Hallo,
für die folgenden Fragen hätte ich gerne eine (am liebsten umfassende) Erläuterung wie diese Fälle in der Praxis gehandhabt würden. Und zwar aus der Sicht eines (frisch gebackenen) PSV ohne Mikroskop.
Ich denke in allen Fällen sollte die Person umgehend einen Arzt kontaktieren und Pilzreste/Erbrochenes ggf. Fotos sichern/bereithalten. Bei der Identifikation der fraglichen Pilze helfen noch wohlmöglich Latenzzeit und Vergiftungssymptome.
Als PSV ist man natürlich nicht automatisch qualifiziert jeden Pilz identifizieren zu können. Zum Beispiel bei dürftiger Datenlage die eine mikroskopische Untersuchung erfordert. So würde ich doch ohne mikroskopische Kenntnisse überhaupt nicht anfangen zu versuchen nach den spezifischen Symptomen/Latenzzeit zu fragen, sondern die anfragende Person direkt an die Giftnotrufzentrale zu verweisen.
"...Ziehen Sie einen geprüften PilzsachverständigenDGfM hinzu." Ja gut - aber besser doch nicht irgendeinen, oder? Es ist eher velorene Zeit wenn man Putzreste vor sich hat, dann aber doch keine Bestimmung vornehmen kann.
[502] Sie als PSV werden von jemandem angerufen, der angibt, zwei Stunden zuvor selbstgesammelte Pilze verzehrt zu haben und nun Magen-Darm-Beschwerden zeigt. Beschreiben Sie Ihre Handlungsweise und geben Sie dabei die Reihenfolge der Handlungen an.
[372] Sie erhalten einen Anruf von einem aufgeregten Pilzsammler, der gerade weiße Lamellenpilze gegessen hat und jetzt vermutet, Knollenblätterpilze zu sich genommen zu haben. Wie gehen Sie vor?
[514] Ein Ratsuchender, der Pilze gegessen hat, meldet sich telefonisch bei Ihnen wegen eines möglichen Pilzvergiftungsfalls. Was raten Sie?
Ich finde diese Fragen noch sehr theoretisch und gleichzeitig ist die Verantwortung in solchen Fällen sehr hoch. Daher freue ich mich über jede gescheite Antwort
Lieben Gruß,
Lukas