Samstagsspaziergang

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.869 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo,


    auf meiner gestrigen Wanderung waren natürlich nicht nur Täublinge zu finden. Es zeigte sich auch manch anderes aus dem Pilzreich.


    Es waren drei Champiarten zu sehen wie den Schafchampignon (Agaricus arvensis),



    einen Stinker, den ich gern Perlhuhnegerling (Agaricus moelleri) nennen möchte, mir da aber nicht sicher bin



    und seinen Bruder, den Karbolegerling (Agaricus xanthodermus).



    Die Gattung Amanita war mit vier Arten vertreten, dem Grauen Wulstling (Amanita excelsa),



    dem Pantherpilz (Amanita pantherina),



    dem Perlpilz (Amanita rubescens)



    und einem der für mich nicht bestimmbaren grauen Scheidenstreiflingen.



    Der erste Steinpilz (Boletus edulis) lief mir über den Weg



    ebenso sein Verwandter, der Sommersteinpilz (Boletus reticulatus).



    Unter Rotbuchen hatten sich einige Schönfußröhrlinge (Caloboletus calopus) versammelt.



    Der hier eigentlich immer als Massenpilz vorkommende Wurzelnde Bitterröhrling (Caloboletus radicans) war nur mit wenigen Einzelexemplaren vertreten.



    Ein paar Babypfifferlinge (Cantharellus cibarius) quälen sich aus dem Moos und hoffen einmal erwachsen zu werden.



    Diese Wiesenbewohner würde ich gern als Wurmförmige Wiesenkeulchen (Clavaria fragilis) bezeichnen.



    Wie gesäht wachsen diese Tintlinge (Coprinellus disseminatus). Der Baumpilz in deren Mitte sagt mir gar nichts.



    Bei diesen Parkbewohnern bin ich wieder einmal überfragt,



    während ich die kleinen Fahlen Röhrlinge (Hemileccinum impolitum) erkannt habe.



    Lang und dünn war auch der Wurzelnde Schleimrübling (Hymenopellis radicata) wieder vorhanden.



    Die Ockerbraunen Trichterlinge (Infundibulicybe gibba) vertrocknen langsam.



    Mit dem Queraderigen Milchling (Lactarius acerrimus) war einer der schärfsten Milchlinge überhaupt zugegen.



    Unter Hainbuchen war häufig der Gebänderte Hainbuchenmilchling (Lactarius circellatus) zu finden,



    während seine Begleiter, der Hainbuchenraufuß (Leccinellum carpini) meistens so aussah.



    Zum Glück fand ich auch noch ein paar hübschere Exemplare.



    Diese Stinkschirmlinge (Lepiota cristata) vertrocknen langsam.



    Die viel größeren Parasole (Macrolepiota procera) hingegen zerfallen schon.



    Ein paar Flockis (Neoboletus erythropus) waren auch zugegen.



    Hier sind noch ein paar Netzhexen zu sehen, von denen es aber nur noch Einzelexemplare gab.



    Zum Schluß zeige ich euch noch einen meiner beiden Fundstellen des Anhängselröhrlings an dem ich wohl kaum noch einmal welche finden werde.



    Ich hoffe, daß Euch mein Querschnitt der Funde gefällt und bedanke mich jetzt schon fürs Mitkommen auf meiner Tour.


    VG Jörg

  • Hi Jörg.


    So langsam bräuchte es wieder Regen, das merkt man.

    Trotzdem schöne Funde.


    Dein Pantherpilz hat mal wieder ein ungewöhnliches Farbspektrum, aber das sind wir ja bei deinen Parkpilzen gewohnt mittlerweile.

    Deine Filzer würde ich wohl als ausgeblasste Hortiboletus rubellus ansehen wollen. Karottenrot ist ja auch am Start.


    Schade um die Fundstelle des Anhängsels, aber drum rum ist ja ein wenig verschont geblieben. Da kann man hoffen, dass sich das Myzel einfach etwas weiter streckt um an anderer Stelle doch nochmal zu fruktifizieren.


    LG,

    Schupfi

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hallo Jörg, eine beneidenswerte Kollektion. Bei mir fehlt es gerade ein bisschen an Regen und es kommt nichts Neues nach.

    Das ist übrigens kein Baumpilz zwischen den Tintlingen. Das ist ein schielender Frosch.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Schupfi,

    Dein Pantherpilz hat mal wieder ein ungewöhnliches Farbspektrum

    so ungewöhlich finde ich es nicht. Ich werde eher stutzig, wenn der einmal etwas anders aussieht. Ich kenne die nicht anders.

    Den Blutroten kenne ich eigentlich nicht mit solch einer kräftigen Statur, daher meine Verunsicherung. Ob das mit dem Anhängselröhrling wieder etwas wird muss die Zukunft zeigen. Der wuchs immer nur in einem sehr kleinen Areal.



    Sonst nirgends.


    Hallo Claudia,

    Bei mir fehlt es gerade ein bisschen an Regen und es kommt nichts Neues nach.

    Bei mir sind heute nachmittags ca. 5l /m ² heruntergekommen. Das sollte zumindest für meine Parkanlagen reichen, die ja noch ziemlich feucht waren.

    Das ist ein schielender Frosch

    Zumindest hat der keine Geräusche von sich gegeben. Vielleicht ist es ja der legenäre Weiße Froschporling, der hin und wieder gesehen aber noch nie beschrieben wurde.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Tach!


    Deine Filzröhrlinge kommen mir allerdings auch etwas komisch vor, Jörg.
    Ich denke nicht, daß das Blutrote sind. Klar kann bei denen die Statur bei entsprechenden Wuchsbedingungen auch mal stämmiger ausfallen, aber vom Gesamtbild her passt es nicht recht, auch mit der stark längsfaserigen Stieloberfläche und den Farben der Huthaut - wobei ich da jetzt nur die beiden jüngeren Fruchtkröper beurteile. Oder ist das der selbe Fruchtkörper, also der umgedrehte auf dem ersten Bild und der Aufgeschnittete?
    Das würde für mich makroskopisch fast nach bubalinus aussehen, aber im Schnittbild sind mir da eigentlich viel zu viele karottenpünktchen in der Stielbasis.
    Darum vermutlich einfach eine etwas abweichende Ausprägung von Hortiboletus engelii (/communis), mit zu stark blauenden fruchtkörpern und relativ viel rotem Pigment.


    Ich denke, die Anhängsel kommen wieder. Das Mycel reciht ja weit und tief in den Erdboden, und solange die Mykorrhiza intakt bleibt, kann sich das regenerieren. Wird aber eventuell ein paar Jahre dauern, bis die den "neuen" Boden durchwachsen haben und dort Fruchtkörper bilden.


    Panther mit abweichenden Farben sehen für mich eher so aus:


    Die oben gezeigten sind dagegen doch ganz normal. :gzwinkern:



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    immer diese Parkröhrlinge, selten paßt bei denen alles zusammen. Deshalb mag ich die nicht bestimmen wollen. Der zerschnittene Fruchtkörper ist übrigens der selbe wie im vorherigen Bild.


    Bei deinen Panthern würde ich auch erst einmal ins Grübeln kommen, zumindest ohne sie herauszunehmen.

    Ich denke, die Anhängsel kommen wieder.

    Dein Wort in Gottes Ohr. Zumindest sind keine Buchen gefällt worden und so könnte das Myzel überlebt haben.


    Mich würde auch deine Meinung über die Champis auf Bild zwei interessieren. Könnten sie zu den "Hühnern" gehören oder sind die zu alt für eine Bestimmung?


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Wenn Champignons nur nicht so schwierig einzuschätzen wären... :gkopfwand:

    Irritierend mag hier anfangs das ganze braune Sporenpulver sein, daß zumindest den unteren Hut großflächig bedeckt.
    Abgesehen davon, scheinen die Schuppen ja (auch in der Hutmitte, wo sie komplett zusammenhängen) gerade mal so hell grau zu sein, stellenweise etwas ockerlich wirkend, was aber wohl ein Gilbungsprozess sein sollte.
    Die Schuppen der Hühner sind regelmäßiger, feiner (zusammenhängende und noch nicht aufgeschuppte Haut in der Hutmitte ausgenommen) und vor allem dunkler (braun bis schwarzbraun oder grauschwarz) also farblich vom Untergrund deutlicher abgesetzt.

    Darum würde ich bei deinem Fund eher an "reguläre" Karbolis denken, die können auch grau aufschuppende Hüte bilden.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    danke für deine Einschätzung. Da muss ich einmal sehen ob am selben Standort ein paar jüngere Exemplare zu finden sind. Dort komme ich ja öfter vorbei.


    VG Jörg

  • Hallo Pablo,


    ich habe heute frische Exemplaren gesichtet.



    Ich bin jetzt auch beim normalen Karboli. Die Hutschuppung der Hühner sieht schon ganz anders aus.


    VG Jörg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jörg!


    In der Tat. :thumbup:
    Auch wenn ich das selten so krass ausgeprägt gesehen habe: Diese in "schülferige" Schuppen aufbrechende, graue bis ockergraue Hutoberfläche passt besser zum "normalen" Karboli. Bei den Hühnern sind die Schuppen wesentlich feiner und regelmäßiger strukturiert.



    LG, Pablo.