Beiträge von kuhmaul

    Hallo Norbert,


    Nato-Oliv ist für mich braun-schwachgrünlich, also negativ.

    Eine Verbindung mit Larix Arten habe ich keine Info, da muss ich passen, weiss das jemand anderer?

    Die Massangabe der Sporengrösse würde mich doch schon mal interessieren, da komme ich nicht klar.

    claus

    Aber welcher Täubling mit dieser Stielfarbe reagiert mit Ammoniak noch rosarot ?

    Hallo Norbert,


    ausser R. cavipes wohl keiner, hat aber keinen violetten Stiel und hat nur SpP IIa - IIb

    (ich war in Gesellschaft)

    Fund : unter Lärchen

    oha... ich kenne selbst so Notizen wo jemand dabei war, aber will dir nichts unterstellen. Kiefer ist ein muss für sardonia.


    für mich wäre das mit der NH3 Reaktion und SpP IIIa - b R. sardonia. War edr wirklich nur "scharf" und nicht doch eher "beissend scharf"?

    Mit deinen Sporenmassen komme ich erneut nicht ganz klar. Sind das Min-Max Werte oder durchschnittliche Mittelwerte?


    Grüsse

    claus

    Aber irgendwo hatte ich mal gelesen , dass aquosa stark mit Phenol reagiert.

    eine unkommentierte Notiz bei mir sagt Phenol weinrot. Ob das aber stimmt? keine Ahnung


    Aber das ist nur meine Meinung zum Fund. Warten wir besser erst mal die Spezialisten (Spassbremsen ect.) ab, ich bin froh, wenn ich da noch was näheres erfahre. EINHELLINGER meint ja auch, dass das kein reiner Moor Bewohner ist und meint Zitat:

    "ziemlich zerstreut, jedoch im sauren Fichtenwald sicher oft verkannt" Zitat Ende


    Also, Grüsse zu de Hesse

    claus

    Hallo Norbert,


    bevor die Täublingsspezialisten kommen, verdammt kleine Sporenmasse zeigst du da.

    Ich habe lange recherchiert, aber für mich wäre das, auch mikroskopisch R. aquosa (Meerrettich würde auch passen)


    Grüsse

    claus

    Hallo Björn,


    absolut schöne Mikros.

    Mein Spitzen-Favorit ist aber der Alien gleich am Anfang auf dem 6. Bild, filigran, geheimnisvoll, phantasievoll, unglaublich.


    Dagegen ist eine mikroskopische Russula der reinste Klumpen...


    Danke und Grüsse

    claus

    Hallo Stefan,

    das Wort "kuhmaul" ist da oben fehl am Platz, dieser kann kein Wasser reichen...

    Bei diesem bin ich mir ziemlich sicher: 24.10.2020; Kiefernwald (Sandboden).

    Hallo Jann,


    so einfach geht das nicht.

    Du schlüsselst mit BRESINSKY habe ich gelesen, der ist ungefähr gleich EINHELLINGER mit dem ich arbeite und in diesem Zweig der Tenellae (wenn es eine ist) tauchen mit deinen Merkmalen noch weitere Kandidaten auf, nämlich:

    R. terenopus

    R. versatilis

    R. puellaris

    R. sphagnophila


    Die Übrigen erwähne ich nicht weil die aus dem Rahmen fallen. Du siehtst, ich mache genau das nochmal was du gemacht hast.


    Da mir bei deiner Anfrage weder das Sporenpulver noch Teile der HDS zum Nachvollziehen, sprich "deine sichere Bestimmung", zur Verfügung stehen, sehe ich mich ausserstande dir eine verbindliche Bestätigung über deinen Fund zu geben.

    EINHELLINGER verlangt hier ganz klar eine Untersuchung der Mikromerkmale, BRESINSKY wird genauso abfragen. Hier sind es vier Pilzarten die mikroskopisch aufgetrennt werden müssen.

    Wie Stefan schon bei deiner Anfrage von R. graveolens gesgt hat, gibt es Pilzgruppen, da geht es ohne Mikroskopie nicht weiter, ja sogar DNA Untersuchungen stattfinden und das bestimmt nicht nur bei Täublingen.


    Mit jedem neuen Fund aber lernt man dazu, die Fragen dazu werden beantwortet soweit es geht, manchmal halt nicht zur vollen Zufriedenheit beantwortet.


    Grüsse

    claus

    Hallo Björn,


    danke erstmal für deine erneute Mühe. Sieht schlecht aus von meiner Seite, zumal ich mich am Anfang trotz nicht passenden SpP zu R. puellaris und der Verfärbung des Fruchtkörpers fesseln lies. Auch meine ich einen rötlich überlaufenen Stiel und nicht zu weit stehende Lamellen zu erkennen.

    Fakt für mich nach deinem erneuten Posting ist:

    SpP IIIb, mild, teilnetziges Sporenornament, Dzy in SV, langsame Guajak-Reaktion, Birke/Eiche. EINHELLINGER bringt mich einfach nicht auf die entgültige Spur... Meine Recherche gibt mir R.exalbicans, R.rhodella, R.velenovsky und R.nitida vor.

    Nehme ich mild, fliegt exalbicans raus (obwohl, hatte ich 2x mit mild gefunden)

    Nehme ich langsame Guajak-Reaktion ODER teilnetziges Ornament (i.Bild sichtbar) fliegen die anderen drei raus


    Kurzum auch wenn ich verkehrt liege, mein Arbeitsname wäre R. exalbicans, der kann sogar mild, roter Stiel, gelbe Stielbasis, Guajak 0/+, Birke, teilnetzig etc. NUR, in dieser Grösse und Aussehen hatte ich den noch nie...


    Liebe Grüsse aus der Rhön und Danke trotzdem herzlich :gwinken:

    claus

    Die fetten Dermatozystiden, kann ich die auch ohne Anfärben finden, bzw. als solche erkennen? Wenn ja, würd ich es mal probieren.

    ich habe sie nur in SV gesehen, nicht in Kongo, allerdings auch nur ab und zu, so richtig schön schwarz eingefärbt und deutlich dicker als die übrigen, so wie bei MxM S.336.

    Ich habe keine Zweifel an deiner Bestimmung. Mal abwarten auf andere Meinungen...


    Grüsse

    claus

    Hallo Matthias,


    schön, letztens hatte ich auch eine R. gracillima, allerdings verzögert schwach scharf und ich weiss ja nicht, was du unter stechend scharf verstehst. Deine Beschreibung und die Merkmale der HDS incl. Haare und Sporenmerkmale passen bis auf FeSo4 (bei mir null) gegenüber meinem sehr gut.


    Drei Fragen hätte ich noch dazu: war bei dir auch ein Hutbuckel spürbar gewesen?

    Auch vereinzelt "richtig fette" Dzy in SV festgestellt?

    Guajak auf Stiel und Lamellen in 8-10sec "Null bis schwach kommend"?


    Grüsse

    claus

    mit Guajak nach 8 Sekunden ganz langsam bläuend, mit Eisensulfat orange, Sporenpulver IIIb

    Hallo Björn,


    mit deinem ersten Täubling (3) komme ich überhaupt nicht klar. 2 Std und Null Richtung.

    Klar, taucht R. puellaris bei der Bestimmung auf und sieht wie eine R. puellaris aus, aber irgend etwas ist da für mich faul.


    a) Guajak ist verzögert, soll R. puellaris = +++ sofort, Schneckenspur erwischt?

    b) FeSo4 ist orange, wirklich wie bei den Griseinae?

    c) die Huthauthaare sollten oben oft verjüngt sein, ich sehe überwiegend zylindisch/kopfige

    d) Pileozystiden nach Bild nicht beurteilbar

    e) Ornament der Sporen ist bei dir teilnetzig, soll = isoliert mit kaum verbundenen Warzen (MxM), (sehe ich falsch?)

    f) letztes Kongo-Bild (3) (an dicke Blase), sind da Fragmente einer Griseinae drin?


    Ich persönlich komme auf keinen grünen Zweig, kannst du dazu noch Einzelheiten zeigen? Zum Zweiten bin ich noch gar nicht gekommen.


    Danke und Grüsse

    claus

    Den Grund, weswegen diese Dinger neben den angepriessenen Gesundheitspilzen im Korb liegen, hätte ich auch gerne gewusst.

    Selbstgemachte Marmelade würde ich jedenfalls im Moment von dir keine annehmen wollen, sorry. :gkopfkratz:

    VG claus

    Liebe Pilzfreunde,


    wieder ein Erstfund, haben Frauen eigentlich den richtigen Riecher? oder war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort? beides trifft hier wohl zu.

    Eine bekannte Stimme rief auf einmal "komm mal schnell her, ein wunderschöner Fliegenpilz, komm... endlich... her..."


    1) das Corpus Delicti... mit der neuen Fundstelle rechts davon


    2) (muscaria li) "oh, ist der schön" sagte ich und schwenkte missmutig 5m nach links von meinem seit 10 Jahren gewohnten Rundweg ab.

    Eigentlich wollte ich ja auf die rechte Seite des Weges zu meinem obligatorischen integra Platz am Fichten-Waldrand.

    Auf dieser Seite hier stehen ja nur Buchen, eingestreute Fichten, paar Birken und die zwei dünnere Trauben-Eichen vor uns, da habe ich doch noch nie was gescheites gefunden.


    3) dann aber direkt rechts vom Fliegenpilz, die hätte ich echt nicht vom Waldweg aus gesehen, verstreut im Laub, auch in Gruppen, man musste aufpassen wo man hintritt


    4) mein erster Gedanke ging zu einer R. fragilis die ich 200m weiter schon gefunden hatte, eine Geschmachsprobe jetzt war aber nur verzögert leicht scharf


    5) ab und zu hatte ein Pilz dazu noch einen rötlich überhauchten Stiel, also doch keine fragilis, eher wie eine Mini-queletii


    Aber erstmal die Funddaten zum Pilz


    R20-044 gracillima

    21.10.2020 - 15:22

    Standort: Gef. P Fichte

    Eingestuft - Name: fragilis

    Anz. Exemplare: ca 12

    Haupt Baumpopulation: Fi, Bi, Bu

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    RUSSULA FUNDORT, Mischwald, Waldweg, Laubschicht, Nadelstreu, feucht, Kollin 430m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Eiche (Quercus), Fichte (Picea), Birke (Betula),

    EXEMPLARE, jung, mittel, gesellig,

    HUT GRÖSSE, 1 - 3 cm, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, rosa/rot, grün/gelb, violett/purpur, braun/grau, grau/schwarz, vielfarbig, entfärbt,

    HUT OBERFLÄCHE, gebuckelt, matt, ausblassend,

    HUT MITTE, heller, dunkler, gn/ge, br/gr/sw,

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft,

    PEELING, 1/3 abziehbar, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, violettlich,

    --------

    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, rel eng-stehend, Zwischenlamellen,

    --------

    STIEL OBERFLÄCHE, rötlich/rosa, weisslich/creme, behaucht, runzelig/geriffelt,

    STIEL KONSISTENZ, zerbrechlich, weich, voll, wattig,

    --------

    GERUCH, schwach, Fellea/Geranien/Metall,

    GESCHMACK, verzögert, leicht scharf, leicht bitter


    SpP Farbe: IIb


    FeSo4: neg, null

    Guajak (8sec) Stiel: + / ++ 20sec mittel bis stark

    Guajak (8sec) Lamellen: +

    Phenol: neg

    KOH Stielbasis: neg

    SV:

    NH3:


    Sonst. Angaben:

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    6) überwiegend auffallend gebuckelt mit entfärbter und schwarzer Hutmitte


    7) Hutoberfläche matt, Hutrand hier ungerieft


    8) auch öfters fast komplett creme-gelb entfärbte Hüte


    9) die Lamellen creme-weiss, relativ engstehend


    10) Stiel lang, zylindrisch, leicht keulig, sehr brüchig


    11) Stieloberfläche manchmal rötlich überhaucht, Hutrand hier leicht höckrig gerieft, Hut auch hier gebuckelt


    12) Huthaut etwas mehr als 1/3 abziehbar, darunter rötlich-violett


    13) Sporenpulver Farbe IIb


    14) KF, keine markanten Inkrustationen an den Zystiden festgestellt


    15) SV, riesen Dermatozystiden gut eingefärbt, manchmal noch viel dicker, wie das Sprichwort "die Kleinen haben die Grössten", übrigens bei MARXMÜLLER S.336/338 sehr gut abgebildet


    16) die Dzy in Kongo dagegen unscheinbar normal, zylindrisch und oft kopfig


    17) Kongo, Haare kurz septiert und oben rundlich


    18) Wasser, Sporen länglich oval, voluminös


    19) Melzer, Sporen Warzen meist stumpf-keglig, meist 0,5my hoch


    20) Melzer, Ornament isoliert, mit einzeln zusammen-gewachsenen Warzen oder feinen Verbindungen


    21) Melzer, kleiner Stack, Sporen markant oval mit niederen Warzen


    22) Messprotokoll Sporen


    Russula gracillima gehört mit R. exalbicans in die Gruppe der Exalbicandinae (Birke). Mit EINHELLINGER kommt man mit "SpP IIb und scharf" zur Seite 311/21a-b, dort ist es nicht ganz leicht einen zielführenden Weg einzuschlagen, zumal man oft nicht weiss ob eine Birke vor Ort war und bei ihm auch noch der Abzweig "Nadelbäume-Sardoninae" zu den "Exalbicandinae" ohne Birkenverweis angegeben ist.

    R. gracillima dürfte aber beim Bestimmen auch ohne DNA für uns durch den schwach scharfen Geschmack, die ovalen Sporen mit isolierten Sporen-Ornament und durch seine in SV mächtigen Zystiden gegenüber anderen wie R. fragilis, R. exalbicans, R. queletii etc. gut abgrenzbar sein.

    Ich glaube, mein Live-Fund-Beitrag war auch für euch ein wenig Zusatzinfo zum Pilz selbst. Bis bald...


    Grüsse aus der Rhön


    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    letztens bin ich schon auf dem Rückweg nochmals in eine lichte grasbewachsene Rückegasse reingegangen. Dieser recht helle mit Kiefern und einzelnen Fichten - Buchen - Birken bewachsene Abschnitt war einfach schön anzusehen.

    Matschige Fichtenreizker und sonst noch Unbekannte standen da im höheren Gras rum und dann sah ich rund um eine Kiefer diese Täublinge. Insgesamt waren es 3 - 4 grössere Ansammlungen von jeweils ca. 8 Stück. Attraktiv sahen sie ja nicht gerade aus und mir ist es schwergefallen einen Schönling für ein Foto rauszudeuten. Diese relativ kleinen, zerbrechlichen und weinrot mit violett farbenen Pilze kannte ich noch nicht und so enstand diese Doku.

    Die Funddaten zum Pilz


    R20-043 cessans

    17.10.2020 - 14:48

    Standort: Hochplateau A7

    Eingestuft - Name: Pilz bei kiefer

    Anz. Exemplare: 20

    Haupt Baumpopulation: Ki

    --------

    RUSSULA FUNDORT, Mischwald, Nadelwald, Grünfläche/Wiese, Moos, Gras, feucht, Kollin 510 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Fichte (Picea), Kiefer (Pinus), Birke (Betula),

    EXEMPLARE, jung, mittel, älter, gesellig,

    HUT GRÖSSE, 1 - 3 cm, 4 - 6 cm,

    HUT FARBE, rosa/rot, violett/purpur, creme/weiss, braun, schwarz, entfärbt,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt,

    HUT MITTE, heller, dunkler, br/gr/sw,

    HUT RAND, glatt - nicht gerieft, leicht gerieft, höckrig, zurückgezogen,

    PEELING, 1/2 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, violettlich, weisslich,

    --------

    LAMELLEN, spröde, ocker bis gelb, queradrig,

    --------

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, grau/schwarz, runzelig/geriffelt,

    STIEL KONSISTENZ, zerbrechlich, weich, voll, gekammert, wattig, wässrig,

    STIEL VERLETZUNG, ins grau/schwarze,

    --------

    GERUCH, neutral,

    GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf


    SpP Farbe: IVc


    FeSo4: falb, rosa

    Guajak (8sec) Stiel: ++ und auch schnell +++

    Guajak (8sec) Lamellen: ++ und auch schnell +++

    Phenol: neg

    KOH Stielbasis: neg

    SV:

    NH3: St u La neg


    Sonst. Angaben: alle 4 Stiele gekammert

    --------

    1) da vorne, rechts der Kiefer standen die Gruppen


    2) Moos, Gras, Kiefernadeln, feuchte Sache


    3) diese hatte ich mir zuerst rausgesucht, hatten aber ein Baby dabei (auf re Hut)


    4) zwei weitere in unterschiedlichem Alter


    5) diese gefallen mir jetzt


    6) Hut ca 4-5cm, rot-wein-braun, violettlich, gedrückt, Mitte oft heller oder braun/schwärzlich


    7) typisch war immer diese dunkel/violette Fleckung auf dem Hut, Oberfläche matt bis seidig glänzend


    8) der Hutrand nicht bis leicht höckrig gerippt, auch wie etwas zurückgezogen, auch weissfleckig


    9) Lamellen überwiegend gleichlang, queradrig, im Alter gelb


    10) Stiel weiss, leicht keulig, gerunzelt, bei Berührung die Runzeln leicht grau erscheinend


    11) Huthaut bis zu 1/2 abziebar, darunter weisslich/violettlich


    12) alle aufgesammelten Stiele waren gekammert


    13) beim Eintrocknen mehr ins gräuliche wie ins bräunliche verfärbend


    14) die Sporenpulverfarbe ist IVc und der Geschmack mild bis verzögert leicht scharf


    15) KF, Inkrustationen wurden in der Hds nicht festgestellt


    16) SV, Dermatozystiden sind vorhanden


    17) Kongo, markante Divertikel sind vorhanden (blaue Pfeile)


    18) Kongo, Huthauthaare kurzgliedrig und abgerundet


    19) Wasser, Sporen mehrheitlich ovoid


    20) Melzer, Sporenwarzen um 0,5my hoch, EINHELLINGER sagt: "halbrund", er hat Recht, kommt irgendwie hin...


    21) Melzer, Sporen-Ornament teilnetzig bis netzig


    22) Messprotokoll Sporen


    Auf Grund des komplett netzartigen Sporen-Ornamentes kann somit R. nauseosa (Ornament isoliert) sowie R. laricina (Ornament vereinzelt verbunden) die ja im gleichen Schlüsselzweig auftauchen, ausgeschlossen werden.

    Ich hoffe Russula cessans hat euch genauso gefallen wie mir und Berichtigungen und Kommentare sind wie immer gerne gesehen.


    Bis bald...

    Grüsse aus der Rhön


    claus

    Hier nochmal die orangeroten Verfärbungen etwas größer, die ich meinte. Links unten am Hutrand und etwas über der zentralen Hutmitte.

    jaa jetzt..., diese orangeroten Flecken kenne ich von meinem alten Auto, nennt sich bei uns rostfleckend nicht rotfleckend.


    Grüsse

    claus

    Der Täubling rötet recht auffällig.

    Hallo Schupfnudel,

    da komme ich jetzt nicht klar... rötet?


    Na ja, ich dachte halt an eine R. violacea, aber mit Rötung hat die trotz evtl. passendem Sporenpulver nichts am Hut, oder?

    Grüsse

    claus

    Hallo Oehrling,


    meine Rückmeldung hat sich wegen eines Waldbesuchs und einem "gracilen, gebuckelten und queletti-ähnlichen Pilz" hinausgezögert.


    Ich habe den obigen Pilz und den Bestimmungsablauf nochmal in die Revision genommen und muss freudig gestehen, dass du mal wieder recht hast.

    R. firmula hatte ich ehrlich gesagt nur wegen eines vorhergehenden Fundes mit stark taillierten Dzy ausgeschlossen die aber der o. a. Fund, allerdings in abgeschwächter Form, auf anderen Bildern aber auch zeigt.

    Vergleiche mit den übrigen Merkmalen passen auch, da sehe ich keinerlei Diskrepanz und Zweifel mehr wie vorher.


    Ich danke dir für dein Eigreifen und für dein fundiertes Wissen das du mit uns teilst.:daumen:

    Ähh, wann kommt denn endlich dein "Oehrling´s modern konzipierter Russula-Schlüssel"? wird Zeit...


    Grüsse aus der Rhön

    claus

    Hallo liebe Wutzi und liebe Rotfuß,


    das ehrt mich, dass ich euch eine Freude gemacht habe. :love:

    Deswegen habe ich extra für die Damen beim Sulfovanillin das pinkfarbene Bild genommen.:giggle:


    Liebe Grüsse

    claus

    Hallo Schupfnudel,


    bei der 13 könnte ich mir vorstellen, dass dieser nach Fischkonserve und gleichzeitig nach Pelargonien/Fellea riecht.

    Schmecken würde der übrigens ziemlich scharf.


    Grüsse und Danke für die Wiesenpilze

    claus

    Hallo Pilzfreunde,


    da ja die Täublings-Beiträge hier im Moment im Keller sind, dann halt mal wieder einen risikoreichen Beitrag von mir.


    Einen 6,5cm grossen Täubling den ich im Fichtenwald trotz seiner Schönheit wohl besser gleich wieder über die linke Schulter geworfen hätte. Nach drei Sekunden so richtig knackig scharf wie anfangs eine R. fellea zwang mich schnell zum Ausspucken.

    Der nicht gerade zierliche Habitus, dem dunklen Sporenpulverabwurf und dem scharfen Geschmack liesen mich bei der Bestimmungsarbeit erstmal ein paar erfolglose Runden bei den scharfen Urentinae drehen, nichts passte richtig.

    Ein vorheriger Abzweig bei EINHELLINGER führte mich dann doch noch zu den milden oder "etwas scharfen", zierlichen und weiss-stieligen Arten der Tenellae.

    Ausser dem Habitus, dem markant scharfen Geschmack (der nur bei WIKI richtig erwähnt wird) und den völlig fehlenden Divertikel an den DZ meines Fundes (in div. Mikrozeichnungen) komme ich dann mikroskopisch an R. nauseosa - Geriefter Weichtäubling nicht vorbei. Also eine knackig-scharfe R. nauseosa? Meine makroskopische Bestandsaufnahme habe ich wie immer durchgeführt, trotzdem gab es bisher keinen, der mich so lange wie dieser in Anspruch genommen hat.

    Hier meine Fundbeschreibung dazu


    R20-042 nauseosa

    13.10.2020 - 14:51

    Standort: Waldb re

    Eingestuft - Name: unbekannt

    Anz. Exemplare: 1

    Haupt Baumpopulation: Fi

    --------

    RUSSULA FUNDORT, Nadelwald, Waldrand, Moos, Nadelstreu, feucht, Kollin 450 m,

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Fichte (Picea),

    EXEMPLARE, jung, einzeln,

    HUT GRÖSSE, 6,5 cm,

    HUT FARBE, braun/grau,

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt,

    HUT MITTE, heller, ge, ws/cr,

    HUT RAND, leicht gerieft, höckrig,

    PEELING, 1/3 abziehbar,

    UNTER HUTHAUT, weisslich,

    --------

    LAMELLEN, spröde, beige bis ocker, Stiel-gabelig, queradrig,

    --------

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, reifartig, runzelig/geriffelt,

    STIEL KONSISTENZ, weich, voll, wattig,

    --------

    GERUCH, neutral, schwach, leicht fruchtig,

    GESCHMACK, sofort, verzögert, scharf, leicht bitter

    ZUSATZ GESCHMACK: dieselbe Schärfe nach Std. auch zu Hause, am 6.Tag 80% getrocknet gekaut, weniger Schärfe immer noch in den Lamellen festzustellen


    SpP Farbe: IVc


    FeSo4: schwach rosa

    Guajak (8sec) Stiel: +++

    Guajak (8sec) Lamellen: ++ / +++

    Phenol: neg

    KOH Stielbasis: neg

    SV:

    NH3:

    Sonst. Angaben: Lamellen entfernt stehend


    1) Fundort war am Eingang dieser Fichtenparzelle


    2) keine 10m vom Parzellen-Eck entfernt an dieser ersten Fichte


    3) Hut ca 6,5cm Dm und irgendwie braun-gelb-grau, Hutrand leicht höckrig gerippt, Hutmitte trichterförmig vertieft, heller


    4) Lamellen ockergelb mit orangem Schimmer, entfernt stehend


    5) Lamellen meist gleich lang, wenig kurze Zwischenlamellen


    6) Stiel rein weiss, wie leicht bepudert mit ockerfarbenen Flecken an der Basis, leicht keulig


    7) die Huthaut entgegen der Beschreibungen zum Pilz (2/3+) nur zu 1/3 abziebar, darunter weisslich


    8) Hutfarbe fast unverändert nach dem Sporenabwurf am nächsten Tag


    9) und jetzt orange-gelbe Verfärbung der Lamellen


    10) Stieloberfläche mit bräunlich-gelber Verfärbung, kein grau (re ob KOH-Fleck)


    11) Sporenpulverfarbe war für mich eher IVc


    12) KF, keine Inkrustationen festgestellt


    13) SV, Dermatozystiden dagegen zahlreich vorhanden


    14) Kongo, Pileozystiden meist keulig, auch kopfig und Schlangenkopf artig, wenig oder auch mehrfach septiert, aber trotz intensiver Suche keinerlei Divertikel an den DZ festzustellen.


    15) Kongo, einzig die Haare, die verzweigt, knorrig, verformt oder einzelne Auswüchse hatten, meist apikal rundlich, kopfig, manchmal schnabelartig.


    16) Wasser, die Sporenform mehrheitlich breit oval, auch rundlich


    17) Melzer, die Sporenwarzen über 1my, einzeln bis 1,5my erreichend, teilweise nicht amyloid, stumpfkeglig und auch krumm


    18) Melzer, Sporen überwiegend isoliert-stachelig mit einzelnen gratigen Verbindungen


    19) Melzer, primitiver Stack, ausgesuchter Bereich mit einer ab und zu gratig / perlschnurartig vorkommenden Spore


    20) Messprotokoll Sporen


    Im Grossen und Ganzen passt die Mikroskopie auf meinen Pilz ganz gut, ein Restzweifel bleibt aber vor allem wegen der Schärfe, des Habitus und der fehlenden Divertikel bestehen. Oder einfacher gesagt, vielleicht doch verkehrt abgebogen oder doch noch im Rahmen.

    Da das ein Erstfund war hoffe ich ja nicht, dass da jetzt jemand kommt und sagt: " ei, Russula nauseosa sieht doch immer so aus...":haue:


    Ich danke für eure Aufmerksamkeit und wenn ihr dazu eine Meinung habt, raus damit ich würde mich freuen.

    Bis bald... (dann aber das Gegenstück Russula cessans mit Kiefer)


    Grüsse aus der Rhön


    claus