Hübsche Anamorphe auf Feuchtem Totholz eventuell Helicoon richonis?

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 4.599 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Enno.

  • Hallo liebe Anamorphenfreunde!


    Ich habe diese Schicke Anamorphe auf Feucht liegendem Totholz gefunden. Ich lande mit der Maximalen Sporengröße von knapp 80 µm bei Helicoon richonis, die wohl Größtsporige Art der Gattung.

    Ich habe mit diesem Schlüssel hier gearbeitet: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/s0007153686800109

    Der Pilz wurde in Frankreich, Großbrittanien und den Niederlanden schon nachgewiesen nur in Deutschland noch nicht. Tja nun bin halt kein Anamorphen-Spezialist, und bitte um Eure Meinung.





    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Traumhafte Bilder, Enno! :thumbup:

    Zur Art kann Dir sicherlich Mreul noch etwas sagen, der sich mit solchen semiaquatischen Arten regelmäßig beschäftigt.

    Ich kann nur sagen. Hut ab vor dieser brillanten Vorstellung! ==Pilz24

    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi!


    Danke für dein Kompliment! Ich bin gespannt was Matthias noch dazu sagen kann :)

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo Enno,


    das sind ja unglaublich schöne und interessante kleine Pilze! Danke fürs Zeigen.

    Erst ein Mal habe ich von sowas gelesen und ein Foto gesehen; und das war auch hier im Forum. Mich erinnerten sie an Conchiglie-Pasta. Das war hier: Die Fladen-, Totholz-, Granitstein- und Wasserholz- Pilznerd-Megatour - Teil 10 von Schwammer-Dieter.

    Ich habe nicht die geringste Ahnung von dieser Gattung und muß deshalb ganz blöd fragen: Wenn das die Anamorphe ist, wie sieht denn die Hauptfruchtform aus? Im Internet fand ich nichts Vernünftiges dazu, und in meinen Büchern (auch nicht den neuen Wälzern) steht von sowas Speziellem natürlich auch nix.

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


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    Einmal editiert, zuletzt von Grüni/Kagi ()

  • Hallo Enno,


    super Fund - Glückwunsch! Da spricht absolut nichts gegen Helicoon richonis. Nach Voglmayr ist die Art leicht kenntlich.

    Es sind mittlerweile auch Arten beschrieben, die noch größere Konidien haben, aber die sehen anders aus. Nachzulesen bei Zhao et al.


    Habe die Art noch nicht selbst gesehen. Wenn es keine Umstände macht und Du noch was übrig hättest, würde ich mich über eine Probe davon sehr freuen. :)


    Hallo Grüni,


    das mit den Hauptfruchtformen ist nicht ganz einfach - bei vielen Helicoon-Arten ist die Hauptfruchtform nicht bekannt. Hinzu kommt, dass verschiedene Helicoon-Arten völlig andere Hautfruchtformen haben, also eigentlich überhaupt nicht miteinander verwandt sind, auch wenn die Anamorphe ähnlich aussieht.

    Bei Helicoon sessile kennt man die Hauptfruchtform: Orbilia luteorubella, also ein winziges orangerötliches Becherchen. Andere Helicoon-Arten haben Kernpilze (z.B. Ascotaiwania) als Hautfruchtform. Bei H. richonis kennt man die HFF nicht direkt, aber genetisch steht die Art in den Pleosporales, also falls es eine gibt, wäre das ein schwarzes Pünktchen mit irgendwie gearteten dunklen Sporen.

    Nachzulesen z.B. in diesem Artikel (am besten nach "Helicoon" suchen).


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias!


    Danke für deine Auskunft!

    Ich würde dir gern was zukommen lassen benötige aber deine Anschrift. :) Übrigens habe ich auf dem Selben Ast eine Orbilia gefunden, das kann natürlich Zufall sein, nach vergleichen lande ich bei dieser orbilia bei O. rosea, werde davon später nochmal was hochladen. Diese Orbilia steht auch mit helicoon-Arten in verwandtschaft, laut Zottos In-Vivo-Veritas. Du schreibst aber das die Hauptfruchtform wohl eher bei den pleosporales steht.

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo Enno,


    wie gesagt, bei Orbilia luteorubella ist ja H. sessile als Nebenfruchtform bekannt. O. rosea weiß ich gerade nicht mehr, was die NFF war, hat mir Zotto schon mal gesagt. Aber er hat die Art auch im Helicoon-Ordner stehen.


    Und bei richonis kann ich nur aus dem oben verlinkten Artikel zitieren: "Based on the analysis of LSU and ITS sequences, Tsui & Berbee (2006) placed Ho. gigantasporum in Tubeufiaceae, Ho. richonis in Pleosporales and Ho. fuscosporum as incertae sedis in Dothideomycetes."

    Das letzte Wort ist bei den Arten aber ja sicher noch nicht gesprochen.


    Viele Grüße,

    Matthias

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  • Spannende Diskussion!


    Mreul

    Wie trennt man Ennos Helicoon richonis von dem von Dir und Dieter schon einmal vorgestellten Helicodendron giganteum?

    Die Konidien sehen sich doch sehr ähnlich und sind auch von etwa der gleichen Größe.


    Liebe Grüße

    Nobi

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    Chips: 72

  • Hi Nobi,


    wenn's nur die zwei Arten sind: Helicodendron gigateum hat farblose Konidien, Helicoon richonis dunkelbraune.


    Außerdem bildet Helicondendron Sekundärkonidien, also Konidien an Konidien, das machen Helicoon-Arten grundsätzlich nicht. So kann man die Gattungen auseinanderhalten.


    Viele Grüße,

    Matthias

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  • Danke, Matthias! :thumbup:

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    Chips: 72

  • Hallo Matthias,


    danke für die ausführlichen Infos! Das ist schon ein weites Feld und sehr kompliziert für Laien...auf jeden Fall unglaublich spannend, daß die Anamorphe den Teleomorphen gar nicht ähneln und auch, daß die HFF ähnlicher Anamorphe sich teilweise untereinander überhaupt nicht ähnlich sind!

    Ich hatte "Helicoon" (teilweise auch mit Trema "Helicoön" geschrieben) im Internet gesucht, und war auch nur auf ein paar Artikel, aber keine Bilder gestoßen. Ich bin halt ein sehr visuell geprägter Mensch und brauche irgendwas, unter dem ich mir was vorstellen kann. :gzwinkern:

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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  • Hallo Enno und alle anderen,


    habe die Probe heute erhalten. Hier meine Ergebnisse:


    Konidien: 65-83(90) x 37-60µm; 8-10 Umdrehungen, Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn, bis 14 Septen pro Drehung, Filamentbreite 7-10µm.

    Myzel septiert, 4,5-6µm breit.





    Dann hätte ich noch eine Frage wegen des Substrats: Mikroskopisch sieht das nach Fagus aus, kann das hinkommen? Kannst Du Eiche und/oder Platane ausschließen?


    Und nochmals danke für Zusenden dieses interessanten Hyphos, war sehr spannend so etwas mal zu untersuchen. :thumbup:


    Viele Grüße,

    Matthias

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  • Oh mein Gott, sind die SCHÖN.


    Ein bißchen wie aus einer anderen Welt...

    Liebe Grüße

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  • Was für eine großartige Dokumentation eines wunderschönen Pilzes, der für die meisten Menschen unsichtbar bleibt!

    Danke, Matthias und Enno!:thumbup:


    Erstfund für Deutschland!

    Ein weiterer Grund zum Gratulieren.


    Liebe Grüße

    Nobi

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  • Hallo Matthias!


    Schön das sie heil angekommen sind :)


    Deine Aufnahmen sind mal wieder der Pure Wahnsinn!

    Danke dafür!


    Das Holz kann ich leider nicht sagen, ich kann nur sagen das da Weiden, Birken, Pappeln, Erlen, Ahorn und Eiche in dem Gebiet vorkommen. Die Nähsten Bäume zum Fund müssen Weide und Erle gewesen sein. Fagus will ich nicht ausschließen, aber genau auf die Baumart habe ich just nicht geachtet.

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo Enno,


    Weide und Erle sind mikroskopisch definitiv raus, das Holz mit Helicoon hat mindestens bis 8-reihige Markstrahlen. Die gibt es bei den genannten Baumarten nur bei Fagus und Quercus.

    Wenn Du an einer Klärung interessiert bist: Hast Du noch ein größeres Substratstück (also so ab 3-4mm Stärke)? Wenn ja, könntest Du einfach einen senkrechten Schnitt durch machen und prüfen, ob das Holz ringporig ist (Eiche) oder nicht (Buche). Das kann man auch im Auflicht, das muss gar kein exakter Dünnschnitt sein. Meine Probe sah nicht ringporig aus, ist aber zu dünn, um das sicher zu sagen.

    Sieht dann so aus, jeweils unter "transversal section": Fagus, Quercus.


    Viele Grüße,

    Matthias

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  • Hallo Matthias!


    Habe mal fix nachgeschaut. So sieht’s aus.


    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Dann passt das Tatsächlich eher zu Fagus.

    Liebe Grüße vom Enno  



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