unidentifizierter Risspilz an der Quelle

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 3.276 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen, in und an Bächen gibts ja immer irgendwelche Pilze. Heute fand ich diese Risspilze unmittelbar an dem Austritt einer Quelle.

    So richtig bin ich nicht zu einer Bestimmung gekommen. Aber ich hatte zumindest Gelegenheit es zu versuchen. sicher hat trotz der suboptimalen Bildqualität jemand von Euch eine Idee, was es für einer sein könnte.


    Standort: Fichten, saurer Boden, 600 m ü. NN, direkt am Wasser

    Geruch: stark spermatisch

    Geschmack: nicht probiert

    Größe: 2,5 cm Hutdurchmesser

    Stiel faserig

    Hutz spitz gebuckelt, radial eingerissen - vor Ort schien er faserig, das konnte ich zu Hause aber nicht nachvollziehen.

    Kaulozystiden habe ich nicht gefunden, ansonsten Kristallschöpfe und glatte Sporen












    HDS







    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Danke Beli, Inocybe geophylla passt ziemlich gut, aber eben nicht ganz. Ich habe keine Kaulozystiden gefunden, obwohl er welche hat. Aber das kann auch daran liegen, dass ich das Präparat nicht richtig hinbekommen habe. Dann war der Geruch wirklich sehr intensiv. Dieser Risspilz hat sogar für mich stark gerochen, obwohl ich sonst kaum etwas rieche. Eigentlich soll I. geophylla ja nur schwach riechen. Aber wenn es keine besseren Ideen gibt, ist er es vielleicht wirklich.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    deine Anfrage ist etwas äähm sagen wir mal unglücklich. Ich hätte gerne noch eine Detailaufnahme von der Huthaut. Die Huthautstruktur ist wichtig; mehr seidig, mehr schuppig usw.


    Dann bitte nie Risspilze mit metuloiden Zystiden in Kongorot mikroskopieren, bitte nimm 3%iges KOH oder Ammoniak. Bei einigen Arten verfärben sich die Wände unter Laugen gelblich und das ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal. Hilfreich ist auch die Sporenfarbe unterm Mikro. So sind die nicht mehr richtig zu erkennen.


    Dann bitte auch Größenangaben der Fruchtkörper! immer mit angeben. Weiterhin sind die Größenbereiche der Sporen und Hymenialzystiden wichtig. So ist mir das nicht möglich dazu was zu sagen. Waren die Sporenlängen von 8 µm mehr so ein "Mittelwert"? Hast du auch welche über 10µm Länge gefunden? Wichtig sind auch Pleurozystiden. Welche Form haben die denn?


    Inocybe geophylla, wie von Beli vorgeschlagen, bevorzuge ich nicht; dafür sind die Sporen zu klein. I. sindonia könnte eine Option sein.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Och, so abwegig finde ich geophylla s.l. eigentlich nicht. Zumindest ist es nicht weit weg von dem, wie ich die Art bisher beobachtet habe.

    Allerdings kenne ich viele Vergleichsarten (wie zB die erwähnte sindonia) nicht.

    Pleurozystiden sind doch reichlich zu sehen? Die würden meiner ansicht nach schon passen, recht schlank lageniform, zahlreich, oft in grüppchen stehend...

    Bei den Sporen muss man halt gucken: Wie viele wurden gemessen und wie? In welchem Medium? aus einem Abwurf oder aus einem Lamellenpräparat?
    Weil wenn Letzteres, würde ich auf die gemessenen größen zB nicht allzu viel wert legen. Dann könnten auch reichlich unausgereifte Sporen dabei sein.



    LG, Pablo.


  • Danke Jungs für Eure Einschätzung. Der Sporenabwurf ist in Arbeit, sofern der Pilzrest einen liefert. Vielleicht verrät der ja noch etwas. I. sindonia bevorzugt kalkhaltige Böden, hatte ich gelesen. So was gibts hier nicht. Auch die Struktur der Huthaut ist nicht so schuppig. Vor Ort hatte ich mit der Lupe den Eindruck, dass die Huthaut eine feinfaserige Struktur haben würde. Zu Hause unter der Stereolupe sah sie eher glatte aus.Ah ja, und Climby, seit unserem letzten Arbeitstreffen der ThAM hat sich mein 3%iges KOH in 20%iges verwandelt.:gomg:g:D Muss erst neues beschaffen. Ammoniak habe ich nicht.

    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    sindonia ist nicht nur auf Kalkböden beschränkt. Dazu finde ich die Art in Sachsen zu häufig. ==Gnolm7


    Ansonsten sind die Gerüche der beiden Arten unterschiedlich. Geophylla riecht stark spermatisch und Sindonia spermatisch mit mehlig-staubiger Komponente. Ich gebe aber zu, dass das ein bisschen Erfahrung braucht. Übrigens Leitungswasser tuts auch, ist zumindest besser als Kongorot bei Inocyben.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Claudia!


    Naja, wenn du genau messen kannst, wieviel Prozent dein KOH hat, und es tatsächlich 20 sind, ist es nicht so schwer, das wieder auf 3% (5% geht auch und ist für Zahlenlegastheniker wie mich einfacher zu rechnen) runterzuverdünnen.
    Bei den Stielen ist es halt wichtig, die Probe vorsichtig von einer Stelle abzuzupfen, die vorher noch nicht berührt wurde. Sonst sind die Kaulozystiden eventuell schon futsch.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo, darüber habe ich auch schon sinniert. Da brauch ich dann aber was zum Messen kleiner Mengen und so was fehlt im Haushalt, da messe ich eher mal so ab 50 ml. Ich werde versuchen zurückzutauschen oder Andreas bitten, welches zum Pilzkurs mitzubringen. Ich werde ja jetzt nicht jede Woche Risspilze finden.

    Das mit den Kaulos hab ich probiert, bis die Stielspitze alle war. 😩. Vermutlich hab ich die zergrapscht. Morgen guck ich nach dem Sporenabwurf und notfalls muss ich eben noch mal an die Quelle. Da standen ja noch drei kleine mal sehen, ob ich die drei Stunden ans Bein binde.

    Lieben Gruß


    Claudia


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