Beiträge von Schwammer-Dieter

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 11

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 11 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
    Teil 5 findet Ihr hier
    Teil 6 findet Ihr hier
    Teil 7 findet Ihr hier
    Teil 8 findet Ihr hier
    Teil 9 findet Ihr hier
    Teil 10 findet Ihr hier
    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2019-04-06-1145-C (oben im Bild grüne Pfeile)

    Dieses schneeweiße Becherchen wollte nicht reifen. Leider konnte ich keine reifen Asci und Sporen finden.
    Somit bleibt es ein unbestimmtes Becherchen:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1153
    Diese Flechte ließ uns einfach keine Ruhe wegen ihrer besonderen Schönheit. Aufgrund der Podetienform, der Thallusgestalt und der gelben KOH-Reaktion sowie des Standorts an alten Baumstümpfen kommt man gut auf C. polydactyla. Wir fanden diese Flechten an zwei Stellen, wobei die Merkmale jeweils identisch sind.
    Schiefe Säulenflechte (Cladonia polydactyla):
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    Dieses Bild heißt: "Hey Ober! 2 Bier bitte!"
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    Dieses Bild heißt: KISS ME DARLING!!!! :-)))
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    Fundnummer: 2019-04-06-1209

    Fenchelporling (Gloeophyllum odoratum):
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    Fundnummer: 2019-04-06-1211
    Bei diesem Pilz der tief in einer Baumhöhle wuchs dachte ich es ist etwas Besonderes. Leider stellte es sich aber nur als der
    Rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)
    heraus:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1220

    Dann hatten wir das Glück, den
    Zunderschwamm (Fomes fomentarius)
    EDIT: Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola)
    beim Fressen beobachten zu können - ein wirklich seltenes Naturschauspiel :-)))
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    Fundnummer: 2019-04-06-1223

    In diesem alten Stamm verbarg sich im Inneren...

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    ...der Gesellige Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella):
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    Wir wollten nun abbrechen... aber Nerdpilz-Pilznerd Dieter schaute sich doch noch schnell eine Schnittfläche eines Fichtenstamms an:
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    Dieses Bild entstand hier:
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    Und - na logisch... an 2 Stellen (Pfeile rot) fanden sich 3 Arten:
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    Hier zunächst die Übersicht der 3 Arten:

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    weiße Pilze: Eine
    Anamorphe - nicht näher bestimmt
    gelbe Pfeile: siehe Fundnummer 2019-04-06-1236-A
    rote Pfeile: siehe Fundnummer 2019-04-06-1236-B

    Fundnummer: 2019-04-06-1236-A(gelbe Pfeile oben im Bild)

    Diese Becherchen waren leider unreif.
    Es könnte in Richtung Hyaloscypha/Parorbilopsis minuta gehen, doch dies wird leider ungeklärt bleiben müssen.
    Somit ein unbstimmtes Becherchen:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1236-B(rote Pfeile oben im Bild)

    Dieser interessante Pilz mit
    16-sporigen Asci war in großer Mengen vorhanden und wuchs auf einem Algenteppich.
    Diese Art ist so klein, dass sie mit bloßem Auge unmöglich zu sehen ist. Hinzu kommt die dunkle Tarnfarbe. Wir fanden sie hier auch nur durch Zufall. Selbst gefunden habe ich die Art noch nicht, kannte sie aber bereits durch eine Zusendung von Torsten Richter, wo sie übrigens ebenfalls als "Beifang" dabei war. Bestimmungstechnisch ist die Art unverwechselbar, man muss nur den Namen dazu mal finden. ;)
    Sie nennt sich Steinia geophana.
    Näheres siehe dazu zum Beispiel in "Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft 79, 2009", dort Seite 40.

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    Die Asci:
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    Das war's für heute....
    Wir hoffen Ihr hattet Spaß bei dem Ausflug in die erstaunliche Welt der Nerd-Pilze.
    Wir freuen uns sehr über Eure Kommentare.
    Beste Grüße
    Dieter & Matthias

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 10

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 10 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
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    Teil 7 findet Ihr hier
    Teil 8 findet Ihr hier
    Teil 9 findet Ihr hier
    Teil 11 findet Ihr hier
    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2019-04-06-1129
    Eine weitere schicke Flechte.

    Makrochemische Reaktion:
    KOH 3% (5% hatte ich nicht): keine Reaktion

    Mikroskopische Daten:

    Asci:
    8-sporig
    (37,1) 39,5 - 45 (51,1) x (13,3) 13,8 - 16 (16,1) µm; N = 6; Me = 42,6 x 14,8 µm

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    Sporen:
    (10,1) 10,6 - 13,1 (16) x (4,4) 4,9 - 6,2 (6,4) µm
    Q = (1,7) 1,8 - 2,3 (3,3) ; N = 17
    Me = 12 x 5,6 µm ; Qe = 2,2

    Paraphysen:
    ca. (1,5) 1,6 - 2,4 (2,9) µm
    breit

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    Leider blieb auch diese unsicher. Eventuell die
    Unscheinbare Krustenflechte (Lecanora cf. polytropa)
    :
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    Aber auch auf der Schattenseite des "Pyramiden-Steins" gab es Flechten:

    Fundnummer: 2019-04-06-1133

    Die gelbliche sterile Flechte an der sonnenabgewandten Seite des Steins ist Lepraria membranacea, fast die einzige leicht bestimmbare Art der Gattung. Für andere kommt man als Laie kaum mehr weiter, weil man Inhaltsstoffe untersuchen müsste, was auch mit Chemie nur begrenzt geht.

    Graugelbe Krustenflechte (Lepraria membranacea):
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    Wir zogen weiter und kamen an einem kleinen Bächlein vorbei:
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    Darin lag ein finger-dicker entrindeter Ast, den ich rein auf Pilz-Verdacht in meinen Rucksack packte:
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    Zuhause legte ich ihn ebenso in die Feuchtekammer. Schon 2 Tage später bildeten sich daran 4 für mich sehr interessante Pilzarten.
    Hier seht Ihr zunächst in den nächsten 4 Bildern die Übersicht, was es an dem Ast so zu sehen gab. Die 4 Farben zeigen die 4 Arten.

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    Die farbigen Pfeile zeigen die 4 Arten die wir Euch nachfolgend genauer zeigen:
    blaue Pfeile: siehe Fundnummer 2019-04-06-1145-A
    violette Pfeile: siehe Fundnummer 2019-04-06-1145-B
    rote Pfeile
    : siehe Fundnummer 2019-04-06-1145-C
    grüne Pfeile: siehe Fundnummer 2019-04-06-1145-D

    Makroskopische Holz-Daten:
    Sammelstelle: Leicht fließendes Bächlein, klares Wasser, nicht beschattet, Entnahme-Tiefe ca. 5 cm
    Sonstiges: entrindeter Ast, 18 mm Durchmesser, Holzart:
    vermutlich Weide

    Inkubations-Daten:
    Holz auf feuchtem Küchenkrepp bei Tageslicht, 20°C, unter transparenter Kunststoffhaube gelagert.

    Fundnummer: 2019-04-06-1145-A (oben im Bild blaue Pfeile)

    Mikroskopische Daten:

    Konidien:
    Form: Objektträger fest aufgelegt: Boomerang-förmig bis geschlängelt oder zerbrochen, Objektträger nur vorsichtig aufgelegt: weitläufig gewendelt, meist 1 Umdrehung der Wendel
    Generell: Hyalin, wurmförmig, die Septierungen erzeugen eine Wulst an der Außenwand der Konidien
    Konidien Breite an dickster stelle: (6,8) 7,1 - 9,4 (9,8) µm; N = 20; Me = 7,9 µm
    Konidien Länge: (95) 102 - 164 (170) µm; N = 17; Me = 126,7 µm
    Zellen-Längen: (5,4) 6,5 - 12,3 (17,1) µm; N = 24; Me = 9,4 µm
    Zellenanzahl: 8-15 Zellen

    Das ist ein aquatischer Hyphomycet - nämlich der Kraushaar-Wasserpilz (Anguillospora crassa).
    (Der deutsche Name ist wieder frei von mir erfunden):
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    Die Konidien in Wasser mit leicht angedrücktem Deckglas:
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    Die Konidien in Baumwollblau mit leicht aufgelegtem Deckglas:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1145-B (oben im Bild violette Pfeile)

    Auch hier handelte es sich um einen aquatischen Hyphomycet der als Mikmak richtig etwas her macht.

    Mikroskopische Daten:

    Konidien:
    Form: wurmförmig, langgezogen gewendelt, meist 1 Umdrehung der Wendel
    Generell: Hyalin, viel-gliederig septiert, an den Septen minimal verdickt
    Konidien Breite an dickster stelle: (4,6) 5,3 - 6,1 µm; N = 7; Me = 5,7 µm
    Konidien Länge: (214) 236 - 252 (270) µm; N = 6; Me = 243,4 µm
    Zellen-Längen: (8) 8,4 - 13,3 (14,9) µm; N = 24; Me = 10,5 µm
    Zellenanzahl: bei den langen Konidien gibt es bis zu 27 Zellen

    Es handelt sich um den Zuckerwatte-Wasserpilz (Anguillospora furtiva).
    (Der deutsche Name ist wieder frei von mir erfunden).
    Schaut Euch das an - ist er nicht schön?
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    Die Konidien in Wasser mit leicht angedrücktem Deckglas:
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    In Baumwollblau - und nun kommt mein Lieblingsbild der Tour:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1145-C (oben im Bild rote Pfeile)

    Auch ein aero-aquatischer Hyphomycet gab uns die Ehre.

    Mikroskopische Daten:

    Helicoil-Konidien:
    Sie hängen je an einem einzelnen kurzen Stielchen (Konidiophore), wenn man auf das Ende schaut dann gehen die Spulen linksläufig auf, eine Traubenartige Struktur ist nicht vorhanden (Konidien proliferieren nicht)
    Coil-Duchmesser: (33,9) 38,6 - 60,7 (67,9) µm; N = 59; Me = 48,8 µm
    Coil-Längen: (33,4) 51,9 - 95,7 (115,8) µm; N = 57; Me = 71,7 µm
    Zellendurchmesser: ca, 4-5 µm
    Zellenlängen: (5) 6,4 - 8,9 (10,7) µm; N = 26; Me = 7,4 µm
    Konidiophore: ca. 20-25 µm lang

    Das ist ganz klar der Große Helicoil-Wasserpilz (Helicodendron giganteum).
    (Der deutsche Name ist wieder frei von mir erfunden).

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    Helicoils in Wasser, Durchlicht, mit eingeschlossenen Luftblasen (das austreiben der Blasen mit Tensiden gelang mir nicht bzw. nur schlecht):
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    Links: mit Luft, Mitte: Luft halb entwichen, Rechts: Luft entfernt:
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    Weiter zum Teil 11

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 9

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 9 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
    Teil 5 findet Ihr hier
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    Teil 11 findet Ihr hier

    Den Nachtrag findet Ihr hier

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    Wie schon gesagt befanden sich einige Arten an dem Stein, deshalb hier eine Übersicht der näher betrachteten Arten:
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    grüngelbe Flechte: siehe Fundnummer: 2019-04-06-1122
    schwarze Punkte auf grüngelber Flechte: siehe Fundnummer: 2019-04-06-1123
    rot umrandete
    Flechte: siehe Fundnummer: 2019-04-06-1125
    violett umrandete Flechte (nächstes Bild): siehe Fundnummer: 2019-04-06-1127
    grün umrandete Flechte: siehe Fundnummer: 2019-04-06-1129

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    Fundnummer: 2019-04-06-1122
    Zunächst die in riesigen Flächen wachsende
    Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum s.l.)
    :
    Die braune Flechte hier in der Mitte des Bildes: siehe Fundnummer: 2019-04-06-1127
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    Erklärung zum nächsten Bild:
    Im Hintergrund die Außenwand der Apothezien, die Aufreihung sind die Sporen, links eine alte, zerfallene, die zweite von links ist durch zu festes Quetschen etwas aufgeplatzt, die anderen sind intakt. Übrigens die einzigen intakten, die ich finden konnte.
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    Fundnummer: 2019-04-06-1123

    Hier geht es nun um die schwarzen Punkte auf der Landkartenflechte. Diese sind eine Flechtenpasrasit.
    Muellerella ist eine anhand vielsporiger Asci mit kleinen, braunen zweizelligen Sporen gut kenntliche Gattung. Die Artenzahl ist überschaubar, zumal einige Arten nur an bestimmte Flechten vorkommen, allerdings gibt es Überschneidungen bei den Sporengrößen. Wer an einem allgemeinen Schlüssel für flechtenparasitierende Pilze interessiert ist, wird hier fündig: Schlüssel

    Landkartenflechten-Parasit (Muellerella pygmaea) auf Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum s.l.).
    (Der deutsche Name ist wieder frei von mir erfunden):

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    Asci (meist unreif):
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    unreifer Ascus:
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    Sporen:
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    Peridie:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1125

    Diese Flechte konnten wir leider nicht näher bstimmen - evtl ist das
    vielleicht (cf. Rhizocarpon spec.).
    Vielleciht hat von Euch jemand einen Tipp...

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    Apothezium (leider waren darin keine Mikro-Elemente zu finden):
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    Fundnummer: 2019-04-06-1127

    Auch diese sterile Flechte blieb ohne Namen
    unbekannte Flechte:
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    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 8

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 8 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
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    Teil 11 findet Ihr hier

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    Zur Enspannung gingen wir ein Stück auf einem Weg entlang, doch die Entspannung dauerte nicht lange, denn am Wegrand kündigte sich der nächste Fund an:

    Fundnummer: 2019-04-06-1044
    Kleine muschelförmige, schwarze Hysterothezien (also halbwegs an Kaffeebohnen erinnernde Fruchtkörper) an Nadelholz sind typisch für Lophium mytilinum. Leider waren keine Mikrofotos zu bekommen, da vollkommen unreif. Die Art hat sehr lange Asci mit fadenförmigen Sporen.
    Muschelkernpilz (Lophium mytilinum):
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    Die "Muscheln" können auch 3-teilig sein:
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    Im Wald fand ich einige Reh-Dungkugeln, die ich mitnahm und zuhause in der Moos-Feuchtekammer noch etwas reifen ließ.
    Es kamen einige Pilze zum Vorschein, jedoch fehlte mir die Zeit diese alle zu untersuchen.
    So untersuchte ich nur einen davon...

    Fundnummer: 2019-04-06-1100

    Mikroskopische Daten:

    Asci:
    8-sporig
    (169) 179 - 184 (186) x (15,4) 16,4 - 17,9 (18,9) µm; N = 7

    Sporen:
    ellipsoid, glatt, hyalin
    (19,1) 19,13 - 22,3 (23,2) x (7,8) 8,3 - 8,9 (9,3) µm
    Q = (2,2) 2,25 - 2,57 (2,6) ; N = 23
    Me = 20,8 x 8,7 µm ; Qe = 2,4

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    Paraphysen:
    zylindrisch, septiert
    Breite:
    (1,8) 1,81 - 2,1 (2,2) µm; N = 8
    Me = 2,0 µm

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    Haare:
    dickwandig
    (497) 570 - 634 (635) x (31,2) 36,5 - 41,5 (41,8) µm; N = 8

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    Das ist der Langhaariger Kotling (Lasiobolus macrotrichus):
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    Wir kamen an eine Wiese mit mächtigen Granit-Felsbrocken:

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    Einer der Felsbrocken hatte die Form einer Dreieckspyramide und war mit tollen Pilzen (natürlich aus dem Reich der Flechten) nur so übersät.
    An der Frontseite der Pyramide seht ihr schon mal Rhizocarpon geographicum s.l. gelb-grün leuchten (dazu mehr weiter unten).
    An der Stelle an der Matthias gerade die Kamera ansetzt wuchs die wunderbare Art, die gleich als nächste folgt...

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    Fundnummer: 2019-04-06-1113
    Diese tolle Art, die für mich eine der interessantesten der ganzen Tour war, zeigte sich als schwarze, becherförmige Apothezien und nennt sich
    Großfruchtige Porpidia (Porpidia macrocarpa).
    Schaut Euch diesen tollen "Steinbeisser" - der sich hier wohl eine Quarzader ausgesucht hat einmal genau an...

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    Querschnitt eines Apotheziums:
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    Querschnitt eines Apotheziums, mit sichtbaren, reifen Asci:
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    Asci:
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    Ascus:
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    Ascus + Paraphysen:
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    Peridie in Lugol:

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    Ascus in Lugol:
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    Sporen:

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    Weiter zum Teil 9

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 7

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 7 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
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    Teil 3 findet Ihr hier
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    Teil 11 findet Ihr hier

    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2019-04-06-1018
    Für mich das Highlight des Tages und Gattungs-Erstfund. Die Becher sind recht gut getarnt und die schönsten Gruppen fanden wie erst, als wir Holzteile aus dem Stamm herauszogen, wo sich entlang des Stammes unter der Rinde schöne Gruppen fanden. Makroskopisch sieht Lasiobelonium aus wie eine auf Holz wachsende Brunnipila.
    Marmoriertes Weißspitz-Haarbecherchen (Lasiobelonium variegatum):
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    Das hübsche rote Tierchen ist die Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum)
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    Paraphysen + Asci:
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    Asci + Lugol:

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    verzweigte Paraphyse:

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    Randhaare:
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    Sporen:
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    Ectal-Excipulum:
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    Fundnummer: 2019-04-06-1024

    Relativ bekannt ist Hamatocanthoscypha uncipila, die gerne die Unterseiten von Fichtenzapfen an sumpfigen Stellen gelb färbt. Eine solche gelbe Art gibt es, neben einigen weiteren, auch an Holz. Hier H. straminella. Auffällig ist, dass die Becher sich im Alter bzw. bei übermäßiger Befeuchtung oder Austrocknung stark verfärben, sodass ich auch vor Ort nicht auf die Gattung Hamatocanthoscypha gekommen wäre. Die Farben gehen von typisch knallgelb an verborgenen Stellen über braun, entfärbt weißlich bis sogar fast violettlich, wobei sich mikroskopisch aber alle diese Farbvarianten als die gleiche Art entpuppten.
    Die typisch gekrümmten Haare sind in der Gattung ein Kreuz zu finden, habe kein mikroskopisches Foto hinbekommen. Das Auflichtfoto x100 eines Bechers zeigt genau EIN solches Haar.

    Strohgelbes Hakenhaarbecherchen (Hamatocanthoscypha straminella):
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    Asci + Paraphysen:
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    Asci + Lugol:
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    Sporen:
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    Ectal-Excipulum:
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    Weiter zum Teil 8

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 6

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 6 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
    Teil 5 findet Ihr hier
    Teil 7 findet Ihr hier
    Teil 8 findet Ihr hier
    Teil 9 findet Ihr hier
    Teil 10 findet Ihr hier
    Teil 11 findet Ihr hier

    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2019-04-06-0955

    Solch harzende Fichten ziehen uns natürlich immer an:
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    Und schon fanden wir daran eine sehr schöne Kollektion (oranger Pfeil im vorherigen Bild) vom
    Gelben Harzbecherchen (Sarea resinae):
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    Fundnummer: 2019-04-06-0959

    Nebenbei auch mal ein Parasit den ich schnell knipste:
    Ruprechtskraut-Coleroa (Coleroa robertiani):
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    Dann aber zog uns dieser dicke alte Weiden-Stamm magisch an:
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    An der Schnittfläche fanden sich neben einigen anderen Pilzen 3 interessante Arten - sogar aus 3 unterschiedlichen Gattungen:
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    Nämlich:
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    Seht Euch im folgenden diese 3 tollen Arten mit uns an...

    Fundnummer: 2019-04-06-1014
    Häufige Art, die besonders an Schnittflächen von Laubholz wie hier gefunden werden kann. Makroskopisch charakteristisch sind die relative Größe, eine sehr kurze Behaarung und deutliche Rötungstendenz im Alter.
    Das Kurzhaarige Weißhaarbecherchen (Lachnum brevipilosum):
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    Asci + Paraphysen:
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    Paraphysen + unreife Asci:
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    Paraphysen + Asci + unreife Asci:
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    Asci + Lugol:
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    Randhaare:
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    Ectal-Excipulum:
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    Sporen:
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    Weiter zum Teil 7

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 5

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 5 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
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    Den Nachtrag findet Ihr hier

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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-K

    Der dritte Tintling, dieser hatte dickes Velum.

    Morphologische Daten:
    Substrat
    : Kuhfladen
    Hutform: jung ellipsoid, dann flach bis trichterförmig aufschirmend
    Huthaut: matt, dickes gelbliches bis weißes Velum welches pockig, granuliert, punktiert, kleiig bis kurzhaarig sein kann
    Huthaut-Farbe: orangelich über ockerlich bis grau und weiß gemischt
    Hutrand: deutlich fransig behangen

    Lamellen: grau
    Stiel: glasig weiß, oben eher kahl, unten haar-struppige breite Ringzone
    Stielbasis:
    nicht wurzelnd, verdickt, bräunlich
    Größe: nicht vermessen
    Geruch: Aufnahme unmöglich
    Geschmack: Aufnahme unmöglich


    Dieser ist nicht trivial --> ich versuchte bestmöglich die Mikrodaten aufzunehmen, was schwer war, da entweder noch nicht reif oder zerflossen.

    Mikroskopische Daten und Mikrobilder:

    Cheilozystiden:
    mit Auflicht nur blasige gesehen, im Durchlicht auch keine anderen gefunden

    Pleurozystiden:
    in Auflicht wahrscheinlich in der Richtung urniforme gesehen - im Durchlicht nicht auffindbar

    Pileozystiden:
    fehlend

    Kaulozystiden:
    fehlend (geprüft an reifen Fruchtkörper in Durchlicht)

    Basidien:
    in Auflichtkontrolle: nur 2-sporig

    Sporen:
    "herzförmig", rötlich braun, Keimporus zentral
    Maße frontal:
    Präparat: aus Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 59
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S, D,: von L × B: 0,4 × 0,3 µm; von Q: 0
    Median: von L × B: 8,9 × 8,5 µm; von Q: 1,1
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 9 × 8,4 µm; von Q: 1,1
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (8,2) 8,5 - 9,4 (9,8) × (7,7) 8 - 8,9 (9,1) µm; für Q: (1) 1 - 1,1 (1,1)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (8,2) 8,5 - 9,5 (9,8) × (7,7) 7,9 - 9 (9,1) µm; für Q: (1) 1 - 1,1 (1,1)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (8,2) 8,5 - 9,4 (9,8) × (7,7) 8 - 8,9 (9,1) µm; für Q: (1) 1 - 1,1 (1,1)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (8,2) 8,3 - 9,6 (9,8) × (7,7) 7,9 - 9 (9,1) µm; für Q: (1) 1 - 1,1 (1,1)

    Maße lateral:
    Präparat: aus Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 21
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
    Standardabweichung S, D,: von L × B: 0,5 × 0,4 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 9,2 × 5,9 µm; von Q: 1,6
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 9,1 × 5,8 µm; von Q: 1,6
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (8,3) 8,5 - 9,8 (9,8) × (4,9) 5,4 - 6,3 (6,5) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,8 (1,9)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (8,3) 8,4 - 9,8 (9,8) × (4,9) 5,2 - 6,4 (6,5) µm; für Q: (1,4) 1,4 - 1,9 (1,9)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

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    HDS:

    3-schichtig: ganz oben auf liegen kugelige und keulige Velum-Zellen, darunter liegen haarige Hyphen (ixocutis), darunter folgt eine schicht hymeniderm angeordneter ballonartiger Zellen (siehe Bilder)

    Velum:
    Dimorph (keulige die an haarigen Zellen hängen und globose Zellen)
    Maße der keuligen und globosen Velumzellen: ca. (7,9) 9,7 - 23,6 (24,1) µm; N = 16; Me = 14,5 µm
    Maße der haarigen Velumzellen: (3,1) 3,4 - 4,8 (5,5) µm; N = 8; Me = 4,2 µm

    Hier der Hut im Uplight:
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    Ganz klar schon im Uplight zu erkennen wenn man noch etwas näher ran geht - dimorphes Velum haarig, keulig und globos:

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    Der Pilz ist sicherlich in der Nähe von Coprinopsis cordispora einzuordnen. Die wesentlichen abweichenden Mikromerkmale sind: 2-sporige Basidien, breitere Sporen. Da sich Coprinopsis cordispora phylogenetich in 2 deutliche Hauptkladen spaltet und auch in diesen weitere Kladen erkennbar sind, ist sehr wahrscheinlich, dass sich hinter Coprinopsis cordispora mehrere Arten verbergen. Vorläufig lässt sich der Fund deshalb nur als Coprinopsis cordispora s.l. benennen.

    Herzsporiger Tintling (Coprinopsis cordispora s.l.):
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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-
    L

    Der letzte ebenso tolle Tintling, soll den Abschluss des Ausfluges auf dem Kuhfladen machen. :-)))

    Morphologische Daten:
    Substrat
    : Kuhfladen
    Hutform: jung ellipsoid, dann kegelig aufschirmend
    Huthaut: weiß, mit dickem, globosen und haarigem wolligen Velum
    Hutrand: deutlich haarig-fransig behangen

    Lamellen: weinrot durch Sporen mit weißer Schneide
    Stiel: weiß, haar-struppig bis später glasig mit "Bartstoppeln"
    Stielbasis:
    nicht wurzelnd
    Größe: nicht vermessen
    Geruch: Aufnahme unmöglich
    Geschmack: Aufnahme unmöglich


    Auch hier waren die Mikromerkmale schwer zu bekommen. Aber die wesentlichen konnte ich aufnehmen:

    Mikroskopische Daten und Mikrobilder:

    Cheilozystiden, Pleurozystiden:
    nicht mehr vorhanden, da Lamellen schon zerfließend

    Sporen
    ellipsoid, nicht flach gedrückt, rotbraun, Keimporus zentral, Keimporus nicht als "Öffnung" sichtbar, Außenhülle fetzenartig ablösend (dies zeigt sich stark beim Quetschen des Präparates (ohne Bild))
    Präparat: aus Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 71
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,3 × 0,1 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 6,2 × 3,3 µm; von Q: 1,9
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 6,2 × 3,3 µm; von Q: 1,9
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (5,5) 5,8 - 6,7 (7,2) × (2,9) 3,1 - 3,5 (3,6) µm; für Q: (1,7) 1,8 - 2 (2,2)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (5,5) 5,7 - 6,8 (7,2) × (2,9) 3 - 3,5 (3,6) µm; für Q: (1,7) 1,7 - 2,1 (2,2)

    mush-15959.jpg


    Pileozytiden:
    fehlend

    Hut-Haare:

    sicherlich vorhanden, im Präparat jedoch nicht zu sehen - wohl wegen überreife der Fruchtkörper

    Velum:
    globos, isoliert warzig; Maße der globosen Elemente: (17.1) 18.5 - 31.5 (35.9) µm; N = 8; Me = 25.9 µm

    mush-15958.jpg


    Das ist der Struppige Misttintling (Coprinopsis stercorea).
    Auch dieser wieder von jung bis alt:
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    Das war (nur) der Kuhfladen! :-)) Aber wir gingen weiter...

    Fundnummer: 2019-04-06-0941

    Wir gingen weiter des Wegs und fanden ein Kiefern-Ästchen:
    mush-15454.jpg


    Daran ein bei uns nicht häufiges Becherchen - nämlich das optisch sehr interessante
    Weißtannen-Haarbecherchen (Lachnellula subtilissima):
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    Ich finde diese Farben ganz besonders toll:
    mush-15458.jpg


    Asci + Paraphysen:
    mush-15459.jpg


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    mush-15465.jpg


    Asci (mit Basen) + Paraphysen:
    mush-15460.jpg


    links Paraphysen, rechts Asci, unten Sporen:

    mush-15466.jpg



    Ascus in Lugol:
    mush-15463.jpg


    Randhaare:
    mush-15461.jpg


    Ectal-Excipulum:
    mush-15462.jpg


    Weiter zum Teil 6

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 4

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 4 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 5 findet Ihr hier
    Teil 6 findet Ihr hier
    Teil 7 findet Ihr hier
    Teil 8 findet Ihr hier
    Teil 9 findet Ihr hier
    Teil 10 findet Ihr hier
    Teil 11 findet Ihr hier

    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2019-04-06-0930-H

    Der zweite Tintling, der als Nachzügler und zunächst als Einzelexemplar auftauchte war der folgende.

    Morphologische Daten:
    Substrat
    : Kuhfladen
    Hutform: jung zylindrisch, dann flach aufschirmend
    Huthaut: matt, schuppig-fetziges Fransen-artiges Velum
    Huthaut-Farbe: grau, Zentrum orange-bräunlich
    Hutrand: ohne Besonderheiten

    Lamellen: Aufnahme unmöglich
    Stiel: weiß, stark wollig behaart
    Stielbasis:
    nicht wurzelnd, bräunlich
    Größe: nur ein Fruchtkörper vermessen: Hutdurchmesser nicht aufgeschirmt 1,2 mm, Hut Höhe: 2 mm, Stiellänge 9 mm, Stieldurchmesser
    oben 0,5 mm, unten 0,7 mm
    Geruch: Aufnahme unmöglich
    Geschmack: Aufnahme unmöglich


    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    ellipsoid bis leicht ovoid angedeutet, Keimporus zentral, Keimporus nicht abgeplattet, Apikulus deutlich

    Präparat: aus reifen Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 98
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 1 × 0,4 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 10,4 × 6,4 µm; von Q: 1,6
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 10,5 × 6,4 µm; von Q: 1,6
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (8,5) 9,3 - 11,8 (13) × (5,6) 5,9 - 6,9 (7,6) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,8 (1,8)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (8,5) 8,9 - 12,2 (13) × (5,6) 5,8 - 7 (7,6) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,8 (1,8)

    mush-15737.jpg


    Velum:
    ellipsoide Zellen, kettenförmig angeordnet, Glieder
    (12,0) 16,6 - 36,3 (41,2) µm breit

    mush-15738.jpg


    Auch hier vielen Dank an Andreas (Pilzmel) für die Bestimmungshilfe...
    Es ist der

    Pferdemist-Tintling (Coprinopsis radiata)
    Auch hier wieder von ganz jung bis alt:
    mush-15919.jpg


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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-I

    Der dritte Basidiomycet auf dem Fladen war eine hübsche Parasola....

    Morphologische Daten:
    Substrat
    : Kuhfladen
    Hutform: jung ellipsoid, bis flach aufschirmend
    Huthaut: matt, kahl
    Huthaut-Farbe: ganz jung orange, dann grau mit orangem Zentrum
    Hutrand: kahl, kantig

    Lamellen: nicht bewertet
    Stiel: glasig weiß, kahl
    Stielbasis:
    nicht wurzelnd, bräunlich, myzelfilzig
    Größe: nicht vermessen
    Geruch: Aufnahme unmöglich
    Geschmack: Aufnahme unmöglich


    Wunderbar - der Zarte Tintling (Parasola misera) - ein toller Pilz der auch großzügig von Jung bis alt dokumentiert wurde:
    Schaut Euch das Knallorange in jungem Zustand an:
    mush-15926.jpg


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    Schaut mal die tolle "Bürsten-Basis" an:

    mush-15928.jpg


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    Mikroskopische Daten und Mikrobilder:

    Sporen:

    Frontal-Ansicht typisch "herzförmig", Lateral-Asicht ellipsoid, Keimporus sehr schräg
    Maße:
    (7,8) 8,4 - 9,1 (9,5) x (5,3) 5,6 - 5,8 (6,0) x (7,2) 7,6 - 8,4 (8,9) µm
    Q frontal = (1,0) 1,04 - 1,1 (1,2) ; N = 35
    Q lateral = (1,3) 1,4 - 1,58 (1,6) ; N = 12
    Me = 8,8 x 8,1 x 5,7µm ; Qe frontal = 1,1; Qe lateral = 1,5

    mush-15938.jpg


    Basidien:
    4-sporig

    Hier seht ihr zunächst wieder die 4er-Basidien in Luft:

    mush-15939.jpg


    Hier in Wasser - finde ich immer wieder ganz toll wie die Herzchen hier an den Sterigmen hängen:

    mush-15940.jpg


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    Pileozystiden, Kaulozystiden, Pleurozystiden:

    fehlend

    HDS Zellen:
    globos bis ballonförmig; Breiten: (10,2) 13,8 - 21,4 (21,9) µm; N = 25; Me = 18,0 µm

    Als Mikmak:

    mush-15942.jpg


    Cheiloszystiden (im nächsten Bild unten rechts zu sehen):
    globos bis ballonförmig; ca. bis 20 µm breit

    mush-15943.jpg


    Weiter zum Teil 5

    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 3

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 3 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
    Teil 5 findet Ihr hier
    Teil 6 findet Ihr hier
    Teil 7 findet Ihr hier
    Teil 8 findet Ihr hier
    Teil 9 findet Ihr hier
    Teil 10 findet Ihr hier
    Teil 11 findet Ihr hier

    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Fundnummer: 2019-04-06-0930-F

    Eine weitere interessante Art, die wir bereits kurz vorstellten ist die folgende, die sich ebenfalls reichhaltig am Fladen zeigte.
    Der Bärtige Kot-Kugelpilz (Schizothecium conicum) - welcher wegen Größe und schwachem Kontrast etwas problematisch zu fotografieren war.
    Die interessanten Mikrobilder im Anschluss dürft Ihr Euch nicht entgehen lassen...

    Morphologische Daten:

    Substrat: Kuhfladen
    Pseudothecium-Form: Kegelig nach oben zugespitzt, das "schwarze Köpfchen" hat in der Mitte eine Vertiefung, Außenseite struppig, Durchmesser ca. 0,3 mm, Länge ca. 0,5-1 mm
    Farbe:
    grüngrau

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    Die Mikmaks dazu:
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    Hier seht ihr das 0,05 mm breite schwarze "Köpfchen" mit der Vertiefung gut:
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    Einfach nur in Wasser gelegt und das Deckglas ohne Druck aufgelegt schaut so aus:
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    Wenn man dann auf das Deckglas drückt platzt "das Ei" (Pseudothecium) auf und die beeindruckenden grünen Sporen in den Asci kommen zum Vorschein:
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    Toll sehen die Sporen in Smaragd-grüner Farbe aus:
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    Asci:
    8-sporig, ca. 213 - 237 x 27,2 - 28,9 µm

    Sporen in Wasser:
    Zitronenförmig, an einer Seite ein Pedicell, dunkel-oliv-grün bis smaragd-grün
    (23.1) 23.7 - 26.7 (27.8) x (13.5) 13.9 - 15.4 (15.7) µm
    Q = (1.5) 1.6 - 1.8 (1.9) ; N = 29
    Me = 25.4 x 14.6 µm ; Qe = 1.7

    Hier seht Ihr die reifen Asci, Ascus-Basen und die Sporen mit dem "Pedicell":
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    Die "Squamufolien"- welche an der Außenseite der Fruchtkörper sitzen sehen aus wie die Hände vom Sensenmann:
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    Eine kleine Geschichte dazu:
    Hier machte ich zunächst einen Untersuchungs-Fehler. Da beim Mikroskopieren meine Tochter dabei war und diese immer alles mit ansehen will, musste ich in GSM präparieren um die Verdunstung zu vermeiden. Das Natriumhydroxid im GSM tötete aber sofort die Sporen ab.
    Es entstanden die so genannten "De Bary Bubbles" (danke - Matthias für die Erklärung dazu) - die die Sporen wie Augen aussehen lässt. Diese grünen Augen starren einen dann durch das Mikroskop an und die Gerippe-Hände greifen nach einem. Gespenstisch! ;)))
    Diese "Augen" will ich Euch nicht vorenthalten:
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    Schließlich noch die "Peridie", das ist die Außenrinde des Pseudotheciums.
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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-G

    Schließlich tauchten winzige Tintlinge am Kuhfladen auf. Es sind die winzigsten Tintlinge die ich je gesehen habe. Mit einen Stieldurchmesser von nur 0,15 mm(!) - viel dünner als ein Haar - und einem
    Hutdurchmesser von nur 0,7 mm könnt ihr Euch gut vorstellen, was es bedeutet die Daten eines solchen Pilzchens aufzunehmen - oder ihn zu fotografieren, wenn er schon nach 5 Sekunden vor der Kamera beginnt sich zu neigen und sich in (fast) nichts aufzulösen.
    Ich konnte zunächst die Mikromerkmale nur in letzter Sekunde anhand eines einzigen komplett gequetschten Fruchtkörpers der kurz vor dem Zerfall durch Austrocknen war aufnehmen. Danke an dieser Stelle an Andreas für die Bestimmungshilfe.
    Schon als dieser Bericht fast fertig war kamen jedoch noch 3 größere Fruchtkörper zum Vorschein und ich hatte die Gelegenheit die Bestimmung dann final abzusichern.


    Morphologische Daten:
    Substrat
    : Kuhfladen
    Hutform: jung rundlich, dann flach aufschirmend
    Huthaut: matt, stark gerieft, Velum fehlend, behaart (Pileozystiden)
    Huthaut-Farbe: jung gelblich, dann fleischrosa mit gelblichem Zentrum, dann grau
    Hutrand: ohne Besonderheiten

    Lamellen: graulich, schneiden Hell (glasige Cheilozystiden)
    Stiel: glasig grau, stark behaart
    Stielbasis:
    nicht wurzelnd, etwas knollig, bräunlich
    Größe: kleine Fruchtkörper: Hutdurchmesser nicht aufgeschirmt 0,7 mm, Stiellänge 6 mm, Stieldurchmesser
    oben 0,15 mm, unten 0,2 mm, goße Fruchtkörper: nicht vermessen, in etwas doppelt so groß.
    Geruch: Aufnahme unmöglich
    Geschmack: Aufnahme unmöglich

    Es ist der Verschiedenhaarige Tintling (Coprinellus heterosetulosus) - wobei anzumerken ist, dass es sich hier wohl um einen Artenkreis handelt, hinter dem sich durchaus mehr als eine Art verstecken könnte. Das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen.
    Ein junger Fruchtkörper - achtet bitte auf die Scale Bar! Der Pilz ist gerade mal 2 mm hoch.
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    Fast ausgereift. Der Pilz erreicht eine stattliche Höhe von 7 mm:
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    Ein Fruchtkörper in Bestform:
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    Hier die Nachzügler - also die etwas größeren Fruchtkörper von jung bis alt:
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    Mikroskopische Daten und Mikrobilder:

    Sporen:
    Ellipsoid, Keinporus: schräg
    Maße:
    (8,0) 8,3 - 9,9 (10,3) x (4,8) 4,9 - 5,5 (5,8) x (4,5) 4,7 - 5,3 (5,5) µm
    Q frontal = (1,6) 1,6 - 1,8 (2,1)
    Q lateral = 1,7 - 1,9
    Me = 9,0 x 5,2 x 5 µm; Qe frontal = 1,7; Qe lateral = 1,8

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    Basidien:
    4-sporig

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    Cheilozystiden:
    rundlich, hyalin, vielzahlig gedrängt stehend, ca. 21 µm breit

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    Pileozystiden:
    flaschenförmig, Sclerozystiden vorhanden
    (30,8) 32,9 - 79,3 (85,1) x (8,5) 9,6 - 12,8 (15,0) µm

    Der Hut als Nahaufnahme - man sieht schon die Pileozystiden welche nur in den Hutfalten sind:
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    Kaulozystiden:
    flaschenfömig, vielzahlig vorhanden, Längen: (31) 34 - 56 (56) µm; N = 12; Me = 43,3 µm
    Halsbreiten: (3,5) 3,8 - 5,7 (6,4) µm; N = 13; Me = 4,6 µm

    Das nächst Bild zeigt die Kaulozystiden in Luft. Die Kugeln rechts im Bild sind Wassertröpfchen.
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    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 2

    Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 2 des Berichtes vom 06.04.2019
    .

    Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-C

    Am Fladen gab es auch Pillenwerfer. Auch diese konnte ich von "Baby" bis ausgewachsen Fotografieren.

    Morphologische Daten:
    Hinter der Pille ist eine starke Einschnürung. Sie sind sehr kurzlebig. In 3 Tagen von null bis zum vergehen.
    Sie sind stark betropft. Die Pillen sind deutlich grob überzuckert. Die Schussflüssigkeit ist gelblich.

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:

    Ellipsoid, glatt, mit einer gelblichen Masse gefüllt, die Sporen haben oft je 2 undeutliche helle Flecken
    (9,0) 9,3 - 10,1 (12,6) x (6,6) 6,7 - 7,5 (9,1) µm
    Q = 1,3 - 1,46 (1,5); N = 32
    Me = 9,8 x 7,1 µm; Qe = 1,4

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    Es handelt sich um den Eingeschnürten Pillenwerfer (Pilobolus kleinii). Der deutsch Name ist frei von mir erfunden.

    Nur wenige Stunden alt sieht der so aus:
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    Etwas älter... der gelbe Kopf ist nichts anderes als die unreife - später schwarze Pille.
    Unter dieser entwickelt sich dann langsam die Blase.
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    Hier schließlich die voll reifen Fruchtkörper kurz vor dem Abschuss:
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    Was mich erstaunte (weil ich es bislang noch nicht wahr nahm):
    Die Wuchsrichtung ist NICHT der Gravitation entgegengesetzt. Und auch NICHT dem Licht entgegen.
    Die Wuchsrichtung in der horizontalen Ebene ALLER Fruchtkörper ist exakt gleich einem der horizontalen aufgestellten Winkel von geschätzten 10° --> Also ideale Abschussposition für die Flugbahn der Pille.
    Die Pillis kommen rundum aus der Kacke heraus und rundum haben ALLE diesen angestellten Abschusswinkel.
    Aber dem noch nicht genug! Nun kommt das wirklich verrückt geniale: UNABHÄNGIG von der Oberfläche des Fladens, zeigen die Stiele aller Fruchtkörper, wenn man von der vertikalen Achse auf sie schaut immer in Richtung des Massenschwerpunkts des Fladens bzw. eines größeren Massenteils davon. Dies offensichtlich deshalb, weil die Schussrichtung eben vom Fladen WEG sein soll. Wie soll das aber bitte technisch gehen? Die einzige Antwort, die ich wüsste ist, dass der Pillenwerfer die winzige winzige Masse des Pillenwerferkopfes welche anziehend auf die relativ ebenso winzige Masse des Fladens wirkt detektieren kann und dem entsprechend das "Zellwachstum" (Begriff stimmt hier natürlich nicht) steuert.
    Der Pillenwerfer wertet also offensichtlich 2 Sachen aus: Die Gravitation der Erde UND die super-winzige Gravitation der dem Stiel entgegen liegenden Masse. Das ist dermaßen genial dass ich dass beim nächsten Fund unbedingt untersuchen muss. Nicht zu glauben ist das - Ich wüsste keinen Sensor der so etwas kann! Physikalisch nicht zu erklären.
    Die folgenden Bilder sind also "flach hin gelegt" - also die Horizontale ist die Vertikale!

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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-D

    Ein weiterer Becherling in Zitronengelb kam zum Vorschein.

    Morphologische Daten:

    Substrat: Kuhfladen
    Becher-Durchmesser: ausgereift bis 4,5 mm
    Becher-Farbe:
    überall hellgelb, Fruchtschicht mit lila Sporen

    Becher-Rand:
    hell fransig
    Becher-Außenseite: Mit kleiigen Körnchen überzogen

    Mikroskopische Daten:
    Asci:
    8-sporig

    207 - 222 x 24 - 26.8 µm; N = 3

    Sporen:
    lila bis hellbraun, Oberfläche faltig, ellipsoid
    (20,4) 21,6 - 23,9 (24,5) x (10,8) 11,1 - 12,2 (13,0) µm
    Q = (1,8) 1,9 - 2,0 (2,1); N = 10
    Me = 22,9 x 11,6 µm; Qe = 2,0

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    Paraphysen:
    septiert, zylindrisch

    (3,1) 3,2 - 4,7 (5,1) µm; N = 14; Me = 4,0 µm

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    Excipulum:
    (13,4) 27,2 - 37,5 (48,6) µm; N = 8; Me = 33,3 µm

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    Auch klar - das ist der Kleiige Kotling (Ascobolus furfuraceus):
    Hier wieder zunächst ganz jung - unreif:
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    Schon etwas reifer:
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    Und wieder voll reif:
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    Den kann man auch mal genau anschauen:
    mush-15421.jpg


    Beim nächsten Fund musste uns Nobi auf die Sprünge helfen - vielen Dank nochmals :)

    Fundnummer:
    2019-04-06-0930-E

    Morphologische Daten:

    Substrat: Kuhfladen
    Becher-Durchmesser: ausgereift bis 0,7-1,9 mm
    Becher-Farbe: außen gelblich - glasig, Fruchtschicht: orange-gelb
    Becher-Außenseite: deutlich tropfenförmig bekleidet
    Haare: Es gibt keine Haare am Becherrand weder im Auflicht noch im Präparat

    Mikrochemische Reaktion:
    Lugol: keine Reaktion
    Melzers: keine Reaktion

    Mikroskopische Daten:

    Asci:
    zylindrisch, 8-sporig, Ascus-Basen sind etwas zugespitzt und strikt abgeflacht
    Maße: ca. 128 x 11,3 - 12,2 µm; N = 2

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    Sporen:
    glasklar, ellipsoid, fein faltig ornamentiert --> diese feine Ornamentierung ist das was ich zunächst übersah
    Maße:
    (14,0) 14,3 - 15,5 (15,8) x (7,9) 8,0 - 8,6 µm
    Q = (1,7) 1,7 - 1,8; N = 13
    Me = 14,7 x 8,3 µm; Qe = 1,8


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    Paraphysen:
    1- bis 2-septiert, bräunlich inkrustiert, zylindrisch
    Maße: 50 - 90 x (7,3) 7,7 - 9,9 (11,3) µm; N = 13

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    Excipulum:
    Die äußersteten der Elemente sind mit einer Kruste überzogen oder warzig punktiert, sie sind manchmal strikt rund aber auch ballon- bis keulen-förmig, es gibt auch kettenartig aneinander gereihte Kugel- oder Blasenelemente
    Maße:
    (12,2) 13,2 - 52,5 (63,4) µm; N = 34; Me = 31.5 µm

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    Gemischte Elemente:

    mush-15403.jpg


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    Nobi half mir auf die Sprünge - ich übersah die fein faltige Ornamentierung der Sporen zunächst.
    Es handelt sich um den
    Körnigen Rinderdungbecherling (Cheilymenia granulata):
    Fruchtkörper wohl noch unreif: Bild vom 16.04.:
    mush-15405.jpg


    Fruchtkörper reif: Bild vom 18.04.:
    mush-15406.jpg


    Fruchtkörper voll reif (fast überreif): Bilder vom 22.04. (Ascobolus furfuraceus hier nicht beachten):
    mush-15409.jpg


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    mush-15408.jpg



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    06.04.2019: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 1
    Untertiltel:
    Dungis, Tintis, Becher, Flechten und Aquaten

    Liebe Pilz-Freunde,
    Heute machten sich ich und Matthias nach einigen feuchten Tagen und Nebel auf, zu einer genialen Tour. Sie war zwar nicht besonders lang, jedoch brachte sie bei mir ca. 6000 Einzelbilder hervor und bei Matthias 2400 - macht zusammen 8400 Einzelbilder. Das ist unser Rekord! Die schönsten 413 Bilder zeigen wir Euch heute davon
    Was aber noch besser ist, sind die Arten die wir fanden. Die Tour war genau nach meinem Geschmack - alles quer durch den Pilzgarten war dabei.
    Geplant hatte ich an diesem Tag, mich besonders auf inoperculate Kleinbecherchen zu stürzen, sowie ein paar interessante neue Flechten zu finden. Das hat alles perfekt geklappt und natürlich kam viel mehr zusammen als ich es je für möglich gehalten hätte. Rinderdung, ideal mit Flechten besetzte Steine, sowie ein Super-Becherlings-Stamm leisteten jeweils ihre Beiträge zum Gelingen dieser Wahnsinnstour, deren Fundaufarbeitung sich über mehrere Wochen erstreckte.

    Um alle Bilder zu sehen, ohne sie einzeln anklicken zu müssen könnt Ihr wie folgt vorgehen: Hier im Forum einloggen, ein Bild anklicken und den Haken in der Checkbox "Diese Einstellung merken" und "Speichern" klicken.

    Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 11 Teile aufteilen.

    Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier
    Teil 4 findet Ihr hier
    Teil 5 findet Ihr hier
    Teil 6 findet Ihr hier
    Teil 7 findet Ihr hier
    Teil 8 findet Ihr hier
    Teil 9 findet Ihr hier
    Teil 10 findet Ihr hier
    Teil 11 findet Ihr hier

    Den Nachtrag findet Ihr hier

    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen
    , Matthias' Bilder sind mit einem grünengekennzeichnet.

    Fundnummer: 2019-04-06-0925
    Ein kleines Becherchen, das bereits makroskopisch als Olla sp. erkennt wurde fand sich direkt am Parkplatz in einem Gebüsch.
    Holz-Glashaarbecherchen (Olla scrupulosa):
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    mush-15359.jpg


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    mush-15365.jpg


    Randbereich:
    mush-15366.jpg


    Haarspitzen mit Glaskappen:
    mush-15367.jpg


    Ectal-Excipulum:
    mush-15368.jpg


    Sporen:
    mush-15369.jpg



    Gleich am Parkplatz war eine Rinder-Weide. Ich nahm einen dicken, fetten Fladen davon mit. Zuhause packte ich ihn in die Tageslicht-Feuchtekammer.
    Darauf entwickelten sich in den folgenden Tagen eine Unzahl an Arten von denen ich ganze 11 dokumentierte Arten - die zeigen wir Euch hier mit Fundnummer 0930-A bis 0930-L.
    Da ich totaler Anfänger in Sachen "Dungis" bin, half mir Matthias natürlich an allen Ecken und Enden.
    Und auch Nobi und Andreas (Pilzmel) half bei 4 Funden mit (werdet Ihr gleich sehen) - dafür nochmals Danke... :)


    Fundnummer: 2019-04-06-0930-A

    Ein häufiges Becherchen, dass ich jedoch einmal von jung bis ganz reif fotografieren konnte...

    Morphologische Daten:

    Substrat: Kuhfladen
    Becher-Durchmesser: ausgereift bis 2,5 mm
    Becher-Farbe: jung: gelblich weiß, alt: die Becher mit kleinem Durchmesser sind fleischrosa-weiß, die Becher mit großem Durchmesser sind graulich weiß mit leichtem rosa-Schimmer, der Rand ist vor allem jung gelblich beflockt, die Fruchtschicht ist graulich weiß mit violetten Sporen
    Becher-Außenseite: Mit kugeleigen Körnchen überzogen

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    ellipsoid, violett bis bräunlich, faltig
    (16,9) 17,3 - 19,7 (20,3) x (8,5) 8,6 - 9,2 (10,2) µm
    Q = (1,9) 2 - 2,2 (2,3) ; N = 10
    Me = 18,8 x 8,95 µm ; Qe = 2,1
     
     Asci:
     8-sporig
    183 - 209 x 21,4 - 22,5 µm ; N = 3
    Me = 198 x 21,9 µm
     
     Paraphysen:
     an der Spitze etwas keulig erweitert
    105 - 113 x 3,7 - 4 µm ; N = 2
    Me = 109 x 3,85 µm


    mush-15370.jpg


    Das ist der Überzuckerte Kotling (Ascobolus sacchariferus):
    Auf diesem Bild zunächst ganz jung - unreif:

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    Hier schon etwas reifer:
    mush-15372.jpg


    Und schließlich voll reif:
    mush-15373.jpg


    Die Mikmaks dazu...
    mush-15374.jpg


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    Fundnummer: 2019-04-06-0930-B

    Auch bei diesem häufigen Becherchen hatte ich die Gelegenheit die komplette Entwicklung zu dokumentieren...

    Mikroskopische Daten:

    Asci (unreif):
    8-sporig
    ca. 274 - 389 x 91 - 115 µm ; N = 4

    mush-15377.jpg


    Sporen:
    violett, glatt bis grob rissig liniert (nicht auf Bilder zu sehen, da nur Messebenenfoto), Schleimhülle undeutlich aber da
    (54,7) 57,0 - 62,8 (63,2) x (30,0) 30,5 - 33,9 (34,6) µm
    Q = 1,8 - 1,9; N = 8
    Me = 59,2 x 32,2 µm; Qe = 1,8

    Paraphysen:
    2-3 µm breit

    mush-15380.jpg


    mush-15378.jpg


    mush-15379.jpg


    Hier nun der
    Winzige Kotling (Ascobolus immersus)
    :
    Auch hier auf dem Bild zunächst ganz jung - unreif:

    mush-15381.jpg


    Die Roten Pfeile zeigen die jungen Fruchtkörper, die hellen Pilze sind
    Ascobolus sacchariferus:
    mush-15382.jpg


    mush-15384.jpg


    Fruchtkörper etwas reifer:
    mush-15383.jpg


    Fruchtkörper noch etwas reifer:
    mush-15385.jpg


    Fruchtkörper voll reif:
    mush-15386.jpg


    mush-15387.jpg


    mush-15388.jpg


    Weiter zum Teil 2

    Danke Mausmann,

    da ich den Würzigen Tellerling noch nie in Live gesehen habe glaube ich Dir auf jeden Fall.

    Velleicht hat noch jemand einen Tipp - dann geht der unter's Mikroskop und dann wird der geknackt.

    Wäre natürlich schön wenn etwas "besseres" sich dahinter verbirgt.

    Beste Grüße

    Dieter

    03.09.2017-04.09.2017:In Österreich - rauf bis auf 1800 m - Teil 2

    dies ist Teil 2 des Berichtes vom 03.-04-09.2017
    .
    Teil 1 findet Ihr hier

    Und weiter geht's...

    Am zweiten Tag ging es weit rauf auf den Berg... hier hoffte ich auf Außergewöhnliches.

    Fundnummer: 2017-09-04-1046

    Zunächst ein Becherling...

    Fundort - klick hier

    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1730 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge auf sandiger Erde neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Becherform:
    tulpenartig mit welligem Rand
    , nach unten kegelig zulaufend
    Becheroberfläche:
    innen (Hymenium): matt
    , außen: kleiig körnig
    Becherfarbe
    innen (Hymenium): violettbraun
    , außen: violettbraun, nach unten deutlich olivegrünlich werdend
    Hygrophanität: nein
    Stiel: keiner
    Größe: Durchmesser ca. 3,5 cm, Höhe ca. 4 cm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    ohne Apikulus, ellipsoid, mit 1 Öltropfen, Ornament: deine gratige Linien die ein unvollständiges Netz ausbilden, vom Sporenbild [Lit. siehe unten] passt Peziza phlebospora und Peziza badia am besten
    Maße:
    (17,8) 18,2 - 19,4 (20,5) x (8,9) 9,3 - 10,8 (11,0) µm
    Q = (1,7) 1,74 - 2,05 (2,1) ; N = 12
    Me = 18,9 x 10,0 µm ; Qe = 1,9

    mush-15857.jpg

    Excipulum:

    von außen nach innen:
    äußere Schicht: Eine bräunliche textura globulosa
    mittlere Schicht: Eine hyaline textura angularis teilweise untermischt mit
    textura intricata
    innere Schicht: Eine bräunliche textura (Form gemischt)


    mush-15854.jpg

    mush-15855.jpg

    mush-15856.jpg

    Asci:
    Spitze mit Lugol blau

    Paraphysen:
    nicht moniliform, mehrfach septiert, zylindrisch, Spitze kaum erweitert, keine Gel-Haube

    mush-15852.jpg

    mush-15853.jpg

    Die Bestimmung führte ich anhand des Schlüssels in "Hohmeyer, H. (1986): Ein Schlüssel zu den europäischen Arten der Gattung Peziza, Zeitschrift für Mykologie, Band 52(1)." durch.

    Schlüssel II > 1d > 15 > 15a > 16 > 16a > 17 > 17d > 18 > 18d > 20 > 20b > Peziza badia

    Geprüfte Alternativen:
    Schlüssel II > 1d > 15 > 15a > 16 > 16a > 17 > 17d > 18 > 18d > 20 > 20a > Peziza phlebospora

    Schlüssel II > 1d > 15 > 15a > 16 > 16b > 21 > 21c > 22 > 22a > 23 > 23a > 24 > Sackgasse

    Schlüssel II > 1d > 15 > 15a > 16 > 16b > 21 > 21c > 22 > 22a > 23 > 23b > 25 > 25d > Peziza phlebospora

    Schlüssel II > 1d > 15 > 15a > 16 > 16b > 21 > 21c > 22 > 22b > 26 > Sackgasse

    Peziza phlebospora wächst "vornehmlich" auf Brandstellen. Des weiteren ist das Ectal Excipulum von phlebospora nicht so blasig wie das von meinem Fund sondern eher flach angelegt. Es muss also der
    Kastanienbraune Becherling (Peziza badia) sein:
    mush-12970.jpg

    mush-12971.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1252

    Entoloma in gelb-weiß...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1730 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln bis gesellig
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: Zentrum gelblich, nach außen hin cremeocker werdend, matt, schuppig rissig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: etwas ausgefranst
    Lamellen: weiß, bauchig, mit rosa Schimmer, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen bis gerade angewachsen und immer leicht herablaufend

    Fleisch: weiß, Stiel: wässrige Außenhaut und weißer Kern
    Stiel: gelblich weiß, voll (nicht hohl!), glatt und minimal befasert, längsfaserig
    Stielbasis: keine Knolle, ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,8-2 cm, Stiellänge ca. 2-4 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe: rosa
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert


    Mikroskopische Daten:


    Pleurozystiden:
    fehlend

    Cheilozystiden:
    extrem selten, Form siehe Bilder, Breite: ca. (8,6) 9,9 - 13,1 (15,0) µm; N = 9; Me = 11,8 µm


    Sporen:
    5-eckig (57%), 6-eckig (36%), 7-eckig (5%)
    Maße:
    (8,9) 9,4 - 11,1 (11,8) x (6,6) 6,8 - 8,0 (8,8) µm
    Q = (1,2) 1,3 - 1,5 (1,7) ; N = 39
    Me = 10,2 x 7,4 µm ; Qe = 1,4

    Basidien:
    2- und 4-sporig, mit Schnallen; ca. 35 - 45 x 10 - 11 µm

    Schnallen:
    an Basidien und in Lamellen-Hyphen gesehen

    mush-15884.jpg

    Das ist der Mattweiße Rötling (Entoloma sericellum), der makroskopisch und mikroskopisch sehr variabel ist:
    mush-12972.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1256

    Bei diesem war zunächst noch nicht einmal die Gattung klar...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1810 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Gebirgs-Moosen
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: dunkelbraun, hygrophan-fleckig, glatt, Lamellen stark durchscheinend
    Hygrophanität: ja sehr, zu ocker ausblassend
    Hutrand: etwas schartig
    Lamellen: dunkelbraun, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    gerade angewachsen

    Stiel: rotbraun, nach unten hin deutlich dunkler werdend, glatt und etwas befasert, längsfaserig
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Stielbasis: minimal verdickt, mit Mycelsträngen
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,7 cm, Stiellänge ca. 1,5 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert


    Mikroskopische Daten:


    Sporen:
    ellipsoid bis ovoid, bräunlich, glatt, Keimporus deutlich sichtbar, Keimporus zentral, apikal abgeflacht, dünnwandig, jedoch mit Sporenhülle dickwandig wirkend, Sporenhülle ablösend (Perispor)


    Maße:
    da die Lage der Sporen nicht immer eindeutig war und sicherlich auch welche dabei sind die nicht genau winkelig ausgerichtet zum Deckglas lagen, habe ich die Breite ausnahmsweise gemischt gemessen. Ist aber nicht tragisch, da sie frontal und im Profil fast gleich breit sind.
    Präparat: aus Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 80
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: nicht normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,5 × 0,3 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 6,7 × 4,4 µm; von Q: 1,5
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 6,7 × 4,4 µm; von Q: 1,5
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (5,6) 6,2 - 7,3 (8,3) × (3,8) 4,1 - 4,7 (5,5) µm; für Q: (1,3) 1,4 - 1,6 (1,8)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (5,6) 6 - 7,4 (8,3) × (3,8) 4 - 5 (5,5) µm; für Q: (1,3) 1,4 - 1,7 (1,8)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt


    mush-15885.jpg

    Pleurozystiden, Pileozystiden:
    fehlend

    Cheilozystiden:
    teilweise büschelig, teilweise vereinzelt, teilweise keulig, teilweise flaschenförmig und kopfig, dünnwandig, hyalin
    Maße:
    Die Werte sind nur sehr grob da alle Cheilozystiden in der Schneide steckten:
    ca. (16,7) 18,3 - 23,3 (25,4) x (4,1) 4,4 - 6,2 (6,7) µm; N = 15; Me = 20,8 x 5,2 µm

    Basidien:
    4-sporig und 2-sporig
    Maße: ca.
    (14,7) 16,1 - 18,6 (21,4) x (5,8) 6,6 - 7,0 (9,2) µm; N = 6; Me = 17,4 x 7,0 µm

    Schnallen:
    in der HDS keine gesehen, in den Lamellenhyphen gesehen

    mush-15886.jpg

    mush-15887.jpg

    HDS:
    bestehend aus liegenden, dünnen, bräunlichen, dicht gepackten Hyphen unter einer gelatinösen Schicht, unter dieser Schicht sind breite, in sich verschlungene Hyphen

    mush-15888.jpg

    Als Schlüssel verwendete ich Gröger, der klar und quasi eindeutig zum Ziel führt:
    rot = unsichere Schlüsselpunkte

    Gröger Teil I, S. 25 > 1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b (da kein Wurzel-Möhrling, Schneckling, Schmierling, Gelbfuß, Krempling, Goldblatt, Amanita, Schleimschirmling) > 10 > 10b > 11> 11b (da keiner aus Gattungsschlüssel 4) > 12 > 12b (wahrscheinlicher) > 22 > 22b > 23 > 23b > Gröger Teil II, Gattungsschlüssel 13 > 1 > 1b > 3 > 3b > 5 > 5b > 6 > 6b > 7 > 7b > 9 > 9b > 11 > 11b > 13 > 13b > 21 > 22 > 22b > 23 > 23b > 24 > 24b > 25 > 25b > 26 > 26b > 28 > 28a > 118 Psilocybe p.p. Kahlkopf (Teilschlüssel c), S. 436 > 1 > 1b > 2 > 2b > 3 > 3b > 5 > 5b > 6 > 6b > 9 > 9b > 10 > 10b > 11 > 11b > 12 > 12b > 13 > 13a > Deconica montana

    Gröger Teil I, S. 25 > 1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b (da kein Wurzel-Möhrling, Schneckling, Schmierling, Gelbfuß, Krempling, Goldblatt, Amanita, Schleimschirmling) > 10 > 10b > 11> 11b (da keiner aus Gattungsschlüssel 4) > 12 > 12a > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15b > 16 > 16b > 18 > 18b > 19 > 19b > 20 > 20a (wahrscheinlicher) > Gattungsschlüssel 7, S. 46 > 1 > 1b > 4 > 4b > 11 > 11b > 12 > 12b > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15a > 16 > 16b > 17 > 17b > 19b > 22 > 22b > 23 > 23b > 24 > 24b > 25 > 25b > 26 > Sackgasse

    Gröger Teil I, S. 25 > 1 > 1b > 6 > 6b > 8 > 8b > 9 > 9b (da kein Wurzel-Möhrling, Schneckling, Schmierling, Gelbfuß, Krempling, Goldblatt, Amanita, Schleimschirmling) > 10 > 10b > 11> 11b (da keiner aus Gattungsschlüssel 4) > 12 > 12a > 13 > 13b > 14 > 14b > 15 > 15b > 16 > 16b > 18 > 18b > 19 > 19b > 20 > 20b > 21 > 21a > Gattungsschlüssel 8, S. 58 > 1 > 1b > 2 > 2b > 3 > 3b > 12 > 12b > 14 > 14b > 15 > 15b > 20 > 20b > 21 > 21b > 22 > 22b > 23 > Sackgasse, da keiner aus den noch folgenden Gattungen

    Es sollte also der Trockene Kahlkopf (Deconica montana) sein - seltsam sind dabei die ablösenden Sporenhüllen (siehe oben):
    mush-12973.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1258

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1730 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex, genabelt
    Huthaut: gelborange, Zentrum dunkler, Lamellen durchscheinend, matt, fein behaart
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: etwas schwärzend
    Lamellen: weiß, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, fein behaart
    Lamellenschneiden:
    fein behaart

    Lamellen-Stielübergang:
    stark herablaufend

    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Stiel: orangelich, fein behaart, längsfaserig
    Stielbasis: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,8 cm, Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 1,2 mm
    Sporenpulverfarbe: kam nichts heraus
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert


    Mikroskopische Daten:


    Sporen:
    Maße: ca. (4,4) 4,6 - 5,66 (5,7) x (2,0) 2,2 - 2,4 (2,6) µm; Q = (1,8) 2,0 - 2,5 (2,7); N = 17; Me = 5,2 x 2,3 µm ; Qe = 2,3

    Cheilozystiden:
    nicht kopfig bis kopfig, ca. 10 µm breit, ca. 30-60 µm lang, Hälse ca. 3-4 µm breit

    mush-15889.jpg

    Hier hoffte ich auf etwas besonderes, doch leider ist die nur ein schlichter
    Orangeroter Heftelnabeling (Rickenella fibula):
    mush-12974.jpg

    mush-12975.jpg

    mush-12976.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1303

    Dann ging es los mit Saftlingen...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1775 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: orangerot, samtig
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: ohne Besonderheiten
    Lamellen: gelblich-weiß
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    herablaufend

    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Stiel: orangerot, glatt, längsfaserig
    Stielbasis: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,8 cm, Stiellänge ca. 2,5 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert


    Mikroskopische Daten:


    Sporen:
    Präparat: aus Lamellenstück (Exsikkat) ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 78
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 1,1 × 0,5 µm; von Q: 0,2
    Median: von L × B: 10 × 6,1 µm; von Q: 1,7
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 10,2 × 6,1 µm; von Q: 1,7
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (7,5) 8,9 - 11,5 (12,9) × (4,7) 5,5 - 6,7 (7) µm; für Q: (1,3) 1,4 - 1,9 (2,2)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (7,5) 8,6 - 12,4 (12,9) × (4,7) 5,3 - 6,8 (7) µm; für Q: (1,3) 1,4 - 1,9 (2,2)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

    mush-15893.jpg

    Längen der Lamellentramahyphen:
    (26) 34 - 90 (94) µm; N = 18; Me = 65,2 µm

    Basidien:
    2-sporig, 3-sporig und 4-sporig

    Maße ca.: (33) 33 - 53 (52,9) x (8,2) 8,2 - 10,5 (10,5) µm; N = 5; Me = 45 x 9,2 µm
    Sterigmen-Längen: ca. 3,8 - 8,5 (8,5) µm; N = 4; Me = 6,6 µm

    Schnallen:
    vorhanden


    mush-15890.jpg

    Die Schlüsselung führte ich nach Gröger durch:
    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6 > 6b > 8 > 8b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 16 > 16b (wahrscheinlicher) > 18 > 18b > 19 > 19b > Hygrocybe cantharellus (= Hygrocybe lepida)

    Untersuchte Alternative:
    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6 > 6b > 8 > 8b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 16 > 16a > 17 > 17b > Hygrocybe substrangulata --> passt nicht

    Es handelt sich also um den
    Pfifferlingssaftling (Hygrocybe cantharellus):
    mush-13292.jpg

    mush-13293.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1306

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1775 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    deutlich genabelt
    Huthaut: orangegelb mit oliv-stich, glatt, leicht befasert
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: ohne Besonderheiten
    Lamellen: gelb
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    stark herablaufend

    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Stiel: orangegelb mit oliv-stich, glatt, längsfaserig
    Stielbasis: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1 cm, Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    Maße:
    (8,4) 9,1 - 10,3 (10,7) x (5,9) 6,2 - 6,7 (7,4) µm
    Q = (1,3) 1,4 - 1,6 (1,7) ; N = 17
    Me = 9,6 x 6,4 µm ; Qe = 1,5

    Basidien:
    Maße:
    34 - 51 x (8) 8 - 10,2 (10,2) µm; N = 5; Me = 43,6 x 9,2 µm
    Sterigmen-Länge: ca. 4,2 - 7,3 (7,3) µm; N = 5; Me = 6,3 µm

    mush-15892.jpg

    Lamellentramahyphen:
    Schnallen vorhanden;
    Länge grob: 67 - 101 µm; N = 2

    Huthauthyphen:
    Breite: ca. (5) 9 - 18,7 (19,2) µm; N = 9; Me = 13,5 µm

    mush-15891.jpg

    Stieltrama-Hyphen
    Länge ca. (109) 128 - 227 (236) µm; N = 17; Me = 166,6 µm

    mush-15894.jpg


    Wieder verwendete ich den Gröger-Schlüssel:

    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6 > 6b > 8 > 8b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13b > 16 > 16b > 18 > 18b > 19 > 19b > Hygrocybe cantharellus (= Hygrocybe lepida)

    Geprüfte Alternativen:
    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6 > 6b > 8 > 8b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 > 12a > 13 > 13a > 14 > 14b > 15 > 15b > Hygrocybe turunda --> Huthaut passt nicht


    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6 > 6b > 8 > 8b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 > 12b > Fortsetzung von Teilschlüssel a S. 113 > 20 > 20b > 23 > 23b > 25 > 25b > 27 > 27b > 28 > 28b > 29 > Hygrocybe reidii --> passt nicht

    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3b > 6 > 6b > 8 > 8b > 10 > 10a > 11 > 11b > 12 > 12b > Fortsetzung von Teilschlüssel a S. 113 > 20 > 20b > 23 > 23a > 24 > Sackgasse

    Sieht zwar anders aus, ist aber wohl auch der
    Pfifferlingssaftling (Hygrocybe cantharellus):
    mush-13294.jpg

    mush-13295.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1311

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1775 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    deutlich genabelt
    Huthaut: rot, mit orangen Flecken, samtig
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: stumpf
    Lamellen: gelb
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    nur leicht herablaufend
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Stiel: orangerot, zur Basis hin gelblich werdend, glatt, längsfaserig
    Stielbasis: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5 cm, Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Sporen
    ellipsoid bis ovoid, oft seitlich eingedellt
    Maße:
    (6,7) 7,1 - 8,8 (10,0) x (4,1) 4,5 - 5,5 (5,6) µm
    Q = (1,4) 1,5 - 1,7 (1,9) ; N = 27
    Me = 8,2 x 5,0 µm ; Qe = 1,6

    Basidien

    4-sporig, ca. (25) 25 - 38 (38) x 7,6 - 8,1 (8,1) µm; N = 4; Me = 29,7 x 7,7 µm
    Sterigmenlänge: ca. bis 5,9 µm

    mush-15895.jpg

    Lamellentramahyphen
    länger als 250 µm (z,B, 500 µm gemessen)

    HDS-Endhyphen
    Breite: ca. bis 31 µm

    mush-15896.jpg

    mush-15897.jpg

    Stieltramahyphen
    Messung der Länge nicht möglich, jedoch "sehr lang"

    Kaulozystiden
    mit Schnallen, verzweigt, oft hakenartige Enden, septiert

    mush-15898.jpg

    Der Schlüsselweg nach Gröger geht geradlinig durch:

    Gröger I S. 125 > A > A* > B > Teilschlüssel a, S. 125 > 1 > 1b > 3 > 3a > 4 > 4a > Hygrocybe helobia

    Knoblauchsaftling (Hygrocybe helobia)
    :
    mush-13296.jpg

    mush-13297.jpg

    Fundnummer: 2017-09-04-1317

    Den Abschluss machte eine ganz tolle Entoloma...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1775 müNN, ca. N47.4, O14.1
    , im Gebirge neben diversen Moosen und Gebirgssträuchern
    Fundzeit: 04.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    ausgeflacht, Zentrum etwas vertieft
    Huthaut: hellbraun, mit hygrophanen hellen Streifen, im Zentrum ein brauner haariger Fleck, Lamellen durchscheinend
    Hygrophanität: ja, stark
    Hutrand: stumpf
    Lamellen: weiß mit rosa Schimmer, viele Zwischenlamellen, ca. 18 Lamellen erreichen den Stiel
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    etwas herablaufend
    Fleisch: ohne Besonderheiten
    Stiel: grau, verdreht, glatt, längsfaserig, ohne Bereifung
    Stielbasis: ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 2 cm, Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe: rosa
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Cheilozystiden, Pleurozystiden, Pileozystiden
    Trotz intensiver Suche keine gefunden

    Schnallen

    in der HDS, Lamellentrama und an den Basidien keine gesehen

    Leptonioide Tröpfchen
    In HDS: keine vorhanden, nach stärkerem Quetschen: viele und deutlich vorhanden

    Sporen
    5-eckig (46%), 6-eckig (41%), 7-eckig (12%), heterodiametrisch

    Präparat: aus Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 51
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,8 × 0,4 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 9,3 × 6,5 µm; von Q: 1,4
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 9,3 × 6,5 µm; von Q: 1,4
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (7,2) 8,5 - 10,1 (11,2) × (5,3) 6 - 7,1 (7,4) µm; für Q: (1,2) 1,3 - 1,6 (1,8)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (7,2) 7,9 - 10,4 (11,2) × (5,3) 5,8 - 7,3 (7,4) µm; für Q: (1,2) 1,3 - 1,6 (1,8)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

    mush-15899.jpg

    Basidien
    4-sporig, selten 2-sporig, ca. 34,5 - 46,6 x 10,3 - 11,8 µm; N = 4; Me = 40,5 x 11,0 µm


    Lamellentrama-Hyphen
    Länge: schwer messbar, die längste die ich messen konnte war 166 µm, jedoch ist möglich dass noch viel längere vorhanden waren

    mush-15900.jpg

    Huthaut-Hyphen

    eine Cutis, nur in der Hutmitte aufsteigend, Pigment interzellulär, mit einigen klumpenartigen Anhäufungen
    Breite ohne Hyphen der Hutmitte: (5,0) 5,6 - 11,7 µm; N = 8; Me = 8,4 µm
    Breite nur Hyphen des Hut-Zentrums: 5,7 - 13,6 (13,6) µm; N = 4; Me = 10,8 µm

    mush-15901.jpg

    mush-15902.jpg

    mush-15903.jpg

    Hier schlüsselte ich und recherchierte sehr intensiv. Schließlich konnte ich den Fund eindeutig bestimmen.
    Dies auch auch dank Pablos hervorragender Beschreibung HIER.
    Es ist der Graublaustielige Zärtling (Entoloma lividocyanulum) - ein ganz toller Erstfund für mich:
    mush-13298.jpg

    mush-13299.jpg

    Das war's für heute....
    Ich hoffe Ihr hattet ein bisschen Spaß in Österreich und freue mich auf Eure Kommentare.
    Beste Grüße
    Dieter

    03.09.2017-04.09.2017: In Österreich - rauf bis auf 1800 m - Teil 1

    Liebe Pilz-Freunde,
    dieser Bericht zeigt Euch diesmal die Funde welche ich im Urlaub im wunderschönen Österreich machte.
    Dort waren wir im Tal in einem Hotel und machten auch eine Bergtour. Die Zeit war sehr begrenzt, deshalb gibt es diesmal weniger Standortbilder.
    Ich machte viele Erstfunde und fand auch tolle Motive von Standards... schaut zu was mir alles begegnete.
    Viel Spaß!
    Hier noch ein großes DANKE an Matthias der mir bei vielen Funden bei der Bestimmung half.

    Um alle Bilder zu sehen, ohne sie einzeln anklicken zu müssen könnt Ihr wie folgt vorgehen: Hier im Forum einloggen, ein Bild anklicken und den Haken in der Checkbox "Diese Einstellung merken" und "Speichern" klicken.

    Wegen der Menge muss ich diesen Bericht diesmal auf 2 Teile aufteilen.
    Teil 2 findet Ihr hier

    Fundnummer: 2017-09-03-1032

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, in Nadelstreu bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    ausgeflacht mit zentralem Buckel, alt wellig verbogen
    Huthaut: Karamell-braun, feucht speckig glänzend mit deutlichen Härchen die bei Trockenheit wohl eine samtige Oberfläche erzeugen
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: eingerollt (auch wenn alt)
    Lamellen: cremeweiß, tränend, rotbräunliche Flecken, alt: extreme schwarze Flecken, mit Zwischenlamellen, sichelförmig
    Lamellenschneiden:
    glatt

    Lamellen-Stielübergang:
    herablaufend, im alter jedoch fast gerade angewachsen
    Fleisch: wässrig weißlich
    Stiel: ocker, Spitze weiß bereift, innen voll
    Stielbasis: rund, weiße Myzelfasern vorhanden
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 8-12 cm, Stiellänge ca. 3-5 cm, Stieldurchmesser ca. 8-12 mm
    Sporenpulverfarbe:
    rosa erscheinend - genau genommen: Pantone 4675U = ████
    Geruch:
    fruchtig
    Geschmack: nicht probiert

    Das kann nur der Würzige Tellerling (Clitopilus geminus) sein:
    mush-12930.jpg

    mush-12931.jpg

    mush-12932.jpg

    mush-12933.jpg

    mush-12934.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1043

    Ein quitschgelbe Becherling wie ich ihn noch nie sah...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, in Nadelstreu bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: gesellig
    Becheroberfläche:
    innen glatt wirkend - aber unter der Lupe matt, außen etwas narbig-adrig - unter der Lupe leicht aufgerissen erscheinend
    Becherfarbe:
    innen satt gelb, außen satt gelb
    Farben nach dem Trocken: innen orangegelb, außen grauweiß, Stiel grauweiß
    Becherrand: etwas ausgefranst und dunkler (manchmal Orangestich)
    Stiel:
    ungewöhnlich tief wurzelnd
    Größe: Durchmesser ca. 3-5 cm, Stiellänge ca. 1,5-2 cm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch:
    leicht pilzig
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Für die Bestimmung sind (nur) die Sporenmaße und die Ornamentierung maßgebend.

    Sporen:
    ellipsoid, 1-2 Öltropfen
    Maße:
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 68
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,6 × 0,4 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 14,9 × 9,3 µm; von Q: 1,6
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 14,8 × 9,3 µm; von Q: 1,6
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 80%-Konfidenzintervall: für L × B: (13,4) 14,1 - 15,6 (16,4) × (8,3) 8,7 - 9,8 (10,5) µm; für Q: (1,4) 1,5 - 1,7 (1,8)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren mit 90%-Konfidenzintervall: für L × B: (13,4) 13,8 - 15,8 (16,4) × (8,3) 8,6 - 10 (10,5) µm; für Q: (1,4) 1,4 - 1,7 (1,8)

    mush-15739.jpg

    Sporen-Ornament:
    vollständiges Netz, nur selten unterbrochen, Maschenweite: (0,8) 1,0 - 1,4 (1,5) µm


    Zu beachten ist, dass die Sporen in Baumwollblau um 25% schrumpfen, die Öltropfen verschwinden und die Sporen stark kollabieren (nur wenige Sporen in Baumwollblau waren nicht eingedellt) - die folgende Darstellung, also viel kleinere Sporen in BWB ist kein Fehler:
    mush-15740.jpg

    Die Bestimmung führte ich anhand des Schlüssels in "Yao Y.J., Spooner B.M. 2006. Species of Sowerbyella in the British Isles, with validation of Pseudombrophila sect. Nannfeldtiella (Pezizales). Fungal Diversity, 22: 267-279." durch.

    Es gibt nur 2 Alternativen:
    1 > 2 > 8 > Sowerbyella densireticulata --> Scheidet aus
    1 > 2 > 8 > 9 > 12 > 13 > Sowerbyella radiculata var. radiculata

    Somit ist das der
    Ockergelbe Wurzelbecherling (Sowerbyella radiculata var. radiculata)
    - ein toller Erstfund für mich:
    mush-12935.jpg

    mush-12936.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1049

    Weiter ging es mit Helmlingen...

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    Morphologische Daten:


    Fundort: ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, an stark zersetztem Totholz (wahrscheinlich Erle) bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: gesellig,
    fast büschelig
    Hutform:
    stumpfkegelig - fast glockig
    Huthaut: dunkel-weinrot bis rosa - nach außen hin weißrosa werdend, Lamellen stark durchscheinend
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: stark zackig gefranst
    , die Fransen sind durchsichtig
    Lamellen: rosalich, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln in beide Richtungen, keine Queradern
    Lamellenschneiden: fein und schwach rötlich
    Lamellen-Stielübergang:
    nicht untersucht
    Stiel: weinrot, auf ganzer Länge stark bereift, hohl
    Stielbasis:
    verdickt, mycelfilzig
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Milch: tief blutrot
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1-1,5 cm, Stiellänge 2-3 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe: gelblich-weiß
    Geruch: zerrieben
    leicht pilzig, nicht nitrös
    Geschmack: nicht probiert

    Das ist der wunderschöne Große Bluthelmling (Mycena haematopus):

    mush-12937.jpg

    mush-12938.jpg

    mush-12939.jpg

    mush-12940.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1103

    Erdsterne leuchteten mir den Weg...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, in Nadelstreu bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: gesellig
    Sporenkugel: ca. 0,8-1,2 cm, hellbraun, unter Lupe: matt, wildleder-artig befasert
    Scheitelöffnung: dunkelbraun gefranst bis gewimpert, Durchmesser ca. 1 mm
    Peristom-Hof:
    nicht vorhanden, jedoch ist das Peristom von einer helleren Zone umgeben
    Sternlappen: 6-8 Stück, oben: cremeweiß, unten: hellbraun bis weiß
    Größe: Durchmesser ca. 3,5 cm
    Sporenpulverfarbe: nicht beurteilt
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Der Gewimperte Erdstern (Geastrum fimbriatum):
    mush-12941.jpg

    mush-12942.jpg

    mush-12943.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1117

    Mehlschirmlinge... da freue ich mich immer sehr.

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    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, im Laubstreu bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    ausgeflacht kegelig mit zentralem Buckel
    Huthaut: weiß mit rosa/rötlichem Schimmer (vor allem im Zentrum), mehlig-flockig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: wie bezuckert fein beflockt, jung eingerollt und Velum bedeckt Lamellen komplett, älter rissig aufreissend
    Lamellen: gelblich mit rötlichem Schimmer, mit Zwischenlamellen als Randlameletten, bauchig
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten
    Lamellen-
    Stielübergang: frei
    Stiel: gelblich weiß nach unten rosa werdend, deutlich auf ganzer Länge beflockt, an Verletzungsstellen deutlich rötend, hohl, ohne Ring oder Ringzone, längsfaserig
    Stielbasis:
    ohne Besonderheiten
    Fleisch:
    nicht untersucht
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,6-1 cm, Stiellänge 1,5-2,5 cm, Stieldurchmesser ca. 0,8-1,3 mm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch: neutral
    Geschmack:
    nicht probiert

    Mikroskopische Daten:


    Cheilozystiden, Pleurozystiden:
    fehlend

    Basidien:
    4-sporig (2-sporig unsicher)

    Schnallen:
    vorhanden

    Sporen:
    ellipsoid bis ovoid, nicht dextrinoid
    Maße:
    (3,4) 3,6 - 5,5 (5,9) x (2,0) 2,4 - 3,0 (3,4) µm
    Q = (1,3) 1,4 - 1,8 (2,0) ; N = 26
    Me = 4,3 x 2,7 µm ; Qe = 1,6

    mush-15741.jpg

    Velum:
    globos bis ballonförmig, bis 25 µm Durchmesser

    mush-15742.jpg

    Geschlüsselt nach Gröger, nachgeprüft nach Pilzkompendium ergibt das ganz klar den
    Zierlichen Mehlschirmling (Cystolepiota seminuda):
    mush-12944.jpg

    mush-12945.jpg

    mush-12946.jpg

    mush-12947.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1121

    Bei diesem Fund dachte ich vor Ort dass es sich um alte Exemplare der vorhergehenden Art handelt, weil er mit ihr zusammen gemischt durcheinander wuchs.
    Im Hotelzimmer bemerkte ich den Irrtum und ärgerte mich sehr, dass ich keine Profilbilder machte sondern nur eines im liegender Position.

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    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, im Laubstreu bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: vereinzelt zwischen vorhergehendem Fund
    Hutform:
    ausgeflacht
    Huthaut: graubräunlich, mit rosabraunem Zentrum
    , mehlig-flockig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: leicht behangen bis nicht behangen, älter rissig aufreissend
    Lamellen: weinrot, mit Zwischenlamellen, bauchig
    Lamellenschneiden: unter der Lupe ganz fein gleichfarbig beflockt

    Lamellen-
    Stielübergang: frei
    Stiel: weinrot, nach unten dunkler werdend, nicht beflockt sondern feinst bereift, hohl, ohne Ring oder Ringzone, längsfaserig
    Stielbasis:
    ohne Besonderheiten
    Fleisch:
    nicht untersucht
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5 cm, Stiellänge ca. 2,5 cm, Stieldurchmesser ca. 1,3 mm
    Sporenpulverfarbe: rosa-grau
    Geruch: neutral
    Geschmack:
    nicht probiert

    Blutblättriger Schirmling (Melanophyllum haematospermum):
    mush-12948.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1134

    Auch Lorchel gab es...

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    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, im Nadelstreu bei Fichte und Grün-Erle
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    variabel - von hochkant sattelförmig bis Herzförmig - ineinander verschlungen
    Huthaut - außen: hellbraun, matt
    Hutrand: etwas schartig
    Huthaut - innen: weiß, hirnartig gewellte Oberfläche
    Hygrophanität: nein
    Stiel: weiß, nach unten gelblich werdend, matt auf ganzer Länge, deutlich hohl, faltig unrund nach innen gebogen, manchmal keulig
    Stielbasis:
    gelblich
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Größe: Hutbreite ca. 2-4 cm, Stiellänge ca. 4-7 cm, Stieldurchmesser ca. 6-10 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: neutral
    Geschmack:
    nicht probiert

    Die Elastische Lorchel (Helvella elastica):
    mush-12949.jpg

    mush-12950.jpg

    mush-12951.jpg

    mush-12952.jpg

    mush-12953.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1153

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    Einer meiner Lieblings-Helminge: Rosa Helmling (Mycena rosella):
    mush-12954.jpg

    mush-12955.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1200

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, in Nadelstreu bei Fichte
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    es waren nur junge Exemplare da, diese hatten einen glockigen Hut
    Huthaut: braun, stark geschuppt, schuppen stark spitz bis anliegend
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: ins wollig weiche Velum übergehend, welches die kompletten Lamellen bedeckt
    Lamellen: gelblich-weiß, sehr gedrängt --> ca. 160 Stück erreichen den Stiel
    Lamellenschneiden:
    gesägt

    Lamellen-Stielübergang:
    frei

    Fleisch: gelblich weiß
    Stiel: mit herunterhängenden Ring (nach oben abziehbar), über dem Ring wattig weich und cremeweiß, unter dem Ring bräunlich gemustert beflockt (fast genattert), hohl, längsfaserig
    Stielbasis: gerandet knollig
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 6 cm (aufgeschirmt werd er ca. 15 cm sein), Stiellänge ca. 15 cm, Stieldurchmesser oben ca. 15 mm unten ca. 20 mm, Knolle 30 mm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch:
    ganz stark harzig süßlich
    Geschmack: nicht probiert

    Obwohl die Fruchtkörper nicht reif waren, versuchte ich die Mikromerkmale aufzunehmen. Es gelang mir einige Sporen und Cheilozystiden zu finden.

    Mikroskopische Daten:

    Pleurozystiden:
    fehlend

    Cheilozystiden:
    keulig, Schnallen vorhanden

    Maße (sicherlich nicht voll ausgereift):
    (17,9) 18,3 - 25,4 (26,9) x (7,2) 8,1 - 10,5 (11,0) µm; N = 9; Me = 21,5 x 9,4 µm

    Sporen:
    Form siehe Bilder
    Maße (sicherlich nicht voll ausgereift):
    (5,8) 7,0 - 8,4 (8,6) x 2,7 - 3,0 (3,2) µm
    Q = (2,2) 2,4 - 2,87 (2,9) ; N = 10
    Me = 7,7 x 2,9 µm ; Qe = 2,7


    mush-15743.jpg

    Das ist - allein wegen der Lamellenanzahl - der Spitzschuppige Stachel-Schirmling (Echinoderma asperum):

    mush-12956.jpg

    mush-12957.jpg

    mush-12958.jpg

    mush-12959.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1211

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, an unbekanntem Totholz
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: büschelig
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: braun, Zentrum rotbraun, glatt
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: gesägt / gekerbt, leicht eingerissen
    Lamellen: bräunlich
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    herableufend

    Fleisch: gelblich braun
    Stiel: braun - nach unten dunkler werdend, vergänglicher dünner häutiger Ring, über dem Ring kahl, unter dem Ring silbrig überfasert, hohl, längsfaserig
    Stielbasis: myzelfilzig
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 3 cm, Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch:
    muffig / erdig
    Geschmack: nicht probiert

    Der Gifthäubling (Galerina marginata) - den ich eigentlich nur wegen dem nächsten Fund fotografierte - ihr sehr gleich warum:
    mush-12962.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1212

    Der vorhergehende Häubling war vom diesem Pilz befallen.

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1000 müNN, ca. N47.4, O14.1, auf dem vorherigen Pilz
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: in Massen, büschelig
    Form: nadelförmig, oder an der Spitze geweihförmig verzweigt, aber immer spitz zulaufend, Oberfläche sehr fein behaart
    Farbe: weiß, zur Basis hin orangebräunlich werdend
    Größe:
    maximal ca. 2 mm lang

    Für mich ein genialer Fund - der Kaktuspilz (Tilachlidium brachiatum):
    mush-12961.jpg

    mush-12960.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1857

    Eine Volvariella...

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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1350 müNN, ca. N47.5, O13.7, auf nackter Erde im Mischwald
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    glockig
    Huthaut: weiß, mit gelblichem Schimmer, matt, faserig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: leicht eingerissen
    Lamellen: weiß, mit gelblichem Schimmer
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    frei

    Fleisch: weiß
    Stiel: weiß, mit gelblichem Schimmer, hohl, glatt, längsfaserig
    Stielbasis: verdickt
    Volva: außen und innen weiß, 4-lappig, fein, dünn
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1,3 cm, Stiellänge ca. 2 cm, Stieldurchmesser oben ca. 3 mm - unten ca. 6 mm (das ist schon die Verdickung)
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    Präparat: aus Lamellenstück ausgewaschen; Untersuchungsmedium: Wasser; Messwertanzahl: n = 102
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: normalverteilt; Breite: nicht normalverteilt; Q: nicht normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,53 × 0,27 µm; von Q: 0,15
    Median: von L × B: 6,66 × 3,74 µm; von Q: 1,75
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 6,58 × 3,76 µm; von Q: 1,75
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (5,3) 5,85 - 7,24 (8,06) × (3,12) 3,45 - 4,1 (4,59) µm; für Q: (1,45) 1,57 - 1,96 (2,28)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (5,3) 5,65 - 7,34 (8,06) × (3,12) 3,4 - 4,29 (4,59) µm; für Q: (1,45) 1,54 - 2,06 (2,28)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

    mush-15850.jpg

    Cheilozystiden:
    ca. (18,8) 24,9 - 45,4 (45,7) x (9,8) 9,9 - 22,2 (28,9) µm; N = 13; Me = 34,7 x 15,7 µm ; Qe = 2,3

    mush-15851.jpg

    Damit ist das der Kleinste Scheidling (Volvariella pusilla):
    mush-12965.jpg

    mush-12966.jpg

    Fundnummer: 2017-09-03-1901


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    Morphologische Daten:


    Fundort:
    ca. 1350 müNN, ca. N47.5, O13.7
    , im Mischwald
    Fundzeit: 03.09.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    braun, Buckel abgesetzt dunkler
    Huthaut: raidalrissig, radialfaserig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: eingerissen
    , nicht behangen aber Reste von Behang sichtbar
    Lamellen: cremeweiß
    , mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:
    ganz fein weißlich beflockt

    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen und leicht herablaufend

    Fleisch: im Stiel rosalich weiß, nur die Basis ist weiß, Hutfleisch: cremeweiß
    Stiel: creme, mit ganz leichtem rötlichem Schimmer oben, hohl, längsfaserig
    oben beige, nach unten hin rotbraun werdend, oben deutlich bereift, längsfaserig
    Stielbereifung: oben leicht bereift, Mitte nur spinnwebenartig befasert, unten nicht bereift
    Stielbasis:
    weiß, rund, keine Knolle, nicht verdickt
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3 cm, Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 6 mm
    Sporenpulverfarbe: braun
    Geruch:
    spermatisch
    Geschmack: nicht probiert

    Diesen Risspilz untersuchte Ditte. Vielen Dank dafür. Sie stellte fest, es ist eindeutig der
    Frühlingsrisspilz (Inocybe nitidiuscula)
    Sehr schön, da für mich ein toller Erstfund (in unserer Gegend scheinbar rar):
    mush-12967.jpg

    mush-12968.jpg

    mush-12969.jpg

    Weiter zum Teil 2

    Danke Pablo und Stafan,

    Tricholoma pseudonictitans habe ich ausgeschlossen, da er doch im Nadelwald (Silikat und Kalk) wächst (mein Fuud war bei ausschließlich Birke auf sauerem Boden).

    Alle anderen Merkmale sind wohl wegen a) ber jungen Fruchtkörper und b) der Variabilität nicht so recht für eine Trennung geeignet.

    Oder gibt es da neuere Erkenntnisse?

    Beste Grüße

    Dieter

    Der Ritterling hat hat aber auch eine sehr ausgeprägte Pseudoringzone, oder zumindest mal eine farblich ganz scharf angesetzte Stielspitze.

    Das Gelb in der Stielrinde von Tricholoma fulvum kommt ja auf Photos oft nicht wirklich raus, allerdings bei eurer Bildqualität hätte ich da schon mehr gelb erwartet, vor allem in den Fraßstellen. Mal so auf blauen Dunst spekuliert: Ungelbe braune Ritterlinge ohne ausgeprägten Mehlgeruch und mit Pseudoringzone könnten auch Tricholoma ustaloides sein (eine Art, die ich allerdings aus eigenen Funden nicht kenne). Der mag sehr gerne Eiche als Partner, aber andere aubbäume gehen wohl ausnahmsweise auch.

    Danke Pablo,
    OK, aber der Ritterling oben hatte beides: deutlich gelbes Fleisch und starken Mehlgeruch im Schnitt...

    für mich ist das auch Pholiota astragalina und sogar sehr typisch. Der Stiel ist für Hypholoma lateritium viel zu gelb. H. lateritium hätte einen basal rötlichen, sonst blass gelblichen Stiel, auf dem sich das Velum universale als farblich gelbere Bänder zeigt - hier siehst du ein kräftigeres, zottiges Velum universale auf dem Stiel, das gelb auf deutlich gelbem Grund (farblich kaum abgesetzt) ist. Und die Hutfarbe ist auch typisch.

    Hallo Christoph,
    das glaube ich gerne - bei beiden Gattungen kenne ich mich noch nicht gut aus - OK, ich hake diesen so ab.
    Beste Grüße
    Dieter

    Hallo,
    zu Fundnummer: 2017-08-27-1342:
     
     
    Ich habe folgende morphologische Daten in meinem Archiv:
     

    Morphologische Daten:
     
     
    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Mischwald auf zersetzten Laub-Resten
     Fundzeit: 27.08.2017
     Wuchsform: fast büschelig
    Hutform:
    konvex, alt ausflachend und am Rand abgekantet nach unten geknickt
     Huthaut:
    neon-orange, grüngelblich überfasert, vor allem am Rand nimmt die Befaserung noch zu
     
    Hutrand: teilweise mit grüngelben Fetzen behangen
     
    Hygrophanität: nicht getestet
     Lamellen:
    grün-gelb, einige Zwischenlamellen
     
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang:
    nur schwach undeutlich ausgebuchtet, deutlich herablaufend
     Fleisch: nicht bewurteilt
     
    Stiel: stark grün-gelb schuppig befasert auf orangem Grund,
    nach unten hin etwas bräunlich
     
    Stielbasis: etwas verdickt

    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 2-4 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 9 mm
     Sporenpulverfarbe: braun
    Geruch:
    absolut neutral
     
    Geschmack: nicht getestet
     
    Leider kein Exsikkat vorhanden.
    Was meint ihr?
    Hypholoma lateritium oder Pholiota astragalina?
    Beste Grüße

    Dieter
     

    Deinen Ziegelroten Schwefelkopf. Hast du da auch Pholiota astragalina in Betracht gezogen? Sieht ein bisschen komisch aus für einen Ziegelroten.

    Danke Stefan,

    Oh! Nein das hab ich nicht ---> das wäre ein Erstfund für mich --> ich sehe gleich nach in meinen Archiv und Herabrium und melde mich... hoffentlich noch klärbar.
    Beste Grüße
    Dieter

    Bericht vom 27.08.2017: Im Mischwald gab es einiges...

    Liebe Pilz-Freunde,
    heute wollte ich mir eigentlich nur ein paar Speisepilz holen, nahm aber glücklicher Weise meine Kamera mit und fand einige Schönheiten und Interessantes.
    Schaut es Euch an - viel Spaß.

    Fundnummer: 2017-08-27-1024
    Der Gelbe Knollenblätterpilz (Amanita citrina) in voller Pracht:
    mush-15713.jpg


    Fundnummer: 2017-08-27-1307

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Pappel- und Birkenlaub neben einer riesen Pappel, Birken und Fichten
    Fundzeit: 27.08.2017
    Wuchsform: gesellig
    Endoperidie: 12 mm, braungrau, matt, körnig
    Peristom: grau, Vulkanförmig
    Peristom-Hof:
    deutlich vorhanden
    Sternlappen: 4-5 Stück, 2-geteilt in untere und obere Schicht
    Sternlappen-Farbe: Oberseite: beige mit leichtem rosa-Stich, Unterseite: Bräunlich weiß und rosa überhaucht
    Größe: Durchmesser ca. 4 cm,
    Sporenpulverfarbe: nicht beurteilt
    Geruch: muffig
    Geschmack: nicht probiert

    Sehr hübsch auch und in Bestzustand:
    Kleiner Nest-Erdstern (Geastrum quadrifidum)
    :
    mush-15714.jpg

    mush-15715.jpg

    mush-15716.jpg

    mush-15717.jpg

    mush-15718.jpg

    mush-15719.jpg

    mush-15720.jpg

    Fundnummer: 2017-08-27-1328

    Ein schwer bestimmbarer Zwerg-Dachpilz...

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Birken- oder Pappelästchen
    Fundzeit: 27.08.2017
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    flach, in der Mitte ein ganz leichter kaum erhöhter Buckel
    Huthaut:
    Zentrum braun, nach außen hin heller werdend,unter Lupe matt, Zentrum ganz leicht adrig - "schwach adrig" ist genau der passende Ausdruck, Reiben am Hut lässt überhaupt nichts passieren, das heißt Schlüsselpunkt "beim Reiben an der Huthaut entstehen glänzende Flecken" trifft nicht zu
    Hygrophanität: nicht getestet
    Hutrand:
    Lamellen durchscheinend, ausgefranst, an 2 Stellen stark eingerissen, Schlüsselpunkt "Hutrand bewimpert" ist nicht der Fall
    Lamellen: mit
    rosa-Stich, einige Zwischenlamellen, 2 Y-Gabeln in Stielnähe, bauchig
    Lamellenschneiden:
    feinst weiß beflockt
    Lamellen-Stielübergang:
    frei
    Fleisch:
    weiß, "glasig"
    Stiel:
    weiß, nicht beflockt sondern einfach nur glänzend seidig weiß, nur ein paar ganz leichte Fasern, wird nach unten hin zur Basis grau, hohl
    Stielbasis: knollig
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,6 cm; Stiellänge ca. 3 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe:
    rosa
    Geruch:
    absolut neutral
    Geschmack: nicht getestet

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    subglobos bis globos, hyalin
    Präparat: Sporenabwurf; Untersuchungsmedium: GSM; Messwertanzahl: n = 71
    Test auf Normalverteilung nach Anderson Darling: Länge: nicht normalverteilt; Breite: normalverteilt; Q: normalverteilt
    Standardabweichung S. D.: von L × B: 0,4 × 0,4 µm; von Q: 0,1
    Median: von L × B: 6,3 × 5,5 µm; von Q: 1,2
    Arithmetischer Mittelwert Me: von L × B: 6,3 × 5,5 µm; von Q: 1,2
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 80%-Standardbereich: für L × B: (5,5) 5,9 - 6,7 (7,7) × (4,8) 5 - 5,9 (6,4) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,2 (1,3)
    Abmessungen nach Quantil-Verfahren mit 90%-Standardbereich: für L × B: (5,5) 5,7 - 7,1 (7,7) × (4,8) 4,9 - 6 (6,4) µm; für Q: (1,1) 1,1 - 1,2 (1,3)
    Abmessungen nach t-Verteilungsverfahren: nicht anwendbar, da nicht normalverteilt

    mush-15234.jpg

    Pleurozystiden
    :
    keulig bis angedeutet utriform, ca. (32) 37 - 57 (60) x (11,7) 11,8 - 19 (19,9) µm

    Cheilozystiden
    :
    keulig bis angedeutet utriform, ca. (26) 27 - 44 (49) x (10) 12,5 - 15,9 (17,8) µm

    mush-15235.jpg

    HDS
    :
    globose bis blasenförmige, dicht gepackte Zellen, Pigment intrazellulär, Breite ca. (13,7) 15,3 - 25,4 (27,7) µm

    mush-15236.jpg

    Schlüsselung:

    Ich begann mit Gröger:
    Gröger II S. 74 > A > B > C > D > Teilschlüssel d, S. 85 > 1 > 2 > 3 > 4 > 7 > ... ???
    bis zu der kniffeligen Stelle mit den Zwergdachpilzen geht es gerade durch

    Ab ??? ging es dann mit Pilzkompendium weiter - ich untersuchte alle in Frage kommenden Alternativen:

    Pluteus phlebophorus :
    Chei & Pleu passen nicht, optisch nicht passend und weiteres --> ausgeschlossen

    Pluteus cyanopus:
    Chei & Pleu passen nicht, optisch nicht passend und weiteres --> ausgeschlossen

    Pluteus nanus:
    Huthaut glänzt nicht wenn gerieben, Chei & Pleu passen nicht und weiteres --> ausgeschlossen

    Pluteus cinereofuscus:
    Chei & Pleu passen von der Form einwandfrei - aber Chei & Pleu zu schmal
    Fruchtkörper zu klein
    Sporen zu klein

    Pluteus romellii:
    Stiel chromgelb passt nicht
    Stiel weiß übersponnen passt nicht
    Chei & Pleu zu schmal, Mikrodaten sonst gut passend

    Blassstieliger Dachpilz (Pluteus pallescens):
    Hut etwas zu klein, sonst einwandfrei passend.
    Chei & Pleu etwas zu schmal (könnte am Exsikkat liegen), Mikrodaten sonst sehr gut passend

    Nach weiteren Vergleichen in diverser Literatur sollte es wohl der
    Blassstielige Dachpilz (Pluteus pallescens) sein:
    mush-15734.jpg

    mush-15238.jpg

    mush-15239.jpg

    Fundnummer: 2017-08-27-1336

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Birke (nur), in Birkenlaub
    Fundzeit: 27.08.2017
    Wuchsform:
    2 am Standort
    Hutform: konvex
    Huthaut:
    braun, oben zwar trocken aber seitlich deutlich klebrig & schleimig
    Hygrophanität: nicht Untersucht
    Hutrand:
    braun, eingerollt, an der Unterseite der Einrollung stark gerippt, Hutrand
    Lamellen: creme(gelblich)weiß mit bräunlichen Flecken
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten

    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen im Zahn herablaufend
    Stiel:
    gelblich ocker, rotbräunlich überfasert auf gelblichem Grund, oben abgesetzte Kahl-Zone, hohl, nach unten dicker werdend und wurzelnd
    Stielbasis:
    wurzelnd
    Fleisch: im Schnitt eindeutig gelblich, fast zitronengelb, im Stiel mit bräunlichen Flecken an Wurmlöchern
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3 cm; Stiellänge ca. 5 cm, Stieldurchmesser oben ca. 10 mm, unten ca. 15 mm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch: starker Geruch - aber schwer zu beschreiben - "harzig" evtl., im Schnitt stark mehlig
    Geschmack:
    nicht Untersucht

    Das ist der Gelbblättrige Ritterling (Tricholoma fulvum):
    mush-15721.jpg

    mush-15722.jpg

    Fundnummer: 2017-08-27-1342

    Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Mischwald auf zersetzten Laub-Resten
    Fundzeit: 27.08.2017
    Wuchsform: fast büschelig
    Hutform:
    konvex, alt ausflachend und am Rand abgekantet nach unten geknickt
    Huthaut:
    neon-orange, grüngelblich überfasert, vor allem am Rand nimmt die Befaserung noch zu
    Hutrand: teilweise mit grüngelben Fetzen behangen
    Hygrophanität: nicht getestet
    Lamellen:
    grün-gelb, einige Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang:
    nur schwach undeutlich ausgebuchtet, deutlich herablaufend
    Fleisch: nicht bewurteilt
    Stiel: stark grün-gelb schuppig befasert auf orangem Grund,
    nach unten hin etwas bräunlich
    Stielbasis: etwas verdickt
    Größe: Hutdurchmesser ca. 2-4 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 9 mm
    Sporenpulverfarbe: braun
    Geruch:
    absolut neutral
    Geschmack: nicht getestet
     

    Neon-Orange leuchtete der Ziegelrote Schwefelkopf (Hypholoma lateritium)
    EDIT: Safranrote Schüppling (Pholiota astragalina): mush-15723.jpg

    mush-15724.jpg

    mush-15725.jpg

    mush-15726.jpg

    Fundnummer: 2017-08-27-1409
    Das Eselsohr (Otidea onotica):
    mush-15727.jpg

    mush-15728.jpg

    Fundnummer: 2017-08-27-1427
    Sehr, sehr lecker ist der Grüngefelderte Täubling (Russula virescens) - diese verblieben aber am Standort:
    mush-15729.jpg

    mush-15730.jpg

    mush-15731.jpg

    mush-15732.jpg

    Zum Schluss auch noch die Speisepilz-Ausbeute:
    mush-15733.jpg

    Das war's für heute....
    Wie immer freue ich mich über Eure Kommentare.
    Beste Grüße
    Dieter

    Und deshalb an dieser Stelle einmal ein großes DANKE SCHÖN an die Forenbetreiber, die uns Pilzfreunde so viel Freude an dem Austausch unter Gleichgesinnten täglich ermöglichen. ==Pilz25==Pilz25==Pilz25

    Das ist etwas, dass mein Leben tag täglich tatsächlich immer ein bisschen schöner macht.

    ==Pilz22==Pilz22==Pilz22==Pilz22==Pilz22==Pilz22==Pilz22==Pilz22==Pilz22

    Beste Gürße

    Dietzer

    Hallo Grüni,

    also ich kenn mich da auch nicht so genau aus. Wenn etwas nicht funktioniert, schaue ich mir einfach das Script an, welches der Button aufrufen soll. Bei mir war es dieser Toggle - der eben nicht mehr bei meinem uralt-Rechner funktionierte. Wann das umgestellt wurde weiß ich nicht. Ist aber schon ein paar Tage her.

    Ipad: also ich kenne mich mit Ipad leider gar nicht aus. Habe schnell mal das Tablet von meiner Frau genommen ---> lustig: da funktioniert es auch nicht :-))) weiß aber nicht woran es liegt und jetzt fahr ich zu Matthias und dan geh'n wir schwammern.

    Beste Grüße

    Dieter