Hallo,
vor ein paar Tagen konnte ich endlich mal wieder auf Exkursion gehen.
Der Frost war vorbei, es war ein paar Tage recht warm.
Ziel waren Haselkätzchen-Becherlinge und Octospora, also keine Sensationsfunde. Und wenn es etwas für die Pfanne gibt, auch das.
Im Zielgebiet steuerte ich hoffnungsvoll mir bekannte Sto vom Gemeinen Samtfußrübling, Flammulina velutipes, an.
Angekommen musste ich feststellen, dass die FK in keinem guten Zustand waren. Die Pilze vertragen Frost und Wiederauftauen. Wenn das jedoch zu oft und zu krass geschieht, dann sind die FK hinüber. Das war an allen Sto so. Schade.
Also weiter zu einem mir bekannten Holunderbusch, welcher an den Ästen über und über mit kugeligen Moospolstern besetzt ist. Ziel war hier Octospora affinis, welche genau in diesen Moospolstern vorkommt.
Auf dem Weg zu dem Holunderbusch bin ich an den ersten Haselsträuchern vorbeigekommen.
Mitten über den Weg, direkt in Augenhöhe ein alter Ast, darauf Hasel-Kleiebecherlinge, Encoelia furfuracea; und auf den Ästen wuchsen noch andere Pilze. Diese Art scheint es dieses Jahr reichlich zu geben, sie waren nicht selten.
Direkt daneben ein paar Polster eines bräunlichen Zitterlings, Phaeotremella. Die Art kann nur mikroskopisch bestimmt werden. (Korrektur nach den Hinweisen von Climbingfreak)
Dann also abtauchen in die Moospolster… Nach wenigen Minuten konnte ich die ersten Octospora finden. Ganz schön klein die Dinger. Die meisten Funde war noch kleiner, sicherlich eben erst am Wachsen.
Das Helle im Bild neben Octospora affinis ist eine kleine Flechte:
Deutlich zu sehen, der störende Wasserfilm:
Hier ist das Moospolster abgetrocknet:
Pause machen. Erst mal Frühstücken und einen Tee trinken.
Dann weiter zu anderen Haselbüschen; hier ist das Gelände offener. Dort konnte ich direkt unter der oberen Laubschicht die ersten Haselkätzchen-Becherlinge finden. Besonders in kleinen Kuhlen sammeln sich die Haselkätzchen. An diesen Stellen wurden die Pilze immer gefunden.
An diesem Sto sind die kleinen Becherlinge nicht selten, sie waren problemlos zu finden. Um herauszufinden, um welche Art es sich genau handelt, hätte ich mikroskopieren müssen, doch leider war dazu die Zeit nicht.
Nachtrag: da die Kätzchen schon sehr zersetzt sind, gehen die Stimmen in Richtung des Erlenkätzchenbecherlings,Ciboria amentacea.
Wieder zu Hause angekommen mussten die Funde bearbeitet werden. Das Photographieren, insbesondere der Octospora affinis, nahm Zeit in Anspruch. Das Moospolster war zu nass. Daher hatte ich über den FK einen störenden Wasserfilm. Die Moospolster mussten also erst einmal austrocknen. Und dann eben den richtigen Zeitpunkt abpassen, nicht das alles vertrocknet ist. Bei den Octospora erkennt man schön den lockeren, bewimperten Becherrand. Die Größe der Octospora gebe ich mit 0,7 – 0,9 mm an. Die Octospora habe ich noch unters Mikroskop gelegt um mir die schönen Sporen zu betrachten. Leider habe ich mein letztes Präparat versaut, es gibt also keine Sporenbilder.
Die kleine Exkursion war sehr schön, das Wetter passte und die angedachten Pilze konnten gefunden werden, was will man mehr.
Ich hoffe ihr hattet etwas Kurzweil beim Lesen,
viele Grüße,
Steffen