Wo Hartholz für Substrat kaufen?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.796 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von rumpel.

  • Ich wohne im Ruhrgebiet und habe alle Baumärkte in einem Umkreis von 100km abgeklappert (B1, Toom, Hornbach, Obi, Hagebaumarkt, Hellweg, Bauhaus und die ganzen kleinen, Sonderposten, usw. haben sowieso nichts). Auf 200km und 300km wiederholen sich die Läden hier einfach nur.


    Toom hatte "Flamenco Hartholzbriketts" (2018). Leider ist es ein Fake. Es riecht stark nach Fichte und die FSC Zertifikate des Herstellers listen auch viele Nadelhölzer auf. Die Charge von 2019 sieht identisch aus, heißt jetzt aber nur noch "Holzbriketts".


    Dann gibt es noch "Hartholzbriketts" von Bauhaus. Allerdings hier scheinbar dasselbe Spiel: Die älteren Verpackungen werben mit "reine Buche", die neueren haben nur noch "Hartholz" im Titel. Denn jedes Holz ist ja irgendwie hart... könnte man vielleicht so behaupten. Kein FSC Zertifikat. Das müsste man also vielleicht mal kochen und einen Geruchstest machen. Allerdings bin ich auch kein Experte was Holzsortengeruch angeht und leider noch nicht mal in der Pilzzucht. Ob es nun tatsächlich Hartholz ist oder nicht ist für mich kaum zu bestimmen.


    Was ich aber aus meinen bisherigen Experimenten nur bestätigen kann ist, dass die Pilze wirklich grottenschlecht auf Nadelholzspänen wachsen. Es dauert viel länger, also auch mehr Kontamination, niedriger Ertrag, es macht keinen Spaß. Bei der Heu/Hartholzmischung aus dem Pilzshop die ich einmal hatte war es ganz anderst.


    Man kann also sagen, dass es keinen in NRW bzw. deutschlandweit gängigen Baumarkt gibt der wirklich Hartholz verkauft, außer *vielleicht* Bauhaus?


    Ich habe auch noch 2 Säcke Sägespäne vom Schreiner, angeblich Hartholz unbehandelt, etc. Ich glaube aber, der hätte mir jede Frage mit "ja" beantwortet damit ich seinen Müll mitnehme und er sich Kosten zur Entsorgung sparen kann. Sonderlich vertrauenswürdig sind so Kleinbetriebe erstrecht nicht.


    Das Problem ist wirklich, dass heutzutage fast ausschließlich Nadelhölzer verarbeitet werden. Denn die meisten Harthölzer sind fast 10x teurer. Es ist zur Luxusware geworden, ähnlich wie es früher Tropenhölzer waren. So bestehen auch die Holzabfälle wie die Ware zu 95% aus Kiefer, Fichte oder Lärche.


    Klar kann man auch im Internet kaufen. Aber das Risiko immer wieder nur Fakes zu erwischen ist ziemlich groß. Dafür will ich auch nicht jedes mal 7 Euro Versandkosten zahlen. Bei 3 Euro pro 10kg Späne für den Heimbedarf ist es sowieso total unwirtschaftlich mehr als doppelt soviel für Versand auszugeben.


    Genauso haben die meisten Pilzshops für Substratmischungen eher Apothekenpreise. Es sind eben auch keine großen Spieler. Wenn die anfangen 10kg Heizbriketts zu verkaufen dann ist deren Einstandspreis schon bei gefühlten 10 Euro, plus Versand, etc. Für den Endkunden wird es einfach nur unwirtschaftlich.


    Könnt ihr eure Erfahrungen teilen, wo man mittelgroße Mengen Hartholz zu niedrigen Preisen kaufen kann?


    Kleie ist auch schwer zu beziehen, finde ich. Die meisten Tierläden haben keine Kleie und wenn doch mal einer Kleie hat, dann ist es gleich mindestens 10x teurer wie Mehl (Mehl kostet pro kg 35ct und im Sonderangebot sogar 19ct). Dabei ist die Kleie eigentlich das Abfallprodukt. Im Supermarkt das gleiche: genauso teuer wie im Tierladen.


    Klar kann man auch mal als Notlösung das 20-30x vom Marktwert zahlen, wenn die Mengen sehr klein sind und der Preis ist ja auch sehr niedrig. Aber vernünftig ist sowas gar nicht auf dauer. Ich glaube es geht auch anderst.

  • Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe. Hartholz als Briketts? Oder geht auch einfaches Feuerholz. Vielleicht liege ich mit Annahme total daneben. Falls nur Feuerholz gesucht wird, bei Förster nachfragen, ich weiß das manche inserieren., oder es hängt am Gartenzaun ein Schild, oder vielleicht wissen Förster auch wo das Holz hingeht.

  • Nein, das sind Briketts die aus Spänen gepresst wurden.


    Die kann man wie Pellets in Wasser aufquellen lassen und dann hat man ganz normal Späne, die man als Substrat verwenden kann.


    Man kann auch aus Baumstämmen Pilze ziehen, aber nicht auf Holzstücken wie bei Kaminholz. Das ist auch nichts für die Wohnung und Heimbedarf, eher was für Waldbesitzer.

  • ballerburg9005

    Hat den Titel des Themas von „Wo Hartholz kaufen?“ zu „Wo Hartholz für Substrat kaufen?“ geändert.
  • Hallo, das Original-Posting kann ich nur bestätigen. Es ist eine Armut geworden mit dem Holz. Vollholzbretter sind beinahe unbezahlbarer Luxus geworden. Auch daß die Schreinerein Dir alles mögliche mit Lack und Holzschutzmitteln andrehen wollen, ist leider auch das was ich erlebe. Aber als Idee: Gärtnereibetriebe bzw. Gartenbaubetriebe bzw. Landbaubetriebe sägen oft Äste oder entfernen Totholz und müssen das dann entsorgen. Bei mir hatten sie dann so einen Wagen der die Äste geschreddert hat. Die wären Dir sicher dankbar gewesen wenn Du ihnen das abgenommen hättest. Ich glaube solche Betrieben könnten die richtige Adresse für Naturholz-Abfall sein.

  • Grüß euch,


    Hartholzspäne:

    -Hartholz-Sägewerke (bei uns schneiden die Meisten Buche extra ein und man bekommt die Späne auch sortenrein, weil diese auch für die Fleischverarbeitung gebraucht werden; 5-30€/m3)

    -Privatpersonen mit Stückgutheizung, die die Scheite noch selbst auf Ofenlänge schneiden, für kleinere Mengen. Da kann man sich dann meist auch vor Ort überzeugen welche Hölzer genau verwendet wurden


    Kleie:
    -Landwirtschaftsbedarf, Futtermittel, da bist du so ca. bei den 20-40c/kg

    -wenn man, wie ich, in der Nähe noch kleinen Getreidemühlen hat, dann lohnt es auf jeden Fall mal dort nachzufragen. Ich bekomme meine Kleie (Roggen und Weizen gemsicht) bei Selbstabholung geschenkt, weil sie ansonsten in der Biogasanlage kostenpflichtig entsorgt werden müsste


    Beste Grüße

  • Hallo,

    ich kaufe jedes Jahr Raüchermehl Buche. Das ist wohl dass, was hier gesucht wird.

    Allerdings zu Räuchern und nicht zum Pilze züchten.

    Für gute Qualität z.B. von Räuchergold zahlt man für den 15kg Sack 12 EUR.


    Gruß

    Anton

  • Das mit dem Räuchergold klingt gut. Allerdings frage ich mich, wie soll man das sterilisiert und gepresst bekommen (so wie die Pilzzuchtsubstrate, die man kaufen kann)? Wie machst Du das, Anton?

    Hallo,

    Wie geschrieben, verwende ich die Buchenspäne zu Räuchern. Wie man darauf Pilze züchtet, wissen andere Mitglieder besser als ich.

    Ich stehe ganz am Anfang und beobachte gerade mein Flüssigmyzel wie es sich entwickelt.

    Bei mir soll es dann weiter mit Weizen und Pellets gehen, falls nichts verschimmelt.


    Anton

  • Gerade die (fehlende) Hygiene ist doch der Knackpunkt! Daran scheiterts meistens. Ich hatte auch schon Substrat sterilisiert aber was bringt das, wenn man nicht unter annähernd Reinraumbedigungen weiterarbeitet. Der Beutel ist nicht steril, die Hände nicht, die Luft nicht, etc. pp. Außerdem glaube ich nicht, daß auf locker flockigem Substrat Shiitake wachsen, die brauchen ne feste (ie. gepresste) Unterlage.


    Und Pellets? Sind die lebensmittelecht?

  • Hier z. B. beschreibt Pilzmännchen das Vorgehen, mit Reinraumaske, Autoklav usw. Pilzzuchtkultur Substrate - Pilze züchten Das sprengt meinen "Rumpel-"Rahmen. Und ich weiß, daß es nicht übertrieben ist was da steht. Ansonsten wächst immer was, aber eher nicht das, was man sich vorgestellt hat. Und die vorgefertigten Substrate sind zwar eine Gelinggarantie aber auf Dauer sehr teuer.

  • Also ich verwende die Hartholzbriketts vom Bauhaus - ob mittlerweile umgestellt wurde auf andere Holzarten, kann ich allerdings nicht sagen, da ich nur Kleinmengen verwende und mein Paket noch von vor einem Jahr ist. Als groberen Bestandteil kann ich die "Chipsi Extra medium" empfehlen, die gibt's hin und wieder beim Terrarienbedarf (Baumarkt oder Tierbedarfshandel) - 10 € für 15 kg.

  • Bei diesem gepressten Zeug würde ich jetzt mal nicht Lebensmittelechtheit unterstellen. Aber diese Chipsis könnten was sein, würde da beim Hersteller nochmal anfragen, ob irgendwelche Holzschutzmittel drin sind. Bei Kleintieren wird meist nicht soviel Geschiss gemacht, will auch niemand wissen was für ein fragliches Zeug in Sheba drin ist.