Beiträge von Karl W

    Hallo Raphael,

    hat Dermoloma magicum sich auf dem Stiel bei Berührung bzw. beim Ankratzen orangerot verfärbt?
    Zumindest bei meinen bisher als D. magicum bestimmten Funden war das der Fall, bevor sie alt oder beim Trocknen komplett schwarz wurden.

    LG Karl

    Hallo Rainer,

    Entoloma euchroum ist ein toller Fund der allerdings nur in Verbindung mit Vorkommen an Holz unverwechselbar ist. Ein toller Fund!

    Nr 2 ist für mich glasklar Lactarius quieticolor. L. semisanguifluus hat fast immer Grüntöne auf dem Hut und die Milch wird nach kurzer Zeit weinrot.

    Hast Du mal an Nr. 4 gerochen?

    Nr. 5 ist Entoloma sericellum


    LG Karl

    Hallo Rainer,

    ältere Angaben der Guiajakreaktion und Zeiten über 8 - 10 Sek kannst Du getroost vergessen. Über Nacht sind fast alle Arten positiv.
    Deine Reaktion würde ich als sehr langsam und schwach ansehen. Bei R. sanguinea ist die Reaktion schnell und stark.
    Da das Alter der Lösung und durchwässerte Frk. die Ergebnisse verfälschen, bin ich bei Uwe. Als alleiniges Trennmerkmal zumindest fragwürdig.


    Schau mal hier: BSMF_130(1-2)_39-55_(2014)_Chalange_Gaïac-Russules_OCR.pdf
    leider ist R. helodes nicht enthalten aber die schwache langsame Reaktionbei helodes beschreibt zumindest Sarnari-

    LG Karl

    Hallo zusammen,


    DGfM-Tagung und Alme-Tagung sind gelaufen und es wurde höchste Zeit für einen Besuch auf meiner vor 3 Jahren entdeckten Friedhofswiese. Wiesenpilzsuche unter erschwerten Bedingungen


    Scheinbar im Gras, aber mit Sicherheit liegt da unterirdisch noch die Wurzel eines gefällten Baumes

    Honig-Hallimasch (Armillaria mellea s. str.)


    Zunächst befürchtete ich schon zu spät zu kommen, obwohl die Wiese knallvoll stand


    Schleimfußsaftling (Hygrocybe glutinipes)


    Zwischen unzähligen ausgeblassten Exemplare gab es aber noch Stücke im optimalen Zustand



    Erstmal am Boden zeigten sich weitere Schönheiten. Man brauchte nur den Blick schweifen zu lassen und entdeckte fast sekündlich etwas neues


    Mit eher ungewöhnlicher Hutform aber mikroskopisch bestätigt

    Mennigroter Saftling (Hygrocybe miniata)

    In nächster Umgebung weitere Exemplare wie ich sie kenne



    Kaum aufgestanden, schon wieder am Boden für dieses Traumgrüppchen

    Mennigroter Saftling (Hygrocybe miniata)


    Eine eher seltene Art ist der in allen Teilen schleimige Graue Saftling (Gliophorus irrigatus)



    Nicht zu übersehen waren zahlreiche Exemplare des Orangefarbenen Wiesen-Ellerling (Cuphophyllus pratensis)




    Überall steckten die Wiesenkeulchen ihre Köpfe aus den Moospolstern


    Ich begann mit einem weißen Grüppchen, das mir nicht so recht für die gewöhnliche weiße Wiesenkeule (Clavaria fragilis) gefallen wollte. Zu Hause war die Freude groß, denn neben Bogenschnallen an den Basidien gab es zahlreiche Sporen mit bis zu 2,5 mµ langen Stacheln


    Clavaria asterospora (nach Franhci e Marcetti) persönlicher Erstfund


    Die Mühe aus den zahllosen gelben Keulchen verschiedene Kollektionen herauszusuchen, hat sich ebenfalls gelohnt


    Dominierend war die Goldgelbe Wiesenkeule (Clavulinopsis helvola) mit grobwarzigen Sporen



    Glatte Sporen mit deutlichem Apiculus hat hingegen die Schöne Wiesenkeule (Clavulinopsis laeticolor)


    Ein Glücksgriff zwischen den Massen war Clavulinopsis trigonospora, die erst 2020 beschrieben wurde


    Auch die bereits vom Standort bekannte Strohfarbene Keule (Clavaria flavipes) zeigte sich


    Farblich deutlich von den gelben abgesetzt
    Aprikosenfarbene Wiesenkeule (Clavulinopsis luteoalba)



    In einem begrenzten Bereich zeigte sich ein Rötling in allen Altersstadien

    Kreuzsporiger Rötling- bzw. Glöckling (Entoloma conferendum)






    Leicht zu erkennen und gewöhnlich in Wiesen anzutreffen Gummi-Schüppling (Pholiota gummosa)



    Dann wieder Massenpilz aber zunächst nur ausgeblasst


    Papageien Saftling (Gliophorus psittacinus)


    In etwas höherem Gras und unter Blättern doch noch typischere Exemplare



    Es wurde noch viel besser, mit einem am gesamten Niederrhein noch nicht karierten Pilz.

    Gelbfüßiger Ellerling (Cuphophyllus flavipes)


    Möglicherweise übersehen ist ein Schwärztäubling mit mildem Geschmack in allen Teilen des Fruchtkörpers. Das Schwärzen tritt ohne vorhergehendes Röten auf

    Neu kartiert für den Niederrhein Lachsblättriger Schwärztäubling (Russula atramentosa)



    Zwischenspiel: Ein Gigant will hoch hinauf. Das kannte ich von dieser Art noch nicht, die meist in Massen im Wurzelbereich gefällter Laubbäume zu finden ist.

    Riesenporling (Meripilus giganteus)


    Es endet bunt und ich war froh, dass mir nach mehreren Stunden das Grüppchen noch als ungewöhlich aufgefallen ist. Zunächst dachte ich an den Gelbrandigen Saftling (Hygrocybe insipida), der recht schnell abtrocknet aber da passte einiges nicht. Stiel unter dem Mikro völlig ohne gelatinisierte Hyphen und kurzes Zaudern. Die langen, wenig septierten Hyphen der Lamellentrama brachten mich auf die richtige Spur. Ohne Papille ein Chameleon, aber scheint eher der Normalfall als die Ausnahme zu sein.


    Trockenfuß-Saftling (Hygrocybe subpapillata) neu für den Friedhof



    LG Karl

    Hallo zusammen,

    trotz des von Björn boccaccio angessprochenen überschauberen Pilzaufkommens kam durch die anwesenden, eifrigen Mikroskopierer noch eine überraschende Zahl von mehr als 380 Pilzarten zusammen.

    Vieles wurde ja bereits gezeigt aber ich habe noch Ergänzungen von Obermarsberg mit Björn Sontopski

    Der Zweisporige Egerling (Agaricus bisporus) wird ja eifrig gezüchtet aber Freilandfunde kommen immer wieder vor

    Ein oft verkannter Doppelgägnger von Entoloma sericeum ist der Kleine Trockenrasen-Rötling (Entoloma vindobonense)


    Ein kleiner Nabeling entpuppte sich als Filziger Nabeling (Arrhenia griseopallida)


    Neu für die Alme -Tagung war der Graufilziger Muscheling (Hohenbuehelia grisea)


    Auf einer der besten Saftlingswiesen, die ich kenne war noch tote Hose. Nach längerer Zeit dann zumindest noch ein Lichtblick
    Papageiensaftling (Gliophorus psittacinus)


    Auf dem Rückweg bemerkte mein Begleiter noch ein reichliches Vorkommen vom Falschen Rindenhelmling (Mycena pseudocorticola)


    LG Karl

    Liebe Sabine,

    Wir haben den damals nach Ludwig bestimmt und ich hatte beim Schreiben das Berichtes halt noch rautenförmig im Kopf. Ludwig schreibt dazu: Sporen frontal rautenförmig, in Seitenansicht dreieckig mit überwiegend fast geraden Kanten.

    LG Karl

    habt Ihr die Sporen des Lyophyllum geprüft? L. pseudosinuatum sieht makroskopisch fast identisch aus! So ist es mir damals ergangen, als ich den rundsporigen erstmals gefunden hatte.

    Hallo Günter,

    von dieser Kollektion nicht aber von einer früheren Aufsammlung an der gleichen Stelle. Rainer ist am Sa nochmal da und kann eine Probe mitnehmen.


    LG Karl

    Hallo zusammen,


    auch wenn die Cortinarien uns echt gefordert haben Cortinarienschwemme in der Eifel, konnten wir unsere Aufmerksamkeit noch weiteren Arten schenken.


    Letzte Sommersteinpilze waren eher Beifang, während Rainer noch interessantere Funde fotografierte.


    Boletus reticulatus



    Das im August neu entdeckte Myzel des Königsröhrlings lieferte Nachschub


    Butyriboletus regius


    Vereinzelt gab es Eichenrotkappen


    Leccinum aurantiacum (quercinum)


    Zahllose Goldröhrlinge hatten ihren Zenit überschnitten, aber der Graue Lärchenröhrling war noch in Topzustand


    Suillus viscidus


    Sehr gefreut habe ich mich über frische Gehämmerte Röhrlinge


    Hemileccinum depilatum



    Riesenrötlinge waren die einzigen häufigen Vertreter im Kalk-Buchenwald und zeigten ihr jung geben Lamellen


    Entoloma sinuatum



    Seit mehreren Jahren endlich mal wieder Gerippte Ritterlinge


    Tricholoma acerbum


    Wie der Name schon sagt


    In tollem Zustand präsentierte sich eine Gruppe Bitterer Eichenritterlinge


    Tricholoma ustaloides


    Eine absolute Rarität ist der Derbknollige Rasling. Er färbt sich bei Verletzung schwarz, ist schon durch seinen kräftigen Stiel sehr auffallend und besitzt rautenförmige Sporen


    Lyophyllum rhopalopodium


    Sprödblättler waren absolute Mangelware. Noch nie bin zur Hauptpilzzeit ohne einen Täubling aus der Eifel zurückgekommen. Zwei Einzelexempare von Milchlingen waren die ganze Ausbeute.

    Der Goldflüssige Milchling ist zumindest für die Eifel eine Rarität


    Lactarius chrysorrheus

    Außerhalb Bayerns nur vereinzelt gemeldet ist derWenigschmierige- oder auch Fahle Violett-Milchling. Eine sichere Unterscheidung vom Klebrigen Violett-Milchling (Lactarius uvidus) ist in Verbindung mit stärker gratigen Sporen möglich.

    Lactarius luridus


    Gegen Ende noch Pilze ohne Lamellen, wie z. B. die Herkuleskeule

    Clavariadelphus pistillaris


    Es müssen nicht immer seltene Arten sein. Ohne diese ungewöhnliche Färbung wäre der Echte Zunderschwamm wohl auf der Strecke geblieben.


    Fomes fomentarius


    Zum Abschluss noch ein Erstfund für mich. Der Orangegelbe Saftporling blasst vom Rand her wohl recht schnell aus und man muss schon etwas Glück haben ihn so schön anzutreffen.


    Thyromyces kmeti






    LG Karl

    Beim unbekannten Schleierling dachte ich wegen des großen in Stücke gerissenen Velums ebenfalls an C. luhmannii. Die Farben scheinen mir aber nicht so recht zu passen. Allerdings gibt es ja nicht sooo viele Phlegmatien mit derart viel Velum auf dem Hut?

    Hallo Thomas,

    C. luhmanni wurde bereits von Helmut genannt genannt und ich hatte ebenfalls Bedenken bezüglich der Farben.

    LG Karl

    Hallo Beli,

    danke für Deine Antwort. Damit scheint auch dieser Fund geklärt zu sein

    LG Karl

    Servus Karl, was spricht denn bei dem kleinen Blauen gegen C. caerulescens?

    Hallo Matthias,

    danke für Deinen Hinweis.Da passt sehr viel und im Feld war das der erste Gedanke. Auch die Sporen würden passen. Irritierend ist die KOH-Reakton auf dem Hut, die nirgendwo erwähnt wird. Es ist weder rot noch rosa wie bei vielen anderen Arten, sondern eher bräunlich. Vielleicht wird ja auch nur der blaue Farbstoff durch Alkali zerstört. Die Reaktion ist konstant und trat auch zu Hause getestet bei dem jüngsten, dunkelblauen Fruchtkörper auf. Vielleicht kann ja Cortinarius oder Mykollege_Günter noch was dazu sagen.

    LG Karl

    da hat's ja richtig gebrummt! Zumindest im Vergleich zu hier. Könnte Dein Phlegmacium "am Rand eines Buchenbestandes" Cortinarius luhmannii sein? Scheint mir gut zu passen.

    Hallo Helmut,

    danke für Deinen Hinweis. C. luhmannii kennen wir recht gut. Das Universalvelum ist nicht rein weiß, wie bei unserm Fund und auch die dunkelviolette Farbe junger Fruchtkörper und wäre ungewöhnlich.

    LG Karl

    Hallo zusammen,


    gestern mit Rainer in der Eifel gab es Cortinarien in nie gesehener Menge. Zwar sind Kalk-Buchenwälder und Nadelwälder fast pilzleer, aber auf einer wärmebegünstigten Kalkkuppe mit überwiegend Hainbuche und Hasel konnten wir uns austoben. Ich hoffe der Bericht kann der Epertenmeinung Cortinarius  Mykollege_Günter einigermaßen standhalten.


    Auf den ersten Blick fielen und 3 blaue Klumfüße ins Auge und es wurden immer mehr. Die sattblaue wenig ausblassende Farbe, kräftiges blaue Velum, blasses in der Knolle gelbliches Fleisch und elliptische Sporen führen zu

    Cortinarius eucaeruleus











    Wer kann da schon nein sagen, aber damit soll es auch reichen

    Ebenso häufig gab es einen ockergelben Cortinarius, der unschwer der Multiformes-Gruppe zuzuordnen war. Am Standort wurde von einem Experten vor einiger Zeit mal Cortinarius polymorphus bestimmt. Es passen alle Merkmale zu dieser Art auch wenn der gerippte Hutrand bei den frischen Exemplaren nur undeutlich zu erkennen ist.

    Höchstwahrscheinlich Cortinarius polymorphus





    Eine seltene Art, die wir bisher meist nur in wenigen Exemplaren gefunden haben, schob ebenfalls zahllose Fruchtkörper aus dem Boden. Mehlgeruch und mehliger Geschmack in Verbindung mit jung olivlichen Tönen führen zu

    Cortinarius flavovirens







    Nein, die wurden nicht mehrfach umdrapiert und zusammengestellt. Es waren wirklich so viele :)

    Nur zehn Meter entfernt eine weitere Gruppe, die erst zu Hause den endgültigen Namen erhielt
    Cortinaius flavovirens


    Zur Abwechslung mal ein Einzelexemplar. Ein gutes Merkmal sind die auch im Alter meist noch vorhanden Velumreste

    Cortinarius saporatus

    Eine für mich neue Art, die Rainer am Standort als Vermutung ansprach, hat sich bestätigt.

    Cortinarius prasinus



    Hier mit KOH - Reaktion

    Eine Art mit rauhem Hut und auffallenden Velumgürteln die überwiegend bei Laubbäumen wächst war auch anzutreffen

    Cortinarius cliduchus

    Hier noch eine Kollektion vom Nachmittag aus einer anderen Ecke


    Bei den düsteren Lamellen ist man rasch bei

    Cortinarius infractus agg.


    Jetzt wieder eine Art mit zumindest jung deutlichen Blautönen

    Cortinarius coerulescentium


    Eine hübsche Gruppe mit je nach Alter recht variablen Farben auf dem Hut und rot gerandeter Knolle

    Cortinarius rufoolivaceus


    Fast vier Stunden waren vergangen und nach kurzem Durchschnaufen ging es in einen kleinen Bereich, der uns früher schon positiv aufgefallen war.


    Einer meiner Lieblinge unter den Schleierlingen. Eher unscheinbar gefärbt aber mit violett gerandeter

    Cortinarius arcuatorum

    Hier die schöne KOH-Reaktion, die auch im Fleisch auftritt


    Hier noch ältere Fruchtkörper vom Nachmittag die sehr schön die Problematik bei der Cortinarienbestimmung zeigen. Von dem violetten Velum ist nichts mehr zu sehen


    Ein Schleimfuß mit jung blauem Hut, der rasch ausblasst. Geschmack extrem bitter und in Verbindung mit blauem Hut unverwechselbar.

    Cortinarius croceocaeruleus





    Am Rand eines Buchenbestandes, wuchs eine kleine Art, die uns Rätsel aufgibt. Jung blau, rasch verblassend, scharf gerandete Knolle. KOH auf dem Hut führt zu einer rosabraunen Verfärbung. KOH im Fleisch negativ. Sporen amygdaliform im Mittel 9,5 x 5 mµ

    Cortinarius sp. caerulescens danke Beli und Günter


    Die letzte Etappe ging noch in einen Eichen–Hainbuchen–Wald und es folgt der letzte Schleierling. Nach dem Ausbuddeln des tief im Erdreich eingesenkten, violetten Stiels, war dar Pilz zwar nicht mehr fotogen, gab aber noch einen honigartigen Geruch von sich.

    Gruppe um Cortinarius elatior


    Einer muss der letzte sein. Einzelexemplar nicht auf Artebene bestimmt.
    Cortinarius callochrous agg.


    Was für ein Tag! Die Bearbeitung von Telamonien bzw. Rauhköpfen blieb aus Kapazitätsgründen völlig auf der Strecke. Schöne Funde aus anderen Gattungen folgen in einem späteren Bericht


    LG Karl

    was denkt ihr über eine Conocybe-Art? Für Tubaria conspersa finde ich den Ring /Zone sehr ausgeprägt.

    Hallo Simon,


    ich nehme an Du meinst Pholiotina (ich fasse die zumindest immer noch als eigene Gattung auf). Da würde ich eher rostfarbenes Sporenpulver erwarten, das Velum würde nicht so filigran den gesamten Hut bedecken und mir fällt auch keine Art auf Laubholzästen ein (wobei ich natürlich nicht alle Arten aus der Gattung kenne).

    Vielleicht hat Timm ja einen Sporenabwurf gemacht und man landet wohlmöglich noch bei Psathyrella oder sonstwo.

    LG Karl