Beiträge von mollisia

    Hallo,


    der Ziegelrote Täubling (Russula velenovskyi) wäre rot ohne jeden Ton ins Violette, sondern eher ins Orange oder Rosa - eben ziegelfarben.

    Wenn man Täublinge bestimmen will, dann gehört zu den makroskopischen Angaben unbedingt auch der Geschmack und die Sporenpulverfarbe dazu. Hättest Du gekostet, wäre Dir die Schärfe mit Sicherheit aufgefallen, und somit wäre der Ziegelrote Täubling schon mal rausgefallen.

    Ich halte das mit hoher Sicherheit für den Stachelbeer-Täubling.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Claudia,


    also ich würde mich auch mit C. pseudonaevosus anfreunden können, den ich aber nicht kenne. Zu meiner Zeit, als ich patibilis im Schwarzwald fand, gab's die Art noch gar nicht .... Das fehlende Bräunen auf Druck wäre für mich ein starker Hinweis darauf, dass es doch nicht patibilis ist, sondern dann eben pseudonaevosus.

    Im Bericht von der JEC-Tagung Brennabu im JEC-Heft 2020 werden beide Arten vorgestellt, und patibilis soll da deutlich kleinere Sporen haben - insofern wäre Dein Pilz schon von den Sporenangaben her eher pseudonaevosus. Da wundert mich Günters Aussage, dass die Sporen gut zu patibilis passen, dann schon etwas. Vielleicht kann Mykollege_Günter da noch was dazu sagen, würde mich sehr interessieren :)


    Cortinarius crassus hätte auch auffallende Zystiden an der Lamellenschneide, was eine große Ausnahme ist bei Schleierlingen.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Kerstin,


    ich würde das auch für Coniophora puteana halten.

    Auf dem letzten Sporenfoto kann ich keine Blaufärbung erkennen, da ist was nicht richtig gelaufen mit dem Baumwollblau. Denn auch der Hintergrund ist ja transparent und nicht blau. Die Sporenwand müsste noch blauer erscheinen als das restliche blau gefärbte Präparat. Dazu musst du das Baumwollblau aber auch so lange einwirken lassen, dass es das Gewebe komplett durchdringen kann. Manche erwärmen dazu das fertige Präparat (ohne Deckgläschen!) mit dem Feuerzeug eine Zeit lang, aber ich finde das brauchts normalerweise nicht.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    H. concrescens soll eigentlich eher zoniert sein, aber wenig strukturiert in der Oberfläche, während scrobiculatum eher unzoniert ist, aber sehr zerklüftet in der Oberflächenstruktur. Insofern hätte ich den Fund von Frank makroskopisch eher zu scrobiculatum gestellt.

    Die Sache mit den Sporenhöckern - Doppelhöcker bei concrescens gegenüber Einzelwarzen bei scrobiculatum - wurde von Ainsworth et al. (2010) stark relativiert. Bei beiden Arten können beiden Formen von Warzen vorkommen, wenn auch bei concrescens die Doppelhöcker dominieren und bei scrobiculatum die Einzelwarzen.

    Nach dem wie ich die Arbeit von Ainsworth et al. (2010) lese, ist momentan in der Gruppe nicht viel zu machen, ohne sehr junge Fruchtkörper schon gar nicht, denn da gäbe es zumindest eine Trennung in eine rosalich gefärbte und eine orangebraun gefärbte. Aber da es noch weitere Cluster gibt, scheint es mir momentan nicht möglich zu sein, Kollektion ohne Sequenzierung einem Cluster zuzuordnen. Einen Namen zu vergeben schon gleich gar nicht ....


    AINSWORTH AM, PARFITT D, ROGERS HJ, BODDY L (2010) Cryptic taxa within European species of Hydnellum and Phellodon revealed by combined molecular and morphological analysis. Fungal Ecology 3: 65-80. DOI: 10.1016/j.funeco.2009.07.001.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Uwe

    Aber wenn mit Andreas und Günter zwei der besten deutschen Cortinarius Spezialisten [...]

    das ist aber wirklich zu viel der Ehre! Es gibt da etliche die sich weitaus besser auskennen als ich. Ich denke da nur mal an Matthias Dondl, Jesko Kleine, ....) und im übrigen auch an Dich! Und in einem Atemzug mit Günter genannt zu werden treibt mir auch die Schamesröte ins Gesicht. Seine Kenntnis und meine kann man nicht annähernd vergleichen!


    Das ist keineswegs als understatement zu verstehen, sondern ich möchte das den Forenteilnehmern gegenüber klarstellen, die mich sonst womöglich für einen Cortinarienspezialisten halten würden ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Claudia,


    in der Sektion Variicolores sind alle Arten relativ schnell abtrocknend und die meisten nicht "wieder-verschleimend". Ein paar Arten sind sogar generell nicht schleimig, so heißt einer zu deutsch "Trockener Schleimkopf". So kaum schleimige Arten gibts aber auch in anderen Gruppen, denke z.B. man an Cortinarius fraudulosus, den Trügerischen Schleimkopf - der ist auch nicht gerade Phlegmacium-like ....

    Immerhin kann man die Variicolores ja durch die gelbe KOH-Reaktion (oder braun mit gelber Umrandung) von Telamonien/Dickfüßen gut unterscheiden.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    für variicolor ss. str. wäre der mir vom Bild her zu kartoffelfarbig und zu wenig rot dabei. Ich tippe eher auf C. patibilis. Aber ohne die genaue KOH-Reaktion und die Sporenmaße geht es nicht weiter, denke ich.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ich würde auch auf Peniophora polygonia tippen bei Nr. 1

    Nr. 2 sieht nach einer Phanerochaete (sordida/livescens) aus, muss aber mikorskopiert werden.

    Der Porling an Hasel ist die Rötende Tramete (Daedaleopsis confragosa)

    Der letzte ist eine Schizopora.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    Ich nehme da beim nächsten Besuch mal noch ein älteres Exemplar mit und checke nochmal die reifen Sporen. Laut FN sollen die Sporenornamente bei L. evosmus ein wenig kleiner sein und auch die Länge soll im Schnitt unter 8µm liegen. Aber eigentlich spricht schon viel für den Queraderigen denke ich.

    da reicht es eigentlich, die Sporen zu messen. Die sind bei acerrimus viel größer, weil doppeltes Volumen, weil nur zweisporig.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    tja mensch, der Oehrling kennt die Täublinge halt doch, Chapeau! Ich hätte den nie für versicolor gehalten, aber es scheint schon die beste Idee zu sein.


    Zum Queradrigen - der war mir wegen der komischen Wasserflecken auf dem Hut und dem Farbton der weder zu zonarius noch zu evosmus genau passt, zunächst in den Sinn gekommen. Aber ich hatte das so verstanden, dass er unter Pappeln stand und keine Eiche dabei war? Acerrimus sollte doch wohl ein Eichenbegleiter sein, dass der auch unter Pappel vorkommen darf, wäre mir neu.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,

    Gut. Vielen Dank.

    Was würde sich denn als Schlüssel empfehlen? Ich habe leider kein Mikroskop.

    Ich frage mich, ob es sich lohnt den Gröger zu beschaffen und ob er auf Artenaggregate auch ohne Mikroskopie auskommt.

    nein, der Gröger lohnt sich nur wenn man auch mikroskopiert.


    Im KOSMOS-Verlag wird ein Buch als Nachfolger vom "Pareys" herauskommen, das in der Aufmachung einerseits mit dem alten Pareys als auch mit dem Kibby vergleichbar sein wird. Dieses Buch mit ca. 1300 Arten (hervorragende Aquarelle) wird dann auch (weitestgehend) makroskopische Bestimmungsschlüssel vergleichbar mit denen im Pareys enthalten - aber eben auf aktuellem Stand. Wenn alles so läuft wie geplant, dann kommt das Buch nächsten Juni heraus. Es werden darin übrigens dann auch sämtliche ca. 520 Arten der Feldmykologie-Prüfung Stufe 2 enthalten sein.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    also bei Täubling 1 würde ich zumindest bei 1b R. pulchella erkennen. R. versicolor gilbt doch recht stark, da ist nichts zu sehen, weder bei 1a noch bei 1b.


    R. amoenolens und sororia unterscheiden sich auch durch die Guajak-Reaktion, die bei sororia negativ ist, bei amoenolens aber stark und schnell.

    Übrigens soll auch pulchella eine nur schwache Reaktion haben, zumindest in den Lamellen. Ich habs aber nie selbst getestet. Aeruginea oder auch versicolor sind dagegen +++


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    die Täublinge sind R. pulchella und R. aeruginea. Andere kann ich nicht erkennen. Welche Fruchtkörper welche Art sind ist müßig, vermutlich liegen da auch Mischkollektionen. Wenn Rottöne dabei sind ist es jedenfalls R. pulchella.


    Die Milchling halte ich für L. evosmus und L. pyrogalus/hortensis, jedenfalls dem Habitat nach. Die Gruben am Stiel seien kein Merkmal, meinen Heilmann-Clausen, geben andererseits aber bei der Diskussion gegenüber L. zonarius "the never pitted stem" als Merkmal explizit an .... L. zonarius ist aber ein reiner Eichenbegleiter, während unter Pappel immer L. evosmus kommen sollte. Die Wasserflecken auf dem Hut, die sehr an L. mediterraneensis erinnern, habe ich bei L. zonarius noch nie gesehen.

    Wenn Hainbuche ausgeschlossen ist, dann muss der andere der Hasel-Milchling sein. Auch wenn er eher wie ein Hainbuchen-Milchling aussieht.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Norbert,


    die Gattung für den Fahlen Röhrling heißt ja nicht umsonst "Hemileccinum" - die sehen halt schon sehr ähnlich aus wie die gelbporigen Raufüße. Insbesondere der Steineichen-Raußfuß Leccinum lepidum und der Marmorierte Röhrling Hemileccinum depilatum sehen total ähnlich aus finde ich.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    eines der wichtigsten Merkmale ist die Oberfläche des Stiels - glatt, bepustelt, netzig, oder wie auch immer. Bitte schau noch mal genau, notfalls mit Lupe. Ich nehme an, dass er kein Netz hat und es sich um den Fahlen Röhrling handelt. Du sagts ja auch "wie beim Flocki" aber andererseits "Stielnetz zu erahnen" ....


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    wie wastl denke ich auch am ehesten an Russula velutipes. Allerdings kann der Harte Zinnobertäubling (Russula rosea/lepida) dem so ähnlich sehen, dass man entweder die Härte des Stiels als Trennmerkmal nutzen muss, oder (wenn dieser z.B. madig ist) Guajak. R. rosea reagiert mit Guajak auf Stiel und Lamellen gleichermaßen schnell positiv (3 Sekunden), während R. velutipes auf dem Stiel schnell (ca. 5 Sekunden), aber in den Lamellen langsam (20++ Sekunden) reagiert. Am besten einen Tropfen Guajak an den Stiel-Lamellenansatz tropfen, damit beide gleichzeitig benetzt werden, dann sieht man die unterschiedliche Reaktionszeit schön.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo,


    ja, das ist Lactarius ruginosus. Gar nicht so selten, und ein echter Doppelgänger zu L. azonites aufgrund der fleckig-steingrauen Hutoberfläche. Aber durch den gerippten Hutrand und vor allem die gratigen Sporen gut zu unterscheiden. Die Art hat ein fast so hohes Ornament wie der Flügelsporige. L. azonies dagegen hat das flachste Ornament dieser Gruppe und nur kurze Grate die nie halb um die Spore laufen.

    Aufpassen muss man, weil oft alle diese Arten durcheinander vorkommen können.


    kuhmaul: L. acris ist sofort von allen anderen Korallenmilchlingen unterscheidbar, weil seine Milch richtig krass pink verfärbt, und zwar auch wenn man sie abtropft (also ohne Kontakt zum Fleisch). Außerdem ist diese Art in feuchtem Zustand schmierig-schleimig, die anderen sind trocken.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hallo Raphael,


    hast Du den Leucopaxillus albissimus mal gekostet? Wenn ja, schmeckte er scharf? Ich hatte im Schwarzwald mal mehrere Hexenringe gezeigt bekommen von Dr. Haas und zusammen mit Prof. Moser den Pilz versucht zu bestimmen. Der schmeckte zwar scharf und wurde daher erst mal als Lepista ricekii bestimmt, aber die Sporen ergaben klar einen Leucopaxillus und alles deutete auf L. albissimus hin - der wiederum aber nicht als scharf berichtet wird. Bis heute nicht geklärter Fund ....


    beste Grüße,

    Andreas