Beiträge von Craterelle

    Zurück aus Buchen- und Kiefernwäldern. Für mich scheint es so, als lasse die Artenvielfalt langsam wieder nach. Mein Körbchen war nicht sehr bunt, gerade mal 5 Arten (wobei auch längst nicht alles, was theoretisch essbar wäre, hinein darf).


    Zuverlässig geliefert hat die Douglasienplantage. Dort wachsen Jahr für Jahr an Stümpfen gefällter Bäume rauchblättrige Schwefelköpfchen, die ich sonst bestenfalls vereinzelt finde. Douglasienforste sind ja geradezu berüchtigt artenarm, sehen aus wie ein perfekter Pilzwald, aber kaum ein Mykorrhiza-Pilz außer sehr unspezifische (Gallen- und Filzröhrlinge hatte ich in solchen Waldstücken schon).


    Schwefelköpfe und Hallimasch lassen sich davon nicht beeindrucken. Letztere hätte ich Anfang der Woche noch in Mengen in dem

    knopfingen Stadium sammeln können, wie ich sie (ästhetisch) mag, aber in dem Zustand musste ich sie jetzt mühsam suchen. Von älteren Exemplaren war der Wald natürlich immer noch voll.


    Die Buchenwälder schenkten mir außerdem reichlich Bucheckern. Vielleicht bekomme ich doch noch genug zusammen, um ein wenig Öl daraus zu pressen.


    Die Nebelkappen sind jetzt stark im Kommen, und ab und an auch mal ein violetter Rötelritterling. Die habe ich früher mal geliebt, aber inzwischen finde ich sie als Speisepilz gar nicht mehr so attraktiv.


    Ein einzelner, dafür aber sehr eindeutiger Frauentäubling komplettierte die Runde, und in den offenen Kiefernbeständen gab es auch Reizker, aber deutlich erkennbar viele überalterte und viele Reizkersammler vor mir. Zumindest einige jüngere Examplare habe ich in versteckten Ecken noch aufgespürt, und mein Korb war da ohnehin für meine Bedürfnisse auch schon ausreichend gefüllt. Die Heidefüße waren auch noch vorhanden, aber nur sehr betagte Exemplare. Und nach Grünlingen habe ich gar nicht erst geschaut, weil die Dämmerung schon nahte.

    Frag doch einfach mal nach. Ich erinnere mich an eine Foristin litauischer Abstimmung (vielleicht hieß sie Joli, aber ich habe lange nichts mehr von ihr gelesen), und Kozaki hat polnische Familie, glaube ich. In diesem hilfsbereiten Forum könnte ich mir tatsächlich gut vorstellen, dass jemand zu dolmetschen bereit ist.

    ich würde Deinen Fund für einen Gelben Knollenblätterpilz halten.

    Eine geriefte Manschette sehe ich nicht auf Deinen Fotos..

    Der Hut mit den typischen Flocken spricht auch dafür.

    Die Bilder sind unter Kunstlicht entstanden, oder, Bruder Jakob ? Ich finde, meistens erkennt man im Wald diesen Neon-Farbton des zitronengelben auf weite Entfernung, aber vielleicht ist das auf Fotos - ähnlich wie beim grünblättrigen Schwefelkopf - generell schwer einzufangen.

    In der Umgebung sind auch unmengen an Perlpilzen gewachsen, kann das einfach ein helleres exemplar sein?

    Verschiedene Wulstlinge können schon wüst durcheinander wachsen, auch Perl- und Pantherpilze habe ich in letzter Zeit oft sehr eng benachbart gefunden (toll für Pilzlehrwanderungen).

    Heute bei der Pilzrunde kamen mir weiße Büschelraslinge unter, der Geruch ist sehr markant.

    Jetzt muss ich wohl auf die Blüte des Lerchenspornes warten, um diesen Geruch quasi rückwärts zu überprüfen.

    Die Hoffnung hatte ich auch lange, aber als ich dann einen Lerchensporn hatte*, hat der für mich nach nichts gerochen, was ich hätte assoziieren können (vielleicht lag auch die Begegnung mit dem Pilz schon zu lange zurück).


    Und Blattwanzen versuche ich auch immer ganz vorsichtig zu ärgern, um irgendwann dem Blattwanzengeruch auf die Spur zu kommen. Bisher aber vergeblich.


    * Ah, der muss blühen? Ich erinnere mich nicht mehr ganz genau, evtl. habe ich einfach nur die zerriebene Pflanze beschnuppert.

    @StWe68

    Wie alt ist denn dein Sohn, dass ihn "schlechte Beute" in Form von Maronenröhrlingen zutiefst enttäuschen und ihn nur Steinpilze glücklich machen würden?


    So kenne ich das von Kindern kaum. Die jüngeren freuen sich meist eher unspezifisch über jeden Pilzfund inkl. Giftpilze, die älteren interessieren sich entweder nicht besonders für Pilze (da könnte es dann schon mal nerven, mehrere Tage stundenlang welche zu suchen, egal welche Art), oder sie haben Spaß daran und lernen von ihren Eltern, einige Arten selbstständig zu unterscheiden (und übernehmen dabei evtl. auch deren Bewertung).


    Aber vielleicht ist dein Sohn auch schon erwachsen?

    Ja, den finde ich auch oft (und freue mich immer sehr), und jetzt wo ich das Bild nochmal anschaue, erscheint mir das doch wesentlich wahrscheinlicher. Was von den Lamellen unter dem Hutrand hervorlugt, wirkt ziemlich dunkel. Leider fand die Exkursion in strömendem Regen statt, so dass wir abgekürzt haben und nicht erneut an der Stelle vorbeigekommen sind, ich ihn also nicht wie geplant näher untersuchen konnte.

    Was die Verträglichkeit angeht: ich kenne fast nur Menschen, die ihn unbeeinträchtigt essen können, und eine Person, die ihn nicht verträgt, weder normal gebraten noch abgekocht. Wenn du ihn zum ersten Mal isst, würde ich die Verträglichkeit vorsichtig mit einer eher kleinen Portion testen. Außerdem weißt du danach auch, ob er dir überhaupt schmeckt.


    In unseren küchenmykologischen Charts kommt er mit 6,7 von 10 Punkten gar nicht so schlecht weg.

    Steinpilze hatte ich schon einige in den letzten Wochen, etwa gleichauf mit Maronen. Im Moment scheint mir die Vielfalt aber nachzulassen, sowohl im Kiefern- als auch im Buchenwald, wo ich heute war.


    Allgegenwärtig dort Hallimasch sowie eine grünliche Milchlingsart, mutmaßlich der graugrüne, und die Buchenschleimrüblinge sind auch im Kommen. Ansonsten einige Wulstlinge und Täublinge, bei denen ich immerhin glaube, einen langersehnten Erstfund gemacht zu haben, nämlich den grüngefelderten. Ich habe ihn nicht entnommen, weil ich hoffe, ihn bei der Exkursion morgen noch intakt vorzufinden, deshalb "Pilz nur von oben":



    Die Farbverteilung hat sich etwas ausdifferenziert, eher grünblaue Töne zum Rand hin (bläulicher als ich ihn erwartet hätte), die Mitte dagegen gelb. Trotzdem halbwegs eindeutig?


    An einem der Buchenstämme mit ästigem Stachelbart war schon reichlich geerntet worden, aber dort wuchs auch ein bisschen ganz frisch nach, so dass ich den ebenfalls vorstellen kann.


    Ach ja, Rötelritterlinge gab es auch noch, aber keine jungen.

    Der Geruch der rohen Pilze ist zwar nicht so einladend wie z.B. von Anis-Champignons, aber in der Bratpfanne ändert sich das gewaltig! Die ganze Wohnung - nicht nur die Küche - ist in einer Aromawolke eingehüllt. Das würde ich als die hervorstechende Eigenschaft dieser Art bezeichnen. Im Gaumen mundet der Pilz zwar auch, kann vom Geschmack aber leider nicht ganz mit dem Duft mithalten. Etwas würzig, ein Hauch von harzig-herb, aber leider nicht der süßlich-aromatische Geschmack, den der Duft verspricht.

    Oha, vielleicht muss mein Geruchssinn mal zum TÜV. Wir haben den kürzlich auch einzeln verkostet, 4-5 schöne junge Exemplare, aber ich habe beim Braten nichts besonderes mitbekommen, was über die Aromen von Zuchtchampignons (okay, lange her...) hinausginge. Meine Gesamtnote fiel indes ähnlich aus.

    Hallo zusammen,


    Ich kann es aus ästhetischen Gründen durchaus nachvollziehen, einen optisch schön anzusehenden Pilz auf Kosten der Bestimmbarkeit eben nicht zu pflücken, zu zerlegen etc., sondern ihn in seiner Schönheit einfach für die nächsten Passanten zu belassen, die vielleicht einen Sinn dafür haben. Ich glaube, Doris & Helmut haben das ähnlich gehandhabt, und wenn die Bestimmung eben nicht im Vordergrund steht, finde ich das auch völlig ok.


    Ökologisch ist es vermutlich einigermaßen egal, aber in einem Gebiet unterwegs zu sein, wo haufenweise Pilze aller Arten ausgerupft, zerschnitten, zertreten herumliegen (letzteres zeugt wohl eher von blinder Zerstörungswut sein, aber das Entnehmen und Untersuchen vielleicht auch von Wissbegier), ist trotzdem manchmal bedrückend.


    Allerdings wäre es trotzdem hilfreich, die besonders schönen Bilder um vielleicht nicht so schöne zu ergänzen, auf denen weitere Merkmale erkennbar sind, z.B. weiter von unten zu fotografieren, so dass man mehr von den Lamellen sieht. Oder stelle es vielleicht lieber in "Pilze allgemein" oder Exkursionsberichte. Es ist ja nicht schlimm, auch dort zu fragen, ob das evtl. jemand anhand des vorhandenen Bildmaterials erkennt.


    Deinen Täubling mit dem bräunenden Stiel würde ich in der Sektion der Heringstäublinge suchen, aber das kann reines Wunschdenken sein, weil ich die gern mal wieder finden würde, allerdings von Täublingen weit weniger Ahnung habe als viele andere hier.

    Riech mal dran, ob du den Geruch als appetitlich empfindest. Für mich sind Birnenstäublinge eher nichts, was ich essen möchte. Die meisten Pilzbücher bezeichnen ihn als ungenießbar, meine ich.

    Natürlich kommt es immer auf die Art an, Morcheln zum Beispiel müssen für mindestens 20 min gekocht werden und der Dampf darf nicht inhaliert werden - hier besteht Vergiftungsgefahr durch Acetaldehyd und Hydrazin.

    Bringst du hier einiges durcheinander oder hast du Quellen für diese Aussagen?


    Mein Kenntnisstand ist, dass Hydrazindämpfe beim Kochen von Lorcheln, insbesondere der Frühjahs-Giftlorchel, die ja in mindestens einem Land immer noch gegessen wird, Vergiftungen auslösen können.


    Acetaldehyd wiederum ist meines Wissens an der Giftwirkung von Alkohol in Kombination mit einigen Tintlingen beteiligt und hat mit dem Erhitzen nichts zu tun.


    Und Morcheln zu guter Letzt können beim Verzehr das Morchella-Syndrom auslösen, soweit ich weiß sind die daran beteiligten chemischen Verbindungen aber noch unklar.


    Hier steht einiges zu den drei Vergiftungssymptomen.

    Filzröhrlinge sind eigentlich immer weich, wenn sie weit aufgeschirmt sind wie der in deinem Korb links. Selbst wenn sie noch halbkugelig sind, können sie schon weich sein. Ich nehme davon eher nur die im Babyalter mit.

    Nach meinem Verständnis ist nicht Cäsium als Element ein Problem, sondern nur dessen radioaktive Isotope. Und der Tschernobyl-Fallout war ja regional sehr unterschiedlich, insofern kommt es vielleicht auch drauf an, wo du sammelst.

    hier ist gut zu erkennen,

    daß Hut- und Stielfarbe gleich sind.

    Das ist bei den angefragten nicht der Fall.

    Das wird oft so beschrieben, ist aber laut Beorn nicht zwingend, s. Text und auch Bilder hier im Pilzportrait:



    Die Sporenpulverfarbe wäre hier evtl. hilfreich.

    Das Bild ist leider unscharf. Mild-harmonisch meinte Mr. Malone gerade noch. Ich finde die Perlpilze hier von der Konsistenz perfekt, wäre aber neugierig auf eine Kombination von denen und den "Krabbenkutter-Täublingen" (die ich leider viel zu selten finde).

    Angesichts der Schwemme wunderschöner madenfreier Perlpilze haben wir das auch nochmal nachgekocht, mit nur wenig Abweichungen vom Original:


    Pilze in eigenem Saft plus etwas Weißwein geschmort, Sud stark einreduziert und mitverwendet.


    An die Sauce außerdem noch etwas Guakernmehl, Zucker und ein wenig Senf.


    Das dürfte es an Unterschieden schon gewesen sein, und es war sehr fein (Heiratsanträge gab es allerdings keine).


    pilzforum.eu/attachment/448276/