Ein paar grundsätzliche Fragen zu Begrifflichkeiten collybioid und mycenoid

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trino.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    ich bin gerade in der Zwickmühle und würde mich sehr über eure speziellen Meinungen zu verschiedenen grundsätzlichen Begrifflichkeiten sehr interessieren. Es geht um die Habitusbeschreibungen collybioid und mycenoid.


    Inzwischen habe ich mich etwas kundig gemacht und musste erstmal festellen, dass diese Begriffe in der allgemeinen Mykologischen Grundlagenliteratur nicht exakt definiert sind. Aber dennoch habe ich durch Diskussionen mit einigen Leuten was in Erfahrung bringen können.


    Ein Fruchtkörper mit collybioidem Habitus bedeutet, dass er die unbegfähre Form eines Waldfreundrüblings hat. Wie sieht das aber z.B. mit einer Inocybe aus bei der die Hutform und Stielform schon rüblingsähnlich ist; allerdings eine Cortina besitzt oder aber einen entfernten Lamellenstand hat oder aber die Lamellen fast frei angewachsen sind.


    Ein ähnliches Problem habe ich auch mit dem Begriff Mycenoid. Darf der Habitus eines schmächtigen Tintlings, der eine Ähnlichkeit vom Wuchs her mit einer Mycena hat, aber Velum besitzt als mycenoid bezeichnet werden? (denn Mycenen haben kein Velum!)


    Wie seht ihr das? Ich habe bei einigen Leuten angefragt; leider ohne konkretes Ergebnis. (Fragst du 3 Experten, hast du 5 Meinungen... :/ )


    Über eine kleine Diskussion dazu würde ich mich sehr freuen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Ich denke, Velummerkmale kannst du ignorieren. Hier geht es nur um den Habitus, also die Form der Fruchtkörper im Profil.

    Also mal abgesehen davon, daß auch Helmlinge Velum besitzen (nur halt sehr unscheinbar), kann ein Tintling schon auch mal einen mycenoiden Habitus haben, denke ich.

    Aber das Hauptproblem dabei hast du ja schon ganz gut umrissen: Es ist eben nicht wirklich einheitlich festgelegt, was man sich unter den einzelnen Habitusumschreibungen (mycenoid, collyboid, tricholomatoid usw.) vorzustellen hat. Zumal das ja bei einzelnen Arten aauch nich immer konstant sein muss: Imleria badia kann zB sowohl Fruchtörper mit boletoidem, als auch mit xerocomoidem Habitus bilden.
    "Inocyboid" gibt es ja als Geruch (= spermatisch), aber ich meine mich gerade so vage zu erinnern, daß es auch einen inocyboiden Habitus gibt?
    Wenn ja, wäre auch da mal interessent, welche Fruchtkörper welcher Art da als Referenz genommen werden.

    Was ich gerade auch nicht weiß, aber vielleicht hat da jemand anders noch eine Idee: Gibt es irgendein Werk im Sinne einer größeren Schlüsselsammlung (Breitenbach / Kränzlin? Bresinsky / Besl? Funga Nordica?) wo in einem Einleitungs- oder Erklärungstext eben das erläutert wird? Also von welcher Art man da welchen Referenzhabitus ableitet? Wäre dann erstmal auch wurschd, ob's in anderen Werken verschiedene Interpretationen gibt, weil man sich selbst dann eben auf diese eine Quelle berufen und den dort beschriebenen Status als Bezugspunkt festlegen könnte.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Danke Pablo. :)Aber das beweist auch, dass ich am besten so weitermache wie bisher. Inzwischen ist es ja schon so, dass ich mit dir sagen kann; 4 Experten 6 Meinungen. ==Gnolm19==Gnolm4

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  • Hallo Stefan,

    ich weiß nicht, ob dir das Folgende wirklich weiterhilft, außerdem glaube ich, dass du es sowieso weißt. Aber manchmal denkt man nicht daran. In dem Buch von Marcel Bon, benutzt dieser im Hauptschlüssel auch Beschreibungen zum Habitus (auch wenn er eine andere Begrifflichkeit verwendet). Da kommt man bei zumindest sehr ähnlichem Habitus, auch zu ganz unterschiedlichen Gattungen.

    Viele Grüße.

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Ich denke es geht her darum wie die Siluette des Fruchtkörper sich präsentiert, egal ob Velum oder Haare und so weiter. Beispielweise hat Mycena rosea für mich ein collybioiden Habitus und Strobilurus ein mycenoiden Habitus.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.