Kleine Frühjahrs-Tour (Wiese und Wald)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 5.466 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • 13.05.2017: Kleine Frühjahrs-Tour (Wiese und Wald)

    Liebe Pilz-Freunde,
    es war nicht so besonders feucht in diesen Tagen, trotzdem wagten ich und Matthias einen Blick auf eine Wiese.
    Anschließend waren wir noch in einem Waldstück mit Sumpf.
    Es waren wieder einige schöne Sachen dabei von klein bis groß.

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    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen , Matthias' Bilder sind mit einem grünengekennzeichnet.

    Fundnummer: 2017-05-13-0914
    Los ging es mit dem Kohlentrichterling (Clitocybe sinopica):
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    Fundnummer: 2017-05-13-0924
    Das war bislang die schönste und üppigste Gruppe der Art, die mir bislang untergekommen ist. Entsprechend ausführlich wurde sie fotografiert.
    Rosastieliger Wasserkopf (Cortinarius vernus):
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    Fundnummer: 2017-05-13-0930
    Das Helle Kiefernnadel-Polsterbecherchen (Cyclaneusma minus) verweigerte zuhause dass es heraus kommt, wahrscheinlich hatte ich es zu lange in der Probendose:

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    Fundnummer: 2017-05-13-0940
    Ein hübscher Kahlköpfiger Scheibchen-Tintling (Parasola lactea):

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    Fundnummer: 2017-05-13-0946
    Eigentlich recht häufig, aber wir haben sie nicht sofort erkannt, da wir die Wirtspflanze im ersten Moment nicht sicher für ein Veilchen gehalten hätten. Es hat sich bei der Recherche aber dann schnell aufgeklärt.
    Der Veilchen-Rost (Puccinia violae):
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    Fundnummer: 2017-05-13-1009
    In unserer Region eine seltene Art, umso erfreulicher, wieder einen neuen Standort davon entdeckt zu haben. Ein paar Tage später kam dann sogar noch ein weiterer hinzu.
    Die
    Hochgerippte Becherlorchel (Helvella acetabulum):
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    Fundnummer: 2017-05-13-1055
    Matthias mikroskopierte den Fund und stellte schon mal den Komplex "Schmalblättriger Faserling (Psathyrella spadiceogrisea agg)" fest.
    Diesmal ging der Pilz direkt an Andreas zur weiteren Untersuchung (Wir hatten keine Zeit dafür).
    Andreas' Ergebnis: Der Casca-artige Faserling (Psathyrella cascaoides):
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    Fundnummer: 2017-05-13-1110
    Lecker lecker - der Maipilz (Calocybe gambosa):
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    Fundnummer: 2017-05-13-1126
    Das war ne Lepti mit relativ kurzen, oft auffallend bauchigen Cheilos. Passt aber voll ins momentane Lepti-Konzept, die Kaulos sind außerdem sehr "vorbildlich" ausgeprägt, wie bei Robich gezeichnet.
    Grauer Nitrathelmling (Mycena leptocephala):

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    Die besagten Cheilozystiden:
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    Fundnummer: 2017-05-13-1223
    Immer wieder schön, obwohl ziemlich häufig. Diesmal in einer so fotogenen Aufstellung, dass wir nicht widerstehen konnten.
    Geschmückter Helming (Mycena amicta):
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    Fundnummer: 2017-05-13-1302
    Die ersten Exemplare des Jahres ließen sich bereits blicken. Meist waren sie aber noch sehr klein.
    Der Sumpfhaubenpilz (Mitrula paludosa):
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    Fundnummer: 2017-05-13-1315
    Eine an entsprechenden Standorten eigentlich häufige Art, die aber kaum jemand beachtet oder kennt. Zu finden in nassen, schlammigen Bereichen an Laubholz, das direkt am oder zeitweise sogar im Wasser liegt. Makroskopisch als weißlicher Belag erkennbar, der im ersten Moment an einen Rindenpilz erinnern könnte. Bei genauer Betrachtung kann man dann einzelne Pünktchen erkennen. Insgesamt im Aussehen sehr ähnlich zur allerdings ungleich größeren Aegerita candida, der Nebenfruchtform von Bulbillomyces farinosus, von der auch der Gattungsname Pseudaegerita abgeleitet ist.
    Grünlicher Pseudo-Bulbillenpilz (Pseudaegerita viridis) - (Hinweis: Deutscher Name ist ausgedacht):
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    Das war's für heute....
    Und wieder freuen wir uns auf Eure Kommentare.
    Beste Grüße
    Dieter & Matthias

  • Hallo Dieter und Matthias,


    die Fotos sind wieder einmal wunderschön. Bei Euren Schleierlingsfotos ist mir wieder einmal bewusst geworden, warum ich die so toll finde. Schade, dass die Gattung so komplex und schwierig ist und mir der Mut schon vergeht, bevor ich mich auch nur ansatzweise richtig mit ihnen beschäftiget habe. Vielleicht bin ich ja nach dem Schleierlingskurs im Herbst schlauer.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Großartige Dokumentationen, da freut sich das Auge. g:-)

    Besondere Knüller diesmal aus meiner Perspektive: Die Aufnahmen der Puccinia und vom Geschmückten Helmling.


    Bulbillomyces farinosus (one fungus - one name :gzwinkern: ) ist an beschriebenen Stellen in der Tat relativ häufig, und mit ein bisschen gucken findet man im Sommer auch mal die Hauptfruchtform mit dabei. Ich müsste es jetzt nachgucken, aber da gab es glaube ich noch ein paar recht ähnliche Anamorphen, und auch ein gewisses Taxonomie - wirrwarr. Ich bin auch nicht sicher, ob Pseudoaegerita viridis und Aegerita candida das Gleiche ist - also die Hauptfruchtform von Bulbillomyces farinosus.

    Darum nutze ich für die Kollektionen die mikroskopisch so aussehen:

    am liebsten den gängigen Namen der Teleomorphe (Bulbillomyces farinosus).

    Die dann übrigens so aussieht:




    Also das "Pablopilzchen" (dünner, weißer Belag) zwischen den Kugeln.



    LG; Pablo.

  • Hi Pablo,


    Bulbillomyces kenn ich von unzähligen Funden, hab ich ja oben auch erwähnt, dass Aegerita candida davon die Nebenfruchtform ist. Wenn ich explizit von einer bestimmten Erscheinungsform spreche, verwende ich trotz der One-Fungus-One-Name-Nomenklatur gerne die genaueren Namen der jeweiligen Form, also z.B. auch Hypocrea, auch wenn das jetzt alles Trichoderma heißt. Dass das Ganze dann ein Organismus ist, der im gesamten nur einen Namen hat, von welcher Form auch immer, ist natürlich klar.


    Pseudaegerita (nicht Pseudo-) hat damit außer der makroskopischen Ähnlichkeit nichts mit der Bulbillomyces-NFF zu tun, denn Peudaegeritas sind Ascomyceten-Anamorphen (Hyaloscypha). Mikroskopisch unterschieden durch wesentlich kleinere Zellen ohne Schnallen. Habe leider kein besseres Bild der Mikrostrukturen davon:


    Was stimmt ist, dass sich da einiges getan hat, alles um Pseudaegerita corticalis ist sowieso nur noch per Sequenz exakt bestimmbar, wahrscheinlich sieht es bei viridis nicht viel anders aus. Morphologisch passt bei obigem Fund eben alles auf die zudem häufige viridis, was nicht heißt, dass es da nicht schon wieder weitere Kleinarten geben kann, die man so nicht mehr rausbekommen kann. Bestimmt übrigens damit.

    Weitere ähnliche Gattungen gibt es, die wären aber oft noch kleiner mit etwas anderen Mikrosstrukturen oder hätte irgendwelche Seten.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Danke für den Hinweis. :thumbup:

    Wie peinlich, vermutlich bin ich beim lesen eine Zeile verrutscht - oder hab's einfach nicht kapiert.

    Beim aufmerksameren Nachlesen aber ganz klar. Also mein Fehler, nicht eurer. Umso wichtiger und umso größer das Dankeschön für's Zurechtrücken. :thumbup:

    Und den taxonomischen Schwierigkeiten zum Trotz habe ich nun immerhin eine Idee, wo ungefähr die Funde hingehören, die makroskopopisch an Aegerita candida erinnern, aber mikroskopisch nicht Aegerita candida sind.



    LG, Pablo.