Aufgrund der Cheilozytiden sollte ein Agaricus vorliegen.
Hi,
zunächst: Die Gattungsdiagnose "Agaricus" ist nicht mikroskopisch zu treffen. Die muss makroskopisch gehen und geht nur makroskopisch! Wenn die Gebilde wirklich an der Lamellenschneide unterm Mikro zu sehen waren, dann sind das Cheilos. Die müssten dann aber auch teilweise "blasig" gewesen sein, wie ein aufgeblasener Luftballon.
Übrigens die Sektion Agaricus, wo auch der Wiesenchampi dazugehört, hat keine Cheilos, bzw. nur welche, die sich so gut wie gar nicht von den Basidiolen unterscheiden lassen. Das ist übrigens auch bei den anderen Sektionen nicht ganz so einfach; insbesondere bei den Arvenses.
Also zusammengefasst: Du hast einen Champi aus der Sektion Arvenses, das hast du an der Tramafärbung im Schnitt und am Geruch erkannt. 2-3 Arten sind sicher in der Gruppe makroskopisch, bzw. mikroskopisch bestimmbar. A. essettii und A. sylvicola gehören allerdings nicht dazu. Ich habe mal im Para Band 2 nachgezählt. Ich meine mich zu erinnern 18 Arten in der Sektion Arvenses gezählt zu haben. Fast alle Arten sind sich makroskopisch und mikroskopisch so ähnlich, dass diese nur genetisch bestimmbar sind. So sind die die Schlüssel im Para Band 2 auch aufbaut. Ab einem gewissen Punkt werden ITS-Sequenzen ausgeschlüsselt.
Fazit: Wenn du ein Exscicat von dem Fund hast, dann lass ihn sequenzieren und dann kennst du auch die Art.
l.g.
Stefan