Beiträge von Chorknabe

    Ich hab da noch was :)


    Mir fiel ein Tip aus dem Pilzkurs ein: Ziegelrote Schwefelköpfe (vor allem junge Exemplare) haben sehr viel Velum auf dem Hut (Rand?), der Grünblättrige kann das wohl nicht. Gerade in jungem Zustand auch ein brauchbares Unterscheidungsmerkmal (oder sagen wir mal: Indiz)?


    Woran genau kann jemand wie ich erkennen um welchen Schwefelkopf es sich handelt?


    Hallo Maria,


    es gibt eine einfache Methode, den Graublättrigen Schwefelkopf vom Ziegelroten bzw. Gründblättrigen zu unterscheiden: ein Kostversuch (allerdings unbedingt wieder ausspucken). Der Grünblättrige Schwefelkopf ist extrem bitter, der Ziegelrote wohl auch wenn auch nicht so sehr. Der Graue dagegen weist keine Bitterkeit auf.


    Natürlich sollte man sich vor dem Kosten sicher sein dass man Schwefelköpfe vor sich hat!

    Von rosa Lamellen bzw. rosa Spp habe ich nichts gelesen?! Das wäre natürlich eine wichtige Info um Scheidenstreiflinge und Scheidlinge voneinander abzugrenzen.


    Ich schlage mal den Silbergrauen Scheidenstreifling (amanita argentea) vor. Farblich kann das alles hinkommen; auf den Bildern die ich gefunden habe schaut die Scheide recht stabil aus.

    Hallo Björn,


    mit "Weißtäublöing" ist als Arbeitshyppthese bist Du schon einmal sehr weit gekommen mit Deinem Bestimmungversuch. Ich würde rein von den Bildern ausgehend auch in diese Richtung denken. Wie schon geschrieben gibt es auch Milchlinge die ähnlich aussehen können, sich aber leicht über das Vorhandensein von Milch (oder eben nicht) ausschließen lassen. Die weitere Eingrenzung bei den Weißtäublingen traue ich mir anhand der Bilder nicht zu.

    Hallo,


    ich habe vor einiger Zeit spontan ein Pilzzucht-Set gekauft; das Substrat ist Kaffee-Pulver. Nun konnte ich bereits drei mal Rosenseitlinge ernten die sehr lecker waren. Das Substrat scheint mir nun ziemlich verbraucht und ich würde es gern erneuern. Am Verkaufsstand wurde mir auch gesagt dass ein erneuern des Substrats möglich sei - nur leider nicht wie. :(



    Ich habe nun brav eine Woche lang mein benutztes Espresso-Pulver aufgehoben und getrocknet. Wie stelle ich es nun am besten an den Pilz ins neue Substrat umzusetzen? Welches Gefäß eignet sich dafür? Bislang befindet sich der Pilz (altes Substrat) in einer Taschenbuch-großen Kunststoff-Tüte welche an einer Stelle kreuzförmig eingeschnitten werden musste.

    Hallo,


    ich danke Euch für Eure Antworten. Ich hatte befürchtet dass es so ausgehen wird - weil es bei Täublingen irgendwie immer so ausgeht. :( Ich speichere meinen Fund erst mal als "Arbeitshypothese R. lundellii" ab. Muss ich wohl doch mal einen Sprödblättler-Kurs besuchen ;)

    Hallo,



    ich habe ein paar Täublinge gefunden denen ich noch keinen Namen geben kann. Leider habe ich zu wenig Fotos gemacht. Ich hoffe dennoch dass mir die Schwarm-Intelligenz hier im Forum weiterhelfen kann :)





    Fundort: Waldnaher Park, Wiese mit großen Eichen, Buchen und Birken (andere Laubbäume könnten ebenfalls anwesend gewesen sein)



    Geruch: mäßig obstartig; für mich ein typischer Täublingsgeruch ohne herausragende Merkmale


    Geschmack: schärflich nach kurzer Zeit aber nicht brennend scharf


    Sporenpulverfarbe: ockergelb; auf der Skala nach Kibby A=weiß bis H=ocker) ist es eine F..G (also ziemlich dunkel).


    Hut: Die Hutfarbe ist ein lebhaftes aber warmes orange-rot. Die Huthaut ist klebrig und lässt sich bis ca zur Hälfte abziehen. Der Pilz kommt als bereits recht große Halbkugel aus dem Boden und breitet sich dann recht flach aus, die Hutmitte ist leicht eingedellt und etwas heller gefärbt. Große Exemplare waren größer als 10cm Durchmesser (also ordentliche Kaliber).


    Lamellen: mitunter gegabelt; am Stiel angewachsen mit einem gaaanz leicht angedeuteten Burggraben (vielleicht auch Einbildung), bei einem exemplar wirken sie auf den ersten Blick fast frei.


    Stiel: Farbe weiß. Bei einem Exemplar zeigte sich zu Hause eine bräunliche Verfärbung am Stiel, bei anderen gar keine trotz intensiven Betastens. Ich denke daher dass die Verfärbung vom Transport stammt.


    Sonstiges: weitere Pilze in unmittelbarer Umgebung: Ein stattlicher (unbestimmbar weil zu alt) Täubling mit lila-grünlichem Hut (Frauen-; Papagei-Täubling..?); zahlreiche Graue Scheidenstreiflinge; ein unbestimmter Lepiota.


    Chemie: Eisensulfat = zartrosa (kann aber auch an zu altem Eisensulfat liegen); Gujak = blaugrün nach mehreren Minuten, Phenol = lila-braun nach vielen Minuten.



    Meine erste spontanen Ideen vor Ort (ausgehend von der organge-toten Hutfarbe) waren der Apfeltäubling oder der Orange-rote Graustieltäublich. Bei ersterem passt der Standort und Sporenpulver-Farbe nicht, den zweiten konnte ich durch erfolgloses anritzen ausschließen, zudem sollte der nicht scharf schmecken.



    Mit etwas Recherche bin ich nun auf den "Weichen Dotter-Täubling" bzw. "Prachttäubling" (Russula intermedia, Syn.: Russula lundellii, Russula mesospora) gestoßen. Die Merkmale scheinen mir gut zu passen. Kann ich meinen Fund abheften oder kommen noch andere Täublinge in Frage?


    Generell: so viele Täublingsarten mit einer derartigen warmen orange-roter Hutfarbe gibt es gar nicht, oder?


    kennt jemand diesen Pilz: [..]


    Wenn die Milch vom Pilz (sollte aufgefallen sein und zeigt ganz klar an dass wir es mit einem Milchling zu tun haben) bräunliche Flecken auf Deiner Hand hinterlassen hat die Du nur schwer wieder abwaschen kannst - dann war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Brätling. Auf den Fischgeruch wurde ja bereits hingewiesen. Auch typisch für den Brätling: die extrem reichliche Milch sowie deren recht klebrige Konsistenz (zieht Fäden). Leider selbst noch nie gefunden :(


    Trocknen? Es soll möglich sein, aber ich kann mir das ganz nicht so recht vorstellen. Immerhin wäre es eine Möglichkeit, auch etwas davon mitzunehmen. Hat jemand damit Erfahrungen?


    Hallo,


    trocknen funktioniert bei den Milchlingen meines Erachtens nach nicht. Und soweit ich mich erinnern schreibe auch diverse Autoren dass Trocknen von Reizkern etc. nicht sinnvoll ist.


    Interessehalber: wie haben denn die Reizker auf das einfrieren reagiert? Ich sammle den Edelreizker sehr gern, er gehört zu meinen kullinarischen Lieblingspilzen; allerdings haben wir unsere Funde immer noch am gleichen Tag verspeist - auch um ev. vorhandenen Maden nicht zu sehr das Feld zu überlassen :)

    Hallo,


    von der Optik her erinnert er mich sehr an einen Perlpilz. Auch die rötlichen Fraßstellen sprechen dafür - insofern ist die Arbeitshypothese "Perpilz" durchaus gerechtfertigt. So richtig beurteilen kann man den Pilz aber nur wenn man die Knolle und die Manschette gesehen hat. Diese hast Du uns auf Deinen Bildern aber leider vorenthalten. Beim nächsten Pilz also bitte ebenfalls ablichten und hier einstellen :)


    [..]
    Erinnert mich tatsächlich etwas an Heftpflaster und etwas an den Laphroaig 10 Single Malt Whiskey..[..]


    Sehr schöne Beschreibung, das werde ich mir merken :) Du hast recht, die extrem torfigen Whiskeys (Laphroig; Ardberg, ...) riechen in der Tat sehr chemisch - da ist der Vergleich mit Karbolchamignons gar nicht so abwegig :)

    Hallo,


    Pilz 9/10 würde ich Richtung Schwindling denken, genaueres kann ich aber auch nicht sagen. Spontaner erster Gedanke: Halsbandschwindling oder Käsepilzchen.


    Pilz 11/(12?) könnte ein Breitblatt sein, die sind zur Zeit häufig. Hast Du beim "ernsten" darauf geachtet ob er wurzelartige Myzel-Fäden hat? Daran kann man das Breitblatt gut erkennen.


    Ein Samtfußkrempling also... und sogar halbwegs essbar... aber ich finde den Pilz einfach schön zum anschauen!


    Der Samtfußkrempling ist quasi DER Pilz-Klassiker in der Rubrik: ".. kann man essen - muss man aber nicht ..". Ich selbst habe ihn noch nicht probiert, aber alle Autoren bezeichnen ihn als ungenießbar bzw. unterste Kategorie. Es gibt wohl Rezepte in denen Der Pilz ähnlich Wurstsalat angemacht wird - wenn gar nichts anderes wächst kannst Du das ja mal ausprobieren. Zumal beim Samtfußkrempling eine sehr viel geringere Gefahr der Verwechslung besteht als bei den Scheidenstreiflingen (die ich übrigens nie sammle weil wenig dran ist und sie sehr empfindlich sind so dass sie den Transport im Korb selten auch nur halbwegs überleben) ;)


    Alles klar. Danke dir vielmals für die ausführliche Antwort.
    Frühjahrslorcheln sind es glaube ich nicht. Die sind imo hellbrauner, und hirnartiger :D


    Da wird Dir vermutlich jeder hier recht geben. Aber "..glaube ich.." ist halt eine etwas dünne Informationsbasis in Anbetracht der Tatsache dass einem die Pilzmahlzeit unter die Erde bringen könnte. Deswegen geben sich hier alle Forenten bei derartigen Anfragen eher bedeckt.


    Der Wuchsort (auf relativ frisch gemulchten Beeten/Rabatten etc) ist übrigens recht typisch für die Spitzmorchel.

    Hallo,


    man liest übrigens häufiger davon dass bei frisch gemulchten Stellen im kommenden Jahr die Morcheln sprießen. Ich konnte das selbst bereits mehrfach in der Stadt bei Neubauhäusern oder frischen Grunanlagen beobachten. Im Jahr darauf ist es aber meist schon wieder vorbei mit den Morcheln. Überhaupt ist es gerade in der Stadt meist keine gute Idee etwas vom Straßenrand zu pflücken - nicht zuletzt weil mit großer Sicherheit schon viele Vierbeiner ihr Revier markiert haben :) Aber auch im eigenen Garten weiß man nie so genau ob dem Rindenmulch etwas zugesetzt worden ist oder nicht..

    Zwischenfrage:


    wenn es hier ein Schleierling wäre, würde man dann nicht irgendwo zumindest nicht einen kleinen Rest der Cortina sehen? Bei den Klumpfüßen etc. bleibt ja gern ein kleiner (kaum sichtbarer) Rest am stiel zurück in dem sich dann die Sporen verfangen wodurch man die Cortina dann eben doch erkennen kann.


    Oder gibt es in dieser Größe auch Cortinarien die dieses verhalten so gar nicht aufweisen?


    Rätsel 2 erinnert an einen Pilz, den ich auch zu gerne mal finden würde, nämlich Hygrophorus latitabundus (Großer Kiefernschneckling).


    Dann hiermit eine herzliche Einladung für kommendes Jahr: für eine kleine Pilzwanderung um Jena, da ist je nach Gebiet der Fund eines Kiefernschnecklings fest eingeplant :)


    der Geruch ist nun mal immer wieder extrem wichtig bei der Pilzbestimmung.


    Stimmt Andreas erklärte mir beim Pilzkurs dass das intensive Beschnuppern des Pilzes elementar sei - weil es einem die nötigen 10 Sekunden verschafft nachzudenken was man da gefunden hat :)

    Von der reinen Farbgebung der Huthaut denke ich spontan an den Speisetäubling (Russula vesca). Der müsste aber am Hutrand laut Literatur eine etwas zurückgezogene Huthaut aufweisen die ich bei Deinen Bildern nicht so recht erkennen ann. Mir fehlt aber die praktische Erfahrung wie sehr und wie sicher dieses Merkmal auftritt.


    Bei einem jungen Exemplar (kein Bild) mit ganz weissem Fleisch dauerte es ca. 30 Minuten bis das Fleisch ganz rot war. Ich nehm an, dass es spaeter noch schwaerzlich wird.


    Hallo Dieter,


    das ist normal bei den Schwärztäublingen, da braucht die Umfärbung ihre Zeit. Wichtig ist ob sie über rot schwärzen oder direkt ins schwärzliche verfärben, damit kann man die gefunden Exemplare schon mal ganz gut in eine Gruppe sortieren. Bei Deinen Funden sind auch für mein Empfinden die Lamellen viel zu dicht - der Dickblättrige Schwärztäubling fällt also raus.


    Wenn man die Dinger einmal in der Hand hatte erkennt man sie eigentlich überall wieder. Diese ganz typische Hutfarbe (weißlich mit kalt-bräunlichen Flecken) finde ich sehr einprägsam. Und auch die Kompaktheit der Fruchkörper (Härte des Fleisches, kaum eindrückbar) ist bei den Täublingen nicht so weit verbreitet.