Beiträge von Chorknabe

    7. Der letzte. Für mich ein Erstfund, was auch immer es ist. Ob ich den nochmal finden mag, weiß ich aber nicht, denn der stinkt erbärmlich unangenehm. [..]

    Ein toller Fund! Der fehlt mir noch. Wo hast Du den gefunden?


    P.S.: Erstaunlich dass Du so viele Funde machen konntest. Ich war vor eine Woche bei Jena unterwegs - mehr als einige wenige Grünblättrige Schwefelköpfe waren nicht zu finden ;(

    Pilz 4: kann ich leider schlecht vermuten. Sind die Lamellen weiß? Wenn ja, dann kannst Du vielleicht bei den Egerlingsschirmlingen schauen.

    Ausnahme: der Rosablättrige Egerlingsschirmling, der im Alter rosaliche Lamellen bekommt. Eine häufige Art die oft in Städten, Parks und Gärten vorkommt. Der obige Fund könnte von den Bildern und Fundort her gut passen.


    Grüße, der Thomas.

    [..]

    In der Gattung ebenfalls sehr wichtig sind die Strukturen der Hutränder bei jungen Fruchtkörpern. Das ist hier gut einzuschätzen, weil bei den stark eingerollten Huträndern haben wir es keineswegs mit alten Schlappen zu tun. Den Wimpernmilchling (Lactarius resimus) kann man hier demnach sicher ausschließen, denn der hat eine ganz andere "Wuscheligkeit" der Hutränder in dem Entwicklungsstadium.


    Hallo Pablo,


    danke Dir für Deine Einschätzung. Wie gesagt hatte ich L. resimus noch nie in der Hand, daher fehlen mir jedwe praktische Erfahrung mit dieser Art. Kann man die "Wuscheligkeit" von L.resimus mit jener von L. torminosus vergleichen?

    Hallo,


    auch wenn bereits ein Arbeitstitel gefunden wurde, werfe ich mal als weitere Idee L. resimus in den Raum. Der ist zottig, kommt eher weißlich creme daher und hat eine nach gelb verfärbende Milch.


    Ich kenne diese Art nicht von eigenen Funden, aber laut Kibby ist es eine Art die in nordischen Ländern bei Birke vorkommt. Könnte passen?


    Lg.

    Wie schon geschrieben färbt sich die Milch bei L. acris verhältnismäßig schnell rosa. Vor allem aber verfärbt die Milch auch rosa wenn sie vom Fleisch getrennt ist. Alle anderen Milchlinge mit rosa verfärbender Milch ("Korallenmilchlinge") können das nicht - die Milch bleibt weiß wenn man sie frisch nach einer Verletzung aufs Taschentuch o.ä. tröpfelt.


    Rein äußerlich könnte zu Deinem L. acris passen; ebenso der sehr ähnlich aussehende L. pterospous. L. romagnesii hingegen kommt dunkler daher und hat mehr einen oder weniger deutlich erkennbaren grieften Hutrand (den Dein Fund nicht hat). L. ruginosus ist viel heller und hat einen kräftig gerieften Hutrand.


    Das fiese bei den Korallenmilchlingen ist, dass sie am Fundort gern untermischt stehen - man kommt ihnen wohl nur mit viel Erfahrung und einen Mikroskop bei.


    Übrigens: L. acris ist so ziemlich das Schärfste was ich mal auf der Zunge hatte - die Dinger sind wirklich heimtückisch. Gute 5 Sekunden merkt man nichts, dann schlägt die Schärfe unvermittelt zu und führt fast sofort zu einer tauben Zungenspitze. =O Danach schmeckt jeder Speitäubling mild. 8o

    zu 2. Der roch kein bisschen fischig. Er war allerdings auch schon recht betagt, trocken und wurmzerfressen. Vielleicht verduftet der Fischgeruch im Alter? [..]

    Leider kann ich zur Klärung Deines Fundes nicht viel beitragen, doch aber etwas zu obigem Punkt. Der Fischgeruch wird im Alter stärker, müsste also recht kräftig gewesen sein. Allerdings kann ich bspw. diesen Geruch nicht als fischig wahrnehmen - für mich riecht das einfach nach vergammeltem Täubling. Daher fällt es mir immer sehr schwer einen Heringstäubling über den Geruch als solchen anzusprechen.

    Hallo Claudia,


    ein schönen Beitrag hast Du geschrieben! Ich kann sämtliche Deiner Erlebnisse gut nachvollziehen - weil ich dieses Jahr ebenso bei Andreas einen Mikroskopie-Kurs gemacht habe :) Das Erstellen von guten Präparaten war auch bei mir eine elende Plagerei. Ohne Stereolupe ging es meist gar nicht - und das obwohl ich gute Augen habe. Das Ausmessen von Sporen habe ich beim Kurs imemr von Hand mit dem Messokular gemacht - nicht ganz unaufwändig aber eigentlich nicht kompliziert.

    Hallo,


    T. portentosum würde ich ausschließen; den kenne ich mit eingewachsenen radialen Fasern und recht klebriger Huthaut. Bei Deinem Fund sehe ich aber eher eine filzige Oberfläche wie man sie von den Erdritterlingen her kennt.


    Der kräftige Mehlgeruch schließt T.terreum aus. Fehlende Verfärbung an der Stielbasis und Lamellen schließen wiederum T. orirubens und T. basirubens aus. Die scharfen Arten gibt's da auch noch, aber der Geschmack war ja laut TO mild (wobei man bei der Geschmacksprobe schon ein Weilchen kauen muss bevor die Schärfe kommt). Bleiben noch die gilbenden Arten übrig - oder T. atrosquamosum (den ich aber nicht kenne).
     
    Hab ich noch einen möglichen Kandidaten vergessen?

    Hallo Peter,


    das sind wirklich tolle Fotos die Du uns da zeigst. Es macht Freude sie anzusehen und Dich virtuelle bei Deinem Spaziergang zu begleiten. :thumbup: Danke fürs zeigen!

    Hallo,


    auch ich finde den Geruch von Lepista irina sehr auffällig und sogar außergewöhnlich. Der Geruch kann man für mein Empfinden mit "aufdringlich süßlich" am besten beschreiben. Meine spontane Assoziation sind extrem stark süßlich riechende Blüten wie Jasmin oder dergleichen. Ich kenne kaum Pilze die einen derart intensiv süßlichen Geruch haben wie L. irina.


    Das einzige, was mich stutzig macht, ist der angebliche Lactarius scrobiculatus.
    [..]


    Hallo,
    es gibt unerwartete Neuigkeiten zum Milchling. :cool: Ich hatte meine Funde beim Treffen unserer Pilzgruppe vorgestellt und dabei haben wir auch diesen Fund besprochen. Dabei wurde wurde (der mir bislang unbekannte) Lactarius citriolens in den Raum geworfen. Für ihn sprächen der zonierte Hut und Stil, der fransige Hutrand (der bei meinem Fund wegen Trockenheit nicht mehr allzu ausgeprägt aber definitiv vorhanden ist) und die Fundort im Laubwald. Die Milchverfärbung hätte ich natürlich in jedem Fall prüfen müssen. Der Fund bleibt letztlich unbestimmt, aber mit L. citriolens gibt es jetzt zumindest eine gute Hypothese mit der ich gut leben kann.


    Hallo Thomas,
    man kann laut FNE4 T. orirubens und T. atrosquamosum nur an einem entscheidenden Merkmal auseinanderhalten, und das wären die Myzelfäden (Rhizomorphen) an der Stielbasis, welche bei T. atrosquamosum weiß und bei T. orirubens schwefelgelb sind. Also muss man, wenn man sich zwischen diesen beiden zu entscheiden hat, auf die Stielbasis schauen, wie die Myzelfäden aussehen.


    Bei meinem Fund hatte ich auf das Basismycel geachtet - es war gelb. Laut A. Gminder kann sich das Mycel aber im Korb über die Zeit verfärben. Vermutlich ist es wichtig die Farbe direkt beim Fund zu beurteilen?

    Hallo,
    am nächsten Tag hatten zwei Exemplare kleine blaugrüne Pünktchen an der Stielbasis. Zum Geruch: unverletzt nicht groß nach irgendwas (ich weiß: die Literatur sagt pfefferartig, aber das kann ich anscheinend nicht riechen), in der Hand zerkrümelt frisch-mehlig, nicht säuerlich-ranzig-mehlig.


    Ich hatte am Wochenende T. orirubens (mutmaßlich) wieder in der Hand. Unverletzt hatten die Fruchkörper - vor allem nachdem sie einige Stunden im Korb lagen - einen süßlichen Kunsthonig-artigen Geruch und zugleich eine etwas pfeffrige Note. Erst bei Verletzung des Fleisches trat der Mehlgeruch zutage.


    Bei Interesse kann ich Bilder einstellen.


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    Mein Fund hatte stark und auffällig gerötet (korallenrot könnte man es vielleicht als Kompromiss nennen), und ich wollte gern wissen, ob diese Reaktion bei anderen Ritterlingen vorkommen könnte.


    Hast Du Bilder von Deinem Fund gemacht?

    Hallo,


    die Wälder um Ilmenau kenne ich von meiner Studienzeit noch gut - allerdings hatte ich damals noch keinen Blick für die Pilzwelt :/


    Einen Tip zu Deinen Bildern: die Bilder haben alle einen recht starken lila Farbstich. Das verfälscht die Farben sehr wodurch man einige Pilze nicht richtig einschätzen kann oder gar fehlinterpretiert. Beim gezeigten Milchling ist dies bspw. der Fall. Sicher gibt es Einstellungen an der Kamera um den Farbstich in den Griff zu bekommen.


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    und einen interessanten Erdritterling unter Fichte, der durch die äußerst dunkle, schon schwarz zu nennende Hutschuppung sowie durch den leichten Fleischrosaschein in den Lamellen auffällt; da die Rhizomorphen an der Stielbasis weiß und nicht gelb sind, ist das nicht T. orirubens. Ich vermute hier T. atrosquamosum und werde gleich Literatur dazu wälzen und eine Geruchsprobe durchführen
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    Hallo Stephan,



    ein interessanter Fund, Geruch und Geschmacksprobe wären sehr spannend! Haben Deine Funde nach einigen Stunden blaue oder lilaliche Farbflecken an der Stielbasis bekommen?