Es wäre gut wenn Du uns ein Schnittbild (Längsschnitt) zeigen könntest. So könnte man dann Röhren, Lamellen - oder was auch immer sich unter der Teilhülle verbirgt - beurteilen. Kannst Du außerdem was zum Fundort sagen? Welcher Baum könnte der Baumstamm gewesen sein? War es ein Laub- oder Nadelwald?
Beiträge von Chorknabe
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vergleiche mal mit Leucoagaricus leucothites.Den sehe ich hier auch. Wuchsort im Garten bzw. städtischen Umfeld ist typisch. Dazu der gesamte Habitus der an einen Egerling erinnert und die weißen Lamellen ebenso.
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Hallo,
ich hab's ja geahnt - mein Fund wird wohl unbestimmt bleiben müssen. Pholiota limonella haben ich wegen des Fundorts ausgeschlossen (laut meiner Literatur darf der nur an Nadelholz?). Pholiota jahnii habe ich nicht weiter verfolgt weil dessen Hüte eher kleiner sein sollen - bei meinen Funden hatten aber einige Exemplare gute 7..10cm Durchmesser.
Die Hinweise zur Literatur habe ich mal aufgenommen. Leider sind sowohl die FN als auch die Fungi europaei vergriffen. Bei der FN schmerzt mich das besonders. So muss bei vielen meiner Funde, wie auch hier, der gute alte Parey und GP BaWü als einzige Lektüre herhalten. Aber zumindest habe ich durch den Fund bzw. die Beschäftigung damit einen tieferen Einblick in die Gattung bekommen.

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[..] Das Wissen habe ich bekommen, dass man ich mich mit bestimmten Gruppen näher befasst habe und wie in meinem Falle auch kartiere.Ich bin ja noch in der Phase in der ich häufiger kapituliere.


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Hier bei uns fluppen die Erdritterlinge in großer Zahl und Artenvielfalt aus der Erde. Bislang lassen sie sich aber noch nicht blicken. Üblicherweise sind die aber meist spät im Jahr dran.
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Hallo,
bei dem folgenden Fund komme ich mal wieder ins Schwimmen.
Fundort war eine liegende Buche. Die Hüte waren etwas schleimig, die Stiele aber völlig trocken. Der Geruch war unauffällig und der Geschmack völlig mild. Der Wald war feucht vom Regen der vergangenen Tage, insgesamt hat sich die Trockenheit der letzten Wochen aber schwer bemerkbar gemacht - neben wenigen Helmlingen fand ich im Wesentlichen nur alte vertrocknete Fruchkörper anderer Arten.
Ohne Frage habe ich hier einen Schüppling gefunden - eine Gattung in der ich erst wenige Arten kenne. Mit der Doppelstrategie Schlüsseln mit GP BaWü und blättern bin ich letztlich bei zwei Arten gelandet:
- Pholiota aurivella (Goldfell-Schüppling)
- Pholiota adiposa (Schleimiger Schüppling)
Bei beiden Arten würde der Standort passen. Über Ph. aurivella wird allerdings nichts über einen schleimigen Hut geschrieben. Ph. adiposa hingegen soll einen sehr schleimigen Hut haben - aber auch einen schleimigen Stiel (den mein Fund eben nicht hatte). Der milde Geschmack wiederum passt zu Ph. aurivella.
Mir fehlt hier letztlich die Erfahrung um den Fund sauber abgrenzen zu können. Welche Art habe ich da nun gefunden? Welche Merkmale grenzen die beiden Arten sauber voneinander ab?
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Danke für Deine Einschätzung. Ich habe den FNE4 zu Hause stehen. Die Beschreibung beider Arten ist schon recht ähnlich. Bei T. basirubens wird beschrieben dass die nur sehr jung filzig graue Hutoberfläche schnell in Schuppen aufreisst - was bedeutet dass bei nicht jungen Exemplaren eine sauber Abtrennung zur orirubens anhand des Hutes schwierig wird. Ebenso der Stiel: bei T. orirubens mitunter an der Basis verdickt, bei basirubens abrupt an der Basis verdickt. Wie genau soll ich da meinen Fund einsortieren? Die Verfärbungen können wohl bei beiden Arten vorkommen. Lamellen: bei beiden Arten kann eine Rötung bei alten Exemplaren eintreten. Usw. Ich selbst werde die Arten vermutlich erst dann auseinander halten können wenn ich mal beide in der Hand hatte - wobei es wieder um schwierig zu sein scheint beide Arten beim Fund sauber voneinander abzutrennen.
Zumal die Autoren auch schreiben das T. orirubens gemeinerweise eine sehr variable Art ist.Ich hoffe dass ich mal junge Exemplare finden kann um die Merkmal des Huts und Stiels besser zu beobachten. Bis dahin muss ich meinen gesicherten Erstfund von T.basirubens wohl noch aufschieben.

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Folgenden Fund machte ich gestern im recht trockenen Eichen-Hainbuchenwald auf Kalk. Auf den ersten Blick war schon mal klar dass es wohl einer der Erdritterlinge ist. Der Hut war grau und filzig und hatte hier und dort Ansätze von Schuppen (Trockenschaden?). Nach den "pflücken" eines der beiden Fruchkörpers entdeckte ich eine sehr auffällige pink..lila Verfärbung an der auffällig verdickten Stielbasis. Der andere Fruchtkörper hatte keine Verfärbung aber ebenfalls eine verdickt Basis. Der Geruch des unverletzten Pilzes kann ich nicht mehr recht erinnern, ich meine da eine leicht süßliche Komponente wahrgenommen zu haben. Im Schnitt riecht der Fund kräftig nach Mehl und schmeckt auch so. Ein etwas älterer Fruchtkörper zeigte an den Lamellenscheiden eine gewisse Rötung die man aber auch eher als Braun interpretieren könnte. Nach einem Tag im Warmen hat diese Rötung jedoch nicht zugenommen.
All diese Eigenschaften zusammengenommen könnte ich mir vorstellen hier Tricholoma basirubens vor mir zu haben (den ich noch nie bewusst in der Hand hatte). Könnt ihr das bestätigen oder hab ich hier eher T. orirubens gefunden (von dem ich aber beim antrocknen ein sehr viel stärkeres Röten der Lamellenscheiden und blaue Flecken an der Stielbasis kenne)?
P.S.: Einige Bilder sind nicht optimal. :shy: Ich wollte sie aber nicht unterschlagen weil man vielleicht doch das eine oder andere Merkmal erkennen könnte.
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Ich danke Euch für die "Bestätigung". Der Pilz wirkte auf mich im Wald ziemlich unscheinbar; beinahe hätte ich mich gar nicht gebückt.. :shy:
[..] Wenn du den jemandem geben kannst, die oder der Interesse hätte, den auch mikroskopisch mal genauer zu untersuchen und mit aktueller Literatur gegenzuchecken, wär's natürlich umso besser. Das scheint ja nun doch eher was Seltenes zu sein.
Wenn Du interessiert bist kann ich Dir ein Exemplar getrocknet zuschicken. Mikroskop hab ich keines - aber einen Dörrapparat

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[..] Es würde mich zumindest nicht überraschen, wenn das ein weiterer L. flavidus wäre.Auch eine interessante Hypothese! Wobei mein Fund einen Hutdruchmesser von >15cm hatte - so große "Falvisdusse" hab ich noch nicht gefunden. Es bleibt aber wohl unbeantwortet.
Ich nehme für mich mit: auch bei Arten, bei denen man auf den ersten Blick zu 90% zu wissen glaubt was man vermutlich da vor sich hat, sollte man dennoch einige Merkmale aufnehmen und kontrollieren. Manchmal kommt doch was ganz andere bei raus. :shy:
P.S.: T sciodes hatte ich nun gestern zum ersten Mal bewusst in der Hand. Auffällig war vor allem die glatte Huthaut, in die Fasern eingewachsen waren und die in trockenem Zustand einen gräulich metallischen Glanz hatte. Und sich bei der Geschmacksprobe scharf heraus stellte.

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Dieser Fund stellte mich vor gewisse Probleme. Fundort Buchen-dominierter Laubwald auf Kalk, am Wegesrand. Geruch pilzig säuerlich, Geschmack nicht getestet. Die erste Idee war Lepiota, aber nach Recherche im Parey und GP BaWü passt keine Art so recht. (Btw.: Die Schlüssel zielen sehr schnell auf Mikromerkmale ab, also blieb nur die Bildersuche). Letzten Endes landete ich bei Echinoderma (den Stachelschirmlingen) - von dieser Gattung hatte ich bislang noch nicht einmal gehört.

Insgesamt passt Echinoderma calcicola (Kakaosnrauner Stachelschirmling) ganz gut. Die meisten Stachelschirmlinge haben dunkle Schuppen (bzw. "Stacheln") auf eher hellem Grund. Mein Fund hat aber Hut und Stile Ton in Ton - dunkelbraune Schuppen auf dunkelbraunem Grund. Ich wollte dennoch zur Sicherheit nochmal hier nachfragen: könnt ihr diesen Fund bestätigen?
P.S.: Am Ende habe ich gelesen dass Echinoderma mittlerweile doch wieder zu Lepiota sortiert wird.
Ja was denn nun?! Habe da also nun Lepiota calcicola vor mir? -
Danke für die vielen netten Kommentare!
Ich werde den Leberreischling irgendwann mal ausprobieren und berichten.
[..] Das einzige, was mich stutzig macht, ist der angebliche Lactarius scrobiculatus. Zum ersten ist er mir nicht gelb genug, zum zweiten hat er mir am Hutrand zu wenig Zotten, zum dritten würde ich ihn in der Jenaer Gegend (Laubwald über krassem Kalk) gar nicht erwarten, sondern eher in den feucht-moosigen Fichtenwäldern des Thüringer Waldes.
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den Tricholoma orirubens hätte ich jetzt auch eher als T. sciodes angesehen - da hätte man den Geschmack testen können, ob er auch wirklich mild war.
[..] Zum Milchling hat Oehrling schon was gesagt; iwie sah der mir auch ein bisschen komisch aus; an T. orirubens hätte ich auch arge Zweifel btw.Tja, da habt Ihr zielsicher die Finger in die Wunde gelegt. :shy: Der Ritterling war wie oben beschrieben eher geraten. Den Fund machte ich am Ende einer 6h Tour, da waren die Kräfte und Motivation bereits geschwunden ordentlich zu dokumentieren. T. sciodes hatte ich bewusst noch nie in der Hand. Aber Du hast recht - die Geschmacksprobe wäre die mindeste Pflicht gewesen.
Zugegebenermaßen war ich mir auch mit dem Grubigen Milchling unsicher. Ich kenne die Art von den Kursen bei Andreas, dort finden wir ihn jedes Jahr (und an der höhen Maas dann seinen tannenbegleitenden Zwillingsbruder). Rein optisch hat mein Fund dermaßen gut in mein Bild von L. scrobiculatus gepasst (eher gelbe Farbe, Zonierung, sehr ausgeprägte Grübchen am Stiel; Wuchsform) dass ich keine weiteren Merkmale untersucht habe. :shy: Aber Du hast schon recht - der Standort meines Funds wäre untypisch. Aber was könnte es sonst gewesen sein?
Ich habe mal den FNE4 durchgeblättert. Rein optisch nach den Bildern ausgehend würde auch der Queradrige Milchling (L.acerimus) passen. Der ist wiederum im Forst an einigen Stellen der mit Abstand häufigste Milchling und hatte Ende August ein wahres Massenauftreten. Allerdings kenne ich den eher mit ockerlich orangelichen Farben und weit weniger prägnanten Grübchen am Stiel. Zu den Bildern im FNE4 passt mein Fund aber gut. Und vor allem der Standort würde korrekt.
Käme noch eine ganz andere Art in Frage?
Ich hoffe sehr, dass wir uns bald mal treffen.Würde mich auch sehr freuen! Wenn alles klappt sehen wir uns ja Anfang Oktober.

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Hallo,
tolle Bilder! Eine technische Frage dazu: ich nehme an die Bilder sind "gestackt" (also aus vielen Einzelbildern zusammengesetzt)? In jedem Fall wunderschön anzuschauen; man bekommt sofort Lust alles stehen und liegen zu lassen und in den Wald zu marschieren

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Hier um Jena tobt bekanntlich der Kalk. Und wenn in die Wälder ordentlich Feuchtigkeit abbekommen haben wie in diesem Sommer, dann sprießen die Pilze dass es eine Pracht ist. Die folgenden Funde habe ich in den letzten vier Wochen bei mehreren Touren finden können. Alle Funde stammen aus dem Jenaer Forst. Dort ist herrscht ein Eichen-Hainbuchen-Mischwald vor mit eingestreuten Birken und Fichten. Aber es gibt auch kleine Flecken an den sich Kiefern angesiedelt haben bzw. Hänge an denen nur Rotbuchen zu finden sind. Dementsprechend abwechslungsreich und vielfältig sind die vorkommenden Arten. Aber jetzt möchte ich Bilder sprechen lassen.
Zum Start ein Spitzschuppiger Schirmling (Lepiota aspera) der direkt am Straßernrand wuchs.
Der Semmelstoppelpilz (Hydnum rufescens) hatte vor zwei Wochen "seinen Schub" und war in großer Zahl zu finden. Ich finde ihn sehr lecker. Hilfreich für den Speisepilzsammler ist dass er (meiner Erfahrung nach) quasi nie verwurmt ist. Habt Ihr auch diese Beobachtung gemacht?
Der Edelreizker (Lactarius deliciosus) ist jedes Jahr an einem feuchteren Senke mit vielen Kiefern zu finden. Dieses Jahr stand dort jedoch noch einen anderen Milchling den man von oben auch für einen Edelreizker halten könnte. Beim Blick auf die Unterseite wird man aber eines Besseren belehrt: die Lamellen mit einem violettlichen Schimmer sowie die sofort weinrote Milch entlarven ihn als Blutreizker (Lactarius sanguifluus). Persönlicher Erstfund!
Der Trockener Eichenschneckling (Hygrophorus penarioides) ist eine erst 2007 beschrieben Art, die in enger Verwandschaft mit dem Trockenen Schneckling (der aber viel kleiner ist) und dem Trockenen Buchenschneckling H. fagi (der nur bei Buchen zu finden ist) steht. Er ist streng an die Eiche gebunden und hat einen sehr auffälligen Geruch der einerseits an Orangenblüte oder Jasmin, aber auch an Pudding erinnert. Dieses Merkmal grenzt ihn vom sehr ähnlich aussehenden Trockenen Buchenschneckling ab. Er war dieses Jahr ein an vielen stellen in größerer Menge zu finden. Er schmeckt übrigens ganz ausgezeichnet! :yumyum: Interessant fand ich folgende Beobachtung: immer wenn ich auf diesen Schneckling gestoßen bin wuchsen im näheren Umkreis Grünblättrige Knollenbllätterpilze (amanita phalloides).
Den Riesenrötling (Entoloma sinuatum) hatte ich erst ein mal in der Hand - dieses Jahr habe ich genau "seine Zeit" abgepasst und konnte ihn in großer Zahl und allen Stadien antreffen. Ein schöner großer Pilz der kräftig nach Mehl riecht und noch kräftiger Magen-Darm-giftig ist.
Gut dass ich etwas Chemie dabei hatte. So kann ich den Beweis antreten dass sich bei meinem Fund um den Gelbverfärbender Schneckling (Hygrophorus discoxanthusssss) handelt und nicht um den (zumindest frisch) ähnlich aussehenden Verwandten Elfenbeinschneckling (H. eburneus) der nicht auf KOH reagieren soll.
Dieser Stacheling ist jedes Jahr in großer Zahl an immer der gleichen Stelle zu finden - jenes oben beschriebene Areal mit Kiefern und einigen Birken. Hier ist es meist feuchter als im umgebenden Laubmischwald. An dieser Stelle tritt diese Art stellenweise wie gesät auf. In trockenem Zustand riecht sie zudem kräftig nach Maggi. Mir fehlt die Erfahrung mit den Stachelingen, würde ihn aber als den Schwarzen Duftstacheling (Phellodon niger) ansprechen.
Der Unverschämter Ritterling (Tricholoma lascivum) hat einen süßlichen Geruch in dem aber stets eine widerliche Note ala Schwefelritterling mitschwingt.
Korallenmilchlinge - Milchlinge mit rosa verfärbender Milch - tarnen sich mit ihren bräunlich-gräulich fleckigen Hüten gut im alten Laub, sind aber häufige Arten im Forst. Gemeinerweise sehen viele Arten sehr ähnlich aus und wachsen auch durchmischt am gleichen Standort. Während der Rosaanlaufende Milchling (Lactarius acris) leicht zu erkennen ist weil die Milch innerhalb von wenigen Sekunden verfärbt (sowohl am Fleisch als auch isoliert davon) ist für mich die Unterscheidung der anderen sehr ähnlich aussehenden Arten L. pterosporus, L. ruginosus und L. azonites kaum möglich. Gibt es da verlässliche makroskopische Merkmalsunterschiede? Hier zu sehen sind vermutlich verschiedene Arten. Nr. 3 ist zweifelsohne L. acris. Ob die anderen unterschiedliche Arten sind...tja.. :shy:
Stets an Eichen zu finden ist der Spindeliger Rübling (Gymnopus fusipes).
Der Hellgelbe Violett-Milchling (Lactarius flavidus) ist laut Literatur eine seltene Art, hier aber häufig anzutreffen. Jung hat er eine hellgelbe und recht schleimige zonierte Hutoberfläche; im Alter wird der Hut dunkler. Die Milch verfärbt innerhalb einiger Minuten ins lebhafte lila.
Die Herkuleskeule (.............) zaubert mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht wenn ich sie antreffe.
Der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale) ist ein typischer Laubwaldbewohner.
Immer wieder hübsch - der Grünspanträuschling (Stropharia aeruginosa).
Dieser Fund setze mich in Erregung. Diese Größe, dieser stabile Ring und vor allem die eigenartige Hutzeichnung - das musste doch etwas Besonderes sein! Mit etwas Schlüsseln und Bildervergleich bin ich letzten Endes beim profanen Schiefknolligen Anisegerling (Agaricus essettei) heraus gekommen. Etwas enttäuschend - aber dennoch schön anzuschauen!
Ein einzelner Grubiger Milchling (Lactarius scrobiculatus) hat sich auch in den Wald verirrt.
Diese Farben...hach! Goldporiger Röhrling (Aureoboletus gentilis).
Wie jedes Jahr steht der Satansröhrling (Rubroboletus satanas) treu an seinem Standort. Dieser Fruchtkörper stammt bereits aus dem zweiten Schub, der erste war bereits Anfang August (von diesem fand ich vor einigen Wochen nur noch die riesige stinkende Pilzleichen).
Der Leberreischling (Fistulina hepatica) wächst immer am Fuße von Eichen. Er soll essbar sein, jedoch konnte ich mich noch nicht durchringen ihn zu verkosten. wie findet Ihr ihn geschmacklich?
Der Grüngelbe Ritterling (Tricholoma sejunctum) leuchtete ganz wundervoll mit seinen kräftigen Farben.
DSC05309.JPG
Einige kleinere Parasole (Macrolepiota procera) hatten sich auch in den Wald verirrt.
Hübsch anzusehen ist der Igelstäubling (Lycoperdon echinatum).
Der Wollige Scheidling (Volvariella bombycina) ist für mich eine der Schönheiten des Waldes.
Der Morsetäubling (Russula illota) gehört zu den Stinktäublingen und riecht kräftig nach Bittermandel mit einer ganz leicht chlorigen Note. Im August war er stellenweise in Massen zu finden. Mitunter waren auch Exemplare ohne die typischen Pünktchen an den Lamellenscheiden aber gleichen Geruch zu entdecken, vermutlich war dies der sehr ähnlich aussehnde Mandeltäubling (Russula grata).
Bei diesem Fund bin ich mir nicht sicher, leider habe ich keinen Fruchkörper zur genaueren Bestimmung mitgenommen. Für mich einer der Erdritterlinge, mit kräftigem Mehl-Geruch. Am bereits gut angetrockneten Fruchtkörper fiel eine rote Verfärbung des Hutrandes bzw. der Lamellenscheiden auf. Diese Eigenschaft kenne ich vom Rötenden Erdritterling (Tricholoma orirubens) den ich mal als als Hypothese in den Raum werfe?
Der Birnenrisspilz (Innocybe fraudans) ist hier ein sehr häufiger Gast - und der einzige Risspilz den ich ganz gut erkennen kann. Spätestens beim Geruch ist klar wen man da vor sich hat. Manch einer mag dieses stechend fruchtige Aroma mit Williams Birne assoziieren - ich persönlich finde ihn ziemlich widerlich.
Diesen sehr spezifischen Geruch teilt sich er sich mit zwei weiteren Risspilzarten.Das bestes habe ich mir zum Schluss aufgehoben - mein persönliches Highlight der bisherigen Saison. Beim ersten Anblick bin ich tatsächlich wie angewurzelt stehen geblieben.
Nie selbst gefunden, nie in Natura gesehen - und doch wusste ich quasi sofort was ich hier (vermutlich) vor mir hatte. Ich präsentiere voller stolz meine erste Schleiereule (Cortinarius praestans).
Laut Datenbank der Jenaer Pilzflora ist dieser Standort bislang unbekannt (die Art kommt aber an anderen Standorten um Jena vor).Ich hoffe die Bilder konnten etwas von der Freude und Faszination vermitteln die ich bei meinen Touren und Funden hatte
Danke fürs anschauen! 
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Hallo Ihr Lieben,
nun endlich eine Rückmeldung von mir. Leider muss auch ich absagen.
Ich habe wirklich große Lust auf ein paar Tage im Norden, aber nun gibt es doch ein paar Termine hier die sich nicht verschieben lassen. Das Treffen 2018 werde ich mir schon frühzeitig in den Kalender eintragen damit es dann nächstes Jahr klappt.Ich wünsche Euch eine ganz tolle Zeit und viele spannende Funde!
LG.
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Ich nutze eine Sony RX100 (erste Version). Die Kamera hat einen riesigen Chip und macht wirklich hervorragende Bilder. Man kann - wenn man will - sehr viel von Hand einstellen. Die Makro-Fähigkeiten sind gut aber nicht berauschend. Ich bin mit der Kamera für die Pilzfotografie sehr zufrieden. Wichtigster Punkt: die Kamera ist kaum größer als eine Zigarettenschachtel und passt in jede Tasche. Dadurch hat man sie wirklich immer dabei.
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Ich denke mal DU warst nicht der Höchstbietende...
Richtig 😉
ABER: vor einigen Tagen gab es ein Sofort-Kaufen-Angebot bei Ebay das angemessen war. Ich hab zugeschlagen und das Buch seit Freitag bei mir. Freue mich sehr darüber

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Stefan,
das ist ein mykologisches Feuerwerk was Du hier abbrennst.
Wirklich beeindruckende Funde! -
Das klingt doch alles sehr nett soweit
Wer kommt denn eigentlich nun alles mit? -
Ich bin da bei Uwe. Für den Dickblättrigen Schwärztäublinbg sind die Lamellen zu eng stehend.
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P.S.: Danke für die Hinweise auf die ebay-Auktion! Ich habe mal mitgeboten..
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ich mach dir wenig Hoffnungen. Für mich wars schon schwer genug, dass ich die Großpilze Band 2 antiquarisch bekam. Ich war auch ein bisschen enttäuscht, da in dem Buch nur die Bauchpilzkapitel in dem Buch herausragend sind (immer noch!!); der Rest ist ziemlich fehlerbehaftet und veraltet.Die FN ist aber wirklich verdammt gut. Ich hoffe auch auf eine neue Auflage; mit hoffentlich mehr Inocyben und Cortinarien drin.

Hallo Stefan,
Du verstehst es einen zu motivieren


Ich habe vor einigen Wochen A.Gminder zu einer Neuauflage der FN befragt. Seiner Einschätzung nach ist diese leider in weite Ferne gerückt. Die Autoren der FN haben sich heillos zerstritten und einer der Autoren hat gar seine Schlüssel zurück gezogen (d.h. sie dürfen nicht mehr veröffentlicht werden).

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Hallo,
ich suche folgende (leider reichlich vergriffenen) Bücher:
- Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd.2
- Funga Nordica (gern die 2. Auflage)
ich weiß um die nicht allzu große Wahrscheinlichkeit dass jemand diese Bücher abgeben mag, aber ich wollte nichts unversucht lassen. :shy: Wenn jemand eines dieser Bücher verkaufen mag oder Verkaufsofferten entdeckt würde ich mich sehr über eine PN freuen!
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[..] Chorknabe /Thomas aus Jena, liest bestimmt mit.....oder Thomas?Ich lese mit
Zur Zeit habe ich gerade viele andere Freizeitaktivitäten (mein User-Name ist Programm..), daher fällt es mir schwer jetzt sofort eine Zusage zu geben. Aber ich habe große Lust auf ein Treffen und könnte im Laufe der kommenden Woche etwas definitives sagen. Wenn ich dabei wäre dann wäre ich mit allem bisher geplanten sehr einverstanden! -
Es gibt Neuigkeiten.
Ich habe Andreas Gminder befragt (ich war erst vor 2 Wochen bei ihm im Kurs), er kennt außerdem den Jenaer Forst wie seine Westentasche. Seiner Einschätzung nach habe ich da Hygrophorus penarioides gefunden. Ein entscheidendes Merkmal zur Unterscheidung von H. fagi bzw. H. penarius ist der süßliche Geruch (der allerdings eher indifferent beschrieben wird). Die Art wurde erst 2007, nicht zuletzt dank DNA Analysen, neu beschrieben. Wieder was gelernt 
mycobank.org - Hygrophorus penarioides Jacobsson & E. Larss. sp. nov. Fig. 2
