ROMAGNESI. Da kannst Du dann nicht einfach "hell" schreiben oder sowas. Wirklich weißes Sporenpulver, also mit dem Farbtafel-Code 1a bis 1b haben nur wenige Täublingsarten. Und keiner der Kamm-Täublinge, zu denen Dein Fund ja zweifellos gehört. Dass es Dir weiß erscheint liegt eben daran, dass es wenig ist und du nicht zusammengekratzt hast.


    beste Grüße,

    Andreas

  • Hallo Peter,

    etwas Grundsätzliches zu den Täublingen. Wenn man sie wirklich auf die Art bestimmen will, geht das nicht "einfach so". Es gibt ein bestimmtes festgelegtes Bestimmungsprogramm, das muss man durchziehen. Oder sich eben damit abfinden, dass man nicht bis auf die Art kommt und sich mit der Diagnose "Kammtäubling" zufriedengibt, was ja schon ein gewisser Bestimmungserfolg ist. Man kann das auch so machen, dass man etappenweise vorgeht: als erstes ermittelt man, dass das überhaupt ein Täubling ist. Danach macht man sich schlau, in welche Untergattungen/Sektionen die Täublinge eingeteilt werden (so was steht z. B. im BON/Pareys). Ist man weiter fortgeschritten, versucht man, auf die Art zu bestimmen. Dynamische Sichtweise ist hier angebracht - in die Täublingsbestimmung muss man sich sozusagen reinkämpfen und bekommt nicht gleich am Anfang alles raus.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!