Beiträge von Chorknabe
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Hallo,
ich habe eine Frage zu einem gestern gefundenen Täubling. Vorweg: ich habe leider kein Bildmaterial, daher muss meine Beschreibung leider genügen:
Fundort ist ein Laubmischwald mit vornehmlich Buche und Ahorn, eingestreute Eiche und Birke vorhanden. Boden könnte leicht basisch sein (um Jena gibts das ja häufiger). Ein großer kräftiger Pilz, Hutdurchmesser gute 10cm. Hutfarbe grün (nicht knallig), in der mitte etwas blasser. Huthaut geschätzt 1/4 oder weniger abziehbar. Huthaut NICHT feldrig aufgerissen. Lamellen für Täublinge erstaunlich biegsam, wenn ich nicht sooo sehr wie beim Frauentäubling. Lamellen außerdem oft gegabelt. Stiel nicht gekammert. Sporenpulver weiß.
Spontane Idee ist der Grüne Speisetäbling (russula heterophylla). Nun sagt aber die Literatur das Eisenulfat eine zunächst rosa Färbung, dann eher grau-rosa auslösen soll. Bei mir tut sich aber - nichts, keinerlei Färbung. Gujak ergibt ein kräftiges grünblau, Phenol rosalisch grau.
Entweder mein Eisensulfat ist schlecht geworden (geht das überhaupt?) oder es muss eine andere Art sein? Die Literatur (Kibby) schreibt bspw von russula cyanoxantha var. pelteraui..
Ideen..?
P.S.: Ich könnte von einer leicht angetrockneten Pilzhälfte noch Fotos nachreichen.
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Thomas, danke für den LINK, das wäre natürlich interessant zu wissen.
Hallo,
ich habe mal im Kibby nachgeschaut. Er verwendet eine Farbskala mit insgesamt acht Farb-Abstufungen: "A - H". Im Schlüssel gibt es folgende Auswahlmöglichkeiten (hier ist auch eine Art "Umrechnung" zur Farbtabelle von Romagnesi erwähnt):
Zitat von Kibby
A-B = Ia - IIa Romagnesi --> weiß bis leicht creme
C-E = IIb - IIIb Romagnesi --> creme bis leicht ocker
F-H = IIIc - IVe Romagnesi --> gelb bis tief ocker-orangeDie Abstufung ist damit nicht so fein wie bei Romagnesi, in der täglichen Praxis ist das vielleicht aber nicht unbedingt von Nachteil. Dazu fehlt mir aber bisher ehrlich gesagt noch die Erfahrung. Ich nutze den Kibby häufiger, verzweifle aber dennoch regelmäßg an den gefundenen Täublingen.
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Ich kann sehr Handbuch für Pilzsammler von Andreas Gminder empfehlen.
Die meisten Pilzbücher die ich vorher in der Hand gehalten habe waren eher kleinteilig aufgebaut: jede Menge Portraits über einzelne Arten. Im Grunde habe ich immer geblättert bis mir ein Bild ähnlich schien. Dadurch habe ich mir nur Details einzelner Arten gemerkt - aber nie einen Überblick bekommen. Genau den braucht man aber damit man einen gefunden Pilz erst einmal in eine bestimmte Richtung sortieren - oder andere Richtung ausschließen kann. Dieses wichtige Korsett (bspw.: was ist typisch für Täublinge oder für einen Wulstling) vermittelt das Buch sehr gut. Für mich war das ein wichtiger Schlüssel um mich in die unübersehbare Vielfalt der Pilze einzuarbeiten.
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Hallo,
ich wollte noch ein weiteres Buch mit Farbtafel für die Sporenpulver-Bewertung erwähnen:
[font="Arial, Verdana, Helvetica"]Kibby: The genus Russula in Great Britain[/font]
Ich habe allerdings nicht mehr im Kopf welche Farb-Skala Kibby verwendet, ich kann aber gern heute Abend mal nachschauen.
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Vom Jungfernellerling gibt es auch Formen mit pigmentierten Hüten. Aber eins haben auch diese (mit brauner Mitte = var. fuscescens; oder ganzer Hut +/- hellbraun = var. ochraceopallida) gemein: Den eher dünnfleischigen Hut und die glänzige, schmierige Hutoberfläche. Und auch meist einen durchscheinend gerieften Hutrand.Danke für die Erklärung

Lg.
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Hallo,
kleine Zwischenfrage: ich habe schon mehrmals Jungfern-Ellerlinge in der Hand, sie waren immer leicht glasig und vor allem rein weiß, ohne Verfärbungen auf der Hutoberseite. Bei den oben abgebildeten Pilzen haben die Hutoberseiten einen leicht bräunlichen Einschlag bzw. Sprenkel, außerdem fehlt das "glasige". Kann so etwas beim Jungfern-Ellerling vorkommen (davon abgesehen dass es sich bei den hier besprochenen Exemplaren mutmaßlich um eine andere Art handeln könnte)?
Lg.
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Unglaublich was es da oben alles zu finden gibt, bin schwer beeindruckt und auch etwas neidisch. Hier unten (Jena) ist alles extrem trocken, da traut sich kein Pilz raus. Das einzig gute an der brutalen Hitze und Trockenheit ist dass hier die Brombeeren sprießen wie ich es noch nie erlebt habe. Brombeeren sind schon lecker, aber Pilze fänd ich dennoch spannender..
Beim nächsten Mal nehmt mich mit

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Unterscheiden sich die Reaktionen denn dann?
Ich dachte bislang, dass man das immer auf dem Fleisch testet.....
Ich glaube mich zu erinnern gelernt zu haben dass auf der unverletzten Stieloberfläche die Reaktion auf Eisensulfat, Gujak und co intensiver ausfällt.
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Ich habe neulich auch einen mutmaßlichen Frauentäubling gefunden - war mir aber trotz biegsamer Lamellen ähnlich unsicher wie Du. Da hab ich mich daran erinnert das man den Frauentäubling recht gut sicher bestimmen kann: die Eisensulfat-Reaktion fällt beim Frauentäubling ganz aus oder ist nur sehr sehr langsam - im Gegensatz zu quasi allen anderen Täublingen. Klappt natürlich nur wenn Du das Zeug im Haus hast. Ich hab mir mal 3..4 Chemikalien besorgt die man häufig für eine Bestimmung (gerade bei Täublingen) gebrauchen kann, schon nicht unpraktisch.
Lg.
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1 Xerula radicata - Wurzelnder Schleimrübling
Hallo,
den habe ich in unserem Dänemark-Urlaub auch häufiger gefunden. Bei mir war der Hut allerdings sehr viel dunkler, ein dunkles braun. Der radial runzeliger und speckige Hut (bei trockenem Wetter), weißes Spp. und eine lange Wurzel haben mich bei der Bestimmung aber zwangsläufig zu xerula radicata geführt (für mich ein Erstfund).
Daher die Frage in die Runde: ist die Huthaut üblichwerise derart variabel in ihrer Farbe. Oder eher ein Trocknungs- oder Alters-Erscheinung?
Lg. -
Also: nicht essen!Das Essen verbietet sich schon allein deswegen weil der Grüne Schwefelkopf extrem bitter schmeckt..

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Spannende Anregungen kulinarischer Art hier!
Habe den Pilz am Wochenende zum ersten mal gefunden und mit Hilfe von Büchern bestimmt (bei mir war etwas kleiner als handteller-groß mit recht zähem Stiel). Beim nächsten Fund werde ich wohl auch mal einen Zubereitungsversuch starten. Gerade die Brühe klingt wirklich sehr interessant.. -
Den Zusammenhang zwischen Blitzlicht und Stativ verstehe ich nicht.
Ist das Licht eher trüb und das Kamera-Objektiv nicht so dolle braucht es entweder eine lange Belichtungszeit (für die wiederum ein Stativ angesagt ist nicht zu verwackeln), oder man schraubt die ISO-Zahl hoch (was bei einfachen Kameras zu grauseligen Ergebnissen führt - oder man muss eben künstliches Licht zuführen um die mykologische Pracht zusätzlich zu illuminieren (sprich blitzen). Blitz hat aber immer den Nachteil dass man das natürliche Licht zerstört und die Bilder künstliche beleuchtet aussehen; außerdem wird es bei Makroaufnahmen mit dem Blitzen besonders kompliziert

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Gerade im Netz gefunden:
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Was mir nicht so ganz klar ist.. worin unterscheidet sich der Edelreizger vom Blutreizger? Ich dachte immer, Blutreizger wäre der Trivialname dazu..Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Milch: beim Edelreizker (latctarius deliciosus) ist die Milch zunächst kräftig orange, verfärbt sich dann nach einigen Minuten weinrot und irgendwann dann ins grünliche. Beim Blutreizker (lactarius sanguifluus) ist das anders: hier ist die Milch von Beginn an weinrot, nach 20..30 Minuten dann ebenfalls grünlich. Nach dem Anscheiden kann man also beide Arten sofort auseinander halten. Äußerlich sind beide Reizker recht ähnlich (Habitus, Hut-Zonierung, Stiel-Grübchen), der Blutreizker ist aber wohl etwas blasser auf der Hutoberseite bzw. Stiel, die Lamellen dagegen sind deutlich dunkler (rot) gefärbt als beim Edelreizker.
Kulinarisch gilt übrigens Blutreizker als der beste Reizker, dicht gefolgt vom Edelreizker. Der Lachsreizker kann den beiden geschmacklich nicht so ganz das Wasser reichen (außerdem braucht es Weißtannen um ihn zu finden..); am Minderwertigsten gilt der Fichtenreizker (dummerweise bei uns die häufigste Reizker-Art).
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Edelreizker kommen am liebsten in sandigen Kiefernwäldern; also z.B. in der Oberlausitz oder Brandenburg. An anderen Standorten finde ich die eher selten bis gar nicht.Ich kann (nicht ohne eine gewisse Freude) erwähnen dass auch in und um Jena gute Edelreizker-Bedingungen vorhanden sind.
Mitunter soll hier auch der Blutreizker zu finden sein den ich aber noch nicht persönlich finden durfte.Lg.
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Ich werfe mal den Buchenwaldwasserfuß (Hydropus subalpinus) in den Raum. Bei einem Gang durch die Buchenwälder um Jena vergangenes Wochenende war das einer der ganz wenigen "größeren" Pilze die sich gezeigt haben.
Lg.
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Nr.1 erinnert mich vom Habitus spontan eher an einen Scheidenstreifling: dünner langer Stiel der sehr zerbrechlich ist; Hut weit aufgeschirmt, dünnfleischig, Rand gerieft.
Was denkt ihr?
Grüße.
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Hallo,
das Wo wäre für mich wichtig zu wissen um abschätzen zu können ob die Anreise zu weit ist oder nicht. Ich komme aus Thüringen, also nicht ganz Norden. Treffpunkt im Harz bspw. wäre kein Problem, Treffpunkt am Flensburger Stadtwald dann doch etwas weit

Schon eine Idee wo das Treffen stattfinden könnte?
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Ich dachte bei dem Pilz gleich an einen Saftling - und so daneben lag ich scheinbar nicht. Zumindest führt 123pilze ihn auch unter dem synonym "Hygrocybe grossula". Wo wird der kleine Kerl aber zur Zeit gerade konkret hin sortiert?
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Thomas, verwechselst du viell. etwa Mycena galericulata mit Mycena rosea?Genau das dachte ich übrigens auch gerade.

Oje, ihr habt recht. :shy: Ich habe nur "rosa" und "Helmling" gelesen und habe das Wort Rettich im Geiste gleich noch mit oben drauf gepackt. Danke für den Hinweis.

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Hallo Ingo,
Nr. 1 sieht ziemlich typisch nach Rosablättriger Helmling (Mycena galericulata) aus
Ich finde häufig und viele Rosablättriger Helmlinge, und alle haben entweder mehr oder weniger intensive rosatöne die bis ins leicht lila-farbene gehen. Die vorliegenden Exemplare hatten aber keinerlei rosaliche Töne. Insofern würde mich Deine Benennung sehr wundern. Zumal der bekannte intensive Rettich-Geruch nicht vorhanden war (er mag leicht nach Rettich gerochen haben, das weiß ich leider nicht mehr. keinesfalls aber intensiv).. -
bist Du Dir sicher, dass auf Bild 1 u. 2 nur eine Pilzart ist? DerSchüppling sollte stimmen, dann kommt noch was stummelfüßiges, der spec. von Galerina ist auch nachzuvollziehen. Aber die Holzkeulen???
Die Pilze von Bild 1..3 Habe ich direkt zusammen gefunden, es standen ähnliche Exemplare in unmittelbarer Nähe. Ich bin daher davon ausgegangen dass es die gleiche Art ist - trotz der vor allem sehr unterschiedlich langen Stiele. Ich glaube der Stiel des langen Exemplars musst sich erst durch ein Geäst-Dickicht kämpfen, daher der lange Stiel.Danke für den Hinweis bezüglich der Holzkeule, habe nun die richtigen Bilder eingestellt.
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Weiter geht es mit einigen Funden aus dem Monat November. Ebenfalls gefunden in der Bamberger Gegend.
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Totale Ratlosigkeit. Leider keine Infos mehr zum Fundort (ich erinnere mich vage an Totholz). Sporenpulver war wohl weiß. Sonst keine weiteren Infos, Geruch war vermutlich unauffällig.2.)
Wuchs auf offenem oder vergrabenem Totholz, in Massen. Hut extrem schleimig, im Schleim schwammen kleine weißliche Flocken. Stiel sehr schuppig. Sporenpulver bräunlich (mittel bis dunkel) ohne Lilaton. Geruch keine Erinnerung.
Beim Fund war ich ratlos, am ehesten erinnerte mich der Pilz an den Grünspanträuschling wegen der sehr ähnlich aussehenden Hutflocken und dem ausgeprägten Hutschleim.
Nach etwas Recherche in Eigeninitiative bon ich auf den Tonweißer Schüppling (Pholiota lenta) gestoßen der mir gut zu passen scheint. Treffer oder eher nicht?3.)
Fundort am Totholz. Alles weitere leider nicht notiert. Kann man dennoch etwas zur Art oder wenigstens Gattung sagen?4.)
Fundort an Totholz, Baumart leider nicht notiert. Vermutlich Fichte oder Kiefer. Ich dachte an Galerina spec.?5.)
Erstfund für mich. Ich hab es vorläufig für mich als Geweihförmige Holzkeule abgespeichert. Korrekt?Freue mich über Kommentare und Hinweise.
