Beiträge von Chorknabe

    Hallo Dodo,


    hier meine bescheidenen Bestimmungsversuche:


    1) Was spricht gegen den Butterpilz?


    2) Auf Holz gewachsen? Sieht für mich aus wie der Purpurfilzige Holzritterling.


    3) Ich denke an einen Egerlingsschirmling: schaut aus wie ein Champi aber hat weiße Lamellen. Wenn er mitten im Stadtgebiet wuchs dann werfe ich mal den Rosablättrigen Egerlingsschirmling in den Raum.


    4) Der büschelige Wuchs lässt mich an den Braunen Büschelrasling denken. Allerdings kenne ich den mit deutlich dunklerer Hutfarbe..


    Der Flockebstielige wäre essbar, aber im Netz natürlich keine Freigabe.
    Roh (aber wer isst den schon roh) ist er wohl giftig. Mit Alkohol soll es gelegentlich Unverträglichkeiten geben. Verwechslungen sind mit anderen "dicken" Röhrlingsarten möglich. Da wäre zuerst mal der Satanspilz zu nennen. Der wäre giftig - aber nicht tötlich. Der Netzstielige Hexenröhrling wäre sehr ähnlich, hat aber ein rotes Netz am Stiel und keine rote Flocken. Wäre essbar mit den selben Vorbehalten wie bei Deinem Pilz. Andere ähnliche Arten sind selten und bei den Röhrlingen gibt es eigentlich keine echt gefährlichen Burschen.


    Hallo Manfred,


    die Diskussion zur Kombination vom Netzstieligen Hexenröhrling mit Alkohol umschiffe ich jetzt mal (die Wissenslage dazu ist schlicht als unklar zu bezeichnen). Aber das der Flockenstielige Hexenröhrling mit Alkohol zu Unbverträglichkeiten führen soll wäre mir absolut neu. Mir ist (vom Roh-Verzehr mal abgesehen) keine Einschränkungen bezüglich des Speisewerts diese Art bekannt. Woher hast Du Deine Informationen?


    P.S.: Ich meine ebenfalls ein Stielnetz zu erkennen ´. Die Bilder sugerieren außerdem dass der Pilz beim Spaziergang mit Kinderwagen in der Nähe einer Straße gefunden wurde. Dieser Standort passt zum anspruchslosen "Netzhexe" sehr viel besser als zu "Flockenhexe".


    @ Roflex: Schneide den Pilz mal durch und Du wirst dein "blaues Wunder" erleben! Immer wieder spannend das zu beobachten ;)


    Kibby könnte ich hier noch ergänzen, das gefällt mir recht gut.


    Den Kibby habe ich auch und ich mag den Schlüssel wegen seines logischen Aufbaus. ABER: ich habe schon häufig damit Täublinge geschlüsselt und mich sehr viel häufiger hoffnungslos verlaufen als dass ich zu einem (korrekten) Ziel gekommen wäre. Ich benutzte das Buch noch immer gern - aber ich habe mittlerweile deutlich weniger Vetrauen in den Schlüssel.


    Ich meinte damit den Zitronenblättrigen Täubling, Russula Sardonia.
    Den anderen hatte ich anfangs schon aus der Wahl nehmen können.


    Warum hast Du den anderen (also Russula queletii) schon anfangs aus der Wahl nehmen können? R. sardonia hat jung ungewöhnlich gelbe Lamellen, das ist ist sehr auffällig und sollte direkt nach dem abernten aufgefallen sein. Beim R.sardonia wird die gelbe Lamellenfarbe nicht durch das Spp geprägt sondern durch die Lamellen selbst.


    [..] ..während die Säufernase bei mir noch die Frage aufwirft ob die tatsächlich erst nach drei Tagen gelb an den Lamellen werden sollte. Ich hätte erwartet bei dem stets gelbe Lamellen vorzufinden.


    Bringst Du hier gared etwas durcheinander? Es gibt zwei "Säufernasen" auf die man ausgesprochen häufig trifft:

    • Stachelbeertäubling - bei Fichte, weiße Lamellen, Stachelbeergeruch (für mich einfach nur stark obstiger Geruch)
    • Zitronenblättriger Täubling - bei Kiefer, auffallend gelbe Lamellen die im Alter heller werden wegen Spp


    In unseren (Nadel-)Wäldern gehören diese beiden Arten neben dem Ockertäubling zu den häufigsten Täublingen überhaupt (mit weitem Abstand).


    Also wenn das so richtig dunkel war, dann dürfte es ja kaum eine Lepista sein. Die haben zwar auch irgendwie gefärbtes Sporenpulver, aber ja nur blass.
    Also ein ganz helles ocker, helles cremerosa oder blassviolett.


    Hallo Pablo,


    da der Fruchtkörper nur wenige Sporen abgegeben hat war der Spp-Abdruck nicht wirklich gut zu bewerten. Man konnte aber klar sehen dass es in eine rosaliche Richtung geht - viel mehr leider aber nicht. Der Mehlgeruch stellte sich erst nach dem Längsschnitt ein; beim intakten Fruchtkörper konnte ich ihn nicht wahrnehmen.


    [..] Sogar Rotwein wird von einigen Menschen schlecht vertragen. Und manche vertragen gar keine Pilze, nicht mal Steinpilze. Ich glaube dass jeder soll da ein bisschen Detektiv spielen und rausfinden ob man bestimmte Lebensmittel verträgt oder nicht.


    Hier sind wir wieder bei einem Dilemma welches wohl jeder hat der Einsteigern die Welt der Pilze näher bringen möchte. Einerseits möchte man niemanden verschrecken und keine Angst vor Pilzen verbreiten, die bei einigen wenigen) Menschen zu Unverträglichkeiten führen. Andererseits muss man aber die Menschen darüber aufklären damit sie selbst entscheiden können ob sie den Versuch wagen wollen bzw. keine Panik bekommen wenn's im Bauch rumort. Im Zweifelsfall sind die Autoren wohl eher vorsichtiger - und das ist auch gut so.

    Ich schreibe schon seit vielen Jahren in vielen Internet-Foren mit und war davor in diversen (den Gott-hab-sie-selig) Newsgroups unterwegs. Ich habe also schon viele Diskussionsplattformen aktiv erlebt und dort unzählbare Stunden lesend wie schreibend zugebracht. Ich habe Plattformen erlebt in denen der Gründer diktatorisch herrschte; Plattformen wo ein Amdin-team sehr kleinkariert werkelte und Plattformen wo es an Administration ziemlich oder völlig mangelte. Welches Maß an Administration sinnvoll ist meiner Erfahrung nach sehr von der Größe des Forums, den dort besprochenen Themen und der Zusammensetzung der Forenten abhängig - es gibt also scheinbar kein Patentrezept.


    Der Ton und die Art der Administration hier in diesem Forum erscheint mir persönlich sehr angemessen und mit Augenmaß geführt. Insgesamt herrscht hier wie ich finde eine sehr angenehme Atmosphäre - was sich nicht nur an den vielen hochwertigen Beiträgen zeigt sondern auch an den vielen kleinen wie großen Treffen von Forumsmitgliedern. Ich bin hier gern unterwegs und weiß dies sehr zu schätzen. Ich kann mich daher zusammenfassend nur bei den Admins für ihre Arbeit bedanken und sie für Ihre m.M.n. gute Administration beglückwünschen.


    Den erwähnten offiziellen Text habe ich gestern mit großer innerer Zustimmung gelesen und finde ihn ungewöhnlich ausführlich ausgeführt und hervorragend formuliert.


    Stimmt in der Sache! Trotzdem ist die Diskussion um den Speisewert des Kahlen Kremplings in gewissen Kreisen immer noch akut. Ich kenne genug Leute, die den auch heute noch essen. Allen voran Russen und Russlanddeutsche.
    Der eine verträgt ihn, der andere stirbt halt davon. Manchmal hat man halt Pech...


    Die Diskussion "..aber ich habe den schon immer gegessen und ich lebe noch!" ist vermutlich so alt wie die Pilzberatung selbst :( Letzten Endes kann man die Menschen nur aufklären, nicht aber belehren.. :haue:


    Ich habe gelesen, dass die "giftigen" Inhaltstoffe in der Huthaut sind. Wenn man sie abzieht, minimiert man doch das Risiko von Unverträglichkeitreaktionen. Wir werden sie weitersammeln und die Huthaut vorm Zubereiten abziehen, weil wir sie gut vertragen haben, aber wenn man in einem aktuellen Pilzbuch einen Totenkopf neben dem Pilz sieht, verunsichert mich das doch etwas. Unser 6-jähriger hat von den Butterpilzen jedenfalls nichts bekommen...


    Die Huthaut sollte man vor allem im Wald abziehen weil die Pilze dann nicht mehr jede Menge Dreck anziehen und man das Sammelgut recht sauber nach Hause bekommt ;) Das in der Huthaut besonders unbekömmliche Stoffe enthaltensein sollen liest man öfter - ob das wirklich der Fall ist weiß ich jedoch nicht.



    Der Butterpilz steht im Verdacht das Paxillus-Syndrom auszulösen. Noch immer scheiden sich die Geister, wenn es um den Genuss Kahler Kremplinge geht, vom Butterpilz mal ganz zu schweigen.


    Hallo Harald,


    der Kahle Krempling wird von der DGFM eindeutig als Giftpilz deklariert und sollte auch so behandelt werden. Beim Butterpilz gibt es meines Wissens nach noch keine Aussage dazu, wohl aber die Bewertung als Pilz mit diskussionswürdigem Speisewert.


    Grund: es wurde beobachtet, dass nach Verzehr bei einigen Menschen Unverträglichkeitsreaktionen auftraten.


    Hallo Carmen,


    um es nochmal konkret zu formulieren: wenn ihr den Butterpilz gut vertragt dann sammelt und esst ihn weiterhin. Wenn ihr aber Gäste einladet solltet ihr auf das Kredenzen dieser Pilze verzichten. Die erwähnten Unverträglichkeitsreaktionen sind meist Durchfall und dergleichen - also nichts dramatisches aber dennoch etwas auf das man getrost verzichten kann. ;)


    Strike!
    Aber jetzt kommt das Mikroskop. Vermutlich kann man Tellerlinge von Rötelritterlingen anhand der Sporen unterscheiden, aber halt mit dem berühmten "M". Naja, vielleicht noch an was anderem: Rötelritterlinge pflegen nicht mehlig-gurkig zu riechen, Tellerlinge dagegen können das schon mal.


    Dann wird es wohl bei diesen losen Ideen bleiben. :-/ Dennoch schön so weit gekommen zu sein.


    Pilz1:
    Erinnerte mich spontan an einen Ritterling, Spp. ist aber braun mit Tendenz ins graubraune und weniger rostbraun (es kann aber auch rostbraun sein, leider kam nicht viel Spp über Nacht raus). Geruch extrem auffällig, widerlich beißend, erinnert mich an Raubtierhaus im Zoo. Geschmack habe ich mir verkniffen. Hot und Stiel braun und grob schuppig. Die Stielspitze weist einen auffälligen rosalichen Farbring direkt unterm Lamellenansatz auf. Bei der Sporenpulver-Farbe grau-braun sind wir bei den Risspilzen oder Fälblingen? Ich würde dann eher Richtung Risspilz tendieren, dann verließen sie mich aber.. Ich hatte gehöfft dass der extreme Geruch eine Bestimmung erleichtert - scheinbar leider doch nicht.


    Es gibt ein Update! Am Wochenende hatte ich bei der Landespilzausstellung Thüringen ein Haha-Erlebnis. An der "Geruchs-Theke" gab es neben den Klassikern wie Maggi-Milchling, Kokosflocken-Milchling, Knoblauch-Schwindling., Gurkenschnitzling etc. auf einen Birnenrisspilz (Inocybe fraudans). Ich habe mal daran geschnuppert - und wusste sofort dass ich den gleichen Geruch vor mir habe wie letztes Jahr bei diesem obigen Fund! Auch optisch sah der Pilz meinem Fund sehr ähnlich: kegeliger Hut, grob-schuppige zerfledderte Huthaut, die Farben passen ebenso.


    Was dieser Geruch mit Birne zu tun haben soll ist meiner Nase völlig unverständlich. Manche riechen hier etwas Obstler-artiges - für mich riecht der Pilz einfach nur säuerlich stechend mit leichter Tendenz zu Amoniak - ergo: pissig. Ich weiß nicht was ihr für Obst esst, aber die Birnen die ICH esse riechen und schmecken anders. :cool:


    Egal - es war ein toller Moment einen vor einem Jahr gefundenen unbekannten Pilz nachträglich einsortiert zu bekommen. Zumal der Geruch so einmal und einprägsam ist dass ich ihn jetzt wohl immer erkennen werde.


    Hallo,
    Leucopaxillus gentianus lag gestern in Ilmenau mit 5 ausgewachsenen Exemplaren auf dem Ausstellungstisch, das ist makroskopisch ein ganz anderer Pilz. Wenn das Sporenpulver rosa sein sollte, kommt die Gattung Tellerling (Rhodocybe) in Betracht. Herablaufende Lamellen, Bereifte Hutoberfläche und Mehlgeruch im Anschnitt sind alles Merkmale dieser Gattung. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass man bei Nr. 2 ohne Mikroskop-Einsatz bestimmungstechnisch zurande kommt.


    Update Spp-Abdruck: dem Fruchkörper war nur sehr widerwillig etwas Spp abzutrotzen, aber das Wenige hat genügt um zu erkennen dass es in Richtung (fleisch)rosa geht. Trichterlinge etc. sind also raus und wir sind bei Rötelritterlingen, Tellerlingen, ...?

    Bezüglich einiger Funde hat sich nun etwas mehr Klarheit ergeben. Leider konnten meine Funde nicht im detail bestimmt werden - auf der Pilzausstellung waren die experten schlicht zu sehr damit beschäftigt Funde zu sortieren bzw. auszulegen. Dennoch möchte ich die neuen Erkenntnisse gern hier teilen:



    6) bzw. 9)
    Hier wurde häufiger der Bittere Schleimkopf (Cortinarius infractus) als Hypothese geäußert. Eine allerletzte Gewissheit ist leider nicht gegeben.


    7)
    Von mehreren Sachverständigen wurde der Messing-Klumpfuß (Cortinarius elegantior) in den Raum geworfen. Auch das ist nur als Arbeitshypothese zu verstehen - für eine genauere Beschäftigung war keine Zeit. Ein Test mit KOH wurde gemacht - das Fleisch rötete damit nicht. Was auch immer das jetzt für die Bestimmung bedeutet ;)


    15)
    Der Geruch entwickelte sich gerade unter Luftabschluss doch sehr schnell sehr eindeutig: ekelhaft stechend, fast pissig, ein wenig in Richtung Schwefelritterling gehend. Damit wäre der Lästige Ritterling wohl sehr wahrscheinlich.


    20)
    Hier wagte sich niemand heran. Dieser Pilz muss also leider unbestimmt bleiben. Ich tröste mich mit der Aussage dass Telamonien eine sehr schierige Untergattung ist.


    23)
    Dieser Pilz hat bei den Pilzlern in Ilmenau Interesse erzeugt :) Zunächst wurde bei schnellem Draufschauen der Tigerritterlings als Idee geäußert - bis jemand mit guten Augen ein sichtbares Röten am Hutrand bzw. an der häufig betastetem Stielbasis auffiel. Es geht also eher in die Richtung Tricholoma orirubens. Was hier aber nicht ganz passt ist der Standort: T. orirubens soll eher bei Nadelbäumen zu finden sein - bei mir stand er aber in einem Buchenwald, vereinzelt durchmischt mit Hainbuchen und Eichen. Da es aber in der Gegend auch immer mal wieder Kiefern gibt kann ich deren Vorkommen am Fundort nicht kategroisch ausschließen. Ein Schnittbild wurde unterlassen - der Pilz sollte ja noch ausgestellt werden.


    [..]
    Also, enttäuschend ist der Herbst bei uns nicht. Thomas (Chorknabe) kann das bestätigen, er kommt ja auch aus meiner Stadt.


    Dem kann ich noch einmal beipflichten; die letzten beiden Woche waren hier in und um Jena wirklich großartig. :thumbup: Übrigens schöne Funde; so macht das Pilze suchen doch Spaß :)

    Hallo,


    hier noch ein Bild vom Saal in dem die Ausstellung statt fand. Es sieht sehr leer aus - was daran liegt dass das Bild quasi nach Feierabend entstanden ist. Die Ausstellung war den gesamten Samstag über sehr gut gefüllt; das Interesse war groß.



    Die Schnüffeltheke war klasse; viele Besucher waren überrascht an einem Pilz zu schnuppern und Kokos zu riechen :)


    Übrigens hat der Besuch der Festhalle nostalgische Gefühle bei mir ausgelöst: ich habe in Ilmenau studiert und hier in der Festhalle nicht nur die eine oder andere Party "erlebt". Eine Zeit lang gab es an der Technischen Universität ein Mangel an Hörsäalen; daher fanden Vorlesungen und sogar Prüfungen in der Festhalle statt..

    Diesen "Kollegen" fand ich im Mischwald an einem Baumstumpf. Der zähe Fruchkörper besitzt einen kurzen aber stämmigen Stiel. Die Baumart war für mich nicht zu erkennen, allerdings standen in unmittelbarer Nähe nur Fichten und Kiefern; ich gehe von Fichte aus). Die Oberfläche ist auffallend glatt und wirkt wie lackiert - daher kam mir sofort ein Lackporling in den Sinn. Nach etwas Recherche bin ich auf den Glänzenden Lackporling gekommen. Könnt ihr das bestätigen?




    P.S.: Ich habe gelesen dass diese Art als Heilpilz genutzt wird. Habt ihr damit irgendwelche praktischen Erfahrungen gemacht?


    ist nur so ne Idee, aber als erstes musste ich bei dem Fruchtkörper an alte L. helvus (Maggipilz) denken. Riecht denn dein Fund nach Maggi?


    Ich bin da bei Stefan, der Fruchtkörper wirkt auf mich wie ein völlig vertrockneter Milchling. Wenns der Maggi-Pilz ist dann ließe sich das aber auch in diesem Zustand durch einen Geruchstest herausfinden ;)

    Danke Euch Beiden für Eure Einschätzungen. Wenn der Spp-Abdruck morgen durch ist mache ich mal eine Geschmacksprobe. Tellerlinge ist einer der Gattung die ich noch gar nicht auf dem Radar habe - was auch erklären würde wieso ich diesen Pilz so gar nicht einsortiert bekomme.


    Zum Büschelrasling: ich will den in der Tat mal probieren. Ob ich das bei diesem Fund mache oder später mal wenn ich mir sicherer bin (oder ein erfahrenerer PSV mal drüber geschaut hat ist eine andere Sache). Soll ja ein sehr guter Speisepilz sein, insofern ist das für mich absolut interessant.


    Heute haben wir übrigens zum ersten mal Lepista nuda verkostet: wir fanden ihn im Reingericht lecker - und werden ihn in Zukunft häufiger mitnehmen.

    Ein Sonntägliches Hallo in die Runde,


    heute war mal wieder Speisepilze-Zeit und wir sind auf Buntsandstein im Mischwald mit vornehmlich Kiefer, Fichte, Lärche, Eiche und Birke unterwegs gewesen. Neben vielen Bekannten Arten wuchs aber auch einiges was ich nicht recht einsortieren konnte.


    1) Gefunden in einem Weg, bei Laubbäumen (Buche). Ich bin mir schon sehr sicher dass es eigentlich nur der Braune Büschelrasling sein kann - aber es würde mir helfen wenn ihr auch mal einen Blick drauf werft :) Ich will den Pilz einfach besser kennen lernen. Geruch war übrigens unspezifisch aber angenehm pilzig, vielleicht sogar leicht würzig.






    2) Hier stehe ich gerade völlig im Dunkeln. Gefunden im Mischwald, hauptsächlich Fichte, Kiefer und Lärche am Standort. Geruch erst unspezifisch, im Schnitt aber mehling. Geschmack nicht probiert. Ich habe noch nicht einmal eine konkrete Idee für eine Gattung - am ehesten würde ich den Pilz Richtung Lepista oder Clitocybe sortieren wollen. Spp-Abdruck ist in Arbeit.




    3) Kleiner brauner Pilz mit deutlichem Trichterlings-Habitus; stand in Massen zwischen den Nadelbäumen. Geruch unspezifisch, Geschmack nicht probiert. Ich komme mit meinen Büchern auf den Fuchsigen Rötelritterling (Lepista flaccida). Liege ich hier richtig?





    A.Gminder hat mal sehr schön und treffend gesagt: In Jena sind die Wälder entweder völlig vertrocknet und man findet keinen einzigen Pilz - oder aber sie stehen voll mit Pilzen. Den ersteren Zustand habe ich schon häufig schmerzvoll erfahren müssen und viele male betrübten Gesichts den Pilzkorb völlig umsonst stundenlang durch die Wälder geschleppt. Aber es gibt auch die Zeiten wo es eine wahre Pracht ist hier in den Wald zu gehen. Heute war einer von diesen Tagen. :cool:


    Ziel der Exkursion war neben der allgemeinen Pilz-Pirsch auch das Sammeln für die Landespilzausstellung Thüringen welche dieses Wochenende in Ilmenau stattfindet. Daher habe ich alle Funde möglichst behutsam und komplett aus der erde/Holz geschnippelt, die Fruchtkörper aber sonst in Ruhe gelassen. Schnittbilder gibt es heute daher keine. Aber das macht nichts, kommt freut Euch einfach (mit mir gemeinsam) über viele schöne Funde, nicht wenige davon Erstfunde bzw. aus der Rubrik Bestimmlinge.



    1) Büschelig am Baum mit unbestimmtem Geruch. Von unten erinnern sie mich an Fälblinge.





    2) Samtfußrüblinge




    3) Da die Fruchtkörper so extrem ausgeblichen sind vermute ich hier den Blauen Träuschling. Standort direkt am Weg würde auch passen.





    4) Ein Ritterling, vielleicht sogar Erdritterling. Interessant fand ich die mutmaßlichen Reste einer Cortina. Könnten aber natürlich auch einfach nur Spinnenweben gewesen sein ;)





    5) Noch ein Ritterling - wieder Erdritterling? Die Hutoberfläche sah anders aus - und die Faßstellen an der Unterseite waren intensiv gelb gefärbt. Ein Hinweis?





    6) Jetzt wird es spannend - und sehr wage was die Bestimmung angeht. Ich werfe mal den Begriff Klumpfuß / Dickfuß in den Raum und überlasse dezent den Experten die wilden Mutmaßungen. Egal, schön schaut er aus, oder? Begleitbäume übrigens Eiche.






    7) Gleich darauf stolperte ich über den nächsten Schleierling - vermutlich ein Schleimkopf. Ebenfalls bei Eiche.






    8) Ebenfalls ein mutmaßlicher Schleierling bei Eiche; dieses mal tippe ich auf Telamonie. Mit der auffälligen Bereifung des Hutrandes vielleicht leichter zu bestimmen?





    9) Erneut ein Klumpfuß/Schleimkopf (der Hut war übrigens nicht schleimig), wiederum an Eiche. Der gleiche wie 6) ?





    10) Zwei weitere Schleierlings-Bilder - einfach weil diese Pilze wirklich schön anzuschauen sind





    11) Hier bin ich überfragt. Ich vermute dass es Richtung Helmling geht? Die Pilze wuchsen dicht gedrängt aber nicht büschelig.




    12) Ein mutmaßlicher Helmling auf Totholz. Sehr kräftiger Fruchkörper, der Stiel sehr auffällig gerillt. Kann das ein Rillstieliger Helmling sein (die kenne ich sehr viel filigraner)?





    13) Hier war ich überrascht. Meiner Meinung anch ganz klar ein Schleimkopf. Dass ich den im Laubwald bei Eiche finde hätte ich nicht erwartet. Die Funde beim Pilzkurs waren immer im Nadelwald.






    14) Ganz ehrlich: völlige Ratlosigkeit. Ich vermute einen Weißsporer?






    15) Hier ein weiterer mutmaßlicher Ritterling. Geruch leicht nach Mehl aber auch etwas unangenehm stechend.





    16) Meine erste Nebelkappe dieses Jahr. Es wird Spätherbst :(




    17) Tausendmal gezeigt und immer noch nicht satt gesehen: der Spechttintling




    18) Den berindeten Seitling erkenne ich mittlerweile schon ganz gut





    19) Bei diesem Fund habe ich wirklich laut gejauchzt. Für mein Auge ganz klar Möchsköpfe. Erstfund!!! :thumbup:




    20) Ich würde diese Pilze hier als büschelig wachsende Gürtelfüße bezeichnen.





    21) Hier war ich zunächst ratlos. Hüte mit dieser Farbe und büscheligem Wachstum hab ich noch nicht gesehen. Beim Blick auf die Stiele ahnte ich aber etwas: junge Spindelige Rüblinge? Der Geruch würde passen..





    22) Wieder ein Schleierling.





    23) Ein Ritterling mit einer sehr auffälligen Hutbeschuppung. Habe ich so noch nicht gesehen. Könnte es vielleicht sogar ein Tigerritterling sein? Geruch übrigens ganz leicht nach Mehl.





    24) Ein einzelner Steinpilz ehrenhalber durfte nicht fehlen.




    25) Ein Champignon ohne Anisgeruch der im Anschnitt rötet. Bei Eiche.





    26) zum Schluss noch ein düsteres Bild von vermutenden Gemeinen Erdritterlingen. Brav bei Kiefer. Geruch schwach mehling.





    Wie ihr seht ist es über meine begeisterte Pilzrunde dunkel geworden. So stapfte ich nicht nur mit vollem Korb bzw. voller Spoeicherkarte sondern auch voller Freude aus dem Wald. Am Waldrand gab es noch einen hübschen Ausblick von oben auf Jena:



    Das war sie, meine "kleine" Exkursion :) Was gab es sonst noch zu sehen:

    • Knolliger Schleierritterling
    • Rosa Rettichhelmling
    • ein alkahlischer Helmling (mit kräftigem chlorigem Geruch und stark gerieftem grauem Hut
    • diverse Schirmlings-Arten
    • Kuhröhrling
    • Krönchenträuschling
    • Rosablättriger Helmling
    • ein alter nicht mehr sehr ansehlicher Wolliger Scheidling
    • Anis-Chamignons
    • viele wässrig-weiße Trichterlinge
    • Schleimiger Wurzelrübling
    • und und und...


    LG, der Thomas