Beiträge von zuehli

    Alles sicher sehr lokal zu betrachten, oder?

    Sowieso! Obwohl Pilze sich manchmal auch abzusprechen scheinen und jahreshäufig über die Republik verteilt aufploppen. Den letzten lebenden Maikäfer habe ich allerdings vor 35 Jahren gesehen. In Südhessen gibts dagegen regelmäßige Plagen...


    Beste Grüße

    Harald

    Und ja, das mit der Glimmertintlingsecke dachte ich mir schon, schwer ohne die Linse. Aber leider besitze ich so etwas noch nicht, denke aber, das werde ich mir demnächst zulegen.

    Hallo Stefan,


    da täte es auch schon eine Lupe. Soweit ich erinnere, ist der Glimmer-Kollege derjenige aus dem Komplex, der einen bereiften Stiel hat (Kaulozystiden). Von daher gesehen reicht eigentlich ein kurzer scharfer Blick auf die Stieloberfläche.


    Beste Grüße

    Harald

    beim durchsehen der Bilder fand ich der Stiel und die Farbe sah bisschen nach Amanita virosa aus

    Hm? Davon abgesehen, dass das ein ziemlich junger Fruchtkörper ist, bei dem die Merkmale noch nicht so deutlich herauskommen, finde ich, dass die Ähnlichkeit mit virosa sich in Grenzen hält. Der hätte doch einen fast sparrigen Stiel, einen weißen glänzenden Hut, ordentliche Velumfetzen an der Knolle und vor allen Dingen nicht so dicke, semmelbröselfarbene Velumplacken auf dem Hut.


    Beste Grüße

    Harald

    Hallo Tim,


    zunächst sei gesagt, dass ich die Filme nicht kenne. Aber davon abgesehen, dass jeder seine eigenen Methoden und Vorlieben hat, etwas zu lernen, halte ich reines Konsumieren nicht für die optimalste Lernmethode. Wie wärs denn, wenn Du dir mal was den den Filmen anguckst und für dich selbst beurteilst, welchen Lerneffekt DU davon hast?


    Wie gesagt, ich weiß nicht, wie die Filme didaktisch konzipiert sind, aber ich würde mal das ungefähr so gleichsetzen, als wenn man einen Kurs besucht und von dem Pilzlehrer ein paar Dutzend Pilznamen an den Kopf geworfen kriegt, wovon man am Ende des Kurses dreiviertel wieder vergessen hat. Analog bringe ich gerne das Beispiel der Fahrschule. Wenn man diese absolviert hat, kann man noch lange nicht gut Auto fahren, das kommt erst durch die Übung und die angewandte Praxis. Ähnlich ist es mit den Pilzen. Filme gucken, Kurse besuchen und Fachbücher auswendig lernen ist zwar gut und schön und hat sicherlich einen gewissen Lerneffekt, aber zum "Profi" wird man i.d.R. erst dadurch, wenn man versucht sich selbst mit er Bestimmung eines Pilzes auseinanderzusetzen und sich die entsprechenden Merkmale anzueignen. Denn wenn man einen Pilz selbst bestimmt hat, kennt man den auch!

    Also auch bei unserem Thema gilt der Wahlspruch: Die Weisheit fällt nicht vom Himmel und vor allen Dingen macht die Übung den Meister.


    Beste Grüße

    Harald


    Nachtrag. Gerade sehe ich die stattliche Preislage dieser Lehrfilme. Da würde ich einem realen Kurs vielleicht doch eher den Vorzug geben...

    So, nachdem ich jetzt auch mal mit dem Jülich geschlüsselt habe (hätte ich ja gleich machen können... ==Gnolm23 ) kommt man eigentlich ohne weitere Umschweife zu Truncospora ochroleuca.

    Mittlerweile heißt die Gattung Perenniporia und Dörfelt/Ruske, (Die pileaten Porlinge Mitteleuropas) schreiben schön geschwollen dazu - man lasse sich das auf der Zunge zergehen:

    "überwiegend effuse, aber auch pileate, annuelle bis perennierende, mono- bis polyzentrische Crustothecien mit polyporoidem Hymenophor."

    Dabei ist Perenniporia ochroleuca nur im Mittelmeergebiet und an der Südwestküste Englands nachgewiesen.

    Ich denke, das kann man jetzt so eintüten und ich passe mal den Thread-Titel an.


    Beste Grüße und nochmals Dank für's Draufstoßen

    Harald

    Hallo zusammen,


    letzte Woche habe ich auf Mallorca außer vertrockneten Spaltblättlingen lediglich diesen einen Porling auf Johannisbrotbaum, Ceratonia siliqua gefunden.

    Bislang fehlen mir die Ideen, vielleicht kann ja jemand sachdienliche Hinweise geben.

    Der Fruchtkörper war einzeln, nicht ganz hart, aber auch nicht ganz weich, 4 cm breit, 2 cm dick.

    Die Sporen recht groß, 15-18 x 8-10µ, stellenweise mit "Hörnchen" (truncat?)

    Gibt's Ideen?


    Beste Grüße

    Harald

    Hi zusammen,


    ich trete nie als Veranstalter auf, mache also keine kommerziellen Sachen, sondern lasse mich gegen eine Aufwandsentschädigung anheuern.

    Dann läuft das Ganze unter Pilzlehrwanderung, gesammelt wird nicht.


    Beste Grüße Harald

    wobei die in "Pilze Deutschland" enthaltenen Fundmeldungen keine aktuelle Bestandaufnahme darstellen, sondern größtenteils als "historisch" zu betrachten sein dürften. Durch ständige Veränderungen, meist infolge forstwirtschftl. Eingriffe, dürften vor allem viele ältere Funddaten nicht mehr der aktuellen Lage entsprechen. Manche meiner gemeldeten Fundstellen waren z.B. schon vor oder kurz nach Veröffentlichung bei "Pilze Deutschland" nicht mehr aktuell. d.h. die gemeldeten Fundstellen sind inzwischen infolge Biotopveränderungen (Baumfällungen, Bodenverdichtungen, Rückgassen, Wege verbreitert, entwässert oder mit bodenfremden Materialien befestigt) tot.

    Diese Aussage kann man so nicht stehen lassen und muss natürlich relativiert werden.

    Sicherlich sind viele Einträge "historisch" und die Einflüsse, wie z.B. Biotopveränderungen tragen dazu bei, dass die Funga sich verändert. Aber das sind ja gerade die Indikatoren, die den Artenrückgang belegen und stellen somit wichtige Informationen dar.

    Aber es kommen Jahr für Jahr Tausende von Fundmeldungen dazu, die eben eine "aktuelle Lage" abbilden. Das waren bspw. für Hessen im Jahr 2020 ziemlich genau 1600 Einträge, in den letzten zehn Jahren ca. 33500. Man muss dann natürlich Vergleiche ziehen zwischen Alt- und Neufunden und daraus eben die Rückschlüsse.
    Wenn man sich eine beliebige Art auf Pilze-Deutschland anguckt, steht immer das Funddatum dabei, das hat ja zumindest schon einen gewissen Aussagewert.


    Ein anderer Faktor, der m.E. mehr ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass die Verbreitungskarten gar nicht mal so sehr das Vorkommen von Pilzarten zeigt, sondern die Flecken, wo die Mykologen/Kartierer wohnen. Man beachte, dass die meisten Tintlinge in der Gegend um Mönchengladbach herum wachsen...


    Deswegen ist eine Kartierung besonders dann sinnvoll, wenn sich möglichst viele daran beteiligen, gerade auch um die weißen Flecken auf der Karte zu bearbeiten.


    Beste Grüße

    Harald

    Hallo zuehli ,

    Was versteht man genau unter selten und wo kann ich das am besten nachschaun? Alles auf der roten Liste?

    Viele Grüße

    Wollen wir es mal nicht so kompliziert machen. Bevor man jetzt anfängt Rote Listen zu durchforsten, kann man auch Arten hernehmen, die man selbst nicht oft, oder auch zum ersten Mal findet.

    Wenn man was gefunden hat, über dessen Verbreitung oder Rote-Liste-Status man sich informieren will, wirft man einfach mal einen Blick auf Pilze-Deutschland.de.


    Beste Grüße

    Harald

    Da habe ich mir ehrlich gesagt noch gar nicht wirklich Gedanken drüber gemacht…

    Wäre das denn sinnvoll?

    Ja klar ist das sinnvoll, allein aus dem Grund sich einen Überblick zu verschaffen, um bspw. zum Biotopschutz und zur Artenvielfalt beizutragen. Ebenfalls um Rote Listen erstellen zu können.

    Hier kann man mehr darüber nachlesen und man bekommt auch eine Liste der Landeskoordinatoren.

    Ansonsten hat ja Pablo schon was zum Thema "Pilztourismus" gesagt. Die Ortsangaben muss man nicht überaus genau machen, so dass ein Unkundiger eher aus purem Zufall über Fundstellen stolpert.

    Von der DGfM ist aktuell wieder der Aufruf ergangen, gerade seltene Pilzarten der Kartierung zu melden.


    Beste Grüße

    Harald

    Vielleicht hat er wie der gestreifte Teuerling auch Heilwirkungen?

    Das ist genau der Grund, dass ich Buschfunkistan nicht mag. ==Gnolm21 Aller Nase lang postuliert er irgendwelche "Heilwirkungen", bzw. gesundheitsfördernde Wirkungen ohne seriösen wiss. Hintergrund/Nachweis.


    l.g.

    Stefan

    Ja Mensch Stefan, klar funktioniert das. Man muss nur eine kleine Regel befolgen:

    Man sucht sich auf einer beliebigen Lichtung im dunklen Tann einen Hexenring (vorzugsweise von Amanita muscaria) und stellt sich in dessen Mitte genau zur Mitternachtsstunde der Walpurgisnacht hin, träufelt dann ein wenig Bufotenin in den Topf des Teuerlings und nimmt das Ganze mit der Beschwörungsformel "Hokus Pokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater" zu sich. Allerdings muss Vollmond sein, sonst funktioniert die Prozedur nicht.


    So gehts!

    Ich kenne einige Menschen, die gesundheitlich sehr vom Gebrauch der Pilze profitiert haben, daher war die Absicht tatsächlich, ihn zu pulverisieren.

    Warum dann schade um den Pilz?

    Schade, dass man Witze darüber machen muss.

    Lieber wallnex,


    ich sehe hier keine Andeutung von Witze machen. Außerdem finde ich es ziemlich kontraproduktiv, einen unbekannten Pilz zu zerkleinern um ihn dann bestimmen zu lassen. Das ist sicherlich die falsche Reihenfolge.Zuerst (!) sollte man sich sicher sein, was man da gepflückt hat um sich dann über die Eigenschaften eben dieser Art zu informieren. Nicht erstmal essen und dann im Pilzbuch nachblättern, obs nicht vielleicht doch was Giftiges gewesen sein könnte. Die Naivität mancher Zeitgenossen da ist schier grenzenlos. Solche Vorgehensweisen können in Bezug auf Pilzkonsum im schlimmsten Fall tödlich enden.


    Gutgemeinte Grüße

    Harald


    PS. Es wäre mal interessant über die Erfahrungen deiner Bekannten und Freunde zu hören. (Thema Faktencheck)