Beiträge von Karl W

    Hallo zusammen,

    in den letzten Tagen gab es ein Pilzaufkommen in einem unserer Eifelgebiete wie noch nie. Zwar habe ich in den letzten 10 Jahren alle Arten schon gesehen aber nur selten in solchen Mengen und schon garnicht an einem Tag in einem einzigen Gebiet. Nach ersten guten Eindrücken am Montag war der unglaubliche Fortschritt bis Donnerstag kaum zu glauben. Wie immer war natürlich war mein Freund Rainer wieder mit dabei und oft sahen wir uns fast kopfschüttelnd an, wenn wir vor den nächsten Funden standen.

    Aureoboletus gentilis (Goldporiger Röhrling) Die Huthaut schmeckt tatsächlich salzig, wie ich endlich mal probiert habe




    Boletus aereus (Bronze-Röhrling oder Schwarzhütiger Steinpilz)






    Boletus aestivalis = reticulatus (Sommer-Steinpilz)






    Boletus edulis (Gemeiner- oder Fichten-Steinpilz) buchstäblich auf Schritt und Tritt




    Botyriboletus appendiculatus (Anhängsel-Röhrling)






    Botyriboletus fechtneri (Silber-Röhrling)


    Botyriboletus fuscoroseus ( Baluender Königsröhrling)




    Butyriboletus roseogriseus


    Caloboletus calopus (Schönfuß-Rörling)




    Gyrodon lividus (Erlen-Grübling)


    Imperator luteocupreus (Gelbhütiger Purpur-Röhrling)


    Lecinellum pseudoscabrum (Hainbuchen-Rauhfuß)






    Leccinum aurantiacum früher quercinum (Laubwald-Rotkappe)






    Leccinum crocipodium (Gelbporiger Rauhfuß)




    Neoboletus erythropus (Flockenstieliger Hexenröhrling)




    Rubroboletus rhodoxanthus (Blasshütiger Purpurröhrling)






    Rubroboletus rubrosanguineus (Weinroter Purpurröhrling)






    Suilellus luridus (Netzstieliger Hexenröhrling) zwar schubkarrenweise vorhanden, aber aus Zeitgründen nur ein Bild


    Suilellus mendax (Kurznetziger Hexenröhrling) Sporenquotient 2,3


    Suilellus queletii (Glattstieliger Hexenröhrling)






    Teil II mit Blätterpilzen uns Sonstigem folgt, sobald ich Zeit habe

    LG Karl

    Lieber Cortinariusexperten,

    bei diesem Pilz kome ich zu keinem Ergebnis und bitte um Eure Hilfe.
    Standort Kalk-Buchenwald mit vereinzelten Eichen
    Velum und Cortina weiß
    Stielspitze und Lamellen nur sehr jung mit violetten Tönen
    KOH überall negativ, Lugol negativ
    Sporen 8 - 9,2 x 4,8 - 5,8 grobwarzig







    LG Karl

    Hallo Thorben,

    mikroskopisch sieht das schon nach E. chalybaeum aus. Auf Deinem Bild 2 ist m.E. noch ein blaugrau zu erkennen (ich habe in der letzten Woche hunderte Frk. gesehen) aber ohne junge Frk. bleibt eine Unsicherheit. Ich nehme nur noch komplette Kollektionen mit, da es bei vielen Arten zu extremen Veränderungen kommt und auch dann ist es oft noch schwierig.
    In der Funga Nordica und in FE 5b wird E. chalybaeum mit braunen Schneiden ausgeschlüsselt, was aber wohl noch korrigiert werden muss. E. chalybaeum kann auch fabrlose Schneiden oder nur partiell blassbraunes Pigment in den Zystiden haben (M. Noordeloos pers. Mitteilung)
    Ohne Fungi Europaei 5b kann man übrigens keine Leptonien mehr bestimmen da zahlreiche neue Arten beschrieben wurden und die Auffassung zu manchen Arten sich komplett geändert hat.

    Als Anhang zwei Bilder von Entoloma allospermum vom gleichen Tag, wobei diese Art wohl bezüglich rascher Farbänderung im Hut ein Extremfall ist.


    Wenn man nur diese Frk. findet, ist eine Bestimmung ohne Sequenzierung schon fast unmöglich, auch wenn sich im linken Frk noch vergehende Blautöne erahnen lassen.


    LG Karl

    Hallo Bernd,

    ocker finde ich die Art nicht so selten. Die anderen Farben sind m. E. schon abgedeckt.

    LG Karl

    Hallo Claudia,

    die Doku ist doch sehr aussagekräftig und statt Frust und Wutanfällen solltest Du Dich freuen, dass Dir die Variabilität dieses Täublings jetzt bekannt ist. Ich habe früher selber schon 4 komplett unterscheidliche Kollektionen eingesammelt und war felsenfest davon überzeiugt, 4 verschidene Arten vor mir zu haben (leider nur Dias ). Im Lauf der Zeit läßt man sich dann nicht mehr so leicht täuschen, aber ich muss auch nach Jahren immer wieder Exemplare zur Überprüfung mitnehmen, besonders wenn sie nicht im reinen Fichtenwald stehen oder keine "normalen" Exemplare dabei sind wie hier. Möglicherweise möchte Bernd Miggel seine Tabelle noch ergänzen.

    Russula integra


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde,

    nach den Funden im letzten Beitrag Das Depot erwacht war ich heute wieder im Gebiet. Starker Wind und steigende Temperaturen können der Herrlichkeit erfhrungsgemäß schnell ein Ende bereiten und man muss die (noch) guten Bedingungen ausnutzen. Die bereits gezeigten Arten waren in weiten Teilen des Gebiets vertreten, aber es gab auch Neues.

    Bereits in den Vortagen fanden wir immer wieder Marasmiellus tricolor (Dreifarbiger Zwergschirmlingschwindling)
    Die mikroskopische Überprüfeung ergab heute, dass es sich um Marasmiellus tricolor var. graminis handelt


    Kleine Köpfchen, die schon am 01.08. aufgefallen waren hatten sich gut entwickelt
    Lactarius controversus (Rosascheckiger Milchling)


    Hygrocybe helobia (Knoblauch- oder Sumpf-Saftling) war jetzt auch zu finden




    Ein kleiner Schirmling entpuppte sich als Lepiota echinella (Borstiger Schirmling)


    Schon von weitem erkennbar Pholiota flammans (Feuerschüppling)


    Thelephora caryophyllea (Nelkenförmiger Warzenpilz)


    Ältere Exempare von Entoloma chalybaeum (Blaublättriger Zärtling)

    Von blauschwarzen Hüten keine Spur mehr und auch die blaue Stielfarbe geht in grau über. Ohne ein jüngeres Exemplar wäre der Fund kaum noch bestimmbar, was übrigens für alle Leptonien gilt. Bestimmungsversuche ohne komplete Kollektionen von jungen und alten Fruchtkörpern oder gar von Einzelexemplaren muss man als Zeitverschwendung ansehen.


    Der Fund des Tages gelang am Rand eines wassergefüllten Grabens. Die 1564ste Art im Depot
    Xerocomellus ripariellus (Uferrotfüßchen)
    Edit: Nach weitergehenden Erkenntnissen könnte das Xerocomellus fennicus sein. Bevor ich einen möglicherweise ersten Nachweis für Deutschland Propagiere, muss ich den aber noch weiter absichern



    LG Karl

    Hallo Karl,


    danke für deine Ausführung. Mich hat ja vor allem die Größe, vor zwei Jahren sogar 18 cm Hutdurchmesser, gestört.

    Hallo Jörg

    In der Originalbeschreibung wird angegeben Hut: 40–120(–200) mm; Stiel: 40–120×8–30(–50) mm; selten gesamter Stiel netzig

    Hallo zusammen

    Ich habe mal meine eigenen Messungen von luridus und mendax überprüft und tendiere bei der gemessenen Breite klar zu mendax. Zwar stellt man sich unter mendax einen eher kleinen Pilz mit dünnerem Stiel vor, aber ich habe auch schon Abbildungen von kräftigen Exemplaren gesehen. Die Rottöne im Hut sprechen m.E. ebenfalls für mendax.

    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde,

    seit 2017 gibt es endlich mal wieder einen guten Sommeraspekt im Depot (NSG Brachter Wald) Bei einer Exkursion am 01.08. und einer erneuten am 05.08. mit boccaccio  Ralf Go und zeitweise coprinusspezi , Lucky und ein weiterer Pilzfreund konnten wir 117 Arten feststellen von denen ich einige vorstellen möchte.

    Clavaria fragilis (Wurmförmige Büschelkeule) an etlichen Stellen




    Clavaria amoenoides (Anmutige Büschelkeule) erstmals seit den bisher einzigen Funden 2017 gleich an zwei Stellen






    Auch erste Saftlinge zeigten sich wobei Hygrocybe acutoconica (Safrangelber Saftling) dominierte




    Hygrocybe canharellus (Pfifferlings-Saftling) war auch in höheem Gras noch gut zu entdecken




    Hygrocybe conica (Schwärzender Saftling) als Deko zwischen Heidekraut




    Rötlinge zeigten sich fast an jeder Ecke wie z. B. Entoloma clandestinum (Dickblättriger Glöckling)




    Kopfige Kaulozystiden


    Schnallen an der Basis junger Basidien


    Inkrustiertes Pigment in der Hutdeckschicht


    Leptonien waren ebenfalls am Start, wie hier Entoloma majusculum (in älterer Literatur meist als Entoloma longistriatum)


    Entoloma griseocyaneum (Flockenschuppiger Zärtling)




    Und endlich mal wieder meine blauen Lieblinge in größerer Zahl

    Entoloma porphyrogriseum (Kahlstieliger Porphyr-Zärtling) (in älterer Literatur meist als Entoloma corvinum)






    Entoloma serrulatum (Gesägtblättriger Glöckling) mit schwarzvioletter Lamellenschneide






    Gesägte Lammellenschneiden mit schwarzblauem Pigment




    Entoloma chalybaeum (Blaublättriger Zärtling) in noch nie gesehenen Mengen








    Nach ca. 7 h hatten sogar die Stiefel die blaue Farbe angenommen ^^


    Neben wenigen Filzröhrlingen stellte sich schon Suillus collinitus (Ringloser Butterpilz) ein


    Gehört im Depot einfach dazu Poronia punctata (Punktierte Porenscheide) hier die Nebenfruchtform


    Zum Abschluss noch zwei von 10 Täublingen

    Russula sanguinaria (Blutroter Täubling) ein typischer Kiefernbegleiter mit scharfem Geschmack und häufig Röttönen am Stiel


    Russula roseocrema R. Socha, Hálek & Baier
    Eine Art die noch wenig bekannt ist und bei Anwesenheit von Birken für Russula exalbicans (Verblassender Täubling) gehalten werden kann. Der Hut zeigt jedoch neben roten auch blasse cremfarbige Töne und fühlt sich etwas fettig an. Die Guajakreaktion ist im Gegensatz zu R. exalbicans sehr stark, was ein guter Hinweis im Feld ist. Sporenpulver mit IIa-b heller als bei R. exalbicans.
    Bisher bekannte Funde waren meist bei Weide/Pappel, jedoch ist die Ökologie noch nicht hinreichend bekannt.


    War das mal wieder eine Wohltat :kaffee:

    LG Karl

    Hallo Matthaeus

    Schau mal hier nach https://doi.org/10.1007/s11557-020-01606-3

    The two sister clades /cordisporus certainly represent different

    taxa, because the divergence seems to be too high for

    being a single species. It is possible to accept Coprinus

    cardiasporus Bender as a valid taxon. Keirle et al. (2004) have

    studied the complex in detail; there are also two sister clades,

    one of themincluding C. cardiasporus; however, the type was

    not available. At the moment, it can only be stated that the

    genus certainly includes two described species but with high

    probability further species as well.

    LG Karl