Beiträge von Karl W
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Hallo zusammen,
auf Sandböden reichen nach langer Trockenheit auch 30 l Regen pro m² erfahrungsgemäß nicht für ein nennenswertes Pilzwachstum aus. In den 10 Tagen danach kam jedoch immer wieder etwas Nachschub und die Temperaturen bleiben unter 25 °C . Zeit für einen Besuch in mein Hauptexkursionsgebiet um die Lage zu checken.
Am Parkplatz sah es schon recht erfreulich aus.Nelkenförmiger Warzenpilz (Thelephora caryophyllea) wenn auch schon leicht angetrocknet
Direkt daneben ein Fund, den ich nicht bis zur Artebene bestimmen konnte.
Mallocybe dulcamara agg. Früher meist als Bittersüßer Risspilz (Inocybe dulcamara) bezeichnet
Ein noch wenig bekannter Täubling ist Russula roseocremea
Ein stattlicher Goldröhrling (Suillus grvillei)
Das war zumindest ein Fingerzeig auf mögliche Funde im eigentlichen Gebiet und schon bald gab es an schattigen Stellen und im hohen Gras einige meiner Lieblinge.
Safrangelber Saftling (Hygrocybe acutoconica s. str.) Sporen schlank und teileweise schwach eingeschnürt
Bei trockenem Hut und Stiel, mit herablaufenden Lamellen landet man schnall beim
Pfifferlings-Saftling (Hygrocybe cantharellus)
Schwärzender Saftling (Hygrocybe conica agg.)
Auch ohne junge Exemplare mit blassblauen Lamellen mit etwas Erfahrung mikroskopisch bestimmbar
Blaublättriger Zärtling (Entoloma chalybaeum)
Hier eine weitere Gruppe
Schwarzviolette, gesägte Lamellenschneiden und sehr dunkel bleibende Hüten kennzeichnen
Gesägtblättriger Zärtling (Entoloma serrulatum)
Noch einer aus der Untergattung Cyanula. Ohne Erfahrung, ist auch eine so üppige Kollektion nicht sicher bestimmbar, weil junge Fruchtkörper fehlen.
Mikroskopie führt zuDreifarbiger Zärtling (Entoloma poliopus)Die Sequenzierung führte eindeutig zu Entoloma chalybaeum, was allerdings auch absolute Experten in Erstaunen versetzt hat.Nummer vier wird nach älterer Literatur gewöhnlich als Entoloma corvinum bestimmt. Nach FUNGI EUROPAEI 5b kommt man zu
Kahlstieliger Porphyr-Zärtling (Entoloma porphyrogriseum), wobei der deutsche Name der heutigen Auffassung nicht gerecht wird
Zum Schluss zwei namenlose Keulchen. Clavaria falcata/acuta hätte Bogenschnallen an den Basidien und das Wurmförmige Keulchen (Clavaria fragilis/vermicularis) kann man ausschließen, da mein Fund schlankere Sporen hat
Sehr zahlreich war auch ein blassoragefarbenes Keulchen zu finden. Älter Funde habe ich früher als Clavaria amoenoides bestimmt, aber das stimmt nicht mit der Originalbeschreibung aus Ostasien überein. Es bleibt abzuwarten, was künftige Erforschungen bei Clavaria ergeben.
LG Karl
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Nummer 3 ist spannend - das schaut nach Xerocomus silwoodensis aus, was ein schöner Fund wäre. Standen da Pappeln?
Hi, das war auch mein erster Gedanke, da es kürzlich einen Fund in NRW gab. Gegen Xerocomus silwoodensis spricht das fehlende Gilben im Hutfleisch, aber vielleicht hat Kräuter Hannes das ja kurz nach dem Anschnitt noch gesehen. Beim Trocknen soll es sich noch verstärken und klar Pappel scheint bisher der obligate Partner zu sein.
Das Bild wurde mir von dem NRW-Fund zugeschickt
LG Karl -
Moin, seltsam Aretah. Ich habe H. acutoconica in diesem Jahr an insgesamt vier Standorten jeweils mehrere Exemplare gefunden. Darunter sind zwei Standorte, die definitiv nicht basisch, weil sie auf Wiesen (mitten im Fichtenwald) wachsen. Scheinbar habe die ein gutes Jahr.
Hallo Claudia,
bei uns finde ich in diesem Jahr nur kleine Grüppchen, weil es zu wenig geregnet hat. In guten Jahren bildet die Art allerdings Teppiche auf sauren Sandböden.
LG Karl -
Gratulation zum schönen Fund. Soviel ich weiß hat der aber keinen Artrang und wird als Zitronenhütiger Steinpilz (Boletus edulis var. citrinus) geführt da er sich gentechnisch nicht von B. edulis unterscheidet.
Hallo Jörg,
im neuen Röhrlingsbuch von Mikšik lese ich soeben, dass Vassilkov schon 1966 Boletus edulis f. citrinus draus gemacht hat
Ich hatte 2014 das Glück ihn mal frisch zu finden.
LG Karl -
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Hallo Jan-Arne,
H. sciophanus ist ein uralter Fries´scher Name, der inzwischen als Gliophorus sciophanus (Fr.) Herink 1958 auf die europäischen Funde angewendet werden sollte.
Synonym ist Gliophorus perplexus ss. auct. europ.
Gliophorus europerplexus hat keinen Deutschen Namen, weil es noch keinen Nachweis in Deutschland gibt. Im übrigen finde ich den Namen für diese neue Art total daneben.
Irrtümlicherweise wurde der Name dadurch in Mykis vorübergehend auf Gliophorus perplexus ss. auct. europ. angewendet.
Es mag natürlich sein, dass sich unter den heute als G. sciophanus (Ziegelbrauner Saftling) kartierten Funde welche von G. europerplexus verbergen.
LG Karl -
Hallo Romana,
die Art wird in dieser Arbeit beschrieben. Ainsworth et al 2013 DNA_barcoding_and_morphological_studies_reveal_two new species.pdf
Nach Foto alleine würde ich mir eine Trennung von H. psittacinus var. perplexus (inzwischwn H. sciophanus) nicht zutrauen.
LG Karl -
ist es richtig, dass S. queletti bei Berührung an Hut und Stiel
nicht blaut und an der Röhrenmündung nur sehr schwach reagiert?
LG Rainer
Hallo Rainer,
das kann ich absolut nicht bestätigen. Ich habe Funde die zumindest auf Hut und Röhren stark blauen. Möglicherweise schwankt das je nach Alter und Witterung etwas.
LG Karl -
Ich versuche dazu zu kommen, wenn ich mit Mikroskopieren fertig werde. Zeigen kann ich was aus meinem Wohnzimmer.
LG Karl -
Hallo Jörg,
hast Du den Geruch nach Liebstöckel wahrgenommen? Bei meinen war es eindeutig.
LG Karl -
Hallo,
das Wachstum des Satansröhrlings in solchen "Nesterm" habe ich schon mehrfach beobachtet. Leider entwickeln sich meist nur einzelne Fruchtkörper weiter.
LG Karl -
Ich bin immer wieder fasziniert vom gewaltigen Wissen von Homo mycologicus var. Karlii ( Karl W) . Hoffentlich wird der 120 Jahre alt weil ich sonst immer auf dem Schlauch stehe.
VG Jörg
Hallo Jörg,
danke für das Kompliment und natürlich ein ebensolches Alter, damit Du auch was davon hast
LG Karl -
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vorgestern habe ich die beiden mir bekannten Standorte in Bad Homburg und Wiesbaden besucht. In Bad Homburg haben Wurzelnde Bitterröhrlinge gerade erst begonnen, die sind nur so groß wie eine Walnuss. Andere Dickröhrlinge waren überhaupt noch nicht zu sehen.
In Wiesbaden ist der erste Schub echter Satansröhrlinge durch, die tellergroßen Exemplare sind weich. Der zweite Schub (Kirschgröße bis Walnussgröße) ist aber schon sichtbar. Es gab mehrere Glattstielige Hexenröhrlinge und ein Fahler Röhrling, aber kein R. legaliae.
Deine zahlreichen Funde lassen aber hoffen, dass sich das nächste oder spätestens übernächste Woche ändert.
Hallo Frank,
mit den Satansröhrlingen ist es hier ähnlich wie bei Dir. Netzstieleige Hexenröhrlinge und Wurzelnde Bitterröhrlinge ploppen seit gut einer Woche in Massen aus dem Boden und sind teilweise durch. Hemileccinum impolitum war seit drei Jahren mal wieder da und das sehr zahlreich was auch für Glattstielige Hexenröhrlinge gilt. Alle Funde aus Parks mit ältem Baumbestand. Momentab trocknet der Wind alles aus und ich rechne kaum noch mit Nachschub.
Ich hoffe es geht Dir besser.
LG Karl -
Hallo Cornelius,
bei dir ist ja richtig was los. Die hübsche Koralle kann wie Andy schon schrieb Ramaria subbotrytis sein (ohne Schnallen). Seit ich die Teile mikroskopiere finde ich im Kalk-Buchenwald häufiger Ramaria ruberipermanens mit Schnallen.
LG Karl -
Hallo Jörg
Bei 3 könnte ich mir Mallocybe dulcamara agg. vorstellen
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Hallo Frank,
vom Äußeren und vom Standort spricht nichts dagegen.
LG Karl -
Hallo Eddi,
die Guajakreaktion ist mit frischer Lösung bei R. aeruginea auf Stiel und Lamellen schnell positiv.
Vergleiche mal mit R. parazurea. Die KOH-Reaktion auf dem Hut habe ich alerdings bei R. parazurea nie geteste.
LG Karl -
Hallo zusammen,
dieser als Rote Liste 1 eingestufte Röhrling ist mir einen eigenen Beitrag wert.
Le Gals Purpurröhrling (Rubroboletus legaliae)
Besser kann ein Tag nicht beginnen. Schnappatmung beim ersten Anblick und dann begann eine ausgiebige Fotosession. Irgenwann wusste man nicht mehr, welches Exemplar man schon fotografiert hatte
. Hier einige Eindrücke.
LG Karl -
Hallo Jörg,
Nr. 1 ist keinesfall der Kirschrote. Der ist kräftiger und hat keinen gerieften Hut. H. miniata kann man wegen der Riefund m. E. auch ausschließen. H. miniata ist absolut außerdem trocken und der Hut mit feinsten Schüppchen besetzt.
Ich denke 1 + 2 sind H. insipida in unterschiedlichem Alter.
LG Karl -
Hallo Steffen
Russula vesca – Fleischroter Speisetäubling ist das sicher nicht bei der freudigen Farbe. Ein wahrscheinlicher Kandidat ist R. velenovskyi
LG Karl -
Gymnopus fuscopurpureus habe ich noch nie gesehen und deine Exemplare hätte ich wohl für G. luxurians gehalten (weil sehr helle Lamellen). Laut Karin Montag verfärbt sich die Trama mit Laugen grün. Hast du das zufällig getestet?Hallo Emil,
laut Antonin & Noordeloos tritt die Grünfärbungmit Alkali bei beiden Arten auf. Die Unterscheidung gelingt über HDS und Sporengröße. Hinzu kommt, dass die Fruchtkörper nur bis 25 mm Durchmesser hatten und da fängt G. luxurians nicht mal an.
LG Karl -
Hallo Karl,
das sind wie immer von Dir eindrucksvolle Kollektionen. Der zweite WuBi sieht schon etwas gewöhnungsbedürftig aus. So langhalsig und schmalbrüstig kenne ich den nicht.
Hallo Jörg,
der stand in einem dichten Gebüsch halb von Laub bedeckt. Ich habe den auch noch nicht so gesehen, aber nach dem Foto durchgeschnitten (deutlich blauend) und Geschmack geprüf (bitter).
LG Karl -
Zu Lactifluus oedematopus: Wir hatten den hier vor zwei Jahren auch, mit diesen kurzen Haaren.
Nur aus Interesse haben wir ihn sequenziert, und es war dann doch ein normaler volemus.
Dieses Trennungsmerkmal scheint nicht so zuverlässig zu sein...
Das muss natürlich nicht heissen, dass ihr ihn falsch bestimmt habt - aber eine Sequenzierung zur Absicherung würde sich anbieten.
Hallo Raphael, danke für die interessante Information
Wunderschöne Funde! All die Röhrlinge fehlen leider in meiner Region.
Nach einer so langemn Durststrecke waren die für mich auch toll, aber vieles was Du findest werde ich wohl nie zu sehen bekommen. Mein persönliches Highlight war übrigens die Gruppen von Gymnopus fuscopurpureus. Den hatte ich bisher nur einmal überständig mit leichten Restzweifeln an der Bestimmund und einmal ein Einzelexemplar.
LG Karl -
Hallo zsammen,
29.07.25 auf zwei Friedhöfen in Mönchengladbach und Krefeld
Ein Brätling, den coprinusspezi schon 10 Tage vorher gefunden hatte.https://www.bender-coprinus.de…ctifluus_oedematopus.html
Nach Pilze Deutschland ist das der erste Fund aus dem L. volemus agg. für den gesamten Nierderrhein.
Lactifluus oedematopus
Durch kurze 30 – 45 µm lange, Haare in der Hutdeckschicht von anderen Arten getrennt.
Die ersten Nelkenschwindlinge (Marasmius oreades)
Wesentlich rarer ist da schon der Purpurbraune Rübling (
Gymnopus fuscopurpureus)
Gymnopus luxurians (Üppiger Rübling) ohne sichtbare Verbindung zu Holz und nur 25 mm HutdurchmesserNach 16 Neubeschreibungen in jüngster Zeit der einzige noch einfach zu bestimmende Samtritterling.
Schwärzender Samtritterling (Dermoloma magicum)
Noch winzig aber schon erkennbar, ich werde die Fundstelle aber später nochmal aufsuchen
Rötender Wirrling (Abortiporus biennis)
Reichlich erschien schon der Stattlicher Kegel-Saftling (Hygrocybe conica f. pseudoconica)
jung
alt
und eine Familie
Vereinzelt war schon der Schleimfuß-Safting (Hygrocybe glutinipes) zu finden
An einem Stumpf wuchsen hübsche Exemplare vom Harzigen Lackporling (Ganoderma resinaceum)
Der Anfang war gemacht und die Niederschlagsmengen machten Hoffnung auf mehr
30.07.25 Zeit für einen Besuch auf einer Lindenallee und einem kleinen Park mit Linden. Die Netzhexen waren regelrecht explodiert und ich habe wieder viel zu viele Bilder gemacht
Netzstieliger Hexenröhrling (Suillellus luridus) von jung
bis ausgewachsen
Damit es nicht ausartet weitere in einer Collage
Weiter ging es in meinen Hauswald mit einer Fortsetzung am 31.07.25
Viele Filzröhrlinge waren schon von Schimmel befallen, aber in einer Ecke standen unversehrte Exemplare im Rasen unter einer Eiche
Eichen-Filzröhrling (Hortiboletus engelei) mit orangenen Pünktchen in der Stielbaisi
An der gleichen Eiche: Spindeliger Rübling (Gymnopus fusipes)Der Runzelige Ackerling (Agrocybe rivulosa) schob frische Exemplare nach
Auf dem gleichen Häckelhaufen breitete sich die Rötliche Lohblüte (Fuligo rufa) aus
Viele Pilze zwängten sich geradezu aus dem durch die lange Trockenheit noch harten Boden und waren verdreckt oder beschädigt. Oft war nur ein halber Hut zu sehen und der Rest war abgebrochen und steckte im Boden. Dadurch blieben z. b. diverse Täublinge ohne Foto. Zu erwähnen sind R. cuprea, cyanoxantha, parazurea, recondita und solaris, aber einige sahen passabel aus.Grüngefelderter Täubling (Russula virescens)
Gilbender Speitäubling (Russula luteotacta)Mehlräsling (Clitopilus prunulus agg.) war extrem häufig
So helle Pfifferlinge ohne Trockenschaden hatte ich in meinem Hauswald noch nie gesehen, aber diese waren taufrisch.
Geht man nach Olariaga et al. (2016) handelt es sich um Cantharellus pallens.
Weiter geht es mit richtigen Pilzen. (Scherzhafte Definition von Rainer: Sie besitzen Röhren und erreichen im Alter ein Gewicht von mehr als 500 g )Netzstielige Hexenröhrlinge gab es ähnlich zahlreich wie ober gezeigt aber das war nicht das Ende.
Wurzelnder Bitteröhrling (Caloboletus radicans) meistens noch klein
Erste Sommersteinpilze (Boletus aestivalis = reticulatus)
Anhängselröhrling (Butyriboletus appendiculatus)Vor gut einer Woche hatte ich mich schon über einen kleinen Fahlen Röhrling gefreut, der einige Jahre ausgeblieben war. Jetzt holt er wohl die Zeit nach.
Fahler Röhrling (Hemileccinum impolitum) Rote Liste 3, ohne Schneckenfraß Rote Liste 1
Zum guten Schluss der Satansröhrling (Rubroboletus satanas) der noch in den Kinderschuhen stecktLG Karl
