Hallo Phyto-Interessierte,
habe bei einigen Garten-Inspektionen auch einen Befall an Anemone ranunculoides gefunden. Zunächst schien alles klar, aber unter dem Mikro fand ich dann Überraschendes.
Zunächst mal hier die befallene Population:
Blätter erkennbar ausgeblichen mit abgestorbenen Bereichen:
Unterseits der Blätter dann stellenweise ein weißlicher Rasen.
Soweit alles klar, also ein falscher Mehltau, an Anemone ranunculoides dann entsprechend Plasmoverna anemones-ranunculoides. In der Nähe standen auch einige Gruppen Anemone nemorosa, die waren gesund, klar, erklärt sich, wenn jede der Anemonen ihre eigene Plasmoverna hat, dass der dann nicht auf die andere Art überspringt.
Unter dem Mikro dann spärlich die dickstieligen, apikal verzweigten Konidienträger und einige Konidien. Sicherlich hat denen der Transport bei 28 Grad nicht so gefallen, vielleicht bekomme ich in feuchter Kammer nochmal vitalere Konidien. Aber gut, bis hierhin immer noch alles klar.
Aber dann geht's los, bevor ich nämlich die Strukturen der Plasmoverna so fand, waren stellenweise in den Blättern eingewachsene, runde Strukturen erkennbar. Die sehen aus wie die ascogenen Zellen bei Protomyces, aber an Anemone fand ich im Netz nichts dergleichen. Vielleicht wird man im Klenke und Scholler schlauer, den hab ich (noch) nicht, steht aber auf der Bestellliste.
Dass ein falscher Mehltau sowas bilden könnte wäre mir neu, was anderes fand ich an dem Substrat nicht bei sämtlicher Recherche bisher.
So sehen die Strukturen aus, ca. 32 - 57 µm im Durchmesser:
Hat da jemand eine Idee dazu?
Viele Grüße
Matthias