Glück auf Kameraden
Damit Jörg nicht der einzige ist, der hier Pilze postet, habe ich euch mal die letzten Monate bei mir zusammengefasst und da die Morchelsaison durch ist, besteht auch keine Gefahr mehr, das sie mir jemand vor der Nase wegschnappt
Im März fanden wir gleich in meiner Nähe ein neues und sehr vielversprechendes Habitat, so eine Art kleiner Auwald. Dort gab es Kelchbecherlinge
Außerdem freuten wir uns riesig über einige Funde des Fichtenzapfen-Stromabecherlings:
Auf einer nahegelegenen Halde wächst eine Flechte und ich wollte wissen, was das ist. Es handelt sich um Isländisch Moos. Es wächst dort flächendeckend!
Auch die Anemonen-Becherlinge kamen an bekannter Stelle wieder in großer Zahl:
Und den glänzenden Schwarzborstling konnten wir auf einer der Frühlingsexkursionen im Vogtland finden. Er ist dort eher häufig:
Im April kam so langsam die Zeit der Lorcheln und Morcheln. Trotz anhaltender Trockenheit hatte das ehemalige Braunkohle-Abbaugebiet um Leipzig wohl noch am meisten Regen abbekommen und wir konnten einige schöne Touren und Funde machen. Wenn auch die Gesamtzahl der Pilze im Vergleich zu vergangenen Jahren eher gering aussfiel, gab es doch Ausreißer. Die Zipfellorcheln hatten ein unglaublich gutes Jahr! Habe dort noch die so viele und so große Exemplare gesehen
Auch die Laubwald-Riesenlorchel tauchte auf. Ob das jetzt gigas oder ticiniana ist, kann ich leider nicht sagen:
Natürlich gab es auch die begehrten böhmischen Verpeln
Wenige Wochen später auch die Fingerhüte passend dazu:
Riesige Becherlinge im Auwald, die aber unbestimmt blieben:
Auch die schwarzweiße Becherlorchel war da, wenn auch nur wenige angetrocknete Exemplare:
Ein schöner Fund ist auch der Grünspan-Becherlinge, der um diese Jahreszeit leider noch nicht fruktifiziert:
Von den Speisemorcheln haben wir wenigstens eine Handvoll fürs obligatorische Foto gefunden
Ein ganz besonderer Perser (und für mich bis dato völlig unbekannt) ist der beschleierte Pappel-Seitling
Dann ging es bei uns so langsam in die Spitzmorchel-Zeit. Also rauf ins Gebirge und Holzlagerplätze suchen. Die typischen Stellen:
Leider fiel auch diese Ernte knapper aus, als erwartet. Aber es fiel auf, das wir offensichtlich unterschiedliche Spitzmorcheln haben, und so habe ich fleißig Proben für eine Sequenzierung gesammelt. Der Einfachkeit halber stelle ich die Fotos nacheinander rein, abér ihr seht schon, das man da sichtbare Unterschiede hat:
Typisch für diese Zeit sind auch die Scheibenlorcheln auf Nadelholz-Stümpfen. Die gab es auch zahlreich:
Und natürlich die Giftlorcheln, die aber dieses Jahr in Anzahl den letzten Jahren gegenüber ebenfalls nachstanden:
Völlig perplex waren wir, als wir einen Tip für Fingerhut-Verpeln bekamen. Auf einem Holzlagerplatz auf ca 900m Höhe und in der völligen Fichten-Monokultur standen plötzlich 70 Fingerhüte auf wenigen Quadratmetern
Zwei Wochen später fand ich bei mir auf einem Holzlagerplatz ebenfalls 4 Stück. Dieser Platz liegt auf einer Bergkuppe zwischen Wiesen. Weit und breit kein Baum (abgesehen von dem gestapelten Holz) und auch nur Granit-Schotter (der keinen Kalk enthält).
Ein Perser, wenn auch kein besonderer, war für mich der Frühjahrs-Weichritterling. Denn hatte ich einfach noch nie:
Immer wieder herrlich: der Ohrlöffel-Stacheling
Weiter gehts im Teil 2….